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Veröffentlicht am 16.06.2023

Was ist Propaganda und wie erkennt man sie?

Kriegspropaganda und Medienmanipulation
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„...Umso wichtiger ist es, dass wir als Medienkonsumenten und demokratische Bürger nicht nur über die von Propaganda ausgehenden Gefahren aufgeklärt werden, sondern dass wir sämtliche Methoden kennen, ...

„...Umso wichtiger ist es, dass wir als Medienkonsumenten und demokratische Bürger nicht nur über die von Propaganda ausgehenden Gefahren aufgeklärt werden, sondern dass wir sämtliche Methoden kennen, um uns weitestgehend vor Manipulation aller Art schützen zu können...“

Diese Zeilen im Vorwort fassen prägnant zusammen, was der Autor mit den Buch erreichen will. Er will aufklären. Und das gelingt ihm ausgezeichnet.
Der Schriftstil ist sachlich, allgemeinverständlich und mit praktischen Beispielen durchsetzt. Die Themen sind klar gegliedert und bauen logisch aufeinander auf.
Das Buch ist in 6 Kapitel eingeteilt. Im ersten Kapitel geht es darum, Propaganda zu erkennen und sie von anderen Manipulationsmöglichkeiten abzugrenzen. Kursiv eingeschoben sind klare Hinweise für mich als Leser.

„...Seien Sie sich deshalb immer dessen bewusst, dass eine Kamera nie die Wirklichkeit abbildet, sondern stets nur das zeigt, was Sie sehen sollen!...“

Im zweiten Kapitel geht es darum, Propaganda zu verstehen. Es wird der aktuelle Forschungsstand präsentiert, historische Entwicklungen aufgezeigt, und eine mögliche Definition formuliert. Wie hat es einmal ein französischer Philosoph formuliert?

„...Die allererste aller Kräfte, die die Welt regiert, ist die Lüge...“

Im dritten Kapitel wird Propaganda in vielen ihrer Formen beschrieben. Das dient dazu, Propaganda zu entlarven. Unter anderem geht der Autor ausführlich auf die sieben Grundformen der Propaganda ein und beschreibt die Propagandatechniken der Täuschung. Letztere sind alphabetisch geordnet. Dabei wird häufig mindestens ein konkretes Beispiel angegeben.
Kapitel 4 ist sehr praktisch. Nachdem 10 Methoden der Kriegspropaganda genannt wurden, werden neben den beiden Weltkriegen fünf weitere Kriege der jüngeren Vergangenheit genauer analysiert. Zur Analyse werden die Propagandatechniken aus Kapitel 3 herangezogen. Einer der Schwerpunkte ist die Kriegsanlasslüge.
Wie hat es ein Berater der amerikanischen Außenministerin 1999 vor dem Kosovokrieg klar und deutlich formuliert?

„...Damit der Globalismus funktioniert, darf Amerika sich nicht scheuen, als die allmächtige Supermacht aufzutreten, die es ist. Die unsichtbare Hand des Marktes wird nie ohne eine unsichtbare Faust funktionieren...“

Ein Kommentar erübrigt sich.
Im fünften Kapitel wird die Kriegspropaganda im Ukrainekrieg beleuchtet – und zwar auf beiden Seiten.
Kapitel 6 widmet sich der deutschen Berichterstattung zum Ukrainekrieg.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich habe eine Menge gelernt, um sehr viel kritischer auf die Beiträge unserer Medien zu schauen.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Eine etwas andere Pensionatsgeschichte

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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„...Wir, die Frühlingstöchter, schwören feierlich, dass wir einander beschützen werden. Wir werden uns beistehen wie Schwestern und einander niemals in Stich lassen...“

Wir schreiben das Jahr 1899, als ...

„...Wir, die Frühlingstöchter, schwören feierlich, dass wir einander beschützen werden. Wir werden uns beistehen wie Schwestern und einander niemals in Stich lassen...“

Wir schreiben das Jahr 1899, als sich vier junge Frauen im Garten ihres Pensionats in Lübeck treffen und diesen Schwur ablegen. Zuvor war eine Menge geschehen.
Die Autorin hat einen unterhaltsamen historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist locker und leicht und passt zu den jugendlichen Protagonisten.
In der Abschlussklasse des Pensionats gibt es nur fünf Schülerinnen. Neben dem Zwillingspärchen, das sich selbst genug ist, sind das Agnes, die Tochter eines Lübecker Kaufmanns, Lotte, eine Senatorentochter und Fanny. Letzteres ist Waise. Sie verdankt es einem Stipendium, dass sie das Pensionat besuchen darf. Das bedeutet aber auch, dass sie bei der kleinsten Verfehlung damit rechnen muss, von der Schule gewiesen zu werden.
Für Dorothea Eggers, die Leiterin des Pensionats, ist es eine hervorragende Werbung, als Henry von Jagow seine 16jährige Schwester Eleonore, genannt Nora, dort anmeldet. Es gibt mehrere Gründe dafür. Einer besteht darin, dass Henry meint, dass die einstige Kinderfreundschaft zwischen Nora und Karl, dem Sohn der Köchin, nun unbedingt unterbunden werden muss.
Es wird deutlich, dass man sich in einer Zeit des Umbruchs befindet. Dorothea ist noch dem alten denken verhaftet.

„...Meine Güte, die Leute tun gerade so, als bräuchten Frauen die gleiche Ausbildung wie Männer!, dachte Dorothea entrüstet….“

Deshalb passt es Dorothea auch nicht, dass sie Turnen und Naturwissenschaften anbieten muss. Aber um mit den staatlichen Schulen konkurrieren zu können und den Ämtern nicht unangenehm aufzufallen, bleibt ihr gar nichts anderes übrig.
Nora lebt sich schnell im Pensionat ein, fällt aber durch ihre offene und sehr freie Art auch gern einmal auf. Regeln sind dafür da, dass sie gebrochen werden. Damenhaftes Verhalten liegt ihr eher nicht.

„.. „Du schlingst dein Essen so“, flüsterte Fanny mit einem besorgten Blick in Richtung Frau Eggers. „Das ist wenig damenhaft, weißt du. [...]“ „Und wenn wir Hunger haben?“, fragte sie […]. „So etwas hat eine Dame nicht“, erwiderte Agnes von der anderen Seite. „Damen haben nur Appetit.“...“

Die junge Lehrerin Gesche Petersen bringt frischen Wind ins Pensionat. Sie fordert die Mädchen zu eigenen Denken auf. Dabei muss sie aufpassen, dass sie sich nicht mit Frau Petersen anlegt, denn sie braucht unbedingt die Stelle. Außerdem bringt es ihr Gefühlsleben durcheinander, als sie sich in Henry von Jagow verliebt.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie zeigt einerseits, was gesellschaftliche Konventionen mit den Menschen machen, andererseits setzt sie ein Zeichen des Neubeginns und Umdenkens.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Berührendes Buch

Sternenreiter – Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2)
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„...Es ist für mich als Autor nun der Zeitpunkt gekommen, den Sternenreiter zum Leben zu erwecken. Nicht nur für mich, sondern auch für die zahlreichen Menschen da draußen, die neuen Mut, neue Liebe und ...

„...Es ist für mich als Autor nun der Zeitpunkt gekommen, den Sternenreiter zum Leben zu erwecken. Nicht nur für mich, sondern auch für die zahlreichen Menschen da draußen, die neuen Mut, neue Liebe und Hoffnung gut gebrauchen können...“

Die Zeilen stammen aus dem Vorwort des Autors, der vor 10 Jahren Band 1 kreiert hat.
Der Autor hat eine märchenhafte Geschichte geschrieben, die in Ansätzen an den kleinen Prinzen erinnert.
Der Schriftstil ist ausgereift. Es passt jedes Wort.
Janosch, der Erzähler, arbeitet in einem Kinderheim in einer Stadt, die gerade Zeiten des Krieges erlebt. Während eines Bombenangriffs verlässt Sara das Heim. Das Kind stand vor vier Jahren plötzlich vor dem Kinderheim. Nun geht sie.
Janosch hat Angst um sie und macht sich auf die Suche. Dabei trifft er einen kleinen Jungen mit einem großen Hund und einer weißen Taube. Er kommt mit ins Heim und gibt Janosch zu verstehen, dass er sich keine Sorgen um Sara machen muss.

„...Morgen finden wir das Mädchen. Ihr geht es gut. Ich weiß es. Du kannst mir das glauben!...“

Die Kinder spielen mit dem Hund. Dabei vergessen sie alles um sich und beginnen zu lachen und sich zu freuen.
Es sind unter anderem die Weisheiten des Jungen, die die Geschichte zu etwas Besonderen machen.

„...Sagt, dass ihr euch lieb habt und nehmt euch viel Zeit füreinander. Denn die schönsten Geschenke kann man nicht einpacken, aber man kann sie fühlen...“

Der kleine Junge nimmt Janosch mit zu einer alten Dame. Mitten im Krieg hat er ihr wunderschöne Blumen gebracht. Sie stellt eine wichtige Frage:

„...Warum lernen Menschen nicht aus den Fehlern der Vergangenheit?...“

Bald muss Janosch begreifen, dass Sara nicht zurück ins Kinderheim kommt. Sie hat an der Seite des kleinen Jungen eine Aufgabe zu erfüllen.
Neben den tiefgründigen Texten zeichnet sich das Buch durch seine wunderschönen ganzseitigen farbigen Illustrationen aus. Neben dem kleinen Jungen und seinen Tieren sind oft zwei weitere Elemente enthalten: rote Herzen und leuchtende Sterne.
Außerdem finden sich kleine Sterne an dem unteren Rand jeder Seite rechts und links von der Seitenzahl.
Ein kurzer Lebenslauf von Autor und Illustratorin schließt das Buch ab.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Hochwertigr Bildband

Israel von oben
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„...Ich habe das Privileg, in einem Land mit langer und reicher Geschichte geboren worden zu sein, in dem jeder Stein eine erstaunliche Geschichte erzählt und fast jeder Ort Schauplatz einer alten Legende ...

„...Ich habe das Privileg, in einem Land mit langer und reicher Geschichte geboren worden zu sein, in dem jeder Stein eine erstaunliche Geschichte erzählt und fast jeder Ort Schauplatz einer alten Legende gewesen zu sein scheint...“

Diese Zeilen stammen aus dem Vorwort des Buches. Mit vielen Luftbildaufnahmen versucht der Autor, die Geschichte des Landes nachzuzeichnen.
Das Buch zeichnet sich durch sein großes Format und seine hochwertige Aufmachung aus. Das gilt sowohl für die Papierqualität als auch für die gestochen scharfen Aufnahmen.
Das Buch ist in 6 Kapitel eingeteilt:

1. Wie alles begann
2. Die Israeliten treten in Erscheinung
3. Der Einfluss der Griechen und Römer
4. Das Heilige Land: Juden- und Christentum
5. Der Islam und die Kreuzfahrer
6. Hin zur Neuzeit

Der Aufbau der einzelnen Seiten folgt einem ähnlichen Schema. Die Überschrift gibt den Aufnahmeort an. Im Mittelpunkt stehen Fotos von Ausgrabungsstätten, manchmal aus unterschiedlichen Blickwinkel aufgenommen. Dazu kommen Fotos einzelner Element, zum Beispiel eine Vase, eine Schrifttafel oder ein Bruchstück des Baus. Unter den Fotos steht jeweils der abgebildete Ort. Es wird darauf hingewiesen, wo besondere Bauwerke zu erkennen sind.
Eine kleine Landkarte von Israel veranschaulicht die Lage des Ortes. Ergänzt wird das Ganze durch Texte des Archäologen Professor Schimon Gibson. Dadurch erfahre ich eine Menge über die Geschichte des Landes und der Ausgrabungen.

“...Die archäologischen Funde an der Grabungsstätte weisen darauf hin, dass Silo in der frühen Eisenzeit aus mehreren Siedlungen, Höfen, Pfahlbauten und landwirtschaftlichen Lagerräumen bestand...“

Dazu kommen, in hellbrauner Schrift und kursiv gesetzt, Zitate aus der Bibel, aus alten Schriften oder aus Ausgrabungsberichten, in denen es sich um den jeweiligen Fundort dreht.

„...Am gleichen Tag waren zwei Jünger von Jesus unterwegs nach Emmaus, einem Dorf, das etwa elf Kilometer von Jerusalem entfernt lag...“

Einige der Orte, wie zum Beispiel Jerusalem, treten in mehreren der sechs Kapitel auf, weil sie in unterschiedlichen Zeiten eine entsprechende Rolle spielten.
Im Anhang befindet sich ein Verzeichnis der im Buch erwähnten Orte.
Der Bildband hat mir ausgezeichnet gefallen. Er zeigt die historische Vielfalt des Landes.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Ein komplexer Charakter

Der Poet mit dem gebrochenen Flügel
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„...Aber es ist wichtig, dass die Menschen spüren, dass ihr Glück im Erkenne eines tieferen Lebenssinns und nicht im Jagen nach Irdischem liegt...“

Dies Worte stammen von Antoine de Saint-Exupéry, der ...

„...Aber es ist wichtig, dass die Menschen spüren, dass ihr Glück im Erkenne eines tieferen Lebenssinns und nicht im Jagen nach Irdischem liegt...“

Dies Worte stammen von Antoine de Saint-Exupéry, der mit seine Buch „Der kleine Prinz“ weltberühmt geworden ist.
Die Autorin zeichnet in ihrem Roman ein vielschichtiges Bild des Piloten und Schriftstellers. Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet und gibt die Zeitverhältnisse gut wieder.
Antoine war einer der ersten Postflieger und setzte dabei sein Leben ständig aufs Spiel. In Argentinien, wo er stationiert war, lernt er die Latina Consuela kennen. Sie ist verwitwet und hat schon ein bewegtes Leben hinter sich. Er möchte sie unbedingt zu seiner Frau und setzt sich dabei auch über die Widerstände seiner Familie hinweg. Consuela hat ein feuriges Temperament.

„...Ich habe keine Lust mehr, mich vor deiner Familie vorführen zu lassen wie ein dressierter Affe im Zirkus! Wenn ich ihnen jetzt nicht genug bin, bin ich es auch nicht im nächsten Monat...“

Die Ehe der beiden ist ein ständiges Auf und Ab, Sie können nicht miteinander und sie können nicht ohne einander. Antoine., der mit Freunden über die Liebe und den Sinn des Lebens philosophiert, versteht unter Liebe in der Ehe aber was völlig anderes als Consuela.

„...Sie sind einander räumlich nahe, aber nicht vertraut. Sie leben zusammen, aber teilen sich nicht mit….“

Für Antoine kommt eine Scheidung nicht in Frage. Es sind nicht nur die geistigen Auseinandersetzungen, in denen beide nicht zueinander finden, auch ihre sexuellen Bedürfnisse harmonieren nicht. Antoine braucht Abwechslung und nimmt sie sich. Seine Frau ist für ihn wie eine schöne Puppe, die man betrachtet, aber nicht benutzt. So kommt es mir jedenfalls vor.
Consuela sucht sich deshalb einen eigenen Freundeskreis und findet ihn bei den Künstlern in Paris. Sie selbst malt auch.
Zu den sprachlichen Höhepunkten des Buches gehören die philosophischen Diskussionen, die Antoine mit seinen Freunden führt.

„...Ich war im Krieg. Und ich sage ihnen: Kriege sind unnötig und verändern nichts zu Besseren...“

Als André Gide diese Worte ausspricht, ahnt er nicht, dass der nächste Krieg schon vor der Türe steht.
Ein weiterer Aspekt im Buch ist Antoine als Flieger. Ich darf miterleben, wie er sich fühlt, wenn er in der Luft ist. Fliegen ist für ihn lebensnotwendig. Daran ändern auch seine spektakuläre Unfälle nichts. Sie geben ihm jedoch eine neue Sicht auf das Leben.

„...Nur durch das Wissen, dass unser Dasein als Mensch nicht ewig währt, nehmen wir den Schatz, der im Leben liegt, wahr. Leben heißt lieben – alles uns jeden...“

Diese Einstellung wird aber mit Kriegsbeginn für ihn auf eine harte Probe gestellt.
Als Schriftsteller steht er vor allem in der Kritik seiner Fliegerkollegen. Sie werfen ihm vor, die beruflichen Erfahrungen in seinen Büchern vermarktet zu haben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt mir den Schriftsteller als Menschen mit seinen Fehlern und Schwächen.

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