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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2024

Schönes Sommerabenteuer

Echte Freunde und die Sache mit dem Mut
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„...Nun sind Sommerferien! Sechs Wochen lang nicht lernen. Nur spielen. Und Urlaub machen...“

Alle Kinder freuen sich. Timo aber ist traurig. Sein Vater bekommt keinen Urlaub. Sie können nicht wegfahren.
Die ...

„...Nun sind Sommerferien! Sechs Wochen lang nicht lernen. Nur spielen. Und Urlaub machen...“

Alle Kinder freuen sich. Timo aber ist traurig. Sein Vater bekommt keinen Urlaub. Sie können nicht wegfahren.
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte ist für Leseanfänger gedacht. Dabei ist sie so aufgebaut, dass Erwachsener und Kind abwechselnd lesen. Der Text des Kindes ist kurz und größer geschrieben. Er ist mit einer Leseeule gekennzeichnet.
Als Timos älterer Bruder ins Zeltlager fährt, bekommt Timo die Erlaubnis, mit Julia, Lena und Jan auf der Wiese von Bauer Kramer zu zelten. Lena und Julia sind schon 10 Jahre alt. Außerdem ist der Hund Bob dabei. Noch ahnen die Vier nicht, dass einige Abenteuer auf sie warten.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Viele Bilder veranschaulichen das Geschehen.
Zu Beginn gibt es eine Leseliste. Da werden schwierige Wörter farbig in Silben getrennt, um das Lesen zu erleichtern.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch um den Mut, das Richtige zu tun.

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Veröffentlicht am 27.07.2024

Sehr spannend

Gier ist ein Luder
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„...Gier ist ein Luder. Mein Wahlspruch, wie du weißt. Wenn du die Gier geweckt hast, verändert sie alles. Jeden Menschen, jede Institution...“

Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das ...

„...Gier ist ein Luder. Mein Wahlspruch, wie du weißt. Wenn du die Gier geweckt hast, verändert sie alles. Jeden Menschen, jede Institution...“

Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Dabei fügt er gekonnt soziale Aspekte in die Handlung ein. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen.
In einem alten Stollen findet ein Urlauberpaar einen Toten. Der Arzt tippt auf Herzversagen. Dann aber finden die Beamten in seinem Hotelzimmer vier verschiedene Ausweise. Vicequestore Fabio Fameo beauftragt Commissaria Francesca mit den weiteren Untersuchungen. Marzolla, beider Vorgesetzter allerdings würde den Fall am liebsten unter den Teppich kehren. Seine großspurige Art und seine Geheimniskrämerei passen nicht zu dem Job.
Das Buch zeichnet sich durch sein Lokalkolorit aus. Ich erfahre eine Menge über die historische Entwicklung in Südtirol, den Weinanbau und den Tourismus.

„...Um diesen Umschlagplatz großer Weinmengen zu managen, hatte Girlan ein unterirdisches Kellersystem, das fast mehr quadratische Fläche hatte als oberirdisch Gebäude standen...“

Georg Pingerra ist in der Gegend gut vernetzt und sehr aktiv. Das Familienhotel ließ er zu einem Luxushotel umbauen. Jetzt versucht er, alte Immobilien aufzukaufen. Dabei winkt er gekonnt mit Geld und Privilegien. Der Tote hat für ihn gearbeitet.

„...Du kennst das doch. Da sind die Bürgermeister flexibel, wenn es sich auszahlt. Oder wenn der eigene Nachwuchs bauen will...“

Man kann es auch einfacher sagen: Eine Hand wäscht die andere. Doch dann gibt es einen weiteren Toten. Dieses Mal ist es eindeutig. Er wurde erschlagen. Francesca durchleuchtet Georgs Geschäfte genauer und stößt auf ein Firmengeflecht. Das Hotel gehört schon lange nicht mehr der Familie.
Gut gefallen mir die Aussagen über den Tourismus in Südtirol. Er hat Wohlstand gebracht. Dorothea weist aber auf die Schattenseiten hin:

„...Das Problem ist weniger der Einzelne, der sich nicht benehmen kann. Es sind die Massen, die wir uns hereinholen. Es sind zu viele...“

Klar, jeder will eine Scheibe vom Kuchen abhaben. An die Folgen für die Natur denken die wenigstens.
Die Ermittlungen werden gekonnt in die Handlung eingebettet. Viele inhaltsreiche Gespräche bereichern das Buch. Am Ende bleibt keine Frage offen.
Ein Rezept und eine Literaturliste ergänzen das Buch.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt die negative Seite der Gier.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Eine starke Frau

Madame Mozart. An der Seite eines Genies
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„...Constanze verspürte ein nervöses Kribbeln im Magen. Sie war so aufgeregt wie früher, als sie noch Madame Mozart gewesen war...“

Wir schreiben das Jahr 1828. Constanze ist in Salzburg zu einer erneuten ...

„...Constanze verspürte ein nervöses Kribbeln im Magen. Sie war so aufgeregt wie früher, als sie noch Madame Mozart gewesen war...“

Wir schreiben das Jahr 1828. Constanze ist in Salzburg zu einer erneuten Aufführung der Oper „Entführung aus dem Serail“ eingeladen. Dabei wandern ihre Gedanken in die Vergangenheit.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte ist aufgebaut wie eine Oper. Nach der Ouvertüre in Salzburg folgt der erste Akt, der mich in die Vergangenheit führt. Ab und an gibt es ein Intermezzo, das wieder 1828 in Salzburg spielt.
Im Jahre 1777 ist Mozart in Mannheim zum Abendessen bei Familie Weber eingeladen. Deren Töchter werden alle zu Sängerinnen ausgebildet. Aloisa ist die Begabteste. Sie musiziert mit Mozart. Seinen Heiratsantrag aber lehnt sie ab.
Wenige Jahre später, Frau Weber und ihre Töchter leben mittlerweile in Wien, wo der Vater vor kurzem verstorben ist, zieht Mozart als Untermieter dort ein. Constanze charakterisiert ihn so:

„...Er war kein Mann der großen Worte, sondern der großen Töne. Aus seiner Musik sprach pure Lieb.e, Leidenschaft und Lebenslust...“

Detailgenau beschreibt die Autorin, welche Hürden Wolfgang Amadeus und Constanze überwinden mussten, bevor sie endlich heiraten durften. Constanze war diejenige, die die Fäden in der Hand hielt. Als freischaffender Künstler brachte Mozart mal mehr, mal weniger Geld ins Haus. Constanze hatte gelernt, gut mit dem zu wirtschaften, was da war. Mozart lebte ganz seiner Musik. Das tägliche Allerlei musste von Constanze gemanagt werden. Je nach Finanzlage waren häufig Umzüge angesagt. Der Tod ihrer vier Kinder belastete sie zusätzlich. Nur zwei Söhne überlebten die schwierigen Kindheitsjahre.
Ihrer Schwester Aloisa hatte sie bei deren ersten Geburt gesagt, dass sie ihrem Kind vorsingen solle. Die reagierte skeptisch. Als Operndiva war sie anderes Publikum gewöhnt. Doch Constanze macht ihr klar.

„..Das kleine Publikum von heute wird Teil des großen Publikums von morgen seine..“

Welche Weitsicht! Ich darf das Ehepaar auf ihren Reisen begleiten und erlebe die Entstehung der verschiedenen Opern. Dass sich die Autorin auf dem Gebiet der Musik auskennt, zeigt sich an vielen Stellen des Buches. So beschreibt sie zum Beispiel eine Fuge, die Mozart auf Wunsch seiner Frau komponiert hat.

„...Eine Stimme jagt die andere. Sie umgarnen sich, verhaspeln sich, reiben sich aneinander oder laufen bisweilen nebeneinander...“

Nach Mozarts Tod sind es Constanze und ihre Schwestern, die durch vielfältige Auftritte sein Erbe lebendig halten. Außerdem legt Constanze ein Werksverzeichnis an. Zusammen mit ihrem zweiten Mann wird sie eine Biografie von Wolfgang Amadeus Mozart schreiben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass das Leben an der Seite eines Genies nicht einfach war. Sie war die starke Frau im Hintergrund.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Wunderschönes Kinderbuch

Die dicke Hummel Doris
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„...Doris lebte mit ihrer Königin und vielen anderen Hummeln tief in der Erde. Ihr Nest verbarg sich gut geschützt in einem Erdloch...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein tiefgründiges Kinderbuch. Das Buch ...

„...Doris lebte mit ihrer Königin und vielen anderen Hummeln tief in der Erde. Ihr Nest verbarg sich gut geschützt in einem Erdloch...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein tiefgründiges Kinderbuch. Das Buch verbindet eine spannende Geschichte mit einer Menge an Sachinformationen. Die Sachinformationen befinden sich jeweils einer gelb unterlegten Wabe und sind meist gekonnt in die Illustrationen integriert. Sie sind kurz und kommen schnell zum Punkt. Eine davon lautet:

„...Hummeln ernähren sich von Pollen und Nektar, den sie tief in den verschiedenen Blüten finden...“

Doris ist eine lebensfrohe und zufriedene kleine Hummel. Doch die Bienen ärgern sie häufig, weil sie selbst für eine Hummel etwas dick ist. Dann aber kommt ein Gewitter und Doris zeigt, was sie kann, als ihre Hilfe gebraucht wird.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Die Texte sind stimmig und klar gegliedert.
Das Buch ist wunderschön illustriert. Es dominieren zarte Farben. Wenn es der Inhalt der Erzählung allerdings verlangt, können die Zeichnungen auch mal dunkel werden. Doris hebt sich deutlich aus der Mitte ihrer Geschwister heraus.
Auch das Cover ist ein Hingucker.
Das Kinderbuch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Kein einfacher Lesestoff

Freak Sisters
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„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“

An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. ...

„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“

An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. Den Kindergarten besuchen sie nur wenige Tage, die Schule nie. Im Elternhaus wird kaum gesprochen. Erziehung findet nicht statt. Die Mutter ist seit der Geburt nicht mehr sie selbst.
Als ein neuer Vikar kommt, bringt er den Kindern Latein bei. Außerdem entdecken sie im Keller die Alkoholvorräte der Mutter und bedienen sich daran.
Die Autorin hat eine fast skurrile Geschichte geschrieben. Es geht darum, wie Kinder im Leben zurecht kommen, die nie eine liebevolle Beziehung erlebt haben und fast wie in einer Blase aufgewachsen sind.
Es ist kein leichter Stoff. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und bringt die besondere Situation auf den Punkt.
Mit 15 Jahren verlassen die Mädchen das Elternhaus. Unterwegs werden sie von Uli aufgelesen. Der Mann nimmt sie mit in eine abgeschiedenes Dorf in Portugal. Dort tauchen si ein in eine Welt der Esoterik. Neben ihrem täglichen Leben darf ich als Leser ihre Alpträume und ihre Phantasie verfolgen.
Rebecca ist bereit, sich dem Leben zu stellen. Sie lernt Englisch, zeichnet und bringt sich Schwimmen bei. Sie kämpft gegen ihr Dämonen und wünscht sie sich zurück, als sie sie schon besiegt hat. Manchmal kommt ein hellsichtiger Gedanke:

„...Wo gehe ich dann hin? Ich habe keine Ahnung von der Welt...“

Die Mädchen können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Uli kümmert sich mehr oder weniger um sie. Hinzu kommt, dass einige Bewohner die Gefahren sehen, die das Auftauchen der Kinder bringt. Sie sind minderjährig

„...Ihr solltet an einem Ort leben, wo Kinder in eurem Altr sind. Ihr solltet unter Menschen sein und zur Schule gehen...“

Ab und an wird deutlich, dass die Mädchen mit den einfachsten Begriffen nichts anfangen können. Sie trauen sich aber auch nicht zu fragen. Ytterblom, der Guru des Ortes, hat an Judith mehr Interesse als normal ist. Eine Bewohnerin ringt Judith Tarock bei und meint, sie wäre dafür begabt.
Nach wie vor folgt das Leben keinen Regeln. Dafür aber gibt es mehr Alkohol als für Kinder gut ist.
Die Geschichte ah ein offenes Ende. Alles ist möglich.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt zwei Leben, die keinerlei Strukturen und keine Liebe kennen.

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