Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
online

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2022

Zwei unschlagbare Freundinnen

Pfeffer & Minze – Zusammen sind wir unschlagbar! (Pfeffer & Minze 1)
0

„...Okay, ich mache das jetzt einfach. Ich kippe das Kunstblut über meine Mathearbeit...“

Minze hat ein Problem. Sie hat in der Mathearbeit von ihre Nachbarin abgeschrieben und die hat sie verpetzt. Da ...

„...Okay, ich mache das jetzt einfach. Ich kippe das Kunstblut über meine Mathearbeit...“

Minze hat ein Problem. Sie hat in der Mathearbeit von ihre Nachbarin abgeschrieben und die hat sie verpetzt. Da hilft nur eins: Die Mathearbeit muss weg. Ob das gut geht?
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird von Minze selbst in Form eines Tagebuchs erzählt.
Minze und Pfeffer sind beste Freundinnen. Damit sie in einer Klasse bleiben, muss minze das Schuljahr bestehen, das heißt, sie braucht in Mathe mindestens eine Vier. Häufig sind sie zusammen im Imbiss von Rosi anzutreffen.Doch den wird es bald nicht mehr geben, denn Rosi hat Mietschulden. Also lassen sich die Mädchen was einfallen.
Die Geschichte wird leicht und locker erzählt. Die Sprache ist kindgerecht. Auffallend und positiv zu werten sind die vielen neuen Wortschöpfungen, zum Beispiel.

„...Der absolute Oberhammerknüllersupertag...“

Die beiden Protagonisten haben es zwar faustdick hinter den Ohren, sind aber trotzdem liebenswürdig. Manchmal hat Minze eines etwas schrägen Humor:

„...Und dann hat sie (Anmerkung: die Mutter) mir erklärt, dass wir einfach nicht so viel Geld haben und dass sie sowieso nicht will, dass ich ständig Pommes esse, denn die sind ungesund. Dabei stimmt das gar nicht, Pommes sind aus Kartoffeln, und da sind richtig viel Vitamine drin, hat Rosi gesagt...“

Jedes Kapitel beginnt mit dem Bild eines Sparschweins. Was es damit auf sich hat? Das wird hier nicht verraten.
Zu Beginn stellt sich Minze in Wort und Bild vor. Dabei erfahre ich als Leser auch, wie es zur Freundschaft der beiden Mädchen kam.
Auf den beiden inneren Umschlagseiten finden sich die Bilder aller Protagonisten.
Am Ende wird natürlich Rosis Imbiss gerettet und es gibt außerdem noch ein paar Überraschungen.
Das Buch hat mich prima unterhalten. Trotz seines humorvollen Stils werden auch ernste Themen angeschnitten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2022

Spannend und informativ

#Datendetektive. Band 5. Angriff auf die Minecraft-Welt
0

„...Theo hat geweint. Dann hat er sich aus dem Spiel ausgeloggt...“

Mit diesen Worten beendet Laurin das Computerspiel mit Vicky. Beide hatten das erste Mal zusammen Minecraft gespielt. Theo war digital ...

„...Theo hat geweint. Dann hat er sich aus dem Spiel ausgeloggt...“

Mit diesen Worten beendet Laurin das Computerspiel mit Vicky. Beide hatten das erste Mal zusammen Minecraft gespielt. Theo war digital dazu gekommen und hatte Vicky geholfen.
Der Autor hat erneut eine spannendes Abenteuer mit den Datendetektiven geschrieben.
Der Server des Clubs der Coolen war gehackt worden. Theo hatte sich angeboten, ihn wieder in Ordnung zu bringen. Dafür hatte er allerdings nur eine Woche Zeit. Doch es gab eine neue Attacke und Theo kam damit nicht zurecht.
Theo hat eine Menge an Fähigkeiten. Sich allerdings mündlich verständlich und zusammenhängend auszudrücken, gehört nicht dazu. Es dauerte, bis die Datendetektive begriffen hatten, was passiert war. Es galt, den Hacker auszuschalten. Der Roboter Brabbelbot war dabei hilfreich.
Wie auch in den vorhergehenden Bänden erklärt Vicky in ihrem Blog wichtige Begriffe. Das ist hier besonders wichtig, denn nicht jeder hat Minecraft schon ausprobiert und kennt die wichtigsten Begriffe.. Die Texte sind blau unterlegt.

„...In Minecraft gibt es wie in anderen Online-Spielen ein Chatfenster. Hier können die Spieler während des Spiels ihre Nachrichten schreiben...“

Leider bleibt es nicht bei der Bedrohung in der Computerwelt. Dort hatte Brabbelbot zwar dafür gesorgt, dass das Spiel wieder funktioniert, aber mit neuen Angriffsversuchen war zu rechnen.
Die Datendetektive überlegen sich, wer dazu überhaupt in der Lage wäre und was sein Motiv sein könnte.
Ganz nebenbei erfahre ich eine Menge darüber, wie das Spiel Minecraft geht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dieses Mal geht es auch um Erpressung und Rache.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2022

Spannende Fortsetzung

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
0

„...Die Frau, bei der es sich mit Sicherheit um die Mutter des Kranken, ein vierzehnjähriger Junge, handelte, schüttelte verängstigt den Kopf. Aber Anne ließ sich nicht davon abhalten, nahm den Jungen ...

„...Die Frau, bei der es sich mit Sicherheit um die Mutter des Kranken, ein vierzehnjähriger Junge, handelte, schüttelte verängstigt den Kopf. Aber Anne ließ sich nicht davon abhalten, nahm den Jungen bei den Armen und drehte ihn zu sich...“

Wenige Stunden später ist der Junge tot. War es eine natürliche Ursache, wie Anne zuerst annahm? Wir schreiben das Jahr 1911. Die Angst vor einem erneuten Ausbruch der Cholera ist allgegenwärtig. Doch als Anne erfährt, dass auch der Hund, der vom Erbrochenen des Jungen gefressen hatte, verstorben ist, kommt ihr in anderer Verdacht.
Die Autorin hat eine fesselnde Fortsetzung der Reihe geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Der Schriftstil sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Veddel. Auf diesem Hamburger Gebiet sind die Ausreisewilligen untergebracht. Hier warten sie auf ihre Schiffspassage in die Neue Welt. Da der zuständige Arzt Urlaub hat, wurde Anne beauftragt, sich um die Bewohner zu kümmern.
Als sie den Verdacht äußert, dass der Junge vergiftet wurde, glaubt ihr keiner. Als Ärztin wurde sie sowieso von vielen schon scheel angesehen. Helene, die Pastorentochter, die auf den Veddel ihr Praktikum als Lehrerin absolviert, hat eine Idee, in welchen Lebensmitteln das Gift stecken könnte.
Die Personen werden sehr gut beschrieben. Für Helene liest sich das so:

„...Helenes jungenhaftes Äußeres jedoch entsprach ihrer inneren Verfasstheit. Von früh auf war sie wild, abenteuerlustig und bockig gewesen...“

Währenddessen hat Kommissar Berthold Rheydt ein ganz anderes Problem. Marchleswsky wurde ermordet. Er gehörte zu den Kiezgrößen. Junge jüdische osteuropäische Frauen hat er nach Hamburg gelockt, um sie dann zur Prostitution zu zwingen. Einiges spricht dafür, dass in deren Reihen seine Mörderin zu suchen ist.
Die Autorin zeichnet ein gutes Zeitgemälde. Vor allem die dunklen Seiten der Hafenstadt stehen im Mittelpunkt. Außerdem wollen immer mehr Frauen ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Dazu gehen sie wie selbstverständlich auf die Straße. Helenes Worte gegenüber Dr. Tergit bringen das zum Ausdruck.

„...Die Ehe ist ein Grab für eine Frau mit Geist. Ich ziehe es vor, mein eigenes Geld zu verdienen und über mein Leben selbst zu bestimmen...“

In diesem Band werden einige offen Fragen geklärt. Ich als Leserin erfahre zum einen, warum Anne London so überstürzt verlassen musste, zum anderen, warum ihre Eltern überhaupt in London leben.
Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der ergibt sich aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten untereinander. Das führt auch zu kritischen Situationen. Rache ist ein schlechter Ratgeber. Ein gutes Angebot kann sich als lebensgefährlich herausstellen.
In der vorderen Umschlagseite werden die drei Hauptpersonen kurz charakterisiert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat sehr viele verschiedene Facetten, die es lesenswert machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2022

Gelungene Anthologie

Tatort Nord
0

„...Als Ermittler erlebt man die ungewöhnlichsten Dinge, die bizarrsten Sachverhalte, die erstaunlichsten Motive. Oder ob hinter dem Kapitalverbrechen nicht doch etwas ganz anderes steckt?…

Das Zitat ...

„...Als Ermittler erlebt man die ungewöhnlichsten Dinge, die bizarrsten Sachverhalte, die erstaunlichsten Motive. Oder ob hinter dem Kapitalverbrechen nicht doch etwas ganz anderes steckt?…

Das Zitat stammt aus einem der Kurzkrimis, könnte aber als Motto über vielen von ihnen stehen. Die Anthologie vereint 23 Kurzkrimis von 23 Autoren. Alle spielen im Norden unseres Landes. Damit aber hört die Gemeinsamkeit schon auf. 23 Autoren bedeutet, 23 verschiedene Schriftstile und unterschiedliche Inhalte. Von Einbruch bis Mord ist alles dabei. Manche Geschichten sind gefühlvoll, andere strotzen vor schwarzem Humor. Viele der Krimis führen mich geschickt in irre, weil am Ende nichts so ist, wie es am Anfang schien. Rache, Neid, Missgunst sind einige der Motive, die die Täter antreiben.
Ich kann hier nicht auf alle Krimis eingehen, sondern möchte mich auf einige wenige beschränken. Dazu gehören zwei, die sprichwörtlich etwas aus der Reihe tanzen.

„...Die Leute haben den Respekt vor dem Meer verloren. Sie glauben, wenn die Deiche nur hoch genug sind, könne ihnen nichts mehr passieren. Sie glauben sich mit ihrer Wissenschaft und ihren Maschinen die Natur untertan machen zu können, aber das Meer lässt sich nicht zähmen. Und es verzeiht nicht...“

Das Zitat könnte gut in unsere Zeit passen, wird aber im Krimi in der Vergangenheit ausgesprochen. Die Geschichte spielt in Husum im Jahre 1896. Das Besondere der Geschichte ist nicht nur, dass es der einzige historische Krimi ist, sondern auch, dass er eine gehörige Portion an Mystik enthält. Es geht hier um eine Warnung und die wird verknüpft mit einer literarischen Gestalt von Theodor Storm.

„...Was um alles in der Welt hatte ihn dazu getrieben, diese Frau aus dem Wasser zu ziehen? Er hätte sie elendiglich ersaufen lassen sollen. Doch ein Blick in ihr Gesicht machte ihm klar, dass der Tod im Moment das kleinere Übel für sie gewesen wäre...“

Die fatale Entscheidung einer Richterin zerstört Leben. Dann aber wird sie erneut mit den Folgen ihres Tuns konfrontiert. Sie wird es lernen müssen, damit zu leben. Ihr Versuch, sich aus dem Leben und der Verantwortung zu stehlen, ging schief. Die Geschichte zeigt auf sehr eindringliche Art, was passieren kann, wenn dem Täter mehr geglaubt wird als dem Opfer.
Manche der Krimis sorgen nicht nur für Spannung, sondern auch für eine weitere Bildung des Lesers, so in der ersten Geschichte, wo ich mit Vogelkundlern unterwegs bin:

„...Blaumeisen neigen zu Seitensprüngen, dann sind die Nachkommen genetisch vielfältiger und auch gesünder...“

In mehreren der Krimis geht es um Beziehungsprobleme. Die Träume einer Frau klingen so:

„...Rolf mit Lungenentzündung, bettlägrig und still im Krankenhaus verweilend, ist ein wunderbare Vorstellung. Ein paar Tage Ruhe und Frieden im Haus...“

Momentan aber nervt er als Beifahrer bei der Reise in den Urlaub. Die Situation wird vielen bekannt vorkommen.
Eine Karte in der vorderen Umschlagseite sowie ein kurzer Lebenslauf der Herausgeberinnen und Autorinnen ergänzen das Buch. Außerdem ist jeder Geschichte der Handlungsort vorangestellt.
Die Krimis haben mir sehr gut gefallen. Die Vielfalt sorgt für Abwechslung. Jeder kann und wird seine ganz persönliche Lieblingsgeschichte finden.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2022

Ein etwas anderer Liebesroman

Blaue Ufer
0

„...Sie mochte Abläufe, die immer gleich waren, immer gleich wie die monotonen Umdrehungen der Waschmaschine Nummer fünf, auf der sie saß...“

Heute aber wird der Ablauf durchbrochen. Der Student Adrian ...

„...Sie mochte Abläufe, die immer gleich waren, immer gleich wie die monotonen Umdrehungen der Waschmaschine Nummer fünf, auf der sie saß...“

Heute aber wird der Ablauf durchbrochen. Der Student Adrian erscheint im Waschsalon und spricht sie an. Als sein Handy klingelt, nutzt Undine die Chance, nimmt ihre Wäsche und verschwindet.
Die Autorin hat eine etwas andere Liebesgeschichte geschrieben.
Der Schriftstil ist ausgereift und bringt die innere Spannung des Buches voll zum Tragen.
Adrian möchte die junge Frau gern wiedersehen. Dazu lässt er sich eine Menge einfallen. Er ahnt aber nicht, dass Undine Verletzungen aus ihrer Kindheit mit sich trägt, die ihr Leben prägen. Sie mag klare Strukturen, kann Menschen nur schlecht um sich ertragen und arbeitet im Zoo bei den Fischen.
Die Welt des Meeres ist für sie eine Fluchtwelt. Das war schon in der Kindheit so. Das Märchen von der kleinen Seejungfrau, das kursiv und Stück für Stück ins Buch integriert wurde, ließ sie damals ertragen, was nicht zu ertragen war. Der Missbrauch wird nie benannt, aber mehrmals angedeutet. Allerdings kam der später. Der erste scharfe Einschnitt war der Tod der Mutter. Der Beruf des Vaters machte es erforderlich, dass Undine bei den Großeltern aufwuchs.
Adrian nimmt das Studium nicht gerade bitterernst. Sein Hobby ist das Malen. Für ihn hat das Leben noch eine gewisse Leichtigkeit.

„...Er hatte keinen festen Plan, er wollte sich einfach ein bisschen treiben lassen, kreativ sein und wenn er in zehn Jahren doch als Lehrer arbeiten würde, dann wäre das eben so...“

Sehr eindringlich wird von der Autorin beschrieben, wie Undine Schritt für Schritt aus ihrem Kokon herauskommt und sich sachte auf Adrian einlässt. Natürlich ist die Geschichte nicht frei von Rückschlägen. Jeder kleinste Fehler von Adrian bedeutet für Undine wieder einen Schritt zurück. Es gibt viele Szenen, die Undines hohe Sensibilität zeigen.

„..Schwimmoper war der schönste Name, den man sich für ein Schwimmbad ausdenken konnte, fand Undine. Denn Wasser war manchmal wie Musik. Die Menschen schwammen sehr unterschiedlich und es klang anders, ob jemand kraulte oder Brust schwamm...“

Schwarzweiße Kreidezeichnungen illustrieren das Buch. Sie zeigen auf eine besondere Art Undines körperliche Befindlichkeit.
Das buch hat mir sehr gut gefallen. Sehr stimmungsvoll und wunderbar zart wird die Geschichte aufgebaut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere