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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2024

Märchenhafte Geschichte mit aktuellen Bezug

Hüter des Klimas
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„...Ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken runter. Durch den flimmernden Hitzeschleier glaubte er die schattenhaften Umriss einer hochgewachsenen, geflügelten Gestalt zu erkennen. Erstaunt rieb er sich ...

„...Ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken runter. Durch den flimmernden Hitzeschleier glaubte er die schattenhaften Umriss einer hochgewachsenen, geflügelten Gestalt zu erkennen. Erstaunt rieb er sich die Augen und starrte in die gleißende Schmelze...“

Wir befinden uns im Prolog des Buches. Der Arbeiter vor dem Schmelzofen weiß nicht, ob das Realität ist, was er sieht, oder ob er träumt. Dem Leser wird irgendwann im Ablauf der Handlung klar, was hier passiert ist.
Die Autorin hat ein phantasievolles Kinderbuch geschrieben. Sie kombiniert gekonnt Elemente des Märchens mit den Folgen des Klimawandels.
Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Mir gefällt vor allem, dass geschickt Fakten in die Handlung einbezogen werden. Die märchenhafte Sprache macht das Lesen zum Vergnügen.
Der Beginn des Buches führt mich als Leser in eine Welt aus Eis und Schnee.

„...In der Ferne zeichnete sich schemenhaft eine menschenähnliche Gestalt ab. Es war Harald, der Eiskaiser. Umringt von einer Schar kleinerer Wesen, den Eistrollen, stampfte er durch den unberührten Schnee...“

Harald erzählt, wie im Laufe der Jahrmillionen eine Welt aus Eis und Schnee an den Polen und in den Hochgebirgen entstanden ist. Zusammen mit der Sommerkönigin Celeste haben sie die Entstehung der Jahreszeiten kreiert. In der Antarktis findet Harald ein Zepter aus Eis. Es hilft ihm bei seiner Arbeit. Gleichzeitig wurde ihm damals ein Prophezeiung zuteil, die sich nun zu erfüllen erscheint.
Eine neue Macht ist auf der Erde erschienen. Sie hat die Sommerkönigin gestürzt und sich ein Heer von Arbeitern geschaffen. Die Probleme beginnen im Himalaja. Dort schmelzen plötzlich die Gletscher.

„...Und tatsächlich beschleunigt der menschengemachte Klimawandel die Eisschmelze gerade in dieser Region. Aber hinter dem, was wir gerade erlebt haben, steckt, fürchte ich, etwas anderes...“

Die neue Machthaberin und die Herrin des Feuers nennt sich Helena. Der Eiskönig Harald und sein Minister Jotunn sind nicht immer einer Meinung. Harald sieht sich als Beschützer des Klimas und damit auch der Menschen. Er bewundert ihre Kultur und ihren Erfindungsreichtum. Jotunn weißt ihn auf die Schattenseiten hin.

„...Bei den Menschen zählt am Ende doch immer nur das Geld. Solange die Zerstörung der Umwelt nicht ihre Profite schmälert, hat das Thema keine Bedeutung für sie...“

Wie schon zu Beginn meiner Rezension erwähnt, werden ab und an wissenschaftliche Fakten in das Geschehen integriert. So erklärt Harald den Trollen:

„...Im Himalaya ist der Schnee sehr wichtig. Er speichert große Mengen an Süßwasser und sichert die Wasserversorgung unzähliger Menschen in dieser Region. Wenn unser Schnee im Sommer langsam schmilzt, füllt er alle Bäche und Wasserläufe in diesem Gebirge...“

Kaum hat Harald die Gletscher im Himalaya wieder vereist, beginnt es in Grönland zu tauen. Es sind in diesem Fall nicht die Menschen, die dafür verantwortlich sind. Menschen kommen im Buch bestenfalls in den Gesprächen oder als Opfer von Umweltkatastrophen vor. Sie sind, um es mal so auszudrücken, nur eine Randnotiz in der Geschichte.
Helena zeigt ihre Macht. Wird sie als Siegerin hervorgehen? Wird es Harald gelingen, ein Abschmelzen der Polregionen zu verhindern?
Einige Schwarz-Weiß-Bilder veranschaulichen das Geschehen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der märchenhafte Stil und der Kampf zwischen Gut und Böse geben der Geschichte ein ganz eigenes Gepräge. Was als Folge des Klimawandels über einen längeren Zeitraum passieren könnte, wird hier auf engen Raum zusammengedrängt. Damit wirken die Folgen noch eindrucksvoller.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Vielfältige Infos zur Geldanlage

Frechheit Finanzberater - Täuschen, Tricksen und Verschleiern
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„...Es ist deshalb von allergrößter Wichtigkeit, sich selbstständig und selbstverantwortlich um die eigene finanzielle Zukunft zu kümmern. Hierzu gehört, sich langfristig Vermögen aufzubauen...“

Diese ...

„...Es ist deshalb von allergrößter Wichtigkeit, sich selbstständig und selbstverantwortlich um die eigene finanzielle Zukunft zu kümmern. Hierzu gehört, sich langfristig Vermögen aufzubauen...“

Diese Zeilen auf der ersten Seite saagen schon, was mit dem Buch erreicht werden soll. Es ist eine Art Handreichung für den Vermögensaufbau.
Der Schriftstil des Sachbuches ist locker und leicht. In 18 kurzen Kapiteln werden verschiedene Aspekte beleuchtet.
Eines der Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Schulden. So deutlich wird selten gesagt, dass Schuldenmachen keine gute Idee ist. Natürlich wird vor allem im Netz mit günstigen Krediten gelockt.
Einen Punkt würde ich gern hervorheben, weil ich den auch so sehe. Der Umgang mit Geld muss in der Schule gelehrt werden.
Im weiteren geht darum, wie Finanzberater arbeiten und wer warum welches Produkt empfiehlt. Gut gefallen mir an verschiedenen Stellen die Kosten-Nutzen-Rechnungen. Provisionen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Akribisch listet der Autor die verschiedensten Anlageprodukte auf und benennt Vorteile und Nachteile.
Seine Empfehlung sind die Anlagenklassen ETF. Das Buch nimmt es einen allerdings nicht ab, sich selbständig weitere Informationen zu besorgen. Das betrifft insbesondere die Struktur der ETFs und deren Aufbau.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält viele nützliche Informationen.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Freude aus dem Glauben finden

Moment, ich lebe gerade!
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„...Glauben Sie mir. Sie müssen Ihr lecker angerichtetes Essen nicht fotografieren und in den sozialen Medien posten, bevor sie es genießen...“

Diese Zeilen stammen aus den Prolog des Buches, eines Buches, ...

„...Glauben Sie mir. Sie müssen Ihr lecker angerichtetes Essen nicht fotografieren und in den sozialen Medien posten, bevor sie es genießen...“

Diese Zeilen stammen aus den Prolog des Buches, eines Buches, wo mich als Leser der Autor auffordert, den Moment zu genießen und ganz im Heute und Hier zu leben.
In 15 Kapitel erläutert der Autor, wie es gelingen kann, weniger Sorgen und mehr Freude ins Leben zu bringen. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist stellenweise durch einen feinen Humor gekennzeichnet.
Jedes Kapitel hat einen ähnlichen Aufbau: Meist folgt nach der Überschrift ein Bibelwort. Dann erzählt der Autor aus seinem Leben und legt dar, wie er selbst dieses Bibelwort in den Alltag integriert hat und was das für Folgen hatte. Dem folgt unter der fetten Überschrift „...Moment“ ein kurzer Gedanke. Dann wird mir als Leser eine Übung empfohlen. Dabei stellt der Autor klar: Nichts muss, alles kann. Das Kapitel schließt mit einem passenden Witz.
Ausgangspunkt für die meisten Gedanken und die Entstehung dieses Buches ist ein Bibelvers aus Matthäus 6:

„...Darum sage ich euch: Sorget euch nicht um eurer Leben, was ihr Essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet...“

Ich möchte hier nicht die Inhalte des Buches wiedergeben, sondern mich nur auf zwei kurze Gedanken konzentrieren. An einer Stelle schreibt der Autor:

„..Eine gewisse Vorsorge ist gut und sinnvoll. Auch ist es wichtig, dass wir gut für uns sorgen.[…] Die Grenze vom sinnvollen Zurücklegen hin zum panischen Bevorraten und Horten ist fließend und unscheinbar...“

Immer wieder weist er darauf hin, dass wir getrost unsere Sorgen in ein ernsthaftes Gebet legen können. Leider ist der Mensch manchmal anders gestrickt. Statt uns zu freuen und dankbar zu sein, wenn wir knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert sind, überlegen wir uns lieber, was hätte alles passieren können.
Der zweite Gedanke zeigt auf, dass es helfen kann, selbst aktiv zu werden.

„...Zumal ich eines bereits erkannt habe: die Tatsache, dass meine Sorgen kleiner werden, wenn ich ganz bewusst den Blick von mir weg lenke, um anderen Menschen Gutes zu tun...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Durch die vielen persönlichen Erlebnisse wird es lebendig und bringt viele Ideen zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Spannendes Kinderbuch mit Rätselfragen

Die Küstencrew (Band 2) - Die Spur der Schmuggler
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„...Der Westwind heulte im Schornstein. Draußen klapperte ein Fensterladen. Aus dem Küchenradio dudelten Seemannslieder und Rocco, sein Vater Rolf und Opa Hannes summten mit…

Mit diesen Zeilen beginnt ...

„...Der Westwind heulte im Schornstein. Draußen klapperte ein Fensterladen. Aus dem Küchenradio dudelten Seemannslieder und Rocco, sein Vater Rolf und Opa Hannes summten mit…

Mit diesen Zeilen beginnt ein spannendes Kinderbuch. Zuvor allerdings gibt es eine kurze Einweisung in das Buch, denn jedes Kapitel endet mit einer Rätselfrage. Außerdem wird die Küstencrew, die aus den Kindern Rocco, Jan und Nele besteht, kurz vorgestellt.
Da die Pfeffermühle, die wie ein Leuchtturm aussieht, nicht funktioniert, schraubt Roccos Opa sie auf. Dabei kommt ein Zettel zum Vorschein, der neben einem rätselhaften Namen die Buchstaben „SOS“ enthält.
Rocco informiert seine Freunde. Sie finden solche Zettel in weiteren Pfeffermühlen. Was sie wohl bedeuten?
Gleichzeitig kommt es im Ort zu mehreren Einbrüchen. Gibt es einen Zusammenhang mit den Botschaften?
Die Kinder gehen der Sache nach. Dabei nutzen sie jede Chance, um an Informationen zu kommen. Doch auch der Opa hat so manchen hilfreichen Kontakt. Plötzlich scheinen auch alte Friesenbilder von Interesse zu sein.
Gut gefallen mir die Rätselfragen. Sie sind abwechslungsreich und von einfachen bis mittleren Schwierigkeitsgrad. Auf den letzten Seiten stehen bei Bedarf Lösungshilfen. Außerdem sind die Antworten immer zu Beginn des nächsten Kapitels enthalten.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Es gibt nicht nur einseitige farbige Bilder, sondern auch viele Zeichnungen zwischen den laufenden Text. Selbst zu Beginn jedes Kapitels und jeder Frage ist ein Bild vorhanden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist spannend und kindgerecht und fördert das logische Denken.

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Veröffentlicht am 08.06.2024

Fesselnde Zeitreise in die Zeit Jesu

Anastasis: Gefährliche Rückkehr
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„...Endlich würde er diesen auserlesenen Leuten seine Gedanken präsentieren, seine Ideen! Und sie würden ihn an die Spitze der Macht katapultieren, würden ihm helfen, seine Vision aus der Traumwelt ins ...

„...Endlich würde er diesen auserlesenen Leuten seine Gedanken präsentieren, seine Ideen! Und sie würden ihn an die Spitze der Macht katapultieren, würden ihm helfen, seine Vision aus der Traumwelt ins Reich der Realität zu versetzen...“

Dieses Zitat aus den Prolog deutet schon auf die extreme Spannung hin, die in der Geschichte steckt.
Die Autorin hat einen besonderen Zeitreiseroman geschrieben. Der Schriftstil sorgt für die fesselnde Handlung, lässt aber auch Raum für die Emotionen der Protagonisten und ihre inneren Kämpfe. Da die Geschichte von unterschiedlichen Personen erzählt wird, bekomme ich einen guten Einblick in deren Denken und Handeln.
Seit dem Prolog sind 16 Jahre vergangen. Drei Personen, unter ihnen die Lehrerin Yael Cohen und der Geschichtsprofessor Henry McNullan, sollen ihre Avatare im Jahre 30 unserer Zeitrechnung in Jerusalem steuern. Ihre Aufgabe ist es, die Geschichte behutsam zu korrigieren. Dazu sollen sie die Kreuzigung Jesus verhindern. Keiner von ihnen aber ahnt, dass im Hintergrund eine ganz andere Macht agiert, die ein weitreichenderes Ziel hat.

„...Seit 16 Jahren wartete er auf diesen Moment, war nie müde geworden, auf diesen Tag hinzuarbeiten: mental, körperlich, spirituell, in seinen Beziehungen. Und jetzt war Tag X endlich heraufgedämmert….“

Es ist ihm immer wieder gelungen, Menschen zu manipulieren. Dass er seinen Ziel so nahe ist, hat er vor allem einen Physiknobelpreisträger zu verdanken. Der kennt die Formel für Zeitreisen und hat sich bereit erklärt, das Experiment mit vorzubereiten. Trotzdem war er vorsichtig. Sein Hintergrundwissen hat er für sich behalten. Er ahnt, dass ihm das im Ernstfall das Leben retten wird.
Einer der Protagonisten ist Jassir. Der junge Mann hat seinen Bruder in seinen Armen sterben sehen. Seitdem ist er voller Hass und Wut. Doch wieder muss er erkennen, dass er nur Mittel zum Zweck ist.

„...Er war ja schließlich nur ein dummer Palästinenser mit einer unbedeutenden Familie. Wann waren die Palästinenser je für irgendetwas berücksichtigt worden? Wie Schachfiguren schob man sie auf dem Brett der Weltgeschichte herum...“

Dann aber fehlt eine der Teilnehmerinnen. Gleichzeitig erscheint Rowena, Henrys Tochter, unerwartet im Institut. Als sich dort die Ereignisse überschlagen, wird sie mit nach Jerusalem geschickt.
Alle drei Protagonisten werden Jesus persönlich gegenüber stehen und seine Präsenz spüren. Gleichzeitig steht ihr Leben auf dem Spiel, denn die Avatare sind nicht mehr unverwundbar.
Erstaunlich klarsichtig ist Claudia, die Frau von Pontius Pilatus:

„...Es sind doch nicht die Götter, die die Menschen korrumpieren, sondern die Sucht nach Macht ist die Wurzel des Problems...“

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie taucht in die Tiefe der Psyche der Protagonisten ein und ermöglicht ihnen, ihr Leben zu betrachten und wenn nötig, umzukehren. All das ist in ein fesselnde Handlung eingebettet.

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