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Veröffentlicht am 17.09.2024

Mut in schwieriger Zeit

Daniel, mein jüdischer Bruder
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„...Drei Wochen später wurde in der Nachbarvilla Daniel geboren und mit ihm eine tiefe Freundschaft, aber im Dritten Reich ein Ding der Unmöglichkeit, denn Daniel war Jude...“

Die Geschichte wird von ...

„...Drei Wochen später wurde in der Nachbarvilla Daniel geboren und mit ihm eine tiefe Freundschaft, aber im Dritten Reich ein Ding der Unmöglichkeit, denn Daniel war Jude...“

Die Geschichte wird von Rosalie erzählt. Das Geburtsjahr der beiden Kinder ist 1933. Von Anfang an wachsen die beiden Kinder gemeinsam auf. Als die Verhältnisse schwieriger werden, sorgen die Eltern dafür, dass man sich gegenseitig besuchen kann, ohne dass die anderen Nachbarn etwas davon mitbekommen. Daniels Vater ist Arzt. Er hat die Praxis in seiner Villa.
Der Schriftstil ist dem Ernst der Lage angepasst. Er hebt die schönen Seiten hervor, zeigt aber auch Emotionen wie Angst und Trauer. Er wirkt trotz allem sehr lebendig.

„...Vorerst verliefen also die ersten Monate nach unserer Einschulung kurzweilig und friedlich, bis im September jäh der Terror ausbrach, der unser aller Leben veränderte und die Welt ins Unglück stürzte...“

Mit Kriegsbeginn wird das Leben schwieriger. Daniels ältere Schwester geht zum Medizinstudium zu Verwandten in die Schweiz. Daniels Eltern beantragen die Ausreise in die USA. Alles ist in trockenen Tüchern. Eine gemeinsame Abschiedsfeier hat stattgefunden. Da werden Daniels Eltern verhaftet. Daniel gelingt die Flucht. Den Weg hatte der Vater vorausschauend vorbereitet. Rosalies Vater ist mittlerweile bei der Armee.
Seine Mutter entschließt sich, Nürnberg zu verlassen. Sie hat die nötigen Beziehungen, um für Daniel neue Papiere ausstellen zu lassen. Sie gibt den Jungen als ihren Sohn aus.
In der Geschichte wird deutlich, dass es auch auf den Dorf Situationen gab, die eine Entdeckung von Daniels Herkunft befürchten ließen. Glücklicherweise ging alles gut.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt darin die Geschichte ihrer Familie.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Schönes Kinderbuch

Die magischen Tierfreunde (Band 21) - Mimi Möhrchen rettet die magischen Kristalle
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„...Goldi lief zum Bach, der am Rand des Gartens entlang plätscherte. Über die flachen Trittsteine hüpfte die Katze auf die große Wiese auf der anderen Seite des Baches...“

Goldi ist eine Katze, die Lili ...

„...Goldi lief zum Bach, der am Rand des Gartens entlang plätscherte. Über die flachen Trittsteine hüpfte die Katze auf die große Wiese auf der anderen Seite des Baches...“

Goldi ist eine Katze, die Lili und Jessi oft abholt, um sie in den Wald der Freundschaft mitzunehmen. Heute aber braucht sie die Hilfe der Mädchen.
Die Autorinnen haben eine spannende und magische Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht. Die große Schrift und die klar gegliederten Absätze erleichtern das Lesen.
Für die Magie des Zauberberges sind bestimmte Kristalle nötig. Die aber lassen sich nur mit einem besonderen Hammer aus dem Fels schlagen. Den hat die Hexe Griselda an sich gebracht und vier Trollen zum Verstecken und Bewahren gegeben. Der Zauberberg und der magische Wald sind der Hexe schon lange ein Dorn im Auge. Wird es den Mädchen und dem Häschen Mimi gelungen, den Hammer zurück zu holen?
Die Geschichte steckt voller phantastischer Einfälle. Sie zeigt, dass man zusammen eine Menge erreichen kann.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die Bilder passen perfekt zur Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Nichts ist wie es scheint

Wer mit den Wölfen heult
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„...Ein Banküberfall! Ein Notruf! Von der Santander-Filiale in Whitfield! In der Nähe des Dover Business Park...“

Im Prolog geht es gleich heftig los. Police Sergeant Martin Gordon wird vor Ort geschickt. ...

„...Ein Banküberfall! Ein Notruf! Von der Santander-Filiale in Whitfield! In der Nähe des Dover Business Park...“

Im Prolog geht es gleich heftig los. Police Sergeant Martin Gordon wird vor Ort geschickt. Obwohl er nicht zum Team gehört, setzt sich auch sein Kollege Clark Jarrett mit ins Auto. In der Bank schießt Martin auf Clark. Für mich als Leser liest sich das so, als hätte er die Gelegenheit bewusst genutzt. Clark wird nur leicht am Arm verletzt.
Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Gut gefällt mir, dass er auch Raum für das Privatleben der Protagonisten lässt.
Die Therapeutin Lily Brown wird beauftragt, ein Gutachten über Gordon zu schreiben. Ist er noch dienstfähig? Wie konnte es zu dem Schuss kommen? Parker bittet sie als Außenstehende um Mithilfe, da so größere Objektivität zu erwarten ist.

„...Wahrscheinlich hätte es eine interne Polizeipsychologin schwer. Zu welchen Urteil sie auch käme. Es wäre angreifbar….“

Lily ist richtig gut. Ihr gelingt, hinter die Fassade zu schauen, denn sie kennt die Prozesse bei der Polizei von früher. Die Gespräche mit weiteren Kollegen, die am Tatort waren, zeigen, dass im Team etwas ganz und gar nicht stimmt.

„...Nochmal zurück auf Los! Anfangs hielten Sie Martin doch für einen guten Chef. Gab es denn bereits etwas an ihm auszusetzen, bevor Officer Jarrett in Dover anfing?...“

Mit Hilfe ihres Freundes Dan, Polizeipsychologe in London, bekommt Lily Auskünfte von der früheren Arbeitsstelle von Martin in London. Dabei wird klar, dass es einen Auslöser gegeben haben muss, der zur Feindschaft zwischen Clark und Martin geführt hat. Genau an der Stelle aber blockt Martin ab.
Kurze Zeit später sieht er keinen Ausweg mehr und inszeniert einen spektakulären Selbstmord. Er hinterlässt allerdings Lily eine mysteriöse Nachricht.
Lily soll die Hintergründe des Selbstmordes recherchieren. Jetzt gräbt sie tiefer und geht in der Geschichte weiter zurück. Dabei stößt sie auf Dinge, die in London gekonnt unter den Teppich gekehrt wurden.
Natürlich hat Lily nicht nur Martin in ihrer Behandlung. Im Buch wir ein zweiter Fall von ihr ausführlich eingebunden. Auch hier ist nichts so, wie es scheint. Gut, dass sie ihren Praxispartner Matt als Ansprechpartner und Freund hat, der ihr in kritischen Situationen mit Rat und Tat zur Seite steht, auch wenn er gesundheitlich zu kämpfen hat.
Im Nachwort erläutert die Autorin, welche konkreten Fälle die Grundlage für das Buch gebildet haben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier stehen unter anderen Gruppendruck und Mobbing im Mittelpunkt. Gleichzeitig geht es um Frauenfeindlichkeit in männlich geprägten Berufen.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Bewegendes Buch

Und später für immer
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„...Das Buch ist nicht mehr da. Er hatte überall gesucht, doch das Tagebuch ist weg, er muss es verloren haben….“

Er kann nur hoffen, dass es niemand findet, denn sein Leben könnte davon abhängen.
Der ...

„...Das Buch ist nicht mehr da. Er hatte überall gesucht, doch das Tagebuch ist weg, er muss es verloren haben….“

Er kann nur hoffen, dass es niemand findet, denn sein Leben könnte davon abhängen.
Der Autor hat einen bewegenden Roman geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und bringt die Problematik gekonnt zum Tragen.
Im Mittelpunkt steht der Feldwebel Johann Meinert. Seine Fliegerstaffel wurde nach Stade abgeordnet. Es waren Worte seines Vorgesetzten, die ihn zur Flucht animierten.

„...In den dröhnenden Himmel hinauf wollte er nicht mehr, kein Ziel mehr für den Hauptmann anpeilen, will keine Bomben gegen Abwehrfeuer tauschen, um ein für alle Mal rauszufinden, wer der Stärkere ist...“

Johann hat sich im Frühjahr 1945 bei Verwandten in einer Scheune versteckt. Die Tante versorgt ihn mit Nahrungsmittel. Immer wieder gibt es Rückblenden. Die sind von zweierlei Art. Einmal sind es die letzten Stunden bei der Armee, zum anderen sind es Erinnerungen an seine Frau Emmy, ihre Kriegshochzeit, ihr letztes Beisammensein. Mittlerweile dürfte sein Kind schon geboren sein. Wie gern würde er Emmy eine Nachricht zukommen lassen, um ihr die Ungewissheit und die Sorge zu nehmen. Aber das wäre zu gefährlich.

„...Ob Emmy immer noch steif und fest dran glaubt, dass keine Neuigkeiten gute Neuigkeiten sind?...“

Dann aber ändert sich die Situation. Die 16jährige Nachbarstochter Frieda entdeckt Johann in der Scheune. Wird sie schweigen? Jetzt ist die Angst mit Händen greifbar.
In Johanns Gedanken wird deutlich, dass selbst sein Hauptmann nicht mehr an den Sieg geglaubt hat. Minderwertes Material war nur eine Seite der Medaille. Der folgende Spruch passt perfekt:

„...Wenn Mutti mit dir schimpft, weil dein Schuh nicht anständig zugebunden ist, dann beklag dich über die Schnürsenkel...“

Richard wird noch deutlicher in seinem bitterbösen Sarkasmus:

„...Der Krieg ist eine Knochenmühle, und da bist du mal besser der Müller und nicht das Mehl, mein Freund!...“

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Sie macht deutlich, wie schwierig manche Entscheidungen waren.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Übrigens, es war Frieda, die auf dem Hof das Tagebuch gefunden hat.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Die Folgen eines Familiegeheimnisses

Leuchtfeuer
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„...Sein Fuß auf den Gaspedal. Er weiß eigentlich gar nicht genau, was er da macht, aber davon lässt er sich nicht aufhalten. Er ist total aufgekratzt, wie es nur ein Fünfzehnjähriger sein kann. Er hat ...

„...Sein Fuß auf den Gaspedal. Er weiß eigentlich gar nicht genau, was er da macht, aber davon lässt er sich nicht aufhalten. Er ist total aufgekratzt, wie es nur ein Fünfzehnjähriger sein kann. Er hat etwas zu beweisen. Sich selbst. Misty. Seiner Schwester...“

Als Theo diese Gedanken durch den Kopf gehen, sind es nur wenige Minuten bis zur Katastrophe. Das Auto schießt an einen Baum kurz vor ihrem Elternhaus. Misty hat den Unfall nicht überlebt. Die 17jährige Sarah sagt aus, dass sie gefahren ist.
Die Autorin hat eine heftige Familiengeschichte geschrieben. Darin wird erzählt, wie die Familie zu bestimmten Zeiten mit dieser Vergangenheit umgeht. Der Roman ist nicht chronologisch aufgebaut, sondern springt zwischen Gegenwart und unterschiedlichen Zeiten der Vergangenheit hin und her. Damit vermittelt der Schriftstil nur Episoden dreier Leben.
Der Vater von Sarah und Ben ist Arzt. Er hat sich als erster um Misty gekümmert und dabei einen Fehler gemacht. Das wird ihn für die kommenden Jahre prägen. Er verliert seine Leichtigkeit und seine Sicherheit in beruflichen Dingen.
Theo und Sarah gelingt es, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Es bleiben aber spuren zurück, die sich immer wieder zeigen und zu Fehlentscheidungen führen.
Gleichzeitig wird eine weitere Familie in die Geschichte einbezogen. Sie wohnt gegenüber von Ben, dem Vater. Ihm ist zu verdanken, dass bei der Geburt von Waldo, dem Sohn, alles gut gegangen ist. Zehn Jahre später wird Ben den Jungen erneut treffen.
Die Geschichte lässt mich mit einer Menge an Fragen zurück, die sich unter anderen daraus ergeben, dass der Unfall, meiner Meinung nach, in der Familie nie aufgearbeitet wurde. Jeder fühlt sich schuldig und jeder trägt seine Schuld allein. Bei Sarah klingt das so:

„...Aber irgendein wesentlicher Teil von ihr ist nicht wirklich präsent. Das trifft schon so lange auf sie zu, dass sie es kaum noch merkt...“

Es gibt Sätze im Buch, die im Gedächtnis bleiben. Andererseits erscheint mir das eine oder andere unvollständig. Auf eienr der lletzten Seiten bringt es Waldo, der mittlerweile Phxysik srtudiert, auf den Punkt.

„...Wenn man die Zeit als Ganzes begreifen könnte, würde man sehen, da die Vergangenheit bestehen bleibt und nicht im Rückspiegel verschwindet...“

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Vielzahl der angesprochenen Probleme aber geht zulasten der Spannung.

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