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Veröffentlicht am 06.08.2022

Grandioses Finale

Die Rückkehr
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„...Nach ein paar Minuten erhob er sich und drehte sich zu seiner Frau um. „Ich hab den Diamantring gefunden, auf den du so scharf warst.“ [..] Norman jedoch hob die Hand. „Bleib,wo du bist, Rita. Und ...

„...Nach ein paar Minuten erhob er sich und drehte sich zu seiner Frau um. „Ich hab den Diamantring gefunden, auf den du so scharf warst.“ [..] Norman jedoch hob die Hand. „Bleib,wo du bist, Rita. Und ruf die Polizei.“...“

Norman und Rita sind mit einem Metalldetektor auf einem alten Bahngelände unterwegs. Bisher bestand ihr Ausbeute nur aus leeren Getränkedosen. Der Ring allerdings steckt noch an einer Hand, der Hand einer toten jungen Frau.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Es ist der dritte Teil mit der Ermittlerin Kaely Quinn. Dieses Mal aber soll Kaely nicht ermitteln, sondern mit ihrem Vater reden Der war vor 20 Jahren als Serientäter verurteilt worden und sitzt seitdem hinter Gittern. Und die neuen Morde scheinen eine perfekte Kopie seiner Taten zu sein, bis ins letzte Detail, das nie an die Öffentlichkeit gelang. Nur eine Kleinigkeit stimmt nicht – und die macht Kaely Angst.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen und gibt gleichzeitig Einblick in die Psyche der Protagonisten.
Noah wird Kaely als Begleiter zugewiesen. Die Beziehung zwischen beiden liegt seit dem letzten Band auf Eis. Noah kann nicht damit umgehen, dass sich Kaely damals in Gefahr begeben hat. Trotzdem gehen die Gespräche der beiden in die Tiefe. Es geht immer wieder um das Verhältnis von Kaely zu ihrem Vater.

„...Beim Gedanken, ihm zu vergeben, kommt es mir so vor, als würde ich seine Taten akzeptieren und mich damit fast ein wenig mitschuldig machen...“

Kaely ist Christin. Doch das Trauma ihrer Kindheit sorgt für eine gewisse Distanz. Ab und an kommen Erinnerungen an einen liebenden Vater auf, den sie aber nicht mit seinen Taten gegenüber Frauen in Einklang bringen kann.
Es gilt, den neuen Täter schnell zu finden. Kaelys Vater wollte immer das Heft des Handelns in der Hand behalten. Wie wird er reagieren, wenn er erfährt, dass sein Nachahmer von seinem Weg abweicht?
Der Fall führt Kaely psychisch an ihre Grenzen. All der Schmerz, all die Verletzungen kommen wieder hoch. Wie fasst das ein Arzt zusammen?

„...Ihr Vater hat Sie verraten. Er hat das Leben verraten, dass Sie zu haben glaubten. Hat Ihre Mutter und Ihren Bruder verraten. Der Mensch, der er vorgab zu sein, entpuppte sich als ein ganz anderer...“

Ab und an gestattet mir die Autorin einen Blick in die Seele des Täters. Seine Intention bleibt mir lange ein Rätsel. Natürlich gibt es im Umfeld des Vaters Verdächtige, doch nichts scheint eindeutig.
Gekonnt und logisch wird die Trilogie abgeschlossen. Am Ende bleibt keine Frage offen. Auch das Thema Vergebung wird konsequent angegangen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Als Söldner im Dreißigjährigen Krieg

Hagendorf
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„...Peter Hagendorf! Dir ist viel Unrecht widerfahren. Doch dies Unrecht wirst du tausend und abertausend Male vergelten an jenen, die dir keines zugefügt...“

Wir schreiben das Jahr 1623, als der junge ...

„...Peter Hagendorf! Dir ist viel Unrecht widerfahren. Doch dies Unrecht wirst du tausend und abertausend Male vergelten an jenen, die dir keines zugefügt...“

Wir schreiben das Jahr 1623, als der junge Mann diese Worte aus dem Munde einer Wahrsagerin hört. Sein Leben liegt gerade in Scherben. Die Mühle wird der Vater an den jüngeren Sohn vererben, weil der Vater für Peter schon eine Schule bezahlt hat. Für die weitere Ausbildung erhielt Peter sein Erbe, doch das wurde ihm unterwegs bei einem Überfall geraubt. Arbeit gibt es keine, weil in diesen Kriegszeiten jeder sehen muss, wo er bleibt. Mit Christian zusammen lässt sich Peter als Söldner anwerben.
Der Autor hat einen exakt recherchierten historischen Roman geschrieben, dem die Tagebuchaufzeichnungen des Peter Hagendorf zugrunde legen. Im Nachwort wird klar, was die konkreten Fakten sind und was der Phantasie des Autors entstammt.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Die Schlachten werden genau beschrieben. Selbst taktische Überlegungen der Heerführer finden an vielen Stellen Eingang in das Buch. Hier dominiert eher ein sachlicher Stil.

„...Die schwedische Armee dicht auf den Fersen erreichten sie bei Ingolstadt die sternförmige am rechten Donauufer gelegene Festung. Bereits am nächsten Tag marschierten am gegenüberliegenden Flussufer die Schweden auf und sogleich eröffnete die Festungsartillerie das Feuer...“
Richtig heftig aber wird es, wenn es um Kriegsverletzung, Leichenfledderei Vergewaltigung oder die Folterung der Bevölkerung geht, um an deren Hab und Gut zu kommen. Mancher täuscht vor, schon überfallen worden zu sein.

„...“Lass mich gewähren Weib - hilf mir lieber“, keuchte er. „Wenn die Türen offenstehen und alles zerstört ist, wer will uns dann noch plündern kommen?“...“

Der Krieg führt Peter quer durch Europa. Je nach Kriegslage wechseln die Söldner mal freiwillig, mal unfreiwillig den Dienstherrn. Er wird mehrmals im Rang aufsteigen, kurze Zeit später untere eine neuen Befehlshaber sein Amt wieder verlieren. Peter erweist sich als guter Organisator. Das kommt einerseits seinem Geldbeutel zugute, bringt ihm aber auch Ansehen. So wird er mit zunehmender Dienstzeit für organisatorische Leistungen eingesetzt. Der Krieg ist ein Wechselspiel zwischen Hunger und Wohlergehen. Schlimm sind die Zeiten des Wartens. Dann versinkt das Heer im Alkohol, wenn vorhanden.
Für ihre Munition müssen die Soldaten selbst sorgen.

„...In einer Kanne ließ er den Barren zergehen, um das flüssige Metall sodann in die Öffnung der Kugelzange zu gießen. Nach kurzem Abkühlen stocherte er die Kugel heraus...“

Die Pest und die Blattern dezimieren das Heer. Die im Tross geborenen Kinder haben selten eine Überlebenschance. Die medizinischen Behandlungen der Kriegsverletzungen möchte man sich heute nicht mehr vorstellen.
Eingebettet in das Geschehen sind viele Einzelschicksale. Nut wenige überleben die Kriegsjahre. Viele aber scheuen den Frieden, denn außer kämpfen haben sie nichts gelernt. Auch Peter muss erst auf seine Begabungen hingewiesen werden. Unterwegs, wenn es Zeit war, hat er sich in manchen Handwerk versucht und bewährt. Sein Organisationstalent und sein taktisches Geschick könnten nach dem Krieg Gold wert sein.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings gewünscht, die Grausamkeiten aller Seiten wären nicht so genau beschrieben worden.
Mit einem Zitat möchte ich meiner Rezension beenden. Es sind Gedanken, die Peter durch den Kopf gingen, wenn sich sein Gewissen regte, denn eines war nicht - abgestumpft wie viele andere.

„...Das Unrecht dieser Welt schien ein fortlaufender Kreislauf zu sein. Schlimme Taten schienen Kinder zu bekommen, die sich ihrerseits wieder fortpflanzten, bis die ganze Welt böse und verderbt sein würde...“

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Spannender Krimi

Wolfshappen
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„...“Einen Toten lässt man nicht warten, Herr Kommissar!“ Leo Reisinger rieb sich den Schlaf aus den Augen und fuhr alarmiert aus dem Bett. Der Wecker zeigte nach acht Uhr...“

Doch es war nicht die Dienststelle, ...

„...“Einen Toten lässt man nicht warten, Herr Kommissar!“ Leo Reisinger rieb sich den Schlaf aus den Augen und fuhr alarmiert aus dem Bett. Der Wecker zeigte nach acht Uhr...“

Doch es war nicht die Dienststelle, sondern seine Vermieterin Frau Fleischhauer. Leo hatte ihr versprochen, sie auf eine Beerdigung zu begleiten. Frau Fleischhauer war der Meinung, so könne er Land und Leute besser kennenlernen.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi in der sächsischen Schweiz angesiedelt. Er zeichnet sich durch viel Lokalkolorit aus.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Natürlich darf eine Prise Sächsisch nicht fehlen. Bei Leichenschmaus wird Leo so aufgenommen.

„...Servus, ich bin Leo und komm` aus Bayern!, sagte er. „Mein Beileid“, prostete ihm einer zu. Der Mann links von ihm streckte die Hand aus und meinte: „Ich bin Martin und komme aus Franken.“...“

Kurze Zeit später wird Leo in den Nationalpark gerufen. Eigentlich geht es nur um einen angefahrenen Keiler, aber dann finden sie eine Leiche in einer Boofe. Erst einmal gilt es herauszufinden, wer der Tote ist, denn er diente schon Tieren als Speise.
Als bekannt wird, dass es sich um den Wolfsschützer Lars Siebert handelt, kochen die Emotionen hoch. Verdächtigt werden die Jäger, mit denen er sich gern angelegt hat. Allerdings hat er auch anderweitig Dreck am Stecken.
Sehr gut wird beschrieben, wie die Einstellung zum Wolf die Menschen der Gegend spaltet. Auch hier zeigt sich, dass Fanatismus eher schadet als nützt. Verleumdungen sorgen für Ärger.
Die Ermittler gehen akribisch vor. Bei den Verhören darf ich sie als Leser begleiten. Ab und an blitzt eine Prise Ironie oder Sarkasmus auf.

„...“Die Holzhäuser hier sind alle schon über 100 Jahre alt“, klärte Sandra ihn auf. „Zu DDR – Zeiten lebten hier jede Menge Bonzen.“ Sie sah sich um und zog die Nase kraus. „Heutzutage ist das wahrscheinlich immer noch so.“...“

Der Jäger, den sie danach besuchen, scheint das Klischee zu bestätigen.
Die Autorin lässt Raum für das Privatleben der Ermittler. Auch dort gibt es manch Auf und Ab.
Zu den Protagonisten, die in Erinnerung bleiben, gehört Leos Vermieterin. Die gute Frau mischt sich gern in alles ein und hat auch keine Skrupel, am Tatort ihre Meinung zu sagen.
Zu Beginn des Buches gibt es zwei Karten, die die Lage der Handlungsorte zeigen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine gute Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben, aus ernsten Teilen und ironischen Seitenhieben. Stellenweise ist es eine Art Liebeserklärung an die Sächsische Schweiz mit ihren Naturschönheiten.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Sozialkritischer Krimi

Dog Donator
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„...Die Konzerne fördern die Korruption, weil es ihre Macht sichert. Sie nehmen Umweltschäden in Kauf, weil sie so günstiger produzieren können. Für die verursachten Schäden werden sie ja seit Jahrzehnten ...

„...Die Konzerne fördern die Korruption, weil es ihre Macht sichert. Sie nehmen Umweltschäden in Kauf, weil sie so günstiger produzieren können. Für die verursachten Schäden werden sie ja seit Jahrzehnten nicht verantwortlich gemacht...“

Das ist nur eines der aktuellen Themen, die im Buch angesprochen werden. Bei aller Sozial- und Gesellschaftskritik aber handelt es sich bei dem Buch um einen spannenden Thriller.
Auf der Ferieninsel Sylt werden die Schoßhündchen von reichen Besitzern entführt, um von ihnen Geld zu erpressen. Das ist auf ein besonderes Konto zu überweisen, will heißen, der oder die Erpresser bereichern sich nicht selbst.
Der Fall landet bei Katja Jansen und Bernd Borcherts. Normalerweise kann der Täter mit der Sympathie der Bevölkerung rechnen, denn scheinbar trifft es die Richtigen. Als Leser erfahre ich jedoch ziemlich schnell, dass sein Umgang mit den Hunden weniger freundlich ist. Das kostet ihm Sympathiepunkte.
Der freie Journalist Basti durchleuchtet die Hintergründe der Opfer. Dabei stößt er auf die dunklen Seiten unserer so gelobten Marktwirtschaft, sei es die Entsorgung von Plastik in Südostasien oder die Erdölförderung im Nigerdelta, um nur zwei Dinge anzusprechen.
Der Schriftstil entspricht dem Zeitgeist. Er ist ziemlich leger. Bei den gesellschaftlichen Themen aber wechselt er ab und an in ernstere Formen. Hinzu komme gut ausgearbeitete Dialoge. Im Gespräch zwischen Katja und Bernd bringt es letztere auf den Punkt:

„...Bei uns ist doch alles genauso korrupt wie überall auf der Welt! Du spielst mit! Ich spiele mit! Wir alle spielen mit“! Mach dir doch nichts vor!...“

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass uns der Autor an vielen Stellen einen Spiegel vorhält. Die kritischen Themen werden gut in die Handlung integriert. Sie wirken nie wie aufgesetzt.
Als Leser war mir relativ schnell klar, wer der Täter ist. Doch vorsichtig, nichts ist, wie es scheint. Das Offensichtliche muss nicht das Richtige sein.
Mir gefallen die ab und an eingestreuten Weisheiten wie diese:

„...Drei Dinge im Leben sind unwiederbringlich,der vom Bogen geschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort und die verpasste Gelegenheit!...“

Gut herausgearbeitet sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Während der eine vor Überheblichkeit und Selbstbewusstsein strotzt, kommt ein anderer in ruhiger und kontinuierlicher Arbeit zu überraschenden Ergebnissen. Ein Blick hinter die Kulissen der Reichen und Schönen zeigt eine Scheinwelt, die manchmal zu menschlichen Wracks führt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu hat auch das überraschende Ende beigetragen. Das Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen. Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beenden.

„...Es muss endlich Schluss damit sein, dass die Gewinne im Westen privatisiert, aber die Kosten auf die Umwelt und die Menschen in den wehrlosesten Teilen der Welt abgewälzt werden...

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Sehr schönes Kinderbuch

Danke, Gott, für meine Freunde
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„...Ruth hatte ihr Zuhause verlassen, denn ihr Mann war gestorben. Deshalb ging sie in das Land Israel...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine der 10 Bibelgeschichten, die in diesem Buch vorgestellt werden. ...

„...Ruth hatte ihr Zuhause verlassen, denn ihr Mann war gestorben. Deshalb ging sie in das Land Israel...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine der 10 Bibelgeschichten, die in diesem Buch vorgestellt werden. Für jede Geschichte wird eine Doppelseite genutzt.
Großformatige Illustrationen, die schön ausgearbeitet sind, veranschaulichen das Thema. Dort ist eine Kästchen eingefügt, das den Text enthält. Die Texte sind ab 3 Jahre geeignet. Wie schon das gewählte Zitat zeigt, bestehen sie aus kurzen Sätzen und kindgemäßen Wörtern. Darüber steht eine in Fett gedruckte Überschrift.
Die Texte konzentrieren sich auf das Wesentliche der Geschichte. Deshalb sind sie nur wenige Zeilen lang.
Im Buch sind die Themen aus der Bibel
- Abraham
- Ruth
- David
- Salomo
- Die drei Männer im Feuerofen
- Das Hohelied
- Jesus und die Kinder
- Auferweckung des Lazarus
enthalten.
Bei den letzten beiden Themen geht es dann darum, das Licht weiterzugeben und Gott als liebenden Vater zu erkennen.
Entsprechende Bibelstelen werden mit angeführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist geeignet, Kinder in die angesprochenen Themen einzuführen.

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