Joy ist eben Joy
Ich bin Joy„...Laut Mama gibt es Ereignisse im Leben, die wie ein Messer durch die Zeit schneiden,das heißt, von da an gibt es für immer ein Vorher und ein Nachher, und nachher ist nichts mehr, wie es war...“
Noch ...
„...Laut Mama gibt es Ereignisse im Leben, die wie ein Messer durch die Zeit schneiden,das heißt, von da an gibt es für immer ein Vorher und ein Nachher, und nachher ist nichts mehr, wie es war...“
Noch ahnt Joy nicht, dass die Reise, die ihnen die Eltern ankündigen, ein solches Erlebnis sein wird.
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch mit ernstem Hintergrund geschrieben.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Obiges Zitat zeigt, wie gut die Autorin das Spiel mit der Sprache beherrscht. Die zehnjährige Joy erzählt das Geschehen aus ihrer Sicht. Ihre Eltern würde man als Weltenbürger bezeichnen. Sie haben ihre Berufe auf verschiedenen Kontinenten und unterschiedlichen Ländern ausgeübt. Joy hatte Freunde auf der ganzen Welt. Unterrichtet wurden sie und ihre drei Jahre ältere Schwester von den Eltern.
„...Manches haben Claude und ich sogar nur deshalb gelernt, weil wir eben nicht zur Schule gingen. Zum Beispiel sprechen wir dreieinhalb Sprachen, und in fünf oder sechs anderen kennen wir jede Menge guter Schimpfwörter...“
Nun steht eine Rückkehr nach England an. Der Großvater braucht Hilfe. Joys erster Eindruck von ihm liest sich so:
„...Thomas Elefantenohr Blake weiß nicht, wie seine nächsten Nachbarn heißen, obwohl er hier schon länger wohnt, als ich Fahrradfahren kann. Die links nennt er Schreihälse und die rechts Messies...“
Der zweite Name des Großvaters entstammt Joys Phantasie. Er ändert sich im Laufe der Geschichte mehrmals.
Joy freut sich auf die Schule. Dann aber lernt sie deren Schattenseiten kennen. Still sitzen, ruhig sein und Forderungen wörtlich abzuarbeiten, fällt ihr schwer. Sie hatte nie Probleme, Freunde zu finden, aber in der Schule will es ihr nicht gelingen.
„...Ich wurde in eine Kolonie Ameisen gesteckt und gehöre nur leider zur falschen Art...“
Schön, dass Joy das Leben trotzdem noch mit Humor nimmt und alles versucht, Probleme zu lösen. Dazu gehört ebenfalls, dass sie den Großvater gekonnt aus seiner Komfortzone lockt.
Und dann soll auch noch die uralte Eiche einem neuen Schulgebäude weichen. DAS geht gar nicht. Natürlich fällt Joy eine Menge ein, wie man das verhindern könnte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die lebenslustige und offen Joy gibt der Geschichte ein besonderes Flair.