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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2023

Berührendes Buch

Sternenreiter – Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2)
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„...Es ist für mich als Autor nun der Zeitpunkt gekommen, den Sternenreiter zum Leben zu erwecken. Nicht nur für mich, sondern auch für die zahlreichen Menschen da draußen, die neuen Mut, neue Liebe und ...

„...Es ist für mich als Autor nun der Zeitpunkt gekommen, den Sternenreiter zum Leben zu erwecken. Nicht nur für mich, sondern auch für die zahlreichen Menschen da draußen, die neuen Mut, neue Liebe und Hoffnung gut gebrauchen können...“

Die Zeilen stammen aus dem Vorwort des Autors, der vor 10 Jahren Band 1 kreiert hat.
Der Autor hat eine märchenhafte Geschichte geschrieben, die in Ansätzen an den kleinen Prinzen erinnert.
Der Schriftstil ist ausgereift. Es passt jedes Wort.
Janosch, der Erzähler, arbeitet in einem Kinderheim in einer Stadt, die gerade Zeiten des Krieges erlebt. Während eines Bombenangriffs verlässt Sara das Heim. Das Kind stand vor vier Jahren plötzlich vor dem Kinderheim. Nun geht sie.
Janosch hat Angst um sie und macht sich auf die Suche. Dabei trifft er einen kleinen Jungen mit einem großen Hund und einer weißen Taube. Er kommt mit ins Heim und gibt Janosch zu verstehen, dass er sich keine Sorgen um Sara machen muss.

„...Morgen finden wir das Mädchen. Ihr geht es gut. Ich weiß es. Du kannst mir das glauben!...“

Die Kinder spielen mit dem Hund. Dabei vergessen sie alles um sich und beginnen zu lachen und sich zu freuen.
Es sind unter anderem die Weisheiten des Jungen, die die Geschichte zu etwas Besonderen machen.

„...Sagt, dass ihr euch lieb habt und nehmt euch viel Zeit füreinander. Denn die schönsten Geschenke kann man nicht einpacken, aber man kann sie fühlen...“

Der kleine Junge nimmt Janosch mit zu einer alten Dame. Mitten im Krieg hat er ihr wunderschöne Blumen gebracht. Sie stellt eine wichtige Frage:

„...Warum lernen Menschen nicht aus den Fehlern der Vergangenheit?...“

Bald muss Janosch begreifen, dass Sara nicht zurück ins Kinderheim kommt. Sie hat an der Seite des kleinen Jungen eine Aufgabe zu erfüllen.
Neben den tiefgründigen Texten zeichnet sich das Buch durch seine wunderschönen ganzseitigen farbigen Illustrationen aus. Neben dem kleinen Jungen und seinen Tieren sind oft zwei weitere Elemente enthalten: rote Herzen und leuchtende Sterne.
Außerdem finden sich kleine Sterne an dem unteren Rand jeder Seite rechts und links von der Seitenzahl.
Ein kurzer Lebenslauf von Autor und Illustratorin schließt das Buch ab.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Hochwertigr Bildband

Israel von oben
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„...Ich habe das Privileg, in einem Land mit langer und reicher Geschichte geboren worden zu sein, in dem jeder Stein eine erstaunliche Geschichte erzählt und fast jeder Ort Schauplatz einer alten Legende ...

„...Ich habe das Privileg, in einem Land mit langer und reicher Geschichte geboren worden zu sein, in dem jeder Stein eine erstaunliche Geschichte erzählt und fast jeder Ort Schauplatz einer alten Legende gewesen zu sein scheint...“

Diese Zeilen stammen aus dem Vorwort des Buches. Mit vielen Luftbildaufnahmen versucht der Autor, die Geschichte des Landes nachzuzeichnen.
Das Buch zeichnet sich durch sein großes Format und seine hochwertige Aufmachung aus. Das gilt sowohl für die Papierqualität als auch für die gestochen scharfen Aufnahmen.
Das Buch ist in 6 Kapitel eingeteilt:

1. Wie alles begann
2. Die Israeliten treten in Erscheinung
3. Der Einfluss der Griechen und Römer
4. Das Heilige Land: Juden- und Christentum
5. Der Islam und die Kreuzfahrer
6. Hin zur Neuzeit

Der Aufbau der einzelnen Seiten folgt einem ähnlichen Schema. Die Überschrift gibt den Aufnahmeort an. Im Mittelpunkt stehen Fotos von Ausgrabungsstätten, manchmal aus unterschiedlichen Blickwinkel aufgenommen. Dazu kommen Fotos einzelner Element, zum Beispiel eine Vase, eine Schrifttafel oder ein Bruchstück des Baus. Unter den Fotos steht jeweils der abgebildete Ort. Es wird darauf hingewiesen, wo besondere Bauwerke zu erkennen sind.
Eine kleine Landkarte von Israel veranschaulicht die Lage des Ortes. Ergänzt wird das Ganze durch Texte des Archäologen Professor Schimon Gibson. Dadurch erfahre ich eine Menge über die Geschichte des Landes und der Ausgrabungen.

“...Die archäologischen Funde an der Grabungsstätte weisen darauf hin, dass Silo in der frühen Eisenzeit aus mehreren Siedlungen, Höfen, Pfahlbauten und landwirtschaftlichen Lagerräumen bestand...“

Dazu kommen, in hellbrauner Schrift und kursiv gesetzt, Zitate aus der Bibel, aus alten Schriften oder aus Ausgrabungsberichten, in denen es sich um den jeweiligen Fundort dreht.

„...Am gleichen Tag waren zwei Jünger von Jesus unterwegs nach Emmaus, einem Dorf, das etwa elf Kilometer von Jerusalem entfernt lag...“

Einige der Orte, wie zum Beispiel Jerusalem, treten in mehreren der sechs Kapitel auf, weil sie in unterschiedlichen Zeiten eine entsprechende Rolle spielten.
Im Anhang befindet sich ein Verzeichnis der im Buch erwähnten Orte.
Der Bildband hat mir ausgezeichnet gefallen. Er zeigt die historische Vielfalt des Landes.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Ein komplexer Charakter

Der Poet mit dem gebrochenen Flügel
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„...Aber es ist wichtig, dass die Menschen spüren, dass ihr Glück im Erkenne eines tieferen Lebenssinns und nicht im Jagen nach Irdischem liegt...“

Dies Worte stammen von Antoine de Saint-Exupéry, der ...

„...Aber es ist wichtig, dass die Menschen spüren, dass ihr Glück im Erkenne eines tieferen Lebenssinns und nicht im Jagen nach Irdischem liegt...“

Dies Worte stammen von Antoine de Saint-Exupéry, der mit seine Buch „Der kleine Prinz“ weltberühmt geworden ist.
Die Autorin zeichnet in ihrem Roman ein vielschichtiges Bild des Piloten und Schriftstellers. Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet und gibt die Zeitverhältnisse gut wieder.
Antoine war einer der ersten Postflieger und setzte dabei sein Leben ständig aufs Spiel. In Argentinien, wo er stationiert war, lernt er die Latina Consuela kennen. Sie ist verwitwet und hat schon ein bewegtes Leben hinter sich. Er möchte sie unbedingt zu seiner Frau und setzt sich dabei auch über die Widerstände seiner Familie hinweg. Consuela hat ein feuriges Temperament.

„...Ich habe keine Lust mehr, mich vor deiner Familie vorführen zu lassen wie ein dressierter Affe im Zirkus! Wenn ich ihnen jetzt nicht genug bin, bin ich es auch nicht im nächsten Monat...“

Die Ehe der beiden ist ein ständiges Auf und Ab, Sie können nicht miteinander und sie können nicht ohne einander. Antoine., der mit Freunden über die Liebe und den Sinn des Lebens philosophiert, versteht unter Liebe in der Ehe aber was völlig anderes als Consuela.

„...Sie sind einander räumlich nahe, aber nicht vertraut. Sie leben zusammen, aber teilen sich nicht mit….“

Für Antoine kommt eine Scheidung nicht in Frage. Es sind nicht nur die geistigen Auseinandersetzungen, in denen beide nicht zueinander finden, auch ihre sexuellen Bedürfnisse harmonieren nicht. Antoine braucht Abwechslung und nimmt sie sich. Seine Frau ist für ihn wie eine schöne Puppe, die man betrachtet, aber nicht benutzt. So kommt es mir jedenfalls vor.
Consuela sucht sich deshalb einen eigenen Freundeskreis und findet ihn bei den Künstlern in Paris. Sie selbst malt auch.
Zu den sprachlichen Höhepunkten des Buches gehören die philosophischen Diskussionen, die Antoine mit seinen Freunden führt.

„...Ich war im Krieg. Und ich sage ihnen: Kriege sind unnötig und verändern nichts zu Besseren...“

Als André Gide diese Worte ausspricht, ahnt er nicht, dass der nächste Krieg schon vor der Türe steht.
Ein weiterer Aspekt im Buch ist Antoine als Flieger. Ich darf miterleben, wie er sich fühlt, wenn er in der Luft ist. Fliegen ist für ihn lebensnotwendig. Daran ändern auch seine spektakuläre Unfälle nichts. Sie geben ihm jedoch eine neue Sicht auf das Leben.

„...Nur durch das Wissen, dass unser Dasein als Mensch nicht ewig währt, nehmen wir den Schatz, der im Leben liegt, wahr. Leben heißt lieben – alles uns jeden...“

Diese Einstellung wird aber mit Kriegsbeginn für ihn auf eine harte Probe gestellt.
Als Schriftsteller steht er vor allem in der Kritik seiner Fliegerkollegen. Sie werfen ihm vor, die beruflichen Erfahrungen in seinen Büchern vermarktet zu haben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt mir den Schriftsteller als Menschen mit seinen Fehlern und Schwächen.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein mordfall im Kloster

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
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„...Ich versichere Euch, Herr, mehr hatte der Bote nicht bei sich, keine Siegelplatte, kein Amulett, nur diesen versteckten Brief...“

Mit diesem geheimnisvollen Prolog beginnt das Buch. Es führt mich ...

„...Ich versichere Euch, Herr, mehr hatte der Bote nicht bei sich, keine Siegelplatte, kein Amulett, nur diesen versteckten Brief...“

Mit diesem geheimnisvollen Prolog beginnt das Buch. Es führt mich in das Jahr 1151. Noch ist der herrschende König nicht tot, da beginnt schon der Schacher um seine Nachfolge.
Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil passt zum Genre. Die Personen werden gut charakterisiert.
Elisabeth von Greich tritt als Novizin in das Kloster auf den Rupertsberg ein, dessen Äbtissin Hildegard von Bingen ist. Elisabeth ist für ihre Zeit sehr gebildet. Sie kann Lesen, Schreiben und Rechnen, spricht Latein, Griechisch und Französisch. Selbst in politischen Fragen kennt sie sich aus. Ihr ältester Bruder allerdings schreibt der Äbtissin über sie:

„...Allerdings steckt in ihr ein widerspenstiger Geist. Wir sind sicher, ein Leben unter Eurer Anleitung wird ihr helfen, sich davon zu lösen...“

Im Kloster Disibodenberg sind Verhandlungen über die zukünftige Thronfolge geplant. Dazu wird Hildegard von Bingen eingeladen. Neben zwei weiteren Nonnen soll sie auch Elisabeth begleiten. Der Abt Kuno allerdings möchte das verhindern, da ja Hildegard einst dieses Kloster verlassen hat und nun noch Besitzansprüche an ihn stellt. Gertrudis geht mit folgendem Spruch auf die Reise.

„… Mein Großvater sagte immer: Unkenntnis ist die Mutter aller Abenteuer. Wer weiß, vielleicht hat er ja recht...“

Sehr gut wird das Klosterleben beschrieben. Hildegard lebt zwar noch in einem Provisorium mit einer Unmenge an Bauarbeiten, hat aber die fortschrittlichsten Errungenschaften ihrer Zeit beim Bau berücksichtigt. Dazu gehört auch eine Art Fußbodenheizung.
Nicht einfach ist es, alle Insassen gleich zu behandeln und Neid und Missgunst in den Griff zu bekommen.
Kaum sind die Nonnen im Kloster Disibodenberg angekommen, gibt es einen Toten. Er wurde vergiftet, sein Amulett gestohlen. Kuno bezichtigt Hildegard des Mordes. Die legt zwar ihre Sicht der Sache dar, doch Kuno ist nicht in der Lage, logisch zu folgen.
Elisabeth macht sich auf die Spur, um den wahren Täter zu finden. Dabei stellt sie sich sehr geschickt an. Ab und an hält sie mit Hildegard Rücksprache.
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass das Buch ab und an ein feiner Humor durchzieht.

„...Gott bewahre, ausgerechnet Bruder Lazarus! Der konnte schon zu meiner Zeit nicht Eisenkraut von Lavendel unterscheiden...“

Elisabeth gelingt es, einen weiteren Mord zu verhindern.
Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Spannender kulinarischer Krimi

Bardolino Criminale
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„...Er schwitzt jetzt trotz der Kühle, zieht die Ruder ein und verharrt für einen Augenblick. Stille. Dann hievt er das Paket über den Bootsrand...“

Diese Sätze aus dem Prolog sorgen sofort für Spannung. ...

„...Er schwitzt jetzt trotz der Kühle, zieht die Ruder ein und verharrt für einen Augenblick. Stille. Dann hievt er das Paket über den Bootsrand...“

Diese Sätze aus dem Prolog sorgen sofort für Spannung. Es ergeben sich eine Menge an Fragen.
Dann wechselt die Geschichte kurz ins Sternerestaurant von Sascha Ritter nach München.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er lässt Raum für viel lokales Flair, sorgt für den nötigen Spannungsbogen und bezieht kulinarische Höhepunkte mit ein.
Doro Ritter wird von ihrem Vater gebeten, nach Bardolino an den Gardasee zu fahren. Auf dem Weingut der Familie Buccellis soll sie herausfinden, ob Paola,die Frau von Enzo Buccellis, fremdgeht. Offiziell macht sie dort ein Praktikum.
Doro ist wegen dieses Auftrags innerlich zerrissen. Sie ist sich nicht sicher, ob sie sich wirklich so gut verstellen kann. Paola empfängt sie kühl und gibt ihr zu verstehen, dass sie eigentlich keine Praktikantin brauchen. Allerdings erweist Doro sich als genaue Beobachterin.

„...Bevor ich Enzo folge, sauge ich hier draußen erst noch alle Eindrücke auf […]. Nicht nur ein Haus sagt nämlich viel über die Menschen aus, die in ihm leben, sondern auch der Garten oder in diesem Fall das Weingut. Gepflegt, aber nicht geschleckt...“

Man sollte das Buch tunlichst nicht mit nüchternen Magen lesen, denn Doros Kochkünste machen Appetit auf mehr. Mit Doro begebe ich mich auf den Spuren von Paola nach Verona. Doch das Ergebnis ist mehr als mager.
Bald stellt sich heraus, dass es nicht um Eheprobleme geht. Paolas Sorgen sind weitaus schwerwiegender. Doro ahnt nicht, in welches Wespennest sie bei den Ermittlungen sticht und dass sie sich selbst in Gefahr bringt. Ihr Freund Vinc, der ihr nach Italien gefolgt ist, steht ihr nicht nur in der Küche zur Seite. Er ist bei allem der bedächtigere Part von beiden.
Natürlich erfahre ich einiges über das Leben und die Arbeit auf einem Weingut.
Personenverzeichnis, eine Karte vom Gardasee und die Rezepte zum Menü, das es nach dem erfolgreichen Abschluss des Falles gibt, ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Was recht sachte begann, entwickelt sich nach und nach zu einem komplexen Kriminalfall.

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