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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2020

Mädchenträume werden wahr

Absolut (k)ein Fangirl
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Ein Jugendbuch. Oder sollte ich eher schreiben, ein Mädchenbuch?!. Denn das ist es wahrhaft durchweg. Oder auch für Jungs, die ein paar charmante Verhaltenstipps benötigen. Und wenn ich ehrlich bin: Bei ...

Ein Jugendbuch. Oder sollte ich eher schreiben, ein Mädchenbuch?!. Denn das ist es wahrhaft durchweg. Oder auch für Jungs, die ein paar charmante Verhaltenstipps benötigen. Und wenn ich ehrlich bin: Bei diesem Buch war ich sehr gern noch mal ein Mädchen. Denn ich habe mich direkt in meine Jugendzeit versetzt gefühlt, in der ich in meine Idole verliebt war. Zugegeben, bei mir kamen diese aus dem Wintersport. Total verknallt war ich, ich habe jeden noch so kleinen Zeitungsschnipsel gesammelt und jede Möglichkeit genutzt, die Sportveranstaltungen in sämtlichen Wiederholungen zu schauen. Doch Kat, die Protagonistin des Buches, ist anders. Sie ist nicht verliebt, nein, und schon gar nicht in irgendwen von irgendwelchen gehypten Boybands. Zumindest noch nicht. Die Autorin Emma Grey beschreibt in ihrem Buch „Absolut (k)ein Fangirl“, wie eine 17 Jährige zu ihrer ersten Liebe findet. Welche Unsicherheiten sie zu umgehen hat, welche Zweifel sie hegen. Und ja, ich kann mich in Kats Gefühlen total wieder finden. Denn ich habe damals, vor vielen Jahren in meiner Teenagerzeit genauso getickt. Und ich denke, manch ein Gefühlschaos beschert uns die Liebe auch noch im Erwachsenenalter. Also immer. Natürlich werden viele junge Mädchen nie ein solches Happy End erleben, wie es Kat begegnet, aber ich denke, „Absolut (k)ein Fangirl“ holt die Mädchen – ob klein oder groß – genau dort ab, wo die Realität aufhört: Bei den Träumen, die wir haben. Es ist wie eine kleine Schutzwelt, die wir manchmal brauchen, um einfach etwas Schönes zu erleben, wenn es mal nicht so läuft. Und um wieder neuen Mut zu bekommen, Dinge anzugehen, die erstmal viel zu groß erscheinen. Ich jedenfalls habe das Jugendbuch total genossen, es war wieder mal schön, sich in eine Mädchenwelt zu träumen und auch ein wenig in der eigenen Vergangenheit zu stöbern.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Perfekte und spannende Mischung

Mitten im August
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Aktueller könnte dieser Capri-Krimi kaum sein. Junge Menschen, die sich um den Klimawandel sorgen. Ja, sie brennen regelrecht für den Umweltschutz. Doch wie weit gehen die Interessen? Und vor allen Dingen: ...

Aktueller könnte dieser Capri-Krimi kaum sein. Junge Menschen, die sich um den Klimawandel sorgen. Ja, sie brennen regelrecht für den Umweltschutz. Doch wie weit gehen die Interessen? Und vor allen Dingen: Wie weit geht man, um diese Interessen auch um- und durchzusetzen? Wahrscheinlich zu weit. Denn Jack, der für den Umweltschutz mit jeder Zelle seines Körpers kämpft, wird ermordet. Der Autor Luca Ventura schreibt spannend, manchmal auch etwas verwirrend. Und gerade das gefällt mir an diesem Roman verdammt gut. Denn ab und ist man als Leser gezwungen, zu rätseln, aus welcher Sicht denn gerade erzählt wird. Und viele Hinweise im Buch führen auf die falsche Fährte, so dass des Lesers eigenes Ermittlungsgeschick gefragt ist. Ich liebe das einfach. „Mitten im August“ ist ein Kriminalroman der vor der anschaulichen Kulisse Capris spielt. Und vor allen Dingen zieht er eine angemessene Parallele zum absolut wichtigen Thema des Klimawandels. Klimawandel und Krimi – für mich eine perfekte und spannende Mischung.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Pandas können besser zuhören

Pandatage
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Ein Buch über eine Vater-Sohn-Beziehung kommt mir persönlich relativ selten unter. Womöglich mag das auch daran liegen, dass dies ein Thema ist, welches mich nicht unmittelbar tangiert. Aber dieser Titel ...

Ein Buch über eine Vater-Sohn-Beziehung kommt mir persönlich relativ selten unter. Womöglich mag das auch daran liegen, dass dies ein Thema ist, welches mich nicht unmittelbar tangiert. Aber dieser Titel des Buches hat mich dann doch schon sehr neugierig gemacht. Unter „Pandatage“ konnte ich mir so ziemlich nichts und doch irgendwie alles vorstellen. Also las ich mir die Beschreibung des Buches durch und ließ mich auf die Geschichte ein. Und so komisch die Begegnungen mit Danny Maloony (mit dem Namen bin ich mir nicht sicher, denn an manchen Stellen heißt er im Buch „Danny Malooley“), dem Vater von Will, sind, so tragisch sind sie dann auch gleichermaßen. Manchmal möchte man als Leser schmunzeln und bekommt dann irgendwie ein leicht schlechtes Gewissen. Zumindest erging es mir so. Der Schreibstil ist wunderbar, flüssig und verständlich. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dieses Buch ebenso gern mal von Jugendlichen gelesen werden kann. Vielleicht haben sie ähnliche Schicksale erlitten. Und dann suchen sie einen Panda, der ein offenes Ohr für sie hat. „Pandatage“ von James Gould-Bourn ist einfühlsam, feinfühlig und an gewissen Stellen humorvoll. Genau die richtige Dosis und auf den Punkt gebracht. Die Nebenfiguren finde ich übrigens auch perfekt gewählt. Teilweise Einschüchternd, aber auch in ganz großen Portionen aufmunternd und liebevoll. So wie der ganze Roman.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Diese Geschichte hallt nach

Dem Horizont so nah
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Fast eine Woche, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, schreibe ich nun – endlich – meine Rezension. Nicht, weil ich keine Lust hatte, sondern weil sich so eine Rezi für mich immer wieder wie ein ...

Fast eine Woche, nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, schreibe ich nun – endlich – meine Rezension. Nicht, weil ich keine Lust hatte, sondern weil sich so eine Rezi für mich immer wieder wie ein Abschied anfühlt. Als ich das Buch das erste Mal in meinen Händen hielt, wusste ich natürlich nicht, was mich erwarten wird. Und das Buch befindet sich ehrlich gesagt, auch schon seit Jahren in meinem Besitz, ohne, dass ich ihm jemals Beachtung geschenkt hatte. Und jetzt? Nachdem ich das Buch gelesen habe, gibt es für mich, so dramatisch es auch klingen mag, ein Leben vor „Dem Horizont so nah“ und ein Leben nach „Dem Horizont so nah“. Das Buch hat mich echt mitgenommen. Ich bin durcheinander, traurig und sehr nachdenklich. Denn der Roman berührt mich bis in jede Faser. „Dem Horizont so nah“ von Jessica Koch basiert auf einer wahren Geschichte, was mich umso mehr betroffener macht. Ich habe mir zunächst den Text auf dem Buchrücken durchgelesen und gedacht, die Beschreibung gefällt mir ganz gut, da habe ich jetzt Lust drauf. Dann habe ich die Infos zur Autorin gelesen und da wurde mir klar, dass die Autorin die Geschichte so in etwa erlebt haben muss. Und ich dachte, es kann nur ein Happy End geben. Doch ich muss Euch warnen: Der Stoff ist nicht leicht zu verkraften. Mir kamen beim Lesen nicht nur hier und da die Tränen, nein, ich habe regelrecht geheult. Minutenlang habe ich teilweise das Buch zur Seite legen müssen, weil ich die Buchstaben nicht mehr erkannt habe. So sehr hat mich Dannys Schicksal angefasst. Was kann ein einzelner Mensch nur alles ertragen? Was muss er alles ertragen? Und dennoch zerbricht er nicht. Für mich irgendwie undenkbar. Und Jessica, die Autorin? Steht ihm immer bei, auch wenn sie hier und da Fluchtgedanken hat. Auch davor ziehe ich den Hut. „Dem Horizont so nah“ ist das erste Buch von dreien einer Buchreihe. Mittlerweile, so habe ich es gelesen, scheint es auch einen Film über Danny und Jessica zu geben. Doch ich weiß schon jetzt, dass ich diesen Film niemals sehen möchte. Denn ich will mit dem Buch verbunden bleiben, mit Danny und Jessica. Und ich will von einem Film möglicherweise nicht enttäuscht werden. Ich will die beiden Protagonisten in meiner Fantasiewelt behalten.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Die Prägung eines Menschen

Der Mangel
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Mein erster Roman, den ich spielend in dieser Zeitepoche lese. Zu Beginn der 1960er Jahre wächst ein Junge auf, im westlichen Teil des damals geteilten Deutschlands. Und für mich ist ein solches Beinahzeitzeugnis ...

Mein erster Roman, den ich spielend in dieser Zeitepoche lese. Zu Beginn der 1960er Jahre wächst ein Junge auf, im westlichen Teil des damals geteilten Deutschlands. Und für mich ist ein solches Beinahzeitzeugnis ganz spannend. Schließlich sind meine Eltern auch in dieser Zeit geboren und aufgewachsen, aber auf der anderen Seite der Grenze, in der ehemaligen DDR. Der Autor Oskar Roehler nimmt den Leser in seinem Roman „Der Mangel“ mit in eine Welt, die zunächst etwas fremd anmutet. Und doch kann man sich doch ganz gut in die Lage der handelnden Romanfiguren einfinden. Bemerkenswert und nachhaltig schockierend war für mich der Lebensabschnitt Schule. Das dort Geschehene hat mich so beschäftigt, dass ich im Nachhinein mit meinem Mann darüber diskutieren musste. Ich brauchte unbedingt einen gedanklichen Austausch. Und genau diese Lebensereignisse und -abschnitte machen – auch heute noch – einen Menschen zu dem, was er sind. Und das macht mich nachdenklich. Aber irgendwie zugleich auch dankbar. „Der Mangel“ besticht durch Sprachgewandtheit, Weitsicht, Einfühlsamkeit und irgendwo auch durch eine Spur Melancholie. Auch jetzt noch kann ich meine Gedanken zu diesem Buch kaum sammeln, da beim Lesen meinerseits ganz andere Gefühle in mir ausgelöst wurden, als ich es bisher kannte. Und darum liebe ich das Lesen. Man ist nie angekommen, es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Und Oskar Roehler hat mich in „Der Mangel“ auf eine weitere Reise mitgenommen, vor allen Dingen intellektuell.

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