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Veröffentlicht am 31.07.2019

Das Buch zum Film

Das Labyrinth des Fauns
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Das Labyrinth des Fauns ist eine Fantasy Geschichte der Autorin Cornelia Funke in der sie die Handlung des Filmes Pans Labyrinth von Guillermo del Toros in ein Buch packt. Wer den Film kennt wird keine ...

Das Labyrinth des Fauns ist eine Fantasy Geschichte der Autorin Cornelia Funke in der sie die Handlung des Filmes Pans Labyrinth von Guillermo del Toros in ein Buch packt. Wer den Film kennt wird keine neue Geschichte entdecken, man bekommt hier lediglich den Film nacherzählt.

Die Handlung spielt im Jahr 1944 im faschistischen Spanien, das Mädchen Ofelia reist mit ihrer hochschwangeren Mutter und dem Stiefvater Capitan Vidal zu einer verlassenen Mühle. Diese dient als Stützpunkt im Kampf gegen die Rebellen, den Vidal unbarmherzig betreibt. Im Garten begegnet Orfelia ein Faun der behauptet sie wäre die verschwundene Prinzessin des Reiches in dem er lebt. Um dies zu beweisen muss Orfelia drei Aufgaben erledigen.

Die Geschichte selber ist gut erzählt, aber bietet leider nichts Neues. Die Handlung ist düster und mystisch und die Autorin legt sich schnell fest wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Alle Handlungsstränge sind für diejenigen bekannt, welche den Film mal gesehen haben, wer den Film nicht kennt, kann gedanklich nicht auf die düsteren und dennoch teilweise schönen Bilder des Filmes zurückgreifen. Der Faun des Filmes ist sehr greifbar, in dieser Geschichte wird er zu flach beschrieben um sein Potential voll auszuschöpfen. Die Handlung selber ist an einigen Stellen recht drastisch und auch brutal, in meinen Augen nichts für ein Kinderbuch. Die Folterszenen werden recht ausführlich und bildlich beschrieben.

Die eingeschobenen Märchen fand ich recht nett und für die Geschichte passend. Orfelias Ängste und Gedanken werden sehr bildhaft beschrieben. Insgesamt ein Buch das ich nicht als Kinderbuch einstufen würde, der Film hat eine Altersfreigabe ab 16 Jahre und das finde ich passend, diese Altersempfehlung würde ich auch für das Buch geben.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Zieht sich lang hin

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Something in the water Im Sog des Verbrechens ist ein Thriller der Autorin Catherine Steadman. Das Ehepaar Erin und Mark befindet sich in den Flitterwochen als sie Geld, ein Smartphone, einen USB Stick ...

Something in the water Im Sog des Verbrechens ist ein Thriller der Autorin Catherine Steadman. Das Ehepaar Erin und Mark befindet sich in den Flitterwochen als sie Geld, ein Smartphone, einen USB Stick und Diamanten in einem Koffer finden der im Meer treibt. Wie es sich herausstellt stammt der Koffer aus einem abgestürzten Flugzeug nach dem niemand offiziell sucht. Nachdem sie beschließen alles zu behalten spitzen sich die Umstände rund um Erin und Mark zusammen, denn inoffiziell wird nach den Fundstücken gesucht.

Die Geschichte selber ist ganz gut und die Grundidee klingt spannend, leider ist es der Autorin nicht gelungen bei mir Spannungsbögen aufzubauen oder das ich die Geschichte wirklich interessant finde. Die Erzählweise ist sehr weitschweifig und nicht dazu geeignet die für ein Thriller für mich notwendige Spannung aufzubauen. Auch die Hauptcharaktere sind eher flach und Erin ist mir zu naiv und in ihrer Neugierde, die alles verschlimmert, unsympathisch. Ihre Fehler führen letztendlich zu den Ereignissen die im Prolog genannt werden. Mark wartet mit einer Überraschung auf und ist als Protagonist wenig fassbar. Die Geschichte wird aus Erins Sicht erzählt und lässt den Leser daher wenig von den anderen Charakteren erfahren. Insgesamt dümpelt die Geschichte eher herum als richtig Fahrt aufzunehmen. Um Zeit herumzubringen zwar geeignet aber kein Pageturner.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Wo ist Cora?

The Couple Next Door
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The Couple Next Door ist der Debütroman der Autorin Shari Lapena. In diesem Thriller geht es um ein junges Paar deren Baby spurlos verschwindet als sie bei den Nachbarn feiern sind. Da die Babysitterin ...

The Couple Next Door ist der Debütroman der Autorin Shari Lapena. In diesem Thriller geht es um ein junges Paar deren Baby spurlos verschwindet als sie bei den Nachbarn feiern sind. Da die Babysitterin abgesagt hat wollen sie wechselseitig nach dem Baby sehen, das Babyphon haben sie dabei. Alles geht gut bis sie endgültig nach hause kommen, das Bettchen ist leer und Cora ist verschwunden.

Natürlich wird die Polizei eingeschaltet und beginnt zu ermitteln. Diese Ermittlungen laufen in verschiedenen Richtungen, wurde Cora entführt oder haben gar ihre Eltern sie beseitigt.

Die Geschichte nimmt einen rasanten Anfang um dann zwischendrin immer wieder abzuflachen. Die Charaktere bleiben eher blass und undurchsichtig. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte selber ist gut lesbar, aber für mich ist es eher ein Familiendrama statt ein Thriller. Richtige Sympathien oder Abneigungen für und gegen die Charaktere kommen aufgrund der fehlenden Tiefe bei mir nicht so richtig auf. Die Nebenfiguren wirken eher wie ein Band das die Hauptakteure zusammen halten soll und der Geschichte einen Faden verleiht. Wer jetzt nun genau mit dem Nachbarspaar gemeint ist kommt während der ganzen Geschichte für mich nicht klar heraus. Da kann der Leser selber entscheiden welches Paar damit gemeint sein könnte.

Der Schluss selber ist noch mal ein Paukenschlag und ich hatte ihn so nicht erwartet. Insgesamt für mich ein Buch das mich zwar unterhalten hat, das mich aber nicht fesseln konnte. Für einen echten Thriller fehlten mir die größeren Spannungsbögen die einen Leser bei einem Thriller in Atem halten sollten.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Das Rote Kreuz entsteht

Die Mohnfelder von Solferino
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Die Mohnfelder von Solferino aus der Feder der Autorin Diana Menschig beschäftigt sich in kleinen Teilen mit dem Thema wie das Rote Kreuz entstanden ist. Eingebettet in die Liebesgeschichte zwischen Gio ...

Die Mohnfelder von Solferino aus der Feder der Autorin Diana Menschig beschäftigt sich in kleinen Teilen mit dem Thema wie das Rote Kreuz entstanden ist. Eingebettet in die Liebesgeschichte zwischen Gio und Magdalena kann der Leser verfolgen aufgrund welcher Eindrücke Henry Dunat auf den Gedanken gekommen ist das Rote Kreuz zu gründen. Wobei die Erzählung rund um Gio und Magdalena einen großen Teil der Geschichte ausmacht und erst im letzten Drittel des Romans geht es mehr um die Gründung der Hilfsorganisation.


Die Liebesgeschichte zwischen Gio und Magdalena finde ich etwas stark konstruiert und mit den Charakteren werde ich nicht so richtig warm. Gerade die vielen unausgesprochenen Dinge und die daraus resultierenden Zweifel und Missverständnisse zwischen den beiden finde ich im Laufe der Geschichte recht mühselig zu lesen. Die politischen Streitereien zwischen Magdalena und Gio tun das weitere dazu, das ich die Geschichte langatmig und wenig spannend fand. Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir mehr zu Dunant und die Geschichte des Roten Kreuzes erhofft, doch das bleibt in diesem Roman eher Nebensache. Insgesamt eine Geschichte die ganz nett zu lesen ist aber die für mich Längen und Wiederholungen enthielt, welche der Geschichte die Dynamik genommen hat.


Veröffentlicht am 27.05.2019

Eingeholt von der Vergangenheit

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Witchmark Die Spur der Toten ist ein Roman der Autorin C. L. Polk. Der Arzt Miles Singer ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, als er zu einem Notfall gerufen wird. Der Sterbende hat die Aura einer ...

Witchmark Die Spur der Toten ist ein Roman der Autorin C. L. Polk. Der Arzt Miles Singer ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, als er zu einem Notfall gerufen wird. Der Sterbende hat die Aura einer Hexe und wurde vergiftet. Er erkennt das auch Miles das Hexenmal trägt und bittet Miles um Hilfe. Die Geschicke Aelands werden von den adligen Sturmsängern bestimmt, welche dem Land großen Fortschritt aber auch einen furchtbaren Krieg gebracht haben. Die Soldaten kommen aus diesem traumatisiert zurück. Miles kann ihnen nur im verborgenen helfen um seine Identität zu schützen. Zusammen mit einem Amartine, der zwischen der Welt der Toten und Lebenden pendeln kann, versucht er den Mord aufzuklären und kommt dabei hinter Geheimnisse die zu furchtbaren Abgründen führen.

Der Leser wird direkt in die Geschichte geworfen und erfährt erst allmählich etwas über die aktuelle Lage in Aeland und wie die Aeländer leben. Die politischen Hintergründe erschließen sich erst recht spät. Da hätte ich mir früher Infos gewünscht um der Geschichte besser folgen zu können. Es gibt viele ruhige Passagen in denen die Spannungsbögen nur spärlich vorhanden sind. Erst zum Ende der Geschichte kommt diese in Fahrt und die Ereignisse überschlagen sich. Die einzelnen Charaktere haben wenig Tiefe und ich hätte mir da mehr Hintergrundwissen gewünscht. Erzählt wird aus der Sicht von Miles und lediglich seine Gedankenwelt erschließt sich dem Leser. Verschiedenen Perspektiven hätte ich besser gefunden. Gerade der Amartine ist ein interessanter Charakter, über den ich gerne mehr erfahren hätte.

Die Geschichte selber ist ganz interessant hätte aber spannender erzählt werden können. Der Erzählfluss hätte straffer sein können und die Charaktere sind mir zu flach geschildert. Auch die Hintergründe und die Gesellschaft der Aelander kamen mir zu kurz. Insgesamt ganz nett erzählt aber nicht richtig spannend.