Leider nahezu inhaltsleer
Dreams of YesterdayL.H. Cosway ist auf dem deutschen Buchmarkt keine neue Entdeckung, da sie bei Lxy schon mehrere ihrer Werke veröffentlicht hat. Diese haben mich aus diversen Gründen nicht auf den ersten Blick angesprochen, ...
L.H. Cosway ist auf dem deutschen Buchmarkt keine neue Entdeckung, da sie bei Lxy schon mehrere ihrer Werke veröffentlicht hat. Diese haben mich aus diversen Gründen nicht auf den ersten Blick angesprochen, aber das Cover von „Dreams of Yesterday“, Auftakt zu einer neuen Dilogie, hat mich direkt angesprochen, da es verträumter und irgendwie ernsthafter als ein halbnackter Mann auf dem Cover daherkommt.
Nach den ersten Seiten habe ich mir innerlich applaudiert, dass ich es mit Cosway versuche, denn der Einstieg hat mir wirklich hervorragend gefallen. Ich fand sowohl Evelyn, kurz Ev, und Dylan extrem interessant. Sie hat mich ganz oft an mich selbst erinnert, auch mit ihrem vermeintlich sonderlichen Hobby des Gärtnerns. Auch Dylan, der alle Duftstoffe nach Bestandteilen filtern kann, das wirkte auf Anhieb so, als ob wir es hier in diesem Buch nicht mit x-beliebigen Figuren zu tun haben, sondern mit wirklichen Charaktertypen, mit denen man mitleiden und –fühlen kann. Mir hat es auch auf Anhieb gefallen, dass Ev und Dylan tiefgründige Unterhaltungen führen, nur hat sich genau das alles nur als Finte herausgestellt, die mich völlig auf die falsche Fährte mit diesem Buch geführt hat.
Ich habe mich zu Beginn natürlich gewundert, dass das Buch sehr dünn ist, zumal es auch für die üblichen Lxy-Preise auf den Markt kommt, aber dennoch bin ich jetzt am Ende schon fast etwas entsetzt, wie wenig Inhalt dieses Buch eigentlich hat. Nach dem süßen Kennenlernen von Ev und Dylan nämlich passiert im Grunde nicht mehr viel. Die beiden stürzen sich in eine Beziehung, in der sie völlig unverantwortlich Sex haben, obwohl sie doch ach so erwachsen inszeniert worden sind und ansonsten geht es nur noch darum, wie sie noch mehr Sex miteinander haben und wie außen rum ein paar Gefahren drohen, mehr aber auch nicht. Zudem gingen auch die Entscheidungen der beiden immer mehr den Bach runter. Vor allem von Dylan bin ich sehr enttäuscht worden. Hatte ich doch zu Beginn das Gefühl, bei ihm einen kleinen Philosophen versteckt zu haben, so hat sich doch eigentlich gezeigt, dass er extrem oberflächlich denkt und meint, etwas Besseres verdient zu haben und das Bessere scheint nur Geld zu sein. Ev hat bei diesen Gedanken zwar nicht mitgezogen, aber so richtig eine eigene Meinung haben durfte sie eben auch nicht.
Zum Ende hin gibt es dann auch noch einmal einen Knall (der im Übrigen fast komplett im Klappentext verraten wird) und dann ist das Buch auch schon vorbei und ich habe für mich leider nichts mitnehmen können, außer Verärgerung. Im zweiten Band wird es nun einen Zeitsprung geben und dann wird die Liebesgeschichte von Dylan und Ev zu Ende erzählt. Ich bin relativ schnell zum Schluss gekommen, dass es hier keine Dilogie hätte geben dürfen. Es wäre viel sinniger gewesen, den ersten Teil etwas zu kürzen und dafür die gesamte Geschichte in einem zu erzählen. Denn das Ergebnis von Band 1 ist in meinen Augen überhaupt nicht würdig, so aufwendig und vor allem so teuer produziert zu werden. Das mag jetzt sehr hart klingen, aber es gibt viele tolle Reihen, die wegen mangelnden Interesses nicht weiter übersetzt und veröffentlicht werden und es ist schade, dass das auf Kosten von solchen Büchern geht, die zwar ganz nett sind, aber eben auch definitiv nicht mehr.
Fazit: Nach „Dreams of Yesterday“ fällt es mir extrem schwer einzuschätzen, ob ich die Autorin Cosway tatsächlich beurteilen kann, weil ich mich viel mehr darüber geärgert habe, dass hier tatsächlich eine Dilogie veröffentlicht wird, obwohl Band 1 kaum Inhalt hat. Zwar habe ich mich auch über die Charaktere und einige Entscheidungen aufgeregt, aber ich bin überzeugt, dass Cosway hier mit einem Buch mich mehr abgeholt hätte. So aber nicht.