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Veröffentlicht am 18.11.2018

Zurück zu Kate Linville

Die Suche
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Manchmal muss ich schon ein bisschen lächeln, wenn ich Rezensionen zu Charlotte Links Büchern lesen, die ihren stellenweise langatmigen Stil kritisieren. Jetzt bin ich schon seit meiner frühsten Jugend ...

Manchmal muss ich schon ein bisschen lächeln, wenn ich Rezensionen zu Charlotte Links Büchern lesen, die ihren stellenweise langatmigen Stil kritisieren. Jetzt bin ich schon seit meiner frühsten Jugend Fan von ihr und bin daher mit dieser Art des Schreibens groß geworden. Aber auch ich kann an ihrem letzten Buch „Die Entscheidung“ verzweifeln, weil ich bei den ganzen Perspektiven noch gar nicht weiß, wo das Ganze überhaupt hinführt. Kurze Rede, kurzer Sinn: zu Link gehört dieser Stil wie das Amen in die Kirche, so dass ich mich manchmal frage, wie man das überhaupt kritisieren kann, denn sonst muss man die Konsequenz ziehen, ihre Bücher einfach nicht zu lesen.

Ich wollte „Die Suche“ unbedingt lesen, da es nun das erste Mal ist, dass Link zu einer Figur zurückkehrt und quasi einen zweiten Band schreibt. Kate Linville ist sicherlich für mich nicht DIE Figur gewesen, aber sie hatte etwas Anderes und damit meine ich nicht, dass alle 100 Seiten betont werden muss, dass sie eine graue Maus ist, diesen Teil finde ich sogar regelrecht ätzend. Aber sie hat etwas Zähes, etwas Mutiges und eben diesen untrüglichen Instinkt, den sie auszeichnet. Daher fand ich es klasse, dass wir mit ihr nach Scarborough zurückkehrt sind und auch zu Caleb Hall, der ebenfalls noch genug Seiten hat, die man entdecken kann.

Im Gegensatz zu „Die Entscheidung“ ist mir früh aufgefallen, dass dieses Buch wieder viel stringenter erzählt ist. Man hat einen klaren Rahmen, auf der einen Seite alle Geschichten, die zum Hochmoor-Killer hinführen und auf der anderen Seite alles zu Kates Privatleben, stellenweise auch zu Calebs Privatleben. Damit war ich direkt in der Geschichte drin und wie üblich haben mich die dann etwas langatmigeren Passagen, die tief in die Landschaft und in die Seelen der Menschen blickt, nicht gestört. Da man auch immer mal wieder durch die Augen des Täters sehen kann, merkt man auch früh, dass irgendetwas nicht stimmt und dennoch war die erste Offenbarung zur Hälfte des Romans sehr überraschend. In dem Fall war sicherlich einiges sehr komisch, aber diesen Ausgang hatte ich nun doch auch nicht vermutet.

Was ich etwas schade fand, dass Caleb doch erneut eher zur Randfigur geworden ist, mit ihm meint Link es offenbar echt nicht gut. Es wäre doch echt mal etwas gewesen, wenn Kate und er ihr Wissen und ihre Erfahrung zusammengeworfen hätten. Ich denke, die beiden könnten echt ein gutes Team sein. Aber grundsätzlich war es natürlich auch nicht verkehrt, dass Kate wieder auf alleinige Faust ermittelt und das sogar größtenteils unter dem Deckmantel einer Journalistin, was ihr ja nicht alle Türen problemlos öffnet. Am Ende kommt es dann zu einem wirklich langen Showdown mit gleich mehreren Höhepunkten. Da wird am Ende wirklich einiges abgefackelt. Die Enthüllung des Täters war da noch der offensichtlichste Aspekt, aber auch alles drum herum, der Kampf ums Überleben, da gibt es genug Momente, um an das Geschehen gebunden zu werden. Der letzte Höhepunkt wiederum war dann wieder eine totale Überraschung für mich, hierzu kann ich jedoch nicht mehr sagen, da die Storyline zu viel umfasst und ich durch meine Kommentierung etwas verraten könnte. Das war aber noch einmal heftige Szene, vor allem seelisch. Jedenfalls verspüre ich am Ende den Wunsch, dass Link sich weiterhin Kate widmet und dass sie sie und Caleb endlich zu Kollegen werden lässt!

Fazit: Nach „Die Entscheidung“, die ich immer noch nicht beenden konnte, ist „Die Suche“ wieder genau das Buch von Link, das ich lesen möchte. Wieder nach Scarborough und zu Kate Linville zurückzukehren war ein cleverer Schachzug. Der präsentierte Fall hat mehrere Wendungen, manche mehr, manche weniger gelungen. Jedenfalls ist all das wie immer in eine Erzählkunst verpackt, die kaum jemand anders so bieten kann.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Ein Universum von Tränen

All In - Tausend Augenblicke
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Bei „All In“ hat mich natürlich vor allem das Cover angezogen, das wirklich wunderschön ist und schon zum Träumen anregt. Da ich das Buch aber nicht direkt in die Hände bekommen konnte, kamen schon die ...

Bei „All In“ hat mich natürlich vor allem das Cover angezogen, das wirklich wunderschön ist und schon zum Träumen anregt. Da ich das Buch aber nicht direkt in die Hände bekommen konnte, kamen schon die ersten überschwänglichen Rezensionen von mir geschätzten Buchbloggerinnen rein. Das hat mich etwas skeptisch werden lassen, da man bei solchen Vorschusslorbeeren ja selbst Erwartungen entwickelt, die dann möglicherweise krachend nicht eingehalten werden können. Nun da ich das Buch beendet habe, muss ich sagen, dass die Überschwänglichkeit durchaus berechtigt war, aber die Empfindungen, die dieses Buch auslöst, sind so enorm, dass man sie eigentlich für eine Rezension gar nicht auf den Punkt bringen kann. Ich kann nur jedem Leser und jeder Leserin raten, die Interesse an diesem Buch haben, lest „All In“ und nachher werdet ihr wissen, warum dieses Buch so einen besonderen Status verdient hat.

Natürlich werde ich mich jetzt aber an ein paar Worten über „All In“ versuchen. Der Einstieg in die Geschichte ist definitiv das holprigste am Buch. Ich war schon skeptisch, als ich Las Vegas als Setting realisiert habe, da ich normalerweise eher kleiner Städte mit mehr Flair und mehr Gemütlichkeit zu schätzen weiß. Las Vegas ist nun mal die Stadt des Glücksspiels, der ewigen Hitze, wo man sich von Elvis trauen lassen kann, Romantik kommt mir da eher nicht in den Sinn. Zudem ist Kacey auch keine Figur, die man von Anfang an ins Herz schließt. Sie ist nämlich emotional am Ende, ein regelrechtes Wrack und wirkt damit auf Anhieb anstrengend. Aber das sind zum Glück nur die – zugegebenermaßen sehr – oberflächlichen Gedanken, die spontan bei mir ausgelöst wurden.

Das Bild ändert sich nämlich rasch, denn ich lernte Las Vegas auf eine Art und Weise kennen, die mich extrem überrascht und dann auch berührt hat. Vermutlich konnte mich die Stadt doch noch packen, da wir sie durch die Augen von Jonah zu sehen bekommen, der in dieser Stadt aufgewachsen ist und daher einen ganz besonderen Blick auf sie hat. Kacey gewinnt ebenfalls an Profil, vermutlich auch, weil wir sie durch die Augen von Jonah erleben. Er ist sowieso das Herzstück dieses Buch, was man wirklich wortwörtlich nehmen muss. Er hat eine Art, wo es sofort klick bei einem macht, weil man spürt, er ist eine der seltenen Figuren, die nicht jeder schreiben kann. Er wirkt so perfekt, aber das wirkt zu keinem Zeitpunkt unrealistisch oder aufgesetzt und ich denke, weil er das Gute in Kacey wiederentdeckt und mitten in ihre Seele blickt, kann sie auch genau zu dem werden und den Leser und die Leserin ebenso begeistern.

Man erlebt es wirklich selten, dass sich Protagonisten so ebenbürtig sind. Daraus erwächst natürlich eine Verbindung, eine Chemie, die eine Urgewalt hat, dass man schon fast glaubt, dass es sowas in der Realität gar nicht geben kann. Relativ schnell ist natürlich auch klar, dass es sich um eine traurige Liebesgeschichte handelt. Man hat so gesehen viel Vorlauf, um sich auf das Ende vorzubereiten und dennoch ist man am Ende überrascht, wie die Autorin es gelöst hat. Ohnehin muss ich den Hut vor Emma Scott ziehen, ich hätte im Lebtag nicht gedacht, dass sich hinter dem Buchdeckel eine solche Geschichte verbirgt. Scott hat tolle Charaktere geschaffen, eine wahnsinnig einnehmende Geschichte, sie hat einen wunderschönen Schreibstil, der mit einfachen Mitteln so viele schöne Worte findet und sie kann Gefühle wie auf Knopfdruck kreieren. Wer am Ende unbewegt aus diesem Buch geht, der ist es echt selbst Schuld!

Fazit: „All In“ ist ein Leseerlebnis, das ich nur jedem wünschen kann. Emma Scott haut damit wirklich ein Meisterwerk des New Adults raus, denn Klischees sind hier keine zu finden, dafür Gefühle, Gefühle und noch mal Gefühle. Ein echtes Gänsehauterlebnis!

Veröffentlicht am 05.11.2018

Qualitative Steigerung gegenüber dem ersten Band

The Ivy Years – Was wir verbergen
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Sarina Bowen hat sich mit ihrer „True North“-Reihe wirklich schnell in mein Herz gespielt, weil sie sich auch nicht scheut, sehr ernste Themen anzupacken und die auch noch authentisch rüberzubringen. Damit ...

Sarina Bowen hat sich mit ihrer „True North“-Reihe wirklich schnell in mein Herz gespielt, weil sie sich auch nicht scheut, sehr ernste Themen anzupacken und die auch noch authentisch rüberzubringen. Damit war für mich klar, dass ich die „Ivy Years“-Reihe ebenfalls lesen würde, war aber nach dem ersten Band doch sehr enttäuscht. Der Schreibstil war immer noch hervorragend und auch die Dramatik war immer noch gut dosiert, aber die Figuren haben sich leider stellenweise unmöglich verhalten. Trotzdem habe ich mir nun den zweiten Band vorgenommen, zumal ich schon einige Leserstimmen vernommen hatte, die Teil 2 gegenüber deutlich gnädiger waren.

Bridger kennen wir ja schon aus dem ersten Band. Eigentlich ein totaler Player, der aber vor allem auch ein guter Freund und liebevoller großer Bruder ist. Mit ihm war ich also schon vertraut. Scarlet ist nun die Neue und ihre Geschichte ist mit den Missbrauchsvorwürfen ihrem Vater gegenüber wirklich sehr heftig. Auch bei Bridger geht es steil bergab, weil seine Mutter sich in ihrer Drogensucht verliert und nicht mehr für ihre Tochter sorgen kann. Unwissend voneinander, wie sehr sie doch Leidensgenossen sind, finden sich Bridger und Scarlet. Ich muss sagen, dass ihre Anziehungskraft am Anfang nicht sehr gut rüberkam. Die Autorin hat sich zwar Zeit gelassen und dennoch wollte der Funken erst nicht überspringen. Je mehr die Geschichte jedoch voranschritt, umso mehr konnte ich mich für die beiden erwärmen. Vor allem Bridger ist jedes Fangirl wert, weil er wirklich sehr sensibel und dennoch stark präsentiert wird. Scarlet ist da stellenweise anstrengender, aber als die beiden sich wirklich gegenseitig stützen, entsteht eine sehr schöne Geschichte, die herrlich authentisch wirkt.

Aber auch die Einzelgeschichten der beiden werden gut im Ton getroffen. Beide Geschichten haben ihre emotionalen Höhepunkte und obwohl beide wirklich schwere Schicksalsschläge erleben, wirkte es nicht zu viel. Denn das muss man Bowen wirklich lassen, sie kann Dramatik perfekt dosieren. Am Ende gibt es dann ein schönes Happy End. Es ist nicht abrupt erzählt, sondern wir bekommen als LeserInnen wirklich einen netten Einblick, wie es laufen kann, wenn alle Gefahren getilgt sind. Das zeigt, wie schön es ist, mit solchen Figuren zu wachsen.

Restlos begeistert bin ich aber nicht. Da der Zusammenhang zum ersten Band ja da war, fand ich es ehrlich gesagt etwas wenig, wie oft Hartley und Corey aufgetaucht sind. Natürlich hatte das aus Bridgers Perspektive seine Gründe, aber ich fand trotzdem, dass man da mehr hätte integrieren können. Ein zweiter Punkt ist, dass wir um das Thema Eishockey regelrecht herumschleichen. Ich finde diesen sportlichen Rahmen wirklich toll, aber in Band 1 waren Hartley und Corey körperlich nicht in der Lage, jetzt in Band 2 hat Bridger keine Zeit und Scarlet will diesen Teil ihres Lebens verdrängen. Das finde ich ungeheuer schade, da ich denke, dass man mit viel mehr Eishockey-Szenen noch mehr Emotionen transportieren könnte.

Fazit: Band 2 rund um Bridger und Scarlet ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum ersten Band, was mich echt sehr erleichtert, da ich von Bowen wirklich nichts Schlechtes denken will. Es dauert etwas, bis der Funke für mich bei dem Protagonistenpärchen überspringt, aber dann haben sie einfach viel stärkere Geschichten, die sich nicht nur über das Sexuelle definieren. Dennoch wurde gerade in Verbindung zu Band 1 und zum Thema Eishockey noch einiges verschenkt.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Ein experimenteller Viveca Sten

Flucht in die Schären
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Bei so einer langlebigen Krimireihe, wie Viveca Sten sie rund um Thomas und Nora erschaffen hat, ist die Gefahr immer groß, dass man sich in Eintönigkeit verliert und irgendwann einfach nichts mehr bieten ...

Bei so einer langlebigen Krimireihe, wie Viveca Sten sie rund um Thomas und Nora erschaffen hat, ist die Gefahr immer groß, dass man sich in Eintönigkeit verliert und irgendwann einfach nichts mehr bieten kann, was den Leser begeistern kann. Ich hatte immer schon den Eindruck, dass Sten sich dieser Gefahr sehr bewusst war und deswegen gerne mit größeren Zeitsprüngen gearbeitet hat, weil sie so vor allem über das Privatleben der Hauptfiguren immer neue Impulse setzen konnte. „Flucht in die Schären“ ist nun bereits der neunte Band und ich ziehe das Fazit vorweg: es ist auch Stens bisher experimentellster Band.

Ich hatte mich vorab im Klappentext schon etwas gewundert, dass „Flucht in die Schären“ so offensiv als Thriller angepriesen wurde. Bei klassischen Krimireihen bin ich immer sehr skeptisch, wenn man plötzlich etwas von Thriller liest. Da ich dieses Genre nämlich lieber lese als klassische Krimis, erkenne ich schon auf Anhieb, ob es sich wirklich um einen Thriller handelt oder nicht. Bei „Flucht in die Schären“ hat sich dieses Etikett nun wahrlich ausgezahlt, da der neunte Band definitiv der bisher spannendste ist. Alle Bände haben natürlich am Ende immer mit Spannung angezogen, weil es dann immer ein Wettlauf gab, ob man den Täter schnappen kann. „Flucht in die Schären“ ist aber wirklich durchgängig spannend und die Kapitel sind gefühlt noch kürzer, noch strategischer gesetzt, dass man kaum noch Luft holen kann, weil man so schnell weiterlesen will. Zudem arbeitet die Autorin auch mit mehreren Höhepunkten, so dass es immer Einzelhandlungen gibt, wo man schon mitfiebert. Natürlich haben wir es hier nicht mit einem Thriller à la Chris Carter zu tun, aber das Tempo und die Spannung, die erzeugt wird, das ist schon klasse!

Experimentell geht es auch bei den Hauptfiguren zu. Lange, lange habe ich mich immer aufgeregt, wenn Nora eigentlich nur durch ihr Privatleben eine Daseinsberechtigung hatte, aber ansonsten wenig in die Handlung eingebunden war. Das hatte sich zuletzt erfreulicherweise geändert, so dass Nora als Juristin und Thomas als Polizist bei einem Fall dann immer näher aneinander kamen, bis sie letztlich zusammengearbeitet haben. Nun schlägt das Pendel eher auf die Gegenseite aus. „Flucht in die Schären“ ist ganz klar Nora-zentriert, während Thomas mit seinem Privatleben beschäftigt ist. Dadurch ergibt sich auch kein klassischer Kriminalfall mit Ermittlungen, sondern man erlebt vielmehr wie Nora Ermittlungen für ihre Anklage durchführt. Dieser Schritt war sicherlich gewagt, weil Thomas eben erst am Ende wieder eine größere Rolle spielt und immerhin wird die Reihe schon seit Jahren als „Ein Fall für Thomas Andreasson“ beworben, das wirkt nun erst recht lächerlich, aber mir hat dieser Weg gefallen.

Weniger gefallen haben mir dagegen die Rückblicke in die Kindheit des großen Bösen in diesem Buch. Erst habe ich noch gedacht, dass so erklärt werden soll, warum Andreis ist wie er ist. Aber im Endeffekt bilden diese Rückblicke nur einen kleinen Teil seiner Kindheit ab, der definitiv nicht alles rechtfertigen kann. Da hätte ich es viel spannender gefunden, wenn man auf seine erste Zeit in Schweden geblickt hätte, wo seine kriminelle Zeit ja überhaupt erst begann. So hatte ich eher den Eindruck, dass Sten das Thema der Balkankriege sehr spannend fand und das Grauen dieser Zeit auffangen wollte. Zudem fand ich es komisch, dass Andreis Bruder Emir, der ja wirklich der Brutale der Brüder sein soll, auch so kurz kam. Für mich gab es da leider zu viele Lücken. Nun haben wir am Ende ein Epilog, der andeuten könnte, dass man das Thema noch weiterhin verfolgen möchte, vielleicht gibt es dann Antworten, aber für mich war es strategisch nicht gut gemacht.

Fazit: Viveca Sten ist mit „Flucht in die Schären“ ein Risiko gegangen, da sie uns LeserInnen eher einen Thriller als ihren üblichen Krimi liefert. Thomas und seine Polizeistation sind kaum ein Thema, stattdessen ist auf alles auf Nora gerichtet, die eine Anklage wegen Steuerbetrugs vorbereiten will und dann in eine Geschichte von häuslicher Gewalt vordringt. Für mich hat sich dieses Risiko gelohnt, da die Thrillerelemente echt gut gemacht sind. Fehl am Platz wirken dagegen die Rückblicke in die Kindheit des Täters.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Charmantes zu Weihnachten

Royal Christmas
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Dieses Jahr hat nun wirklich dafür gesorgt, dass die Royals im positiven Sinne in aller Munde sind, denn Harry und Meghan erobern die Welt im Sturm, erst diese Woche mit ihren Baby-News und dazu ihre Reise ...

Dieses Jahr hat nun wirklich dafür gesorgt, dass die Royals im positiven Sinne in aller Munde sind, denn Harry und Meghan erobern die Welt im Sturm, erst diese Woche mit ihren Baby-News und dazu ihre Reise nach Australien und Nachbarländer. In genau diese Stimmung kommt nun diese royale Weinachtsgeschichte, die sich perfekt thematisch anschließt und sogar mit einem kleinen Augenzwinkern auf die echt Königsfamilie schaut.

Warum ich jetzt die volle Punktzahl nicht gebe, kann ich eigentlich gleich zu Beginn schon erklären. Ich finde die Idee zu der Geschichte und den Schreibstil der Autorin so toll, dass ich mir für diesen Titel weniger eine Kurzgeschichte oder Novella, als viel mehr ein ganzes Buch gewünscht hätte. Denn an einigen Stellen muss man wirklich sagen, dass es sehr flott geht und wenn man sich dafür mehr Zeit genommen hätte, wäre ich womöglich vollends hin und weg gewesen.

Die Atmosphäre der Geschichte ist wirklich sehr angenehm, sehr weihnachtlich und damit automatisch heimelig. Jetzt habe ich sie natürlich im Vorwelt von Weihnachten gelesen, aber es war der Geschichte problemlos möglich, mich in eine entsprechende Stimmung zu versetzen, die ich gerne ausgekostet habe. Es wurden auch viele tolle Figuren geboten, die ich (siehe oberen Abschnitt) gerne noch tiefer ergründet hätte. Mir haben vor allem auch die ruhigen Zwischenmomente gefallen, wenn sie zusammen backen oder das Verlobungskleid von Helen sich ansehen.

Was dann echt noch ein nettes Gimmick war, war dann der Moment, wo der Weihnachtsmann involviert wurde. Ich konnte die Geschichte förmlich auf der Leinwand zur Adventszeit sehen und wenn dann der Mann mit Rauschebart kommt und dem Ganzen etwas Magisches verleiht. Dieser Moment hat einfach wie die Faust aufs Auge in dieser Geschichte gepasst.

Fazit: Eine echt tolle Novella zu Weihnachten, die einen in eine tolle Stimmung versetzt und genau die richtigen Elemente bringt, um das Herz zum Leuchten zu bringen. Das Potenzial war sogar so groß, dass ich die Geschichte insgesamt gerne ausgezählter gelesen hätte.