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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2020

Geschichte mit Überraschung

Gewebewelten
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Fünf Jugendliche müssen ein Archiv im Internat zusammenräumen. Was sie verbindet? Nicht viel, außer, dass sie alle völlig unterschiedliche Charaktere haben und sich nicht alle leiden können. Im Zuge des ...

Fünf Jugendliche müssen ein Archiv im Internat zusammenräumen. Was sie verbindet? Nicht viel, außer, dass sie alle völlig unterschiedliche Charaktere haben und sich nicht alle leiden können. Im Zuge des Räumens stoßen sie auf einen Teppich und landen schließlich alle in einer anderen Welt. Sie müssen sich dort ihren Gedanken stellen. Ob und wie Ihnen das gelingt, und ob sie wieder „nach Hause“ kommen, das solltet ihr dringend selbst nachlesen!

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, von lieb und überheblich bis ultrazickig. Die Hauptprotagonisten sind Jana und Timo, aus deren Sicht auch die Geschichte erzählt wird. Mehr möchte ich gar nicht verraten. Die Geschichte handelt von Gefühlen, Gedanken, vorhandenen Sehnsüchten, die man sich nicht traut auszusprechen.



Fazit:
Auch wenn mich zu Beginn des Buches eine leichte Verwirrung ereilte, hat es dann nicht lang gedauert, bis ich total in der Geschichte versunken war und das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich habe es an diesem schönen Sonntag einfach durchgesuchtet J

Die Autorin hat mich als Leserin direkt in die Geschichte reingeschmissen, es gab kein „langsames Antasten“. Dies hat aber auch den Charme der Geschichte mit positiv beeinflusst.

Das Cover find ich sehr ansprechend und hübsch. Der Schreibstil der Autorin ist kurzweilig, angenehm und mitreißend.

Gut gefallen hat mir auch, dass die Charaktere an ihren Herausforderungen wachsen, dass sie sich in den zu bestehenden Situationen „selbst erkennen“ und ihr Verhalten ändern müssen. Die Story konnte mich gut überzeugen und hat mich gut unterhalten. Es war nie klar wohin die Reise geht, es ist der Sinn der Geschehnisse nicht immer klar, trotzdem klärt sich aber immer alle auf.

Was mir nicht so gut gefiel, sind die plötzlich auftretende Ereignisse, wo mir der Zusammenhang nicht klar war, weil sie im Nachgang dann doch eine größere Bedeutung hatten und das abrupte Ende der Geschichte. Das ging mir dann doch etwas zu fix.

Auch wenn es eher ein Jugend-Buch ist, hoffe ich, dass es eine Fortsetzung geben wird. Aus meiner Sicht haben die Protagonisten und die Story gutes Potenzial für eine Weiterführung.

Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung – 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Folgen Sie NICHT dem weißen Kaninchen

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Christina Henry hat hier definiert „aufgeräumt“ mit dem kunterbunten, träumerischen Wunderland der Alice. Das regelmäßige Abenteuer mündet hier in Blut, Tod, Gewalt und Wahnsinn.

Geschichte:
Wie der Klappentext ...

Christina Henry hat hier definiert „aufgeräumt“ mit dem kunterbunten, träumerischen Wunderland der Alice. Das regelmäßige Abenteuer mündet hier in Blut, Tod, Gewalt und Wahnsinn.

Geschichte:
Wie der Klappentext schon lesen lässt, wacht Alice nach langer Zeit in einem „Irrenhaus“ auf und weiß eigentlich gar nicht, wie sie da hingekommen ist. Sie hat ab einem gewissen Zeitpunkt keine Erinnerungen mehr. Ihre Eltern besuchen sie seit einiger Zeit nicht mehr und ihre Welt steht quasi Kopf. Langsam freundet sie sich mit dem Zellengenossen Hatcher an, mit dem sie durch ein Mausloch spricht und so zumindest einen Kontakt in ihrem Leben hat. Durch einen Brand im Gebäude können Hatcher und Alice fliehen und die düstere Geschichte nimmt ihren Gang. Den Rest müsst ihr selbst herausfinden, ich möchte nicht spoilern.
Im Laufe des Buches trifft man bekannte Charaktere, wie das Kaninchen, die Raupe oder die Grinsekatze. Hier hat mir sehr gefallen, dass die Autorin bekannte Figuren zwar verändert hat, man aber die Figuren, die man aus den süßen Alice Serien kennt, noch zuordnen kann. Der Satz, der im Buch immer wieder auftaucht „Folge nicht dem Kaninchen, es sei denn, du wünscht dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn“, spiegelt die Geschichte von Alice hinter den Spiegeln extrem gut.
Mein Fazit:
Für mich ist das Buch eine gelungene Neuerzählung, wobei man sagen muss, dass man Dunkelheit, Düsterheit und Brutalität mögen muss. Ein wahr gewordener Alptraum, den man als Leser*in teilweise hautnah erleben kann. Trotz alledem finde ich, dass es die Charaktere in mancher Situation zu leicht hatten. Sie stoßen immer wieder auf unglaubliche Schwierigkeiten und können teilweise ohne großen Aufwand das Problem überwinden. Teilweise wird die Spannung vor einer Situation extrem aufgebaut und dann wird die anstehende Problemsituation ganz leichtfertig bewältigt.

Die letzte Szene, auf die das ganze Buch hingearbeitet wird, wird dann kurzerhand in nicht mal drei Seiten abgehandelt, da war meine Enttäuschung schon etwas groß. Hier hätte man definitiv nachlegen sollen. Alles in allem für mich trotzdem ein großartiges Buch, mit kleinen Mankos. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Erfrischend und anders

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Dieses Buch war ein Buch, von dem ich dachte, dass ich daran vorbei komme und dass es gar nicht so meinen Lesegeschmack trifft. Daher bin ich auf den Lesezug zu Beginn gar nicht aufgesprungen.

Dieses ...

Dieses Buch war ein Buch, von dem ich dachte, dass ich daran vorbei komme und dass es gar nicht so meinen Lesegeschmack trifft. Daher bin ich auf den Lesezug zu Beginn gar nicht aufgesprungen.

Dieses Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie, in der eine Gruppe von Männern heimlich Liebesromane liest und dazu einen „Secret Book Club“ gründen.

Geschichte:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott scheint sich dem Ende zuzuneigen. Thea, seine Frau, möchte die Scheidung, doch Gavin möchte die Ehe auf gar keinen Fall aufgeben. Thea ist die Liebe seines Lebens, die Mutter seiner Kinder. Wie Männer manchmal halt so sind, hat er keine Idee, wie er seine Frau zurückgewinnen kann. Doch dann geschieht etwas Lustiges: seine Freunde laden ihn zu einem Treffen ein. Sie weihen ihn ein, in die Geheimnisse des „Secret Book Clubs“. Gemeinsam lesen die Männer dort Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält dies für kompletten Schwachsinn und kann nicht verstehen, wie solche Liebesschnulzen ihm helfen sollten, seine Frau zurückzuerobern. Ob der Book Club Gavin helfen kann, seine Ehe zu retten, lest ihr am besten selbst.

Fazit:
Der Einstieg in die Geschichte wurde sehr gelungen beschrieben und ich kam auch sehr schnell in die Handlung rein beim Hören. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Thea und Gavin erzählt. Ich habe das Hörbuch beim zweiten Anlauf relativ flott durchgehört, sogar beim Einkaufen. Die Geschichte ist süß, teilweise herzzerreißend und hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich manchmal, trotz ihrer Vorgeschichte, Thea’s und Liv’s Reaktionen überzogen fand. Die Entwicklung von Gavin’s Charakter fand ich toll und niedlich zugleich, er wird sehr sympathisch dargestellt. Auch Thea ist eine liebenswerte Person. Meist nervig ist Thea’s Schwester mit ihren unqualifizierten Kommentaren. An manchen Stellen habe ich echt die Augen überdreht und mir gedacht „Echt jetzt, Thea?????“ …. Und die Schwester Liv hätte ich an manchen Stellen am Liebsten rausgeschossen aus der Story. Aber dieses Gesamtpaket macht das Buch erst so liebenswert.

Auch die Jungs aus dem SBC sind der Hammer, sympathisch, witzig beschriebene Charaktere, jeder mit einem Quäntchen Humor und Ernsthaftigkeit. Am liebsten mochte ich Del.

Alles in allem ein liebevoller, süßer, lustiger, teils trauriger Gang der Geschichte, der mich aber mit der Zeit immer mehr mitfiebern ließ. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln oder auch laut auflachen. Zum Schluss war ich fast etwas enttäuscht, dass das Buch schon zu Ende. Aber Gott sei Dank folgen ja noch zwei Bände.

Der Schreibstil (in meinem Fall war es hören) ist flüssig, humorvoll und erfrischend.

Von mir gibt es eine klare Liebesroman-Leseempfehlung und 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Großer Spaß, keine Moral

Das NEINhorn
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Es handelt sich um die Geschichte vom kleinen NEINhorn, das im Herzwald schlüpft und von Beginn an zu allem NEIN sagt. Damit stößt es natürlich bei allen an und macht sich auf den Weg nach NIRGENDS. ...

Es handelt sich um die Geschichte vom kleinen NEINhorn, das im Herzwald schlüpft und von Beginn an zu allem NEIN sagt. Damit stößt es natürlich bei allen an und macht sich auf den Weg nach NIRGENDS. Unterwegs lernt es Weggefährten kennen, wie bspw. den WASbär, und unter ihnen entwickelt sich eine Freundschaft.

Fazit:
Ich finde es ist zauberhaft gestaltet mit Liebe zum Detail der Zeichnungen. Ich hatte Spaß beim Lesen und habe auch herzhaft gelacht über, z. B. die WARUMmel.

Ich habe es nun ein zweites Mal durchgeblättert und trotz der süßen Zeichnungen und der Reime zu Beginn, kommt es bei mir vorrangig nicht als Kinderbuch an. Die Figuren benehmen sich tlw. ablehnend mit einer Abneigung zu prinzipiell allem, was ihnen widerfährt, und sind nur mies drauf (zumindest gefühlt). Und die Geschichte, ich hatte eine erwartet, ist schließlich keine, uuuund „die Moral der Geschichte“ kann sich jeder selber ausdenken. Was Kinder explizit aus diesem Buch mitnehmen sollen, erschließt sich mir leider gerade noch nicht. Wenn es das ist, dass man auch NEIN-SAGEN-DARF, dann war mir persönlich dieser Lerneffekt zu einseitig, denn IMMER kann man nicht nein sagen; manchmal MUSS man sich nach der Decke strecken. Dafür ziehe ich einen Stern ab.


Für mich, aus der Erwachsenen-Perspektive, ist das Buch so weit witzig, aber nicht lustig (von der Geschichte). Lustig fand ich zum Schluss nur die Zeichnungen und Wortspiele zu den Tiernamen. Die Illustrationen sind sehr gut und süß.


Trotzdem eine nette Geschichte, die man Kindern vorlesen kann. Ich werde es auch wieder zur Hand nehmen wegen des „Süss-Faktors“ der liebevollen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Machtspiele

SCHWEIG!
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Wir finden uns in einem unerbittlichen Machtspiel zwischen zwei Schwestern wieder. Die gesamte Geschwisterbeziehung hat eine komplette Schieflage und vom Typ könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
Esther, ...

Wir finden uns in einem unerbittlichen Machtspiel zwischen zwei Schwestern wieder. Die gesamte Geschwisterbeziehung hat eine komplette Schieflage und vom Typ könnten sie unterschiedlicher nicht sein.
Esther, die ältere, lebt ihren Traum mit Mann, Kindern und Katze in ihrer Stadtwohnung. Sue, alias Schnecke, die jüngere, lebt mitten im tiefen Wald, in der Nähe von Schneewittchen und den sieben Zwergen; laut Esther in einer zu großen Villa, die sie gar nicht braucht, und pfeift auf Konventionen und Familiendrama zur Weihnachtszeit.
Esther bemüht sich es allen Recht zu machen, eine schöne Weihnacht mit ihrer Familie zu verbringen. Aus diesem Grund macht sie auch auf den 1,5 stündigen Weg zu ihrer Schwester, die ihr die Türe mit einem Messer in der Hand öffnet. Sofort ist Esther im Mutti-Modus, ertrinkend in den Sorgen um die Depression ihrer Schwester. Gebetsmühlenartig spult sie ihr Helfer-Syndrom-Programm herunter und zieht dabei ihrer Schnecke den letzten Nerv. Die beiden verfallen in verbalen Schlagabtausch, bis Esther sich doch aufrafft wieder nach Hause zu fahren und Weihnachten ohne Schwester zu feiern, oder? Doch hinter dem Syndrom verbirgt sich reine Manipulation … und plötzlich ist Schluss mit Friede, Freude, Eierkuchen, denn die Story führt in dieser tiefverschneiten Nacht nicht nur zu einem Mord …

Meine Meinung:
Die Besetzung im Buch ist auf nur wenige Personen reduziert, die Psychologie in den Monologen sehr gut. Kapitelweise wird aus Sicht von Esther, Sue oder Martin erzählt, was den Spannungsbogen gut aufbaut und deren Sicht zu den Ereignissen darstellt. Die Handlung ist durchwegs spannend, dynamisch und aufregend.
Das Ende kam mir etwas zu rasant und zu konstruiert daher, dachte mir so: Na no na net!
Ich hätte mir auch gewünscht, dass der Roman erst im Winter erscheint … denn ich jetzt so gar nicht auf der Welle der Weihnachtsstimmung und so auch nicht in Mordstimmung (Scherz).
Leseempfehlung!

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