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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2020

Supergeniale Dystopie!! JAHRESHIGHLIGHT!

Eve of Man (I)
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Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben, denn seit über 50 Jahren wurde kein lebendes Mädchen mehr geboren. Die noch lebenden Frauen werden langsam zu alt, um Kinder zu gebären. Doch dann wendet sich ...

Die Menschheit steht kurz vor dem Aussterben, denn seit über 50 Jahren wurde kein lebendes Mädchen mehr geboren. Die noch lebenden Frauen werden langsam zu alt, um Kinder zu gebären. Doch dann wendet sich das Blatt. Ein Ehepaar, welches schon auf der Abschussliste stand, erhält eine positive Nachricht. Nach langen Jahren von Fehlgeburten, ist die Frau schwanger. Und das zweite Wunder: in ihr wächst ein Mädchen heran. Mutter und Vater werden unter die Fittiche der vermeintlichen Gesetzgeber genommen, bestens betreut und die Schwangerschaft genauestens überwacht. Doch trotz dessen stirbt die Mutter bei der Geburt. Der Ehemann versinkt in tiefe Trauer und verfällt dem Wahnsinn, da seine geliebte Frau tot ist. Daraufhin übernimmt der Staat die Aufgabe das Mädchen großzuziehen, auf sie zu achten und sie auf die wichtigste Aufgabe ihres Lebens vorzubereiten. Denn sie ist die ERSEHNTE, die kleine Eve, die das Überleben der Menschen nun sichern wird.

Meine Meinung:
Das Buchcover ist wunderschön. Der Klappentext hat mich in den Bann gezogen.
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig, mitreißend, faszinierend. Es wird das Leben von Eve beschrieben, es liest sich alles unaufdringlich, obwohl viele Details in die Geschichte einfließen. Die Entwicklung von Eve ist extrem spannend und sie entwickelt sich zu einer phänomenalen Protagonistin. Die Plottwists in der Geschichte waren für mich überhaupt nicht vorhersehbar. Die Antagonisten sind zwar ziemliche Arschgeigen, aber trotzdem passen sie sowas von perfekt in diese Geschichte. Ich kann’s kaum in Worte fassen, wie ich das Buch verschlungen habe. Die Geschichte ist an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Super durchdachtes Worldbuilding. Geniale Zusammenhänge der Personen. Und für mich cooler Cliffhanger am Ende.
Hab ich es schon gesagt? LEST. DIESES. BUCH.

JAHRESHIGHLIGHT!!!!! 5+/5 Sternen!!!!

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Eine Geschichte über's Altern

Der steinerne Engel
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Zum Buch:
Das Buchcover fand ich reizend, der Klappentext sehr ansprechend.
Wir lesen die Geschichte von Hagar Shipley, einer 90-jährigen alten Dame. Unfreundlich, dickköpfig, trotzig, mürrisch, zeternd, ...

Zum Buch:
Das Buchcover fand ich reizend, der Klappentext sehr ansprechend.
Wir lesen die Geschichte von Hagar Shipley, einer 90-jährigen alten Dame. Unfreundlich, dickköpfig, trotzig, mürrisch, zeternd, eigensinnig, unzufrieden, ein schwieriger Charakter. So lernen wir die eine Seite von ihr kennen. Liebend, mutig, ehrlich, unterstützend, entschlossen, tatkräftig und beschützend. Das ist ihre andere Seite.
Die Geschichte kommt in zwei Erzählsträngen daher. Der eine, die Vergangenheit unserer Hagar. Wo sie in Erinnerungen schwelgt und aus ihrem langen Leben erzählt (wir lesen quasi ihre Gedanken). Der zweite in der Gegenwart, wo sie bei ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter lebt und ihnen das Leben schwer macht. Aus nur einem Grund: man will die Alte ins Heim verschiffen. Und das will sich Hagar nicht so einfach gefallen lassen. Und was macht Hagar? Sie macht sich auf und davon.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist angenehm, sehr unaufgeregt, klar.
Die Geschichte beginnt ruhig und hat zuerst nicht gepackt. Dies hat sich aber bald geändert. Mir kam beim Lesen in den Sinn „was für eine geile, schrullige Alte“. Und ich muss sagen, ich hätte diese Dame gerne persönlich kennengelernt.
An einer Stelle habe ich wirklich laut gelacht, als erzählt wurde, dass sie vor 10 Jahren zu rauchen begann. Aus Langeweile.
Das Thema, welches behandelt wird, wird uns alle früher oder später treffen. Ich denke, der Punkt, an dem man merkt, dass man geistig zwar noch gut kann, aber körperlich nicht mehr so, ist der, den niemand von uns wahrhaben wollen wird. Hagars Geschichte nimmt uns mit auf eine Reise durch ihr Leben: ihre Kindheit, ihre Jugend und ihr Erwachsensein. An vielen Stellen sehr brutal, keine Möglichkeit auf Eigenbestimmung. An vielen Stellen so herrlich direkt, selbstbestimmt und humorvoll. Man ist beim Lesen ein Teil ihrer Gedanken, fühlt mit ihr mit, macht eine Lebensreise mit ihr, durch alle Etappen. Der strenge Vater, der brutale Mann, ihre Eigenständigkeit, als sie selbigen verlässt. Und zum Schluss der Verlust ihrer Selbständigkeit. Ein Thema, das auf leisen Sohlen daher kommt und keinesfalls leicht ist für Betroffene. Ein Buch, das nachhallt und mich nachdenklich zurücklässt, wohlwissend, dass auch ich eines Tages, an bestimmen Stellen, eine Hagar Shipley sein werde.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Erfrischend und anders

Schloss Gripsholm
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Tucholskys bekannte Erzählung startet mit einem fiktiven Briefwechsel zum nächsten Buch zwischen dem Autor selbst und dem Verleger Ernst Rowohlt, der uns wohl allen bekannt ist. Dieser Briefwechsel ist ...

Tucholskys bekannte Erzählung startet mit einem fiktiven Briefwechsel zum nächsten Buch zwischen dem Autor selbst und dem Verleger Ernst Rowohlt, der uns wohl allen bekannt ist. Dieser Briefwechsel ist spaßig verfasst und auf diese leichte Art war ich dann eingestellt.

Der Herr Rowohlt sagt, „eine heitere Liebesgeschichte“ soll es werden. Doch der Kurt sträubt sich noch, obwohl er doch mehr Kohle verdienen will.

Der Erzähler fährt mit seiner Freundin, die er „die Prinzessin“ nennt in den Urlaub. Nach Schweden fahren sie heuer. Die Überfahrt gestaltet sich unspektakulär, die Suche nach einer Unterkunft wird etwas spannender. Schließlich landen sie in einem kleinen Örtchen und beziehen in Schloss Gripsholm ihr Quartier. Nach einiger Zeit kommt das Karlchen zu Besuch und danach kommt dann auch die Billie in die illustre Runde. Im „zweiten Teil“ Teil des Buches retten die beiden dann ein Kind aus den Fängen eines ansässigen Kinderheims. Dann fahren sie wieder heim.

Soweit so gut – das war das Buch.



Meine Meinung:

Cover wunderschön. Schreibstil des Tucholsky großartig. Übersetzung super.

Der Start mit den Briefen war lustig, dann wurde es etwas langatmig und die Entwicklung plätscherte so dahin. Doch was die Story nicht ganz pointier bringt, kommt jedenfalls mit der Sprache des Autors daher. Sowohl der Humor vom Karlchen, als auch die beobachtende Beschreibung und die Ironie innerhalb des Werkes sind großartig.

Was meinen Humor komplett traf: Man kann den Hintern schminken, wie man will, es wird kein ordentliches Gesicht daraus. (Zitat)

Hinzu kommt dann zum Schluss eine Dreiecksbeziehung mit Billie, was ich schon sehr gewagt fand (1930er).

Eine unbeschwerte, leicht erzählte "Sommer(liebes)geschichte" – befreit, fröhlich und idyllisch, aber nicht sentimental oder kitschig.

Alles in allem eine Kauf- und Leseempfehlung für die Ironie, die Offenheit, das plattdeutsche Geplappere und den Witz en point. Mein liebster war hier definitiv das Karlchen.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Worst book I've ever read

Naokos Lächeln
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Worst book I‘ve ever read!!!

Langweilig ohne Ende.
Gelesen bis S. 226/415. Es geschieht nichts, Protagonisten langweilig, Plot???

Ich hab nach der Hälfte keine Ahnung, was das Buch ausdrücken wollen ...

Worst book I‘ve ever read!!!

Langweilig ohne Ende.
Gelesen bis S. 226/415. Es geschieht nichts, Protagonisten langweilig, Plot???

Ich hab nach der Hälfte keine Ahnung, was das Buch ausdrücken wollen würde.
Naoko nervt mich tierisch. Toru scheint iwie alles wurscht zu sein.
Die Handlungsorte wechseln, was aber das Buch für mich nicht besser macht.

Der Spiegel schrieb: In Murakamis Büchern kann man sich wie in wunderbaren Träumen verlieren.
Ich verlor mich. In einem Buchalbtraum.

Von Leidenschaft keine Spur. Nur melancholisches Gelaber ohne Sinnhaftigkeit. Mir hat das Buch nichts gegeben, null, nada. Schade um die Zeit.

Ich würde 0 Sterne vergeben, wenn ich könnte!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

... und wieder von vorne ... oder?

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Achtung: hier nicht weiterlesen, wenn Band 1 nicht gelesen wurde



Zum Buch –
Was soll ich sagen … ich bin geflasht. Band 2 übertrifft Band 1 – genial!

In Band 1 gehen wir davon aus, dass Elaine und ...

Achtung: hier nicht weiterlesen, wenn Band 1 nicht gelesen wurde



Zum Buch –
Was soll ich sagen … ich bin geflasht. Band 2 übertrifft Band 1 – genial!

In Band 1 gehen wir davon aus, dass Elaine und Bale den Urvortext vernichtet haben. Doch sie finden bald heraus, dass dem nicht so ist. Und Elaine muss erfahren, dass es doch noch einen anderen Weg in die Vergangenheit ins Jahr 2020 gibt. Doch warum erfährt sie das?

Somit beginnt in Band 2 der Wettlauf gegen die Zeit. Doch nicht nur gegen die Zeit, sondern gegen Mächte, mit denen sie niemals in ihrem Leben gerechnet haben. Mit Wendungen, die niemand vorausahnen konnte. Mit Gegebenheiten, die ihnen den Atem stocken lassen und sie buchstäblich auseinanderreißen.



Meine Meinung:
Der Einstieg in den zweiten Band fiel mir sehr leicht. Ich habe mit Spannung (und Gott sei Dank nur sehr kurz) darauf gewartet. Die Entwicklung zwischen Bale und Elaine geht endlich weiter. Die Entwicklung ihrer Kräfte geht weiter. Die Entwicklung des Plots ist super! Das Highlight im Buch, das sich eher am Ende befindet, wäre aus meiner Sicht der ultimative Cliffhanger für Band 3 gewesen. Dies Entwicklung nach dieser Offenbarung hat für mich den Spannungsbogen etwas abgebaut. Trotzdem ist das Buch sehr spannend, gut durchdacht, fesselnd, mitreißend. Ich habe mit allen mitgefiebert und konnte es kaum aus der Hand legen.

Elaine und Bale sind haben beide Ecken und Kanten, und wurden sie von der Autorin einerseits sehr stark, unnahbar gezeichnet, andererseits erleben wir mit ihnen aber auch weiche und empfindsame Momente. Das machte mich für die Story auch sehr authentisch.

Lasst Euch mitreißen von Band 2 – und ich zähle die Tage bis zu Band 3!



Von meiner Seite eine Leseempfehlung und 5/5 Sternen.

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