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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Peter Pan und seine düstere Persönlichkeit

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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HINWEIS: bitte lest nicht den Klappentext, wenn ihr euch für dieses Buch interessiert. Ich habe ihn Gott sei Dank nur halbherzig gelesen – andernfalls ist der Zauber des Buches dahin. …

„Das hier ist ...

HINWEIS: bitte lest nicht den Klappentext, wenn ihr euch für dieses Buch interessiert. Ich habe ihn Gott sei Dank nur halbherzig gelesen – andernfalls ist der Zauber des Buches dahin. …

„Das hier ist kein wundervoller Ort, wo Jungen spielen und Abenteuer erleben und für immer jung bleiben können.“ (S. 235)

Peter Pan, der verheißungsvolle Bringer von Versprechungen eines besonders abenteuerlustigen, problemlosen Lebens rekrutiert junge Buben für seine Insel. Mit dem Wunsch „niemals groß zu werden“ ködert er Jamie – dieser ist der erste auf der Insel, sein innigster und bester Freund. Lange Zeiten sind Jamie und Peter nun auf der Insel und viele weitere Jungen kamen und gingen, respektive starben, damit Peter’s Vorstellung von Spaß befriedigt wurde und er neue Jungen aus der echten Welt holen konnte.
Doch dann ereignet sich etwas und die langjährige Freundschaft zwischen Peter und Jamie bekommt einen Riss. Langsam aber stetig verändert sich die Auffassung von Jamie zum Umgang mit den Jungen auf der Insel, von Spaß und Fürsorge. Und aus der tiefen Freundschaft zu Peter entsteht Hass und ein tiefes Gefühl von Feindschaft.

Meine Meinung (nicht weiterlesen, wenn ihr das Buch noch lesen wollt):
Wir kennen vermutlich alle die lustige Geschichte um Peter Pan, doch Christina Henry schafft es, mehr zwischen den Zeilen zu lesen und die Geschichte aus ganz anderer Perspektive aufzuziehen. Genial, finde ich persönlich. Immer wieder kämpfen die Jungen gegen die Piraten, die Vieläugigen und haben Verluste zu beklagen, doch der Bluthunger von Peter ist kaum zu stillen.
Aus dieser Perspektive kommen die Schattenseiten des immer lustigen Peter Pan daher. Der lustige Peter Pan, der den roten Faden zieht als Puppenspieler der Insel, der durch und durch eifersüchtig ist und keine Verantwortung für die Jungen übernimmt; ganz im Gegensatz zu Jamie, der sich um die Familie kümmern will und seine „Freundschaft“ in Frage stellt.
Henry hat hier mit zartem Fingerspitzengefühl eine Dramatik gezeichnet, die mich total in ihren Bann gezogen hat. Sie zeigt realistisch auf, dass der gute Peter Pan im Grunde total narzisstisch ist und mit Gewalt und arglistischem Verhalten seine perfiden Pläne durchsetzen will.
Ein Spoiler wäre zu Beginn angebracht, denn manche Kampfszenen sind bildhaft und gnadenlos beschrieben.
Persönlich fand ich die Geschichte um Peter Pan viel besser als die von Alice, aber komplett umgewuchtet hat es mich nicht. Ich freue mich aber auf die Geschichte von „Arielle“, die bald erscheint.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Finde dein perfektes Match

The One - Finde dein perfektes Match
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Die Geschichte wird aus der Sicht von fünf voneinander unabhängigen Personen erzählt. Wir lesen ihre Erfahrungen mit der App „Match your DNA“, die die Menschen, aufgrund ihrer DNA, mit ihrem idealen Partner ...

Die Geschichte wird aus der Sicht von fünf voneinander unabhängigen Personen erzählt. Wir lesen ihre Erfahrungen mit der App „Match your DNA“, die die Menschen, aufgrund ihrer DNA, mit ihrem idealen Partner zusammenbringt. Doch kann dies wirklich funktionieren? Was ist, wenn einem das Gegenüber nicht gefällt? Was ist, wenn jemand ein Psychopath ist? Was ist, wenn jemand schwer krank ist? Was ist, wenn mein Match gleichgeschlechtlich ist?

Ich habe mir das Buch letztes Jahr gaaaaanz dringend kaufen müssen, aufgrund er vielen positiven Rezensionen, die ich gelesen habe. Nun lag es seit Juni auf meinem SUB und ich war total heiß, es endlich zu lesen. Die Geschichte startet total spannend, der Wechsel zwischen den Personen ist super durchdacht – dh man muss mitdenken beim Lesen. Doch zwischendurch kamen Längen auf und Stellen, die ich nicht gebraucht hätte. In den einzelnen Abschnitten baut Marrs dann aber wieder Cliffhanger ein und dies führt dann wieder zum Weiterlesen. Alles in allem habe ich mir aber trotzdem mehr erwartet, aufgrund der ganzen über-drüber Rezensionen. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen.
Das Buch ist spannend und weckt einen gewissen Nervenkitzel beim Lesen, übermäßig vom Hocker gerissen hat es mich aber dennoch nicht. Ich bin aber trotzdem gespannt wie „The Passenger“ wird.
4/5 Sternen

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Tolles Buch mit Hintergrundinformationen

Die Erfindung von Mittelerde
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Ich kann nicht zählen, wie oft ich die Teile von „Herr der Ringe“ schon geschaut habe und immer wieder Neues entdecke. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der wbg Verlag dieses Buch auflegt.
Herauszufinden, ...

Ich kann nicht zählen, wie oft ich die Teile von „Herr der Ringe“ schon geschaut habe und immer wieder Neues entdecke. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der wbg Verlag dieses Buch auflegt.
Herauszufinden, was J. R. R. Tolkien inspiriert hat Mittelerde zu erschaffen, was seine Ideen für Bruchtal oder Mordor waren, war unheimlich spannend.
Das Buch liefert viele Informationen und Hintergrundwissen zu den Orten, die zu Mittelerde gehören. Was ich bspw. extrem spannend fand, dass Island als Inspiration zu den Hobbithäusern diente. Doch der Autor hat nicht nur die Orte in das Buch mitaufgenommen, sondern wir lernen auch den Erfinder dieser wundervollen Welt kennen. Er beschreibt, woher die Ideen zu Mittelerde kamen: nämlich aus der Liebe zu den Landschaften in England, die J. R. R. Tolkien nach seinem Besuch dort empfand.
Das gesamte Buch ist von Bildern, Zeichnungen, Fotografien und Illustrationen mit allerlei Erklärungen gespickt. Mit diesem Hintergrund finde ich es noch faszinierender, welche Welt Tolkien hier erst gedanklich erschaffen und dann zu Papier gebracht hat.

Meine Meinung:
Es ist kein Buch, das ich so auf einen Rutsch gelesen habe. Eine wundervolle Erarbeitung von Wissen für Menschen, die gerne mehr über diese Welt erfahren wollen. Ich fand es toll hinter die gedanklichen Kulissen von Tolkien blicken zu dürfen, in seine Ideen einzutauchen zu dürfen, auch mehr über ihn als Mensch zu erfahren und was ihn zu dieser Zeit inspirierte, eine derartige Geschichte zu schreiben.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir das eine oder andere „gefehlt“ hat, worauf ich das ganze Buch über gewartet habe und für mich auch zu Mittelerde gehört. Woher nahm er die Ideen für die Königshäuser? Wie entstand das Auge? Was ist mit den Elben, den Zauberern, den bösen Gestalten aus dem Untergrund, den Zwergen und Orks?? Die kommen im Buch leider gar nicht vor und haben das Buch an einigen Stellen etwas unbeweglich gemacht und mir so ein wenig den Zauber der Geschichte genommen, die ich so gerne mag.
Auch einer der wichtigsten Aspekte aus den Büchern, der von Zusammenhalt, Mut, Trauer und Tapferkeit, Liebe und Freundschaft handelt, wurde hier thematisch gar nicht behandelt. Für mein subjektives Empfinden, hätte dies das Buch lebendiger und mitreißender gemacht – vielleicht sind es aber auch Informationen, die einfach nirgends vorliegen. Doch dies ist alles Geschmackssache und macht den Wert dieses Buches nicht schmäler. Wer mit klarer Information und Beschreibung rechnet, ist hier definitiv an der richtigen Stelle.
Was mich natürlich brennend interessieren würde – wir aber nie erfahren werden: was hätte er wohl zu den Filmen gesagt? 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Toller Abschluss der Howl-Trilogie

Das Haus der tausend Räume
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„Das Haus der tausend Räume“ ist der dritte Teil der Howl-Saga und bringt uns in die Welt von Charmain Baker. Charmain, wohl behütet von ihrer Mutter, muss sich nie um etwas kümmern, soll akut das Haus ...

„Das Haus der tausend Räume“ ist der dritte Teil der Howl-Saga und bringt uns in die Welt von Charmain Baker. Charmain, wohl behütet von ihrer Mutter, muss sich nie um etwas kümmern, soll akut das Haus des Großonkels William hüten. William ist sehr krank und muss von den Elfen behandelt werden, da es sehr schlecht um ihn steht. Schnell wird sie von ihrer Tante in das Haus gebracht und muss feststellen, dass sie von so gut wie nichts eine Ahnung hat: nicht vom Führen eines Haushaltes, wie man kocht, Wäsche wascht, Geschirr spült. Sie stellt aber auch fest, wie sonderbar das Haus von Großonkel William ist. Das Haus scheint über mehr Räume zu verfügen, als man auf den ersten Blick sehen kann. Als sie eine Aushilfsstelle beim König und seiner Bibliothek erhält, wird sie zudem unfreiwillig in die Machenschaften von Howl und seiner Frau Sophie gezogen, die dem Königreich Ober-Norland helfen möchten, die verschwundenen Staatsgelder und die Elfengabe zu finden. Obendrein steht auf einmal auch noch Peter, der künftige Lehrling vom Großonkel, vor der Tür.

Meine Meinung:
Die Handlung ist flüssig und einfach geschrieben. Sehr bald stellt sich heraus, dass Charmain null Lebenserfahrung hat und einfach mal so ins Tun geworfen wird, was ja nicht verkehrt ist. Charmain hat einen schwierigen Charakter und ist zudem auch noch sehr eigenwillig in ihren Wahrnehmungen, äußerst rasch gereizt und weiß alles besser, obwohl sie eigentlich nicht viel weiß. Dennoch muss Charmain lernen sich auf andere einzulassen, sich nicht zu wichtig zu nehmen, auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen und sich auch mit der Magie anzufreunden. Schade ist nur, dass der Teil mit der Auffindung der Staatsgelder, dann gefühlt etwas schnell abgehandelt war und auch das Ende sehr rasch da war. Dies tut aber der Geschichte keinen Abbruch. Total begeistert war ich, dass Calcifer wieder in der Story vorkommt – ich mag ihn total gerne!
Mit hat der dritte Teil sehr gut gefallen, vor allem weil alle Charaktere ihre Eigenheiten und Marotten haben und sie auf diese Weise auch liebenswert machen. Ein toller und wieder phantasiereicher Roman und eine Leseempfehlung für die Howl-Saga!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Effie Briest

Effi Briest
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Geert von Innstetten, ehrgeiziger Adliger, Landrat, und mittleren Alters, wirbt um die 17-jährige Effi von Briest; bald darauf wird auch geheiratet. Nach der Hochzeitsreise nach Italien nimmt Innstetten ...

Geert von Innstetten, ehrgeiziger Adliger, Landrat, und mittleren Alters, wirbt um die 17-jährige Effi von Briest; bald darauf wird auch geheiratet. Nach der Hochzeitsreise nach Italien nimmt Innstetten die junge Dame mit zurück in die pommersche Stadt Kessin, von der aus er die örtliche Verwaltung leitet. Bald wird Tochter Annie geboren. Doch Innstetten will sich beruflich hocharbeiten und lässt seine junge Frau oft alleine daheim zurück. In ihrer Einsamkeit verfällt Effi dem Frauenhelden, Major von Crampas. Zwischen den beiden entsteht eine Verbindung, die bald ihren Tribut fordert. Effie verliert ihren Frohsinn und verfällt in eine Art Depression. Unter komischen Umständen bekommt Instetten Wind von der Affäre und fordert Crampas heraus – was tödlich endet. Während Effie weiterhin in Einsamkeit dahin fristet, wird sie sowohl seelisch als auch körperlich krank.



Meine Meinung:
Effie Briest hat es leider nicht unter meine Lieblingsklassiker geschafft. Die Geschichte an sich ist gut. Effie ist ein junges Mädchen, das es nicht besser gewusst hat und in eine Situation geriet, die sie, mangels Erfahrung, nicht gut zu beurteilen wusste.

Der Schreibstil ist klar und schwer. Das Lesen der Geschichte fand ich extrem anstrengend, nicht nur wegen der Länge der Sätze, sondern auch, weil in den ersten beiden Dritteln des Buches im Grunde nichts Aufregendes geschieht. Die Geschichte plätschert so dahin, es sind auch viele Begriffe in der Geschichte, die ich nicht kannte und teilweise nachschlagen musste. Erst im letzten Drittel des Buches nimmt die Geschichte an Fahrt auf, welche dann aber schnell abgehandelt wird, und sich für mich unrund anfühlt. Ich weiß bis jetzt nicht, WAS die Affäre war und ich habe keine Seite beim Lesen ausgelassen.

Fontane und ich waren schon in der Schule keine Freunde. Ich tat mir mit seinen Werken immer schwer.

Ich mag Effie Briest als Charakter, auch ihre Eltern und ihren treuen Freund, Gieshübler - auch wenn mich die Geschichte zu Beginn nicht vom Hocker gerissen hat (daher 1 Stern Abzug).

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