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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2022

Wer ist das Ziel?

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Zum Inhalt:
Melissa Hawthorne kommt angetrunken nach einer Feier mit ihren Freundinnen zurück in ihr Haus. Als sie eine Nachricht auf ihrem Handy erhält, denkt sie zunächst an den jungen Mann, den sie ...

Zum Inhalt:
Melissa Hawthorne kommt angetrunken nach einer Feier mit ihren Freundinnen zurück in ihr Haus. Als sie eine Nachricht auf ihrem Handy erhält, denkt sie zunächst an den jungen Mann, den sie kurz vorher kennengelernt hat. Doch sie irrt und die Nachrichten werden immer beängstigender, sie wird den nächsten Tag nicht mehr erleben. Als Garcia und Hunter zum Tatort kommen, hoffen sie noch, dass es nicht die Tat eines Serientäters ist, doch die Charakteristik des Tatorts schloss einen Ersttäter aus. Gezielt versetzt der Täter seine Opfer erst in Angst, dann fügt er ihnen Schmerzen zu und letztendlich den Tod, doch das ist nicht alles, was der Täter will. Hunter und Garcia finden keinen Hinweis, weshalb diese Menschen vom Täter ausgewählt werden und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Meine Meinung:
Chris Carter versteht es auch mit seinem 12. Band, den Leser an den Ängsten der Opfer teilhaben zu lassen. Wer etwas furchtsam ist, sollte das Buch nicht nachts lesen. 615 Seiten umfasst die Printversion und doch ist das Buch wegen seines flüssigen Schreibstils, der kurzen Kapitel mit Cliffhänger und der Spannung schnell gelesen. Die Taten werden wie gewohnt von Chris Carter detailreich beschrieben. Der Focus wird hier nicht nur auf die Opfer, sondern auch auf die Angehörigen gelegt, um zu erfahren, wie sehr die Hinterbliebenen unter diesen grausamen Verlust leiden. Themen wie „Black Lives Matter“, „Depressionen“ „Mobbing“ und „Ektrodaktylie“ hat der Autor geschickt in die stimmige Story eingebunden. Man spürt richtig, wie es in Hunter und Garcia arbeitet, um auch nur einen Hauch eines Hinweises auf den Täter zu finden und auch als Leser findet man keinen Anhaltspunkt, wer der „Mentor“ ist. Erst gegen Ende verdichtet sich ein Verdacht und wird zu einem guten Showdown ausgebaut.

Fazit:
Wer Spannung und detailreiche Beschreibungen liebt, liegt mit diesem Thriller genau richtig.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Erschütternte Fortsetzung

Was ich nie gesagt habe
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Zum Inhalt:
Tom ist glücklich mit Jenny vereint und kommt so langsam wieder auf die Beine. Mittlerweile hat er einen guten Kontakt zu Gretchens erstem Kind, seiner Halbschwester und deren Vater Bob. Um ...

Zum Inhalt:
Tom ist glücklich mit Jenny vereint und kommt so langsam wieder auf die Beine. Mittlerweile hat er einen guten Kontakt zu Gretchens erstem Kind, seiner Halbschwester und deren Vater Bob. Um sie zu finden, hatte sich Tom in einem Ahnenforschungsportal mit seiner DNA angemeldet.
Überraschend erhält er eine Nachricht von Henk van Dongen, der ihm mitteilt, dass er sein Halbbruder ist und sie den gleichen Vater haben und es noch weitere Halbgeschwister gibt. Ist das möglich? Hatte Toms Vater ein Doppelleben? Zu gern hätte er seinen Vater zur Rede gestellt, doch dieser ist vor 20 Jahren verstorben. Jenny und Henk recherchieren die damaligen Ereignisse und kommen dabei einer Ungeheuerlichkeit auf der Spur, die keiner so leicht verkraften kann.

Meine Meinung:
Was für ein Buch – was für eine Geschichte.
Befürchtete ich erst, nach „Stay away from Gretchen“ kommt ein seichter Abklatsch, aber nein, Susanne Abel hat für mich wieder mal eine unglaubliche Geschichte weiterentwickelt. Dieses Mal steht Konrad, Gretchens Mann im Mittelpunkt des Geschehens und wir erfahren seine Lebensgeschichte. Diese Rückblenden in die Vergangenheit sind sehr aufwühlend, spannend und wendungsreich erzählt. Dabei werden geschichtliche und gut recherchierte Fakten eingebunden, angefangen von der NS-Euthanasie, die Propaganda der NS und ihre Folgen, den Krieg und die Bombardierung deutscher Städte, der Kriegsgefangenschaft in Amerika und der Kinderwunschbehandlung. Ich lernte Konrad immer näher kennen und erlebte mit ihm, wie er versucht zusammen mit Gretchen ein neues Leben aufzubauen. Mit dabei sein Onkel Dr. Heinrich Pütz.
Je mehr man erfährt und zusammen mit dem ersten Buch, umso mehr kann man Tom, Gretchen und Konrad in ihrer Art verstehen. Konrad empfand ich als Mann, der voller Liebe, aber etwas ängstlich versucht seine Familie zu beschützen, dabei aber auch gravierende Fehler macht.
Die Autorin zeigt auf, wie sehr ein Krieg und ein brutales Regime nachwirken. Wie viel unausgesprochen bleibt und belastet, es nicht verarbeitet wird oder werden kann. Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen, obwohl es mich stellenweise zutiefst erschüttert und berührt hat. WICHTIG, bitte auch das Nachwort lesen.

Fazit:
Eine ergreifende und fesselnde Fortsetzung. Für mich ein Highlight in diesem Lesejahr.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Raffinierter und Wendungsreicher Thriller

Kaltherz
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Zum Inhalt:
Nur 8 Minuten hat Clara ihre fünfjährige Tochter auf einem Parkplatz alleine im Auto gelassen. Dies langt, um die Welt der Familie Lipmann zum Einsturz zu bringen.
Marie bleibt verschwunden ...

Zum Inhalt:
Nur 8 Minuten hat Clara ihre fünfjährige Tochter auf einem Parkplatz alleine im Auto gelassen. Dies langt, um die Welt der Familie Lipmann zum Einsturz zu bringen.
Marie bleibt verschwunden und nach 4 Monaten gibt es noch immer keinen Hinweis auf ihren Verbleib, als die für ihre regelwidrige Art bekannte und unbequeme Kommissarin Kim Lansky den Fall übernimmt. Dies ist ihre letzte Chance bei der Kripo und sie verbeißt sich regelrecht in ihre Suche nach Marie, geht jeden noch so kleinen Hinweis ohne jede Rücksicht nach.
Kann sie die kleine Maria noch retten?

Meine Meinung:
Während mich „Ausweglos“ von Henri Faber nicht so von sich überzeugen konnte, hat mich diese Story voll und ganz abgeholt. Aus den unterschiedlichen Perspektiven von Marie, Clara, Jakob und Kim, erzählt in der Ich-Form präsentiert uns Henri Faber eine packende Geschichte. So gewinnt man einen Eindruck über die Verwirrtheit und die Ängste von Marie, erlebt eine Clara, die total verzweifelt ist und einen Arschloch-Jakob, wie Kim immer sagt und nicht zu vergessen Kim, in ihrer unangepassten Art.
Tiefe Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten lassen den Leser immer wieder neue Vermutungen entwickeln und doch ist nichts so wie es scheint. Geschickt lässt uns der Autor in verschiedene Richtungen denken, nur, um dann festzustellen, dass man sich zwar geirrt hat, aber dennoch ein Zusammenhang besteht, um dann am Ende doch noch eine Überraschung zu erleben.
Spannung pur.

Fazit:
Spannung pur mit viel Irrungen und Wirrungen.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Elizabeth steht zu ihrer Intelligenz

Eine Frage der Chemie
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Zum Inhalt:
Elizabeth Zott ist keine durchschnittliche Frau, und das passt so gar nicht in die patriarchalische Gesellschaft, in der die Meinung herrscht, Frauen seien weniger intelligent, weniger schöpferisch, ...

Zum Inhalt:
Elizabeth Zott ist keine durchschnittliche Frau, und das passt so gar nicht in die patriarchalische Gesellschaft, in der die Meinung herrscht, Frauen seien weniger intelligent, weniger schöpferisch, weniger fähig und sollen deshalb zu Hause bleiben und Kinder groß ziehen. Doch Elizabeth, die nie Heiraten und keine Kinder will, setzt sich mehr oder weniger durch und gelangt so als Chemikerin an das Forschungsinstitut Hastings, wo sie täglich gegen die Voreingenommenheit der Männer ankämpfen muss. Als sie auf den Starchemiker und Sonderling Calvin Evans trifft, der als eigenwillig und nachtragend gilt, verliebt sich dieser nicht nur in Elizabeths außergewöhnlichen Verstand, sondern auch in sie selbst. Schneller als sie denkt, findet sich Elizabeth als alleinerziehende Mutter in der Koch Show „Essen um sechs“, um Hausfrauen leckere Rezepte zu präsentieren. Doch für Sie ist Essen Chemie und als Chemikerin erklärt sie auf ihre Weise den Hausfrauen das Kochen.

Meine Meinung:
Das Cover verbirgt ein echtes Schätzchen, zu dem ich fast nicht gegriffen hätte.
Bonnie Garmus präsentiert uns in einem flüssigen, manchmal nüchternen Schreibstil mit der Protagonistin Elizabeth Zott eine Person, die man einfach ins Herz schließen muss.
Der Leser begleitet Elizabeth auf ihren steinigen Weg, erfährt durch Rückblicke, was nicht nur sie, sondern auch Calvin alles erlebt haben. Denn auch Calvin wurde oft übel mitgespielt und er stellt ebenfalls eine wichtige Rolle in diesem Buch dar. Elizabeth ist eine intelligente, mutige Frau, die sich trotz aller Hindernisse nicht nehmen lässt, was sie ist, nämlich Chemikerin. Mit ihrer ehrlichen Art macht sie anderen Frauen Mut zur Änderung, obwohl sie oftmals auch aneckt. Unvorhergesehene Wendungen und weitere originelle Figuren, Hund Siebeneinhalb, Tochter Mad, Nachbarin Harriet, Produzent Walter und Reverend Wakely runden die Geschichte ab. Schon ab der ersten Seite spürte ich, dass mich dieses Buch begeistern wird. Die richtige Mischung aus Humor, Spannung, Verzweiflung, Liebe, Traurigkeit und Hochgefühl sorgen für emotionale Momente und ein unvergessenes Leseerlebnis, das noch lange nachhallt.

Fazit:
Eine mitreißende Geschichte, die geistreich und amüsant für tollen Lesegenuss sorgt.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Actionreicher Thriller

Flug 416
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Zum Inhalt:
Flugkapitän Bill Hoffman springt für einen Kollegen ein und übernimmt den Flug 416 nicht ahnend, dass er durch einen geschickten Schachzug ins Spiel gebracht wird.
Kaum hat er den Flughafen ...

Zum Inhalt:
Flugkapitän Bill Hoffman springt für einen Kollegen ein und übernimmt den Flug 416 nicht ahnend, dass er durch einen geschickten Schachzug ins Spiel gebracht wird.
Kaum hat er den Flughafen von Los Angeles verlassen, erhält er einen Anruf von einem Mann, der seine Frau Carrie, seinen 10-jährigen Sohn Scott und die 10 Monate alte Tochter Elsie als Geiseln genommen hat und ihn nun vor die Wahl stellt. Entweder er lässt kurz vor Erreichen des Zielflughafens das Flugzeug mit 149 Passagieren auf ein bestimmtes Ziel abstürzen oder seine Familie wird ermordet. Beides sind für den pflichtbewussten Bill keine Option, und so sucht er fieberhaft nach Möglichkeiten, um seine Familie zu retten und das Flugzeug sicher landen zu können, aber er hat noch einen unbekannten Gegenspieler an Bord.

Meine Meinung:
Einen wirklich gelungenen Debütroman präsentiert uns hier die Autorin T.J. Newman, die sich als ehemalige Flugbegleiterin und Buchhändlerin in beiden Metiers auskennt. Cover und Titel lassen auf einen spannenden Thriller hoffen. Der Tag beginnt normal für Bill Hoffman und seiner Familie und alles ist Routine, bis eben zu diesem Anruf. Bill kennt seine Crew seit Jahren und wendet sich vertrauensvoll an seine Chefstewardess Jo, gemeinsam versuchen sie das Unmögliche möglich zu machen und so beginnt ein nervenaufreibender Kampf ums Überleben. Kapitelweise begleitet man abwechselnd verschiedene Situationen, Bill und seinen ahnungslosen Co-Piloten im Cockpit, Chefstewardess Jo und ihre Flugbegleitercrew in der Kabine und Carrie und die Kinder mit dem Geiselnehmer zu Hause. Diese Settingwechsel steigern gekonnt die Spannung. Schlag auf Schlag geht es von einer brenzligen Situation in die Nächste, kaum denkt man ein Problem ist gelöst, taucht ein neues auf. Die Protagonisten, Figuren und Umstände sind authentisch dargestellt und man kann sich in jede gut hineinversetzen, selbst in den Geiselnehmer und seinen Helfer.
Nur mal kurz anlesen geht bei diesem Buch nicht, denn es entwickelt rasch eine Sogwirkung, und so konnte ich nach einem Tag das Buch beendet aus der Hand legen und wurde mit einem guten Thriller a la Hollywood (ja auch die etwas klischeehafte Rede von Carrie gehört dazu) belohnt.

Fazit:
Ein kurzweiliger, spannender Thriller a la Hollywood voller Action.

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