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Veröffentlicht am 09.04.2021

Mutterliebe

Der Verdacht
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Zum Inhalt:
Blythe ist glücklich mit ihrem Mann Fox, als endlich das ersehnte Baby auf die Welt kommt ist Fox ganz verzaubert von seiner Tochter Violet. Blythe jedoch kann keine großen Gefühle für ihre ...

Zum Inhalt:
Blythe ist glücklich mit ihrem Mann Fox, als endlich das ersehnte Baby auf die Welt kommt ist Fox ganz verzaubert von seiner Tochter Violet. Blythe jedoch kann keine großen Gefühle für ihre Tochter empfinden, denn Violet verhält sich ihr gegenüber immer ablehnend und macht ihr das Leben schwer sobald Fox das Haus verlässt. So kommt es, dass der Alltag für Blythe und Violet wie ein Kampf ums Überleben wird. Liegt das nun an Violet oder an Blythe, die selbst keine glückliche Kindheit hatte? Als Blythe ihren Sohn Sam zur Welt bringt erfährt sie die tiefen Muttergefühle, die sie sich bei Violet so sehr gewünscht hat. Auch der Alltag mit Violet bessert sich nun, bis eines Tages ein tragischer Unfall das Leben der Familie zerstört und Blythe sich mit einen schrecklichen Verdacht quält.

Meine Meinung:
Ein Plot, der ohne viele Protagonisten auskommt. Durch Rückblenden zu Etta, Blythes Großmutter und Cecilia, ihrer Mutter erfährt man was Blythes Mutter meinte mit dem Satz: „ Wir Frauen in der Familie sind anders“. Geschrieben ist die Story in der Vergangenheitsform, in der Blythe ihrem Mann Fox ihre Sicht der Dinge rückblickend erzählt. Die Autorin Ashley Audrain greift in diesem Buch ein Tabuthema auf, denn niemand erzählt einer schwangeren Frau, dass nicht immer sofort die tiefen Muttergefühle nach der Geburt entstehen. Man merkt hier auch Blythes verzweifelte Suche nach Müttern, denen es ähnlich wie ihr geht. Hatte ich zuerst das Gefühl, dass Violets Verhalten ihrer Mutter gegenüber daher rührt das Blythe sie irgendwie ablehnt, so sah ich mich jedoch im Laufe des Buches immer öfters mit der Frage konfrontiert ob es auch die Möglichkeit gibt das ein Kind von Anfang an manipulativ und böse sein kann. Der innere Zwiespalt in dem sich Blythe befindet ist authentisch dargestellt, sie liebt ihre Tochter auf ihre Weise, empfindet aber gleichzeitig wenig für sie da sie mit ihr nicht klar kommt. Dass sie aber zur Mutterliebe fähig ist, beweist sie bei ihrem Sohn Sam. Aber wie sieht es bei Violet aus? Hasst sie ihre Mutter oder ist sie psychopathisch veranlagt?

Mit Situationen die man unterschiedlich interpretieren kann und kleine Andeutungen in gewisse Richtungen, damit spielt die Autorin gekonnt in ihrem Debütroman.
Ein Buch das gleichzeitig berührt und schockiert und den Leser gleichermaßen in einen Zwiespalt seiner Gefühle stürzt. Düster und spannend geschrieben, fasst schon einem Psychothriller gleich wollte ich stets wissen wie es weiter geht und konnte deshalb das Buch nicht aus der Hand legen.

Fazit:
Debütroman mit einem Tabuthema das spannend und überzeugend umgesetzt wurde. Fesselnde Lesestunden garantiert.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Interessante Familiengeschichte

Wo wir Kinder waren
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Zum Inhalt:
Die Nachfahren und Haupterben des Gründers der Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg/Thüringen treffen sich in dem ehemaligen Wohngebäude der Familie um es für eine Vermietung auszuräumen. ...

Zum Inhalt:
Die Nachfahren und Haupterben des Gründers der Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg/Thüringen treffen sich in dem ehemaligen Wohngebäude der Familie um es für eine Vermietung auszuräumen. Während Eva und Jan noch in diesen Gemäuern aufgewachsen sind, war Iris aus dem Westen nur einmal für die Sommerferien zu Besuch.
Gegründet wurde die Firma während der Kaiserzeit, erreichte ihren Höhepunkt in der Weimarer Republik, überstand die beiden Weltkriege, erlebte die Teilung Deutschlands und wurde verstaatlicht. Nach der Rückführung an der Familie musste jedoch Konkurs angemeldet werden.
Zwar herrscht bei den Dreien eine gewisse Verbitterung, doch während sie die Wohnungen entrümpeln kommen so einige Erinnerungen auf und vor allem der Kampfgeist und das Durchhaltevermögen der Familie dringen wieder in ihr Bewusstsein.

Meine Meinung:.
Zu Beginn des Buches ersteigert Eva eine seltene Langbein-Puppe im Internet. Ein weiterer Mitbewerber treibt den Preis in die Höhe, Eva vermutet ihren Cousin Jan oder ihre Cousine Iris dahinter. Dadurch merkt man das zwischen den Dreien eine gewisse Spannung vorliegt. Dies gibt sich aber während die drei das Haupthaus ausräumen.
Liebevoll beschreibt die Autorin Kati Naumann die Geschichte der Familie und der Firma Langbein von der Kaiserzeit bis jetzt, dabei wird das Zeitgeschehen gut eingebaut. Der Leser spürt regelrecht die Hoffnung und die Kraft die diese Familie ausstrahlt, begleitet den Entwicklungsprozess der Spielzeugfirma und das Leben der Familie.
Ausgangspunkt der Geschichte ist die heutige Zeit in der die drei durch ihre Fundstücke zurück in die Vergangenheit blicken, Fragen die sie dabei aufwerfen versuchen sie zu beantworten. Hier hat die Autorin gekonnt die Vergangenheit eingeblendet. Eine Sache wird entdeckt, man stellt sich darüber Fragen und schon blickt man in die damalige Zeit erfährt eine Geschichte rund um diesen Gegenstand oder die Fragen die sich die drei gestellt haben. So gibt es immer wieder einen Wechsel zwischen den Zeiten. Für mich war Flora die Hauptprotagonistin, die Großmutter der drei, die ihren Mann immer wieder Mut machte und den Leitspruch der Familie immer wieder sagte: „Die Firma ist das Herz der Familie“ und sie selbst neben der Arbeit in der Fabrik auch noch die Küche zur „Seele der Familie“ machte. Ich konnte mich wunderbar in diese Geschichte vertiefen, die auch bei mir einige Erinnerungen auslöste. Ich wollte ständig wissen wie es weiter geht aber gleichzeitig nicht dass das Buch endet. Kati Naumanns Schreibstil ist so gelungen, dass ich mich gut mit ihren Geschichten identifizieren kann.

Fazit:
Wunderbar gefühlvolle und authentische geschriebene Familien- und Firmengeschichte der Fam. Langbein.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Die Wirkung von Lügen

Miracle Creek
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Zum Buch:
Die südkoreanische Einwandererfamilie Kim erfüllt sich mit „Miracle Submarine“ ihren Traum mit der therapeutischen Überdruckbehandlung mit Sauerstoff von Patienten. Doch eines Abends explodiert ...

Zum Buch:
Die südkoreanische Einwandererfamilie Kim erfüllt sich mit „Miracle Submarine“ ihren Traum mit der therapeutischen Überdruckbehandlung mit Sauerstoff von Patienten. Doch eines Abends explodiert der Sauerstofftank, bei dem zwei Menschen ums Leben kommen. Die Untersuchungen führen dazu, dass Elizabeth, die Mutter des toten achtjährigen Henry wegen Brandstiftung und Mord auf der angeklagt wird. Young Yoo Kim kann es kaum glauben, dass nicht ihr Mann auf der Anklagebank sitzt. Im Laufe der Gerichtsverhandlung stößt der Leser immer mehr auf Lügen und Vertuschung und es wird klar, jeder der damals am Ort des Geschehens war hat etwas zu verbergen.

Meine Meinung:.
Sagenhaft was hier uns die Autorin Angie Kim als Debütroman präsentiert. Ja, es geht um eine Gerichtsverhandlung und wir lernen jede Menge Protagonisten kennen, nämlich alle, die in dem Sauerstofftank saßen, als es zu dem Unglück kam, dazu noch Elizabeth, die Mutter von Henry, die Familie Kim und auch noch andere. Zu fast jedem erzählt die Autorin eine interessante Geschichte.
Die einzelnen Protagonisten warten mit einer Vielschichtigkeit auf, die aber allesamt realitätsnah sind. Sensible Themen wie Immigration, Integration, Fremdenfeindlichkeit, Behinderung, Mutterliebe usw. werden aufgegriffen und wundervoll und interessant in die Geschichte eingebunden. Der Fall selbst wird dadurch spannend, dass der Leser den Gedankengängen der Protagonisten folgen kann..
Jeder hat versäumt etwas zu erwähnen, ein bisschen gelogen, etwas verdreht usw..
Dadurch korrigiert sich der Leser immer wieder selbst mit seiner Meinung, wer denn nun wirklich für das Geschehen verantwortlich ist.
Der einzelne Protagonist denkt, dass sein Verhalten nicht weiter schlimm ist. Doch die Autorin führt anhand dieser spannenden Geschichte dem Leser vor Augen, dass das wohl etwas ausmacht und ein gesamtes Bild dieser Taten/Worte gravierende Auswirkungen haben kann. Dies sollte sich der Leser ebenfalls stets vor Augen halten.

Fazit:
Spannend wie ein Thriller, bewegend wie ein Roman, sagenhaft was hier Angie Kim als Debütroman präsentiert.

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Veröffentlicht am 23.10.2019

Liebe, Mut und Stärke

Für immer die Deine
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Zum Inhalt:

Hamburg 2019. Für eine Sonderausgabe des Verlages „Zeitgeist“ zum 80. Jahrestag des Kriegsausbruchs soll die Journalistin Marie einen Artikel schreiben. Bei ihren Recherchen stößt sie auf ...

Zum Inhalt:

Hamburg 2019. Für eine Sonderausgabe des Verlages „Zeitgeist“ zum 80. Jahrestag des Kriegsausbruchs soll die Journalistin Marie einen Artikel schreiben. Bei ihren Recherchen stößt sie auf die Jubiläumsanzeige eines Ehepaares. Sofort ist ihr Spürsinn geweckt und sie macht sich auf den Weg in das Alte Land um das Ehepaar zu interviewen.

Altes Land 1939. Die Frischverliebten Fritz und Klara Hansen heiraten um einen Skandal in ihrer Gemeinde Jork zu vermeiden. Bald darauf bricht der Krieg aus und Fritz wird an die Ostfront eingezogen. Klara muss sich mit ihrem Sohn Paul in ihrer kleinen Wohnung in Hamburg alleine durchschlagen und hofft, dass ihr geliebter Fritz gesund zurückkommt. Da ihr Nachbar im oberen Stockwerk schlecht zu Fuß ist, bietet Klara dem eigenbrötlerischen, wortkargen, alten Mann an die Einkäufe für ihn zu erledigen. Doch irgendwas stimmt mit diesem Mann nicht. Noch ahnt Klara nicht wie sich ihr Schicksal durch diesen Mann ändern wird.

Meine Meinung:
Ich lese unterschiedliche Genre, aber dieses Buch hätte ich allein wegen des Covers nicht unbedingt ausgesucht. Eine Empfehlung einer Freundin machte mich allerdings neugierig. Am Anfang musste ich mich etwas einfinden in die unterschiedlichen Zeitebenen. Die Hauptprotagonisten Klara und Fritz wirken wie ein Ehepaar das scheinbar das Rezept einer langen, glücklichen Ehe gefunden hat. Doch dieser Weg war und ist von den Beiden schwer erarbeitet, vor allem mit den Geschehnissen während des Krieges und dessen Folgen. Der Charakter von Klara entspricht einer mutigen, jungen Frau die in ihren stillen, besonnenen und auch manchmal ängstlichen Fritz ihre große Liebe findet. So sollte auch jeder diesen Satz, den Fritz zu der Journalistin Marie am Ende sagt im Kopf behalten: „Aber jemanden zu lieben, nachdem die Schmetterlinge davongeflogen sind, das ist eine Entscheidung, die man selber trifft.“

Was steht also im Mittelpunkt dieses Romans? Die Liebe, ja, aber eben auch die realen Geschehnisse im 2. Weltkrieg, die die Autorin Jana Voosen geschickt mit der Geschichte um Klara und Fritz verwebt. Und so erinnert uns dieses Buch eben auch daran, was damals passiert ist. Wie jeder von uns, stellt auch die Journalistin Marie die Frage, ob wirklich niemand wusste oder ahnte was geschah. Klaras Antwort darauf: „Es gab viele überzeugte Nazis. Und dann gab es noch eine Gruppe, die sich kaum weniger schuldig gemacht hat. Das waren diejenigen, die sich aus allem raushielten.“ Aber es gab auch andere wie dieses Buch aufzeigt, die „stillen Helden“.

Mehr möchte ich nicht auf den Inhalt eingehen, denn dieses Buch muss einfach gelesen werden.
Jana Voosen legt hier einen tiefgründigen, berührenden Roman in einem flüssigen Schreibstil vor, der gezielte Spannung bietet, die mich dazu verleitet hat, das Buch in einer Nacht durchzulesen.


Fazit:
Ein tiefgründiger, bewegender Roman über die Liebe und den Geschehnissen im 2. Weltkrieg. Unbedingt Lesenswert.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Wer ist die Frau im roten Kleid?

Rachewinter
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Zum Inhalt:
In Wien filmen zwei Dacharbeiter eine heiße Sexszene im gegenüberliegenden Fenster, jedoch endet diese in einen Mord. Aufgrund des Videos kann die Polizei den vermeintlichen Täter als Michael ...

Zum Inhalt:
In Wien filmen zwei Dacharbeiter eine heiße Sexszene im gegenüberliegenden Fenster, jedoch endet diese in einen Mord. Aufgrund des Videos kann die Polizei den vermeintlichen Täter als Michael Kotton schnell ermitteln. Dieser wendet sich an die Anwältin Evelyn Meyers. Als sie hört, dass der oberste Staatsanwalt, ihr ehemaliger Vorgesetzter, die Anklage persönlich übernimmt, ahnt sie dass es hier um mehr gehen muss. Schließlich ist Michael Kottons Vater ein reicher Geschäftsmann in der Glücksspielbranche. Ist ihr Mandant wirklich der Täter oder soll hier nur ein Bauernopfer fallen?
In Leipzig wird Pulaski zu einem tödlichen Unfall in einem Motel Zimmer gerufen. Pulaski kennt den Toten, der Vater von Nina, einer Freundin seiner Tochter. Doch Pulaski glaubt nicht an einen Unfall, einige Dinge passen nicht zusammen. Als Pulaski auf die Spur weiterer ungewöhnlicher Morde stößt, die im Zusammenhang mit einer Frau stehen, ermittelt er auf eigene Faust. Doch auch seine Tochter Jasmin ist mit ihrer Freundin Nina auf der Suche nach der unbekannten Frau, da diese als letzte Ninas Vater lebend gesehen hat. Wie immer stellt sich hier die Frage: Wie hängen die unterschiedlichen Fälle zusammen? Hier kann ich euch nur empfehlen, dieses Buch zu lesen.

Meine Meinung:
Das Cover passt zu der „Rache-Reihe“ mit dem Ermittler Walter Pulaski und der Anwältin Evelyn Meyers. Dies ist der 3. Teil des Duos, welches jedoch jeder an unterschiedlichen Fällen in verschiedenen Ländern arbeitet. Man muss nicht unbedingt die vorherigen Teile gelesen haben, da dies ein völlig neuer Fall ist und das Buch nicht auf die Vorgänger aufbaut.
Wie von Andreas Gruber gewohnt gibt es hier wieder unterschiedliche Erzählstränge und Tatorte in verschiedenen Ländern, die irgendwie im Zusammenhang stehen. Was natürlich zum Ende hin eine Zusammenarbeit zwischen Meyers (Wien) und Pulaski (Leipzig) begründet. Geschickt wird das Thema „Transgender“ eingebaut und durch gründliche Recherche des Autors dem Leser nahe gebracht. Die kurzen Kapitel, unterschiedliche Protagonisten und die wechselnden Perspektiven sorgen für Spannung, die man so von Andreas Gruber in seinem rasanten und flüssigen Schreibstil gewohnt ist.
593 Seiten die nur so dahin fliegen und es nicht möglich machen das Buch aus der Hand zu legen, da man dringend wissen möchte wie sich die Fälle annähern und letztendlich wie sie vom Autor miteinander verknüpft werden.
Gruber gelingt es beim sogenannten Showdown noch mit einem Tüpfelchen auf dem „i“ zu kommen, mit dem man wirklich nicht gerechnet hätte.
Ich kann es kaum erwarten den nächsten Gruber in Händen zu halten und wünsche dem Autor, dass es ihm weiterhin gelingt die hohen Erwartungen seiner Fans zu erfüllen.

Fazit:
Kurzweilige Lesestunden und spannende Unterhaltung sind bei diesem Thriller garantiert.