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Veröffentlicht am 24.02.2022

Leider nicht überzeugend - oder der schwächste Pendergast

BLOODLESS - Grab des Verderbens
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"Bloodless - Grab des Verderbens" ist nicht nur der neueste Fall für Special Agent Pendergast, sondern bereits er 20. Wahnsinn, halte ich wirklich schon den 20. Fall meines Lieblingsermittlers in den Händen? ...

"Bloodless - Grab des Verderbens" ist nicht nur der neueste Fall für Special Agent Pendergast, sondern bereits er 20. Wahnsinn, halte ich wirklich schon den 20. Fall meines Lieblingsermittlers in den Händen? Nicht nur , weil es inzwischen der 20. Fall für den Kult Ermittler ist sind meine Erwartungen entsprechend hoch gewesen. Als Fan der ersten Stunde bin ich jedes Mal aufs neue wieder gespannt , wenn das Autoren Duo Preston/Child einen neuen Fall des charismatischen und teilweise leicht skurril anmutenden FBI - Ermittlers veröffentlicht.
Leider konnte mich schon der Vorgänger aus der Reihe nicht begeistern und auch mit "Bloodless" tat ich mich lange Zeit des Lesens sehr schwer. Erst nach circa 150 Seiten (wäre es kein Pendergast - Fall gewesen hätte ich das Buch hier längst abgebrochen) fühlte ich langsam die gewohnte Spannung und einen Hauch von Nervenkitzel aufkommen. Dennoch muss ich sagen, dass mich die Story und die teilweise phantastischen Elemente die stark in Richtung Science Fiction weisen nicht überzeugen konnten. Auch wenn die vergangenen Fälle von Pendergast immer mysteriös und teilweise nebulös gewesen sind, wurde hier meiner Meinung nach ein wenig zu tief in die Fantasy-Kiste gegriffen. Der Plot verliert zum Ende hin, trotz steigender Spannung an Glaubwürdigkeit und Tiefe. Ein ungewohntes Bild.
Auch die sprachliche Ausführung ist wie bereits beim Vorgänger eher mittelmäßig. Leider wirkt die Arbeit der neuen Übersetzerin auch hier holperig und nicht besonders geglückt.
Das Ende des Buches konnte mich zwar nicht mit dem Gesamteindruck versöhnen, jedoch muss ich den Autoren hier zugestehen, dass sie einen echten Coup gelandet haben. Immer noch etwas Fassungslos über die Entwicklungen Constance Green betreffend (mehr kann und möchte ich nicht verraten ohne zu spoilern) sind genau diese Entwicklungen jedoch der Grund gespannt auf den kommenden Fall von Pendergast zu blicken.

Mein Fazit: Gerade zu Beginn einfach zu langatmig . Plot und Sprache können nicht überzeugen und lassen Pendergast neuesten Fall eher in die skurrile Science Fiction Sparte gleiten. Schade, me
ine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Dennoch kann ich vor allem die vorherigen Pendergast Fälle empfehlen...

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Fesselnd, spannend und erschreckend aktuell

Todland
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Bereits vor einigen Wochen habe ich den ersten Teil um das Ermittler – Duo Martin Juncker und Signe Kristiansen gelesen. „Winterland“ ,so der Name des Auftakt- Buches konnte mich von Anfang bis Ende überzeugen, ...

Bereits vor einigen Wochen habe ich den ersten Teil um das Ermittler – Duo Martin Juncker und Signe Kristiansen gelesen. „Winterland“ ,so der Name des Auftakt- Buches konnte mich von Anfang bis Ende überzeugen, so dass ich unbedingt die Fortsetzung lesen musste.

Und Fortsetzung trifft es bei diesem Buch zu hundert Prozent, denn die Verbindungen zum ersten Fall nehmen hier sehr viel Raum ein. Die Noch - Frau des ermittelnden Beamten Martin Juncker erhält einen anonymen Hinweis, dass ihr Mann vor 6 Monaten nicht nur bei den Terroranschlägen in Kopenhagen ermittelt hat, sondern auch an etwaigen Vertuschungen beteiligt gewesen ist. Diese Verbindung zum ersten Fall nimmt mit steigender Seitenzahl immer mehr Raum ein,so dass ein Lesevergnügen und Verständnis eigentlich nur mit dem Lesen des ersten Bandes einhergehen kann. An vielen Stellen und in vielen Situationen ist ohne das Vorwissen des ersten Bandes ein Verstehen der Handlung schwer bzw. kaum möglich. Ich sehe das keineswegs als Nachteil, wollte aber darauf hinweisen.

Der Folgeband ist sehr temporeich geschrieben. Zum einen gibt es Martins Ermittlungen am Mord eines Anwalts, der ihn plötzlich und unvorhersehbar mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Zum anderen führen Signes Kontakte zu einem Whistleblower auf die Spuren des 6 Monate zurückliegenden Terroranschlages. Beide Handlungsstränge für sich genommen bieten bereits ein enormes Potential an Spannung und Aktualität. Doch zusammen ergeben sie eine brisantes Gefüge, durch das man als Leser nur so hindurch rauscht. An keiner Stelle wurde es langweilig und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

Auch die politischen Machenschaften und Verbindungen, die mir bereits am ersten Teil so gut gefallen haben, zeichnen dieses Buch aus. Und auch die Charaktere werden hier wieder sehr authentisch und mit sehr viel menschlicher Tiefe dargestellt, Ich mag es, dass Martin und Signe sich nicht immer zu 100 Prozent an Vorgaben, Normen und Gesetze halten, sondern auch mal „Ihr Ding machen“. Ein weiterer Pluspunkt in Sachen Spannung. Auch wenn einem nach dem Lesen des ersten Bandes einige Verhaltensweisen der Charaktere nicht mehr überraschen.

Mein Fazit:

Eine packende, hochspannende Fortsetzung, die mit einer erschreckenden Aktualität, überzeugenden Charakteren und einem ausgeklügelten Plot die Leser fesseln kann. Schon lange konnte mich keine Thriller – Reihe so begeistern wie diese. Gespannt warte ich auf den dritten Teil.



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Veröffentlicht am 17.02.2022

Ein erschütternder Jugendbuch Roman über Auschwitz Birkenau mit unpassendem Ausgang

Das rote Band der Hoffnung
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Wer sich schon einmal mit den Grauen des Holocaust beschäftigt hat sieht auf den ersten Blick worum es in diesem Buch geht. Die Gestaltung des Covers ist prägnant und typisch für Bücher die während dieser ...

Wer sich schon einmal mit den Grauen des Holocaust beschäftigt hat sieht auf den ersten Blick worum es in diesem Buch geht. Die Gestaltung des Covers ist prägnant und typisch für Bücher die während dieser Zeit spielen. Vielleicht auch ein wenig Einfallslos , wie ich Anfangs dachte. Doch eigentlich genau richtig, wie ich nach dem Lesen des Buches für mich entschieden habe. Im krassen Gegensatz dazu steht der Titel „Das rote Band der Hoffnung“.

Die Geschichte um die Protagonistin Ella ist rein fiktiv. Der Ort jedoch, an dem diese in Worte kaum zu fassende grausame Geschichte spielt ist real : Auschwitz – Birkenau. DAS Vernichtungslager der Nationalsozialisten während des zweiten Weltkrieges. Ich habe das Buch in einem Zug gelesen, und dennoch hat es in mir soviel bewegt, dass ich erst mit einigen Tagen Abstand meine Gedanken dazu in Worte fassen konnte.

Die Geschichte von Ella und ihren Leidensgenossinnin könnte ebenso real sein, wie die von Anne Frank. Da ich schon sehr viele Jahre Bücher über und aus dieser Zeit lese , und auch den geschichtlichen Kontext sehr gut kenne, kann ich sagen, dass dieser Roman sehr detailreich und authentisch geschrieben ist. Die Näherinnen von Auschwitz gab es wirklich. In diesem Buch wird Ella eine von Ihnen, und verschafft Ihnen damit nach so langer Zeit Gehör.
Auf der einen Seite erleben wir die Abgründe menschlichen Handelns in all seinen unbegreifbaren Facetten. Auf der anderen Seite jedoch erlebt der Leser in diesem Buch auch immer wieder die Menschlichkeit an diesem so unmenschlichen Ort. Wie ein kleiner Keim zieht sich dieser Funken Hoffnung durch das Buch . Während Ella sich von Tag zu Tag , von Stunde zu Stunde kämpft steht Rose an Ihrer Seite, die Bücher und Geschichten liebt, und Ihren Mithäftlingen so die Flucht in eine andere, menschlichere Welt ermöglicht. Rose dient meiner Meinung nach auch dazu um das Buch der Zielgruppe (Jugendliche ab Jahre) altersgerecht nahe zu bringen. Viele Begebenheiten in dem Lageralltag werden umschrieben und nicht in Ihrer gänzlichen und absoluten Brutalität dargestellt. Dieses Thema für Jugendliche aufzubereiten ist eine Gradwanderung die der Autorin jedoch recht gut gelungen ist.
Einzig und Allein beim Ende bin ich sehr enttäuscht gewesen. Es gibt ein Happy End, was grundsätzlich natürlich nicht negativ zu bewerten ist. Für mich endet dieser Roman jedoch dermaßen unrealistisch und überzogen positiv, das ich fassungslos zurück geblieben bin. Das Ende wird einem Märchen gerecht, aber nicht einem Jugendbuch über den Holocaust. Rose hätte dieses Ende so geschrieben, aber wenn wir doch ehrlich sind, hätte Rose in Birkenau nicht überlebt.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Ein spannender Krimi Auftakt aus Dänemark

Gefrorenes Herz
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Mit „gefrorenes Herz“ startet ein neuer Ermittler-Duo am skandinavischen Krimi-Himmel. Obwohl die Bezeichnung Kriminalroman eher auf einen spannenden kriminalistischen Fall schließen lässt und damit nicht ...

Mit „gefrorenes Herz“ startet ein neuer Ermittler-Duo am skandinavischen Krimi-Himmel. Obwohl die Bezeichnung Kriminalroman eher auf einen spannenden kriminalistischen Fall schließen lässt und damit nicht ganz zutreffend ist, konnte mich das Buch sehr gut mitnehmen .

Am Anfang brauchte ich etwas Zeit um mit dem Buch und der Handlung warm zu werden. Denn es steht nicht nur der grausame Mord des Generalsekretärs des Roten Kreuzes im Mittelpunkt, sondern vor allem die Arbeit der Polizeihistorikerin Maria Just nimmt viel Raum und Zeit in Anspruch. Doch ebenso wie Maria erst allmählich eine Verbindung zwischen einem 50 Jahre zurückliegenden Doppelmord und dem Mord an dem Generalsekretär klar wird, braucht auch der Leser eine gewisse Zeit um sich darüber im klaren zu werden, dass die Lösung des Gegenwärtigen Falls in der Vergangenheit zu finden ist.

Der Plot dreht sich dabei allerdings nicht nur um die profane Suche nach dem Mörder, sondern bietet sehr viel mehr. Die Dänische Geschichte wird spannend mit der grönländischen verwoben und gibt Einblicke in die sozialgeschichtliche Entwicklung beider Länder seit den 50er Jahren.

Auch die Darstellung der Charaktere ist gelungen. Maria Just wird als selbstbewusste und zielstrebige junge Frau dargestellt , die mir als Leser auf Anhieb sympathisch gewesen ist. Das polizeiliche Ermittler – Duo hingegen braucht beim Leser , sowie untereinander etwas länger zum warm werden. Mikael Dirk ist der erfahrene und routinierte Ermittler, der jedoch geschieden ist und dem Alkohol nicht abgeneigt . Ihm an die Seite gestellt wird der junge Frederik, der motiviert an die Arbeit geht, aber privat mit der nicht klappenden Familienplanung konfrontiert ist. Die Charaktere in dem Buch werden mit Ecken und Kanten dargestellt, wirken dabei aber authentisch und nicht überzogen. Ein gutes Fundament für den Auftakt zu einer neuen Kriminalreihe.

Ich fand es super, dass es viele kurze Kapitel gab, in denen das Wesentliche in einem klaren Schreibstil wiedergegeben wird. Schnörkellos und direkt, und dabei dennoch mit Spannung. Das macht diesen dänischen Krimi aus.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Einfach und kindgerecht, 2 Mamas sind toll

Mama + Mamusch
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Ich bin immer wieder auf der Suche nach ganz besonderen Büchern, zu Themen die Kinder bewegen, wir Erwachsenen aber oft als „Abseits vom Mainstream “ bezeichnen. “ Mama und Mamusch“ ist solch ein Buch.

Auf ...

Ich bin immer wieder auf der Suche nach ganz besonderen Büchern, zu Themen die Kinder bewegen, wir Erwachsenen aber oft als „Abseits vom Mainstream “ bezeichnen. “ Mama und Mamusch“ ist solch ein Buch.

Auf knapp 52 Seiten wird hier die Geschichte von Ana und Ihren 2 Müttern erzählt. Ganz selbstverständlich erklärt Ana Ihren Mitschülern , dass sie 2 Mütter hat. Dabei lässt sie sich auch von hartnäckigen Fragen Ihrer Mitschüler nicht aus der Ruhe bringen und wir lernen wie wunderbar stärkend und wichtig es bereits für kleine Kinder ist zu wissen wo sie herkommen . Und das es dabei keine Rolle spielt wie die Familienkonstellation aussieht.

Ganz toll fand ich auch die Aussage “ Wenn zwei Menschen sich ganz dolle lieb haben, dann geht alles“. Mit dieser einfachen und universellen Erklärung wartet Ana nämlich auf,als Ihr Mitschüler erklärt, dass „zwei Mamas doch niemand haben kann“.

Ich muss zugeben, dass ich selber sehr gespannt gewesen bin wie genau den Kindern in diesem Buch nun erklärt wird wie 2 Frauen zu einem Kind kommen. Helen Düperthal hat meiner Meinung nach dafür auf eine wirklich kindgerechte Art und Weise Worte gefunden ohne dabei mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten. Es wird erklärt, dass für ein Kind ein Samen benötigt wird und dieser Samen nur bei Männern vorhanden ist. So haben sich Anas Mütter auf die Suche nach einem Mann gemacht, der bereit war seinen Samen abzugeben. Die Samenspende wird hier als so etwas natürliches beschrieben, dass unsere 5 Jährige Tochter überhaupt nicht irritiert gewesen ist.

Durch Anas Erklärung wird klar, dass es überhaupt keine Rolle spielt, ob Kinder ganz klassisch Mama und Papa haben oder wie Ana 2 Mamas oder 2 Papas.Wichtig ist die liebevolle Umgebung, in denen Kinder sicher und geborgen aufwachsen können und dürfen.

Meiner 5 Jährigen Tochter hat das Buch sehr gut gefallen. Für meinen persönlichen Geschmack hätten es gerne ein paar mehr Illustrationen sein dürfen, meine Tochter hat dies allerdings nicht gestört.

Kindgerecht und doch auf eine ganz einfache Art wird in diesem Buch erklärt, warum ein Kind zwei Mamas hat.

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