Emotional aufwühlend
ZerbrechlichSchon lange hat mich kein Roman mehr zum einen derart gefesselt und emotional aufgewühlt wie „Zerbrechlich“. Vor allem der Schreibstil von Jodi Picoult hat mir sehr gut gefallen. In einzelnen Passagen ...
Schon lange hat mich kein Roman mehr zum einen derart gefesselt und emotional aufgewühlt wie „Zerbrechlich“. Vor allem der Schreibstil von Jodi Picoult hat mir sehr gut gefallen. In einzelnen Passagen erzählen die handelnden Personen wie sich die Dinge aus Ihrer eigenen Sicht darstellen. Dieser Perspektivwechsel lockert den traurigen Handlungsstrang enorm auf, und bietet ein großes Spektrum verschiedener Sichtweisen. So stellt sich der Prozess aus Sicht von Willows Vater , der von Anfang an gegen die Klage war, völlig anders dar, als aus Sicht der älteren Schwester. Vor allem durch die verschiedenen Perspektiven wird einem als Leser die Tragweite einer solchen Erkrankung bewusst, wie sie das Leben einer ganzen Familie beeinflusst, auf welch verschiedenen Weise die Figuren mit dieser Belastung und Krankheit umgehen und lernen müssen zu leben. Durch die Gerichtsverhandlung und die Tatsache, das beide Elternteile auf unterschiedlichen Seiten stehen wird man als Leser geradezu dazu gewzungen sich auch mit der moralischen Seite dieses Romans auseinander zu setzen. Würde man als Charlottes Stelle genauso handeln, und vor Gericht behaupten, es wäre besser, das eigene Kind wäre nie geboren, nur um eben jenem Kind ein besseres finanzielles Leben zu ermöglichen, oder würde man sich selber auf der Seite von Sean wiederfinden, dem die Klage seiner Frau völlig zu wieder ist, und der ebenfalls seine kleine Tochter um alles in der Welt beschützen möchte.
Ein sehr emotionaler Roman, mit viel Tiefgang, der zwar keine leichte Urlaubslektüre darstellt, aber der unbedingt gelesen werden sollte, und wenn nur, um sich selber bewusst zu werden, wie wertvoll das eigene Leben und wie nichtig die eigenen kleinen Probleme im Gegensatz zu den Hürden sind, die andere Menschen Tagtäglich überwinden müssen.