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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2024

Wieder einmal ein unterhaltsamer und spannender Ausflug nach Capri

Der blaue Salamander
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Der mittlerweile fünfte Capri-Krimi aus der Feder von Luca Ventura trägt den Titel "Blauer Salamander". Der Titel spielt, wie bei der Reihe gewohnt, auf eine Besonderheit der italienischen Urlaubsinsel ...

Der mittlerweile fünfte Capri-Krimi aus der Feder von Luca Ventura trägt den Titel "Blauer Salamander". Der Titel spielt, wie bei der Reihe gewohnt, auf eine Besonderheit der italienischen Urlaubsinsel Capri an.

Ich habe alle vier Vorgängerromane gelesen und empfehle es jedem auch gleich vorab, da die persönlichen Geschichten der beiden Polizist:innen dabei besser nachvollzogen werden können.

"Der Blaue Salamander" ist wieder ein solider Urlaubskrimi, der einen spannenden Fall mit Lokalkolorit verbindet. Das Lesen der Reihe bereitet mir besondere Freude, da ich erstens beim Lesen von Capri träumen und ich zweitens bei einem aufregenden Fall miträtseln kann.

Neben dem flüssigen und durchaus schnörkellosen Schreibstil Venturas haben es mir Rizzi und Cirillo besonders angetan. Rizzi, der fest auf Capri verwurzelt ist, ist eher ein Ermittler, der Rationalität und Emotion miteinander verbindet. Cirillo hingegen stammt aus dem Norden Italiens und agiert vollkommen rational, weshalb sie einen schönen Gegenpart zu Rizzi bildet. Dennoch harmonieren die beiden auf eine besondere Art. Ein für meinen Geschmack sehr gelungenes Ermittlerduo.

"Der Blaue Salamander" ist für alle Ventura-Fans und solche, die es noch werden wollen, wieder ein toller Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Porträt einer besonderen Frau

Gussie
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"Gussie" von Christoph Wortberg ist ein besonderes Juwel unter den historischen Romanen.

Auguste Adenauer alias Gussie ist eine außergewöhnliche Frau. Christoph Wortberg schaffte es mit seiner flüssigen ...

"Gussie" von Christoph Wortberg ist ein besonderes Juwel unter den historischen Romanen.

Auguste Adenauer alias Gussie ist eine außergewöhnliche Frau. Christoph Wortberg schaffte es mit seiner flüssigen Erzählweise Gussie vor meinem inneren Auge als starke Persönlichkeit erstehen zu lassen. Nicht nur ihre hohe Bildung und ihr Wille, die Religionsgemeinschaft zu wechseln, haben mir imponiert. Sie hat zudem einen Mann geheiratet, der in der Öffentlichkeit steht, bereits drei Kinder hat und fast 20 Jahre älter als sie ist. Eine, wie ich finde, in vielerlei Hinsicht mutige Entscheidung.

Gussie wirkt in diesem Roman auf mich besonders stark und trägt vieles, was ihr widerfährt, mit Fassung. Ihr Leben und ihr Einfluss, immerhin war sie auch politisch aktiv, werden in "Gussie" umfassend, authentisch und nachvollziehbar dargestellt.

Wer historische Romane mag, die sich um reale Figuren und starke Frauen drehen, sollte sich "Gussie" nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Tiefgründige Figuren in einem Verwirrspiel

Lichtjahre im Dunkel
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"Lichtjahre im Dunkel" von Friedrich Ani ist ein tiefgründiger Roman mit einem tollen Titel, aber einer mittelmäßigen Handlung. Nach der Lektüre des Romans bin ich zwar nicht enttäuscht, aber richtig zufriedenstellend ...

"Lichtjahre im Dunkel" von Friedrich Ani ist ein tiefgründiger Roman mit einem tollen Titel, aber einer mittelmäßigen Handlung. Nach der Lektüre des Romans bin ich zwar nicht enttäuscht, aber richtig zufriedenstellend war das Buch für mich leider auch nicht.

Ich habe fast alle Romane Anis mit der Hauptfigur Tabor Süden gelesen und muss gestehen, dass es zuvor deutlich bessere Ausgaben gab als diese. Dennoch ist der Roman sprachlich wieder sehr gewandt und wer Anis Schreibstil mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Auch die Figuren werden wieder in eingehender Tiefe behandelt und entlockten mir beim Lesen durchaus den ein oder anderen Seufzer. Trotzdem kann ich keine volle Punktzahl für "Lichtjahre im Dunkel" vergeben, weil Ani sich im Roman für meinen Geschmack zu sehr in den Figuren verliert und die eigentliche Handlung des Krimis dadurch zu sehr in den Hintergrund rückt.

Insgesamt ein Roman für Fans von Friedrich Ani und dessen wortgewaltiger Sprache. Wer einen reinen Kriminalroman sucht, der wird hier eher nicht fündig. Wer sich beim Krimi viel Tiefgang bei den Figuren wünscht, ist wiederum bei Ani an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Urlaubsfeeling gepaart mit spannender Krimihandlung

Mörderisches La Rochelle
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"Mörderisches La Rochelle. Commissaire Chevalier ermittelt an der Atlantikküste" von Jean-Claude Vinet ist der zweite Teil der Reihe um den vorher genannten Kommissar. Jener lebt in La Rochelle an der ...

"Mörderisches La Rochelle. Commissaire Chevalier ermittelt an der Atlantikküste" von Jean-Claude Vinet ist der zweite Teil der Reihe um den vorher genannten Kommissar. Jener lebt in La Rochelle an der französischen Atlantikküste und bekommt es dort in seinem zweiten Fall mit einem Dreifachmord zu tun, der ihm und den Lesenden doch einiges Kopfzerbrechen bereitet.

Mir gefiel der Kriminalroman ausgesprochen gut. Nicht nur, weil die Spannung bis zum Schluss hochgehalten wird, sondern auch, weil das Team sympathisch, divers und authentisch ist. Die Beschreibungen der Urlaubsregion und ihren kulinarischen Vorzügen runden das Lesevergnügen ab. Wer gerne Lokalkrimis mit viel Spannung liest, ist in La Rochelle und bei Commissaire Chevalier absolut richtig.

Ich habe bisher Teil 1 noch nicht gelesen (hole ich aber bald nach), konnte der Handlung von Teil 2 aber problemlos folgen.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Interessante Lebenserzählungen mit besonderem Touch

Der Lärm des Lebens
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"Der Lärm des Lebens" von Jörg Hartmann hat mich als Fan des Schauspielers naturgemäß gereizt. Es ist eine interessante Lebenserzählung, die einen besonderen Touch hat.

Jörg Hartmann erzählt Teile seiner ...

"Der Lärm des Lebens" von Jörg Hartmann hat mich als Fan des Schauspielers naturgemäß gereizt. Es ist eine interessante Lebenserzählung, die einen besonderen Touch hat.

Jörg Hartmann erzählt Teile seiner Lebensgeschichte und die seiner Eltern und Großeltern nicht chronologisch, sondern wechselt zwischen verschiedenen, ausgewählten Geschichten sowie Zeitebenen hin und her. Mal geht es um seine ersten Schritte am Theater, mal um seine Kindheit und Jugend und dann wieder um die Gegenwart. Insgesamt finde ich diese Erzählstruktur gewagt, da sie Leserinnen und Leser durchaus verwirren kann. Ich kam gut mit diesen Sprüngen beim Lesen zurecht, bin mir aber nicht sicher, ob dies auf alle Lesenden zutrifft.

Mir gefielen Hartmanns Erzählungen sehr gut. Nicht nur, dass seine Schilderungen nachvollziehbar, authentisch und zuweilen lustig sind. Er schafft es auch, seine Gedankenwelt so in Worte zu fassen, dass mir der Mensch Jörg Hartmann bei der Lektüre recht nahekam. Zweifel, Sehnsüchte, Freud und Leid schildert er unumwunden, ohne dabei in Pathos zu verfallen. Eine gelungene Erzählung, die für meinen Geschmack auch gerne noch ein paar Seiten mehr hätte umfassen dürfen. Wer mehr über den Menschen hinter dem Schauspieler Jörg Hartmann erfahren möchte, sollte "Der Lärm des Lebens" lesen.

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