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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2023

Porträt einer starken Frau

Die einzige Frau im Raum
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Hedy Lamarr kannte ich vor der Lektüre von "Die einzige Frau im Raum" nur als Schauspielerin. Nun durfte ihre unbekannte Seite kennenlernen. Es hat sich gelohnt!
Marie Benedict hat einen wunderbaren Roman ...

Hedy Lamarr kannte ich vor der Lektüre von "Die einzige Frau im Raum" nur als Schauspielerin. Nun durfte ihre unbekannte Seite kennenlernen. Es hat sich gelohnt!
Marie Benedict hat einen wunderbaren Roman über Hedy Lamarr verfasst, der ihre Lebensgeschichte von der Jugend bis in das Jahr 1942 nachzeichnet. Dabei gelingt es ihr, aus Hedys Sicht zu schildern, wie sich ihr Leben entwickelte. Die Lesenden tauchen ein in die Geschichte einer starken Persönlichkeit, die sich auf ihre Art zu wehren wusste. Der Roman ist dabei so geschrieben, dass er sich flüssig lesen lässt, ohne die inneren Gedankengänge Hedys zu vernachlässigen. An manchen Stellen hätte es vielleicht etwas zügiger vorangehen können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Wer Geschichten von starken, historischen Frauenfiguren mag, ist bei Marie Benedict sehr gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Geschichte und Kriminalfall gut verwoben

Der treue Spion
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"Der treue Spion" von Uta Seeburg deutet bereits mit dem Cover einen historischen Roman an. Er spielt auf zwei Zeitebenen: die Lesenden folgen einerseits Gryszinski senior auf der Suche nach einem verschwundenen ...

"Der treue Spion" von Uta Seeburg deutet bereits mit dem Cover einen historischen Roman an. Er spielt auf zwei Zeitebenen: die Lesenden folgen einerseits Gryszinski senior auf der Suche nach einem verschwundenen Diplomaten am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Andererseits Gryszinski junior, der den Fall von damals als Spion im Ersten Weltkrieg versucht zu lösen. Uta Seeburg gelingt der Wechsel zwischen den Zeitebenen spielerisch; ich hatte keinerlei Mühe den beiden Herren zu ihrer jeweiligen Zeit zu folgen.
Besonders gut gefielen mir auch die Beschreibungen der damaligen Zeiten, unter anderem die Beschreibung Paris' hat sich mir stark ins Gedächtnis gebrannt. Sprachlich ist der Roman etwas anspruchsvoller als andere Krimis, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut. Wer gerne historische Romane liest, wird mit dem treuen Spion seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Guter Krimi vor interessanter Kulisse

Abschied auf Italienisch
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"Abschied auf Italienisch" wirkt zunächst vom Cover her wie ein klassischer Urlaubskrimi. Dies trifft einerseits zu, andererseits wieder nicht.

Aber immer der Reihe nach: Zutreffend ist, dass der Krimi ...

"Abschied auf Italienisch" wirkt zunächst vom Cover her wie ein klassischer Urlaubskrimi. Dies trifft einerseits zu, andererseits wieder nicht.

Aber immer der Reihe nach: Zutreffend ist, dass der Krimi in einer Urlaubsregion spielt und diese landschaftlich, kulinarisch und soziologisch beschrieben wird. Nicht ganz so zutreffend ist, dass der Kriminalfall harmloser Natur ist – im Gegenteil. Ich bin positiv überrascht, wie viele Wendungen der Fall im Laufe der Geschichte nimmt. Zumal es sich um den Einstieg in eine Reihe handelt, wo gerne mal die Hauptperson stärker im Mittelpunkt steht als der eigentliche Fall. Dies ist hier aber nicht so. Die Lesenden erfahren genug über die verschiedenen Protagonist:innen, ohne dass der Fall aus den Augen verloren wird. Weiterhin gefielen mir die Figuren an sich. Jede und jeder hat etwas Spezielles an sich, was den Nebensträngen noch einiges an Würze verleiht. "Abschied auf Italienisch" ist Andrea Bonetto hervorragend gelungen und kann ich allen empfehlen, die gute Krimis in Urlaubsregionen mögen, wie etwa die Krimis von Martin Walker. Ein schöner Einstieg in eine hoffentlich lange Krimireihe mit weiterhin so schönen Romanen!

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Gewohnt unterhaltsam

Melody
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Von Martin Suter habe ich so gut wie alle Bücher gelesen, da durfte "Melody" natürlich nicht fehlen. Typisch für Suter spielt das Ganze wieder in einem Milieu, mit dem ich keine Berührungspunkte habe: ...

Von Martin Suter habe ich so gut wie alle Bücher gelesen, da durfte "Melody" natürlich nicht fehlen. Typisch für Suter spielt das Ganze wieder in einem Milieu, mit dem ich keine Berührungspunkte habe: Die Welt der Reichen. Das tangierte mich beim Lesen aber nur am Rande, denn die Geschichte um die Liebe Peter Stotzs zu Melody ist das bestimmende Thema. Es ist deshalb aber kein kitschiger Roman, sondern ein Buch, dass sich mit Fragen befasst wie: Was ist Wahrheit? Was ist Fiktion? Wo erfolgt die Trennung zwischen beidem? Martin Suter verwebt diese Fragen im Roman so geschickt, dass sich bis zum Ende neue Entwicklungen ergeben, die die Lektüre zu einem wahren Genuss werden lassen.
Das Buch liest sich leicht und flüssig, was unter anderem an Suters Schreibstil liegt: einfach, schnörkerlos, vorwiegend Hauptsätze, aber dennoch keine trivialen Beschreibungen. Kurzum: Wer Suter bereits kennt, wird dieses Buch mögen. Wer ihn noch nicht kennt, sollte dieses Buch lesen (und dann möglichst viele weitere seiner Werke).

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Schaurig, spannend, unterhaltsam

Die marmornen Träume
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"Die marmornen Träume" von Jean-Christophe Grangé ist ein schauriger und spannender Thriller, der zur Zeit des Dritten Reichs spielt. Er ist hat drei Protagonist:innen, die einem beim Lesen zwar nicht ...

"Die marmornen Träume" von Jean-Christophe Grangé ist ein schauriger und spannender Thriller, der zur Zeit des Dritten Reichs spielt. Er ist hat drei Protagonist:innen, die einem beim Lesen zwar nicht unbedingt sympathisch werden, da alle drei Charakterzüge aufweisen, die zumindest mir fragwürdig erschienen. Dennoch habe ich mich beim Lesen von Anfang bis Ende gut unterhalten gefühlt. Der Thriller hat trotz seines Umfangs kaum Längen. Nur ganz zum Schluss hätte ich mir mehr Tempo gewünscht.
Die Verbrechen, die im Thriller begangen werden, sind meiner Meinung nach vielfältig und beschränken sich nicht nur auf die Morde an den Adlondamen. Es zeigt sich, dass in einem Unrechtstaat sich jede:r selbst der/die Nächste ist. Grangé lotet dabei, wie in vielen seiner Bücher, die Grenzen aus, die Menschen bereit sind, zu überschreiten. Beim Lesen musste ich auch einige Grenzen überschreiten, vor allem die des "Abscheulichkeiten und deren Schilderung-Aushaltens". Da hätte mir ein Prise weniger Detailschärfe auch gereicht. Ansonsten ist das Buch für Thriller- und Grangé-Fans sicherlich ein unterhaltsames und lohnenswertes Werk.

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