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Veröffentlicht am 29.05.2022

Geschichte hautnah erleben

Morgen werden wir glücklich sein
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Dieses Buch durfte ich im Rahmen der NetGalley Challenge 2022 lesen, und ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen. Anfangs habe ich noch ein wenig am Schreibstil herumgeknabbert, ich lese aber auch ...

Dieses Buch durfte ich im Rahmen der NetGalley Challenge 2022 lesen, und ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen. Anfangs habe ich noch ein wenig am Schreibstil herumgeknabbert, ich lese aber auch sehr selten historische Romane, deshalb dauerte es bei mir ein wenig länger, bis ich mich auf die Geschichte einlassen konnte. Aber nach sehr kurzer Zeit hatte mich die Story dann gepackt. Sehr bildhaft und emotional beschreibt die Autorin hier das Leben dreier Freundinnen im von den Nazis besetzten Paris.
Für mich war das meiste, was die drei erleben mussten, unvorstellbar. Grauenvoll. Alleine diese Willkür, jemanden zu deportieren, nur weil er eine andere Religion ausübt. Extrem. Und wie schnell Menschen in solchen Situationen kollaborieren. Während die beruflichen und jugendlichen Werdegänge der drei Damen oft nur nebenbei erwähnt werden, liegt das Hauptaugenmerk dieses Buches auf der Nazizeit, den Gräueln des Krieges und wie jede der drei damit umgeht. Durch diesen unterschiedlichen Umgang entzweien sie sich nicht nur, sondern werden auch gewaltsam immer wieder entzweit. Aber auch das Gegenteil, die Liebe, kommt in diesem Buch zu Wort. In Form dreier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem für ihre jeweilige Dame die Liebe ihres Lebens sind.
Die Geschichte ist sehr plastisch und eindrucksvoll beschrieben und die Charaktere haben sehr viel Tiefe und Emotionen, was ich sehr bewundernswert gelöst finde, da die Autorin ja diese Vielschichtigkeit auf jede Ebene des damaligen Lebens anwenden muss. Also z. B. tiefster Hass auf die deutschen Besatzer und trotzdem glücklich verliebt sein. Diese Vielschichtigkeit macht das Buch sehr lebendig, die Charaktere emotional und nachvollziehbar , und die Geschichte tatsächlich nah – und erlebbarer als jedes Geschichtsbuch es je könnte.
Einzig den Teil der in der Jetzt - Zeit spielt, finde ich nicht ganz so gelungen. Da fehlt mir die komplette Charakterisierung der Personen und auch ein emotionales Ende. Das Ganze war zu abrupt und es blieben einige lose Fäden übrig.

Fazit: Fünf emotionale Sterne für ein zauberhaftes Buch über starke Frauen in einer grässlichen Zeit.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

krasse Story

Im Bett mit einem Psychopathen
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"Im Bett mit einem Psychopathen" ist eins der wenigen Bücher, das mir noch sehr lange nachhängen wird. In dem Moment, in dem ich das Buch zugeschlagen hatte (was genau 16 Stunden nach dem Zeitpunkt war ...

"Im Bett mit einem Psychopathen" ist eins der wenigen Bücher, das mir noch sehr lange nachhängen wird. In dem Moment, in dem ich das Buch zugeschlagen hatte (was genau 16 Stunden nach dem Zeitpunkt war , an dem ich es aufgeschlagen hatte :), ich konnte nicht aufhören zu lesen), musste ich erst einmal Tante Google nach der Autorin fragen. Und tatsächlich, es ist ein True - Crime Buch. Unfassbar.

Und ja - ich oute mich – ich gehöre auch zu den Menschen, die sagen" Das könnte mir nie passieren", das ist aber auch einfach bei mir, ich bin in den allerbesten Händen und habe erst kürzlich diesen Mann nach 12 Jahren geheiratet.

Ich finde es unglaublich mutig von der Autorin ihre Geschichte so öffentlich zu machen, dafür hat sie meinen allergrößten Respekt. Es gibt mit Sicherheit noch viele andere Menschen die voller Inbrunst sagen " Das könnte mir nie passieren". All diesen höhnischen Kommentaren, der Selbstgefälligkeit, Selbstüberschätzung und eventuell auch Schadenfreude setzt sich die Autorin ungefiltert mit diesem Buch aus. Absolut tapfer und mutig. Und stark, denn wenn sie auf diese Weise auch nur eine Frau davon abhalten kann, eine ähnliche Geschichte erleben zu müssen, hat dieses Buch schon geholfen. Die Geschichte an sich liest sich wie ein Thriller, ein fantastischer Spionageroman, wobei man als Leser ganz klar die Oberhand behält, da man beim Lesen die rationalen Gefühle einschaltet, die schreien: " Das kann so nicht stimmen, warum merkt sie es denn nicht ".
Man darf dabei nie vergessen , Liebe ist die stärkste Macht auf Erden, und rational ist man in der verliebten Phase nicht, sonst wäre man nicht verliebt. Ich kann hier die Gefühle der Autorin absolut nachvollziehen.

Was mich im Nachgang am meisten entsetzt hat , waren mein Folgegedanken über dieses Buch, denn selbst wenn ein Mensch nicht auf den Spion vom MI6 abfährt, der gleichzeitig Millionär ist , wie viele Menschen leben in "spießigen" narzisstisch, psychopathisch abhängigen Beziehungen? Sehr, sehr viele, und die Dunkelziffer ist unglaublich hoch, da die Schamgrenze so hoch ist, dass niemand freiwillig darüber redet. Menschen mit gewalttätigen Partnern, mit suchtkranken Partnern, alle erleben die Isolierung, die Scham der Armut, müssen sich Lügenkonstrukte ausdenken, bekommen eine Gehirnwäsche und nur wenige finden den Mut , wieder zu sich selbst zu finden.

Von daher wünsche ich jedem Menschen , dieses Buch mit offenen Sinnen zu lesen, der Autorin für diese unglaubliche Geschichte zu danken und Augen und Ohren offenzuhalten, auch, und gerade im Freundeskreis. Und als Betroffener den Mut zu finden, auszusteigen.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

sehr interessant

Der perfekte Mord?
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Nach "9 1/2 perfekte Morde" hat mich auch dieses Buch wieder begeistert. Der perfekte Mord?, beschreibt acht Fälle, in denen nicht so recht klar ist, ob die Ermittlungsbehörden den richtigen Täter erwischt ...

Nach "9 1/2 perfekte Morde" hat mich auch dieses Buch wieder begeistert. Der perfekte Mord?, beschreibt acht Fälle, in denen nicht so recht klar ist, ob die Ermittlungsbehörden den richtigen Täter erwischt haben. Oft sind es Indizienverfahren, weil die Leichen fehlen und die Ermittlungen durch Lügen und Falschaussagen erschwert und behindert werden.
Das Buch hat mir gut gefallen, da der Autor einen absolut unaufgeregten Schreibstil hat, der Fakten sehr gut chronologisch aufzählen kann, das Wichtigste hervorheben kann, die Fälle aber trotzdem absolut spannend beschrieben sind, und man als Leser ganz toll miträtseln kann. Außerdem schafft es der Autor die Menschen in den Fällen so zu charakterisieren, dass man als Leser alles nachvollziehen kann.
Er bezieht beide Seiten ein, sowohl die Ermittlungsbeamten , als auch die Täter werden aus verschiedenen Perspektiven erwähnt und alles rundum ausgeleuchtet. Sehr gut kommen in diesem Buch die Tücken des deutschen Rechtssystems zur Sprache, was mich teilweise ganz schön erschreckt hat. Durch das Ineinandergreifen mehrerer verschiedener Instanzen, beginnend mit dem Rettungsdienst und der Leichenschau bis hin zum abschließenden Plädoyer müssten alle eine bessere Möglichkeit bekommen, Daten abgleichen zu können, damit nicht irgendwo unterwegs ein Fehler oder eine Nachlässigkeit passiert, die die Verurteilung eines unschuldigen Menschen zu Folge haben könnte. Oder einen Mord übersieht.
Ich fand das Buch sowohl spannend als auch unterhaltend und lehrreich. Ich kann jedem Liebhaber von True Crime Büchern dieses Buch wärmstens empfehlen. Der Autor hat einen sehr guten Schreibstil, der nicht wissenschaftlich oder belehrend daherkommt und dem Leser jeden Ermessensspielraum selber festlegen lässt.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

toll

Frische Wunden
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Bei diesem Buch hat mich tatsächlich als Erstes das Cover angesprochen, nach dem Lesen des Klappentextes war ich mir eher ein wenig unsicher. Ich bin ein wenig gefühlsduselig, wenn es um (entführte) Babys ...

Bei diesem Buch hat mich tatsächlich als Erstes das Cover angesprochen, nach dem Lesen des Klappentextes war ich mir eher ein wenig unsicher. Ich bin ein wenig gefühlsduselig, wenn es um (entführte) Babys geht, konnte dieses Buch aber absolut problemlos lesen. Die Autorin kannte ich vorher nicht, auch den Vorgängerband nicht, ich habe aber sofort problemlos hineingefunden. Alle Protagonisten werden sehr gut eingeführt und charakterisiert. Eine Besonderheit dieses Buches ist die eigene Charakterisierung der Protagonisten, da jeder die Kapitel aus seiner eigenen Perspektive erzählt. Das finde ich super. Es erhöht die Spannung, da es viele einzigartige Sichtweisen gibt, es macht das Buch lebendig, weil die Charaktere so unterschiedlich sind und ich fand es ehrlich gesagt prima für den Lesefluss, da der Fall nur durch diese Perspektivenwechsel vorangetrieben wird und die Ermittlungsergebnisse quasi zwischendurch einfließen.
Die Charaktere an sich sind gut und nahbar gezeichnet und ihre Probleme erlebbar für den Leser. Auch auf der Gegenseite kann man als Leser sehr schön wählen, inwieweit man mit dem Gesetz konform geht oder lieber auf sein eigenes Herz hören mag. Hier gibt die Autorin jedem Leser den Raum zu zweifeln oder mitzuleiden. Ich fand es auch erfrischend, dass sämtliche Sequenzen der Ermittlung mit aufgeführt wurden, also die Verhöre miteinbezogen wurden, den Anwohnerbefragungen sehr viel Raum gegeben wurde und auch Probleme am Arbeitsplatz hier ihren Platz finden.
Das gab mir als Leser ein gutes Gefühl und ein rundes Leseerlebnis, das man aus vielen verschiedenen Perspektiven selber durchleuchten konnte. Das Ende ist mir persönlich ein wenig zu erzwungen, aber stilistisch ist es eine einwandfreie Wahl.
Der Schreibstil ist durch die Perspektivenwechsel sehr klar und schnell zu lesen und das Verhältnis von Persönlichem zu Ermittlung fand ich genau passend.

Fazit: Diese Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken!

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Veröffentlicht am 13.05.2022

ein wenig zu vorhersehbar

Stürmisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 8)
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Auch in diesem Buch, dem achten Fall für Isabelle und Leon, lernt man wieder die Schönheiten der Provence kennen. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen wechseln sich mit den Ermittlungen ab und geben ...

Auch in diesem Buch, dem achten Fall für Isabelle und Leon, lernt man wieder die Schönheiten der Provence kennen. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen wechseln sich mit den Ermittlungen ab und geben dem Buch einen runden Lesegenuss. Isabelle und Leon sind als Ermittlerpaar ein wenig unkonventionell und gehen gerne auch mal eigene Wege, die sie aber meist auf die richtige Fährte führen.
Gut fand ich, dass das Privatleben der Ermittler genauso einen roten Faden hat , wie der Kriminalfall an sich. Das macht das Buch insgesamt sehr stimmig und die Protagonisten erlebbar und sympathisch.
Leider fand ich auch hier die Nebenprotagonisten wieder ein wenig zu überspitzt dargestellt, gerade in Bezug auf die Kollegen von der Polizei. Bei den Zivilisten mag das erheiternd sein und zu einem farbigen Lokalkolorit beitragen, im Rahmen der Polizeiarbeit konnte ich die Nebenfiguren ungünstigerweise nicht mehr ernst nehmen, als es ernst wurde. Das hat mir ein wenig die Spannung zerstört. Die Spannung im Buch ist durchweg hoch, wenn auch oft unterbrochen durch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, was dem Leser aber Zeit zum Verschnaufen gibt.
Den Fall fand ich grandios, gruselig und zum Nägelkauen spannend. Enttäuschenderweise hat die Autorin in diesem Buch ein Stilmittel benutzt, welches mich sehr früh den Mörder erraten ließ. Auch fand ich das Ende ein wenig zu hektisch und zu kurz geraten. Für ein Finale, auf welches man das ganze Buch lang hingefiebert hat, war es zu wenig Input. Ich hätte mir zum Beispiel noch gewünscht, dass der Prolog (der ja vom Täter handelt) mit einem Epilog abgerundet wird, um diese Taten verständlicher darzustellen. So blieb der Täter letztendlich total blass und die Auflösung hinterließ bei mir viele Fragezeichen, weil die Vergangenheit des Täters in keinster Weise erwähnt wurde. So fehlt mir die große Frage eines jeden stimmigen Krimis ....WARUM.... hat der Täter dies getan.?

Fazit : Ein schöner Provence Krimi mit tollen Ermittlern, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Leider fehlten mir wichtige Charakterisierungen und Bezüge zur Tat. Satt-sonnengelbe-sommerliche vier Sterne für dieses Buch

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