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Veröffentlicht am 05.03.2022

Niemand hört sie schreien

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
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Der zweite Band setzt nahtlos dort an, wo der erste aufgehört hat. Zu einigen privaten Unsicherheiten gesellt sich in Alexas Leben ein sehr merkwürdiger Fall. Mehrere junge Menschen verschwinden mitten ...

Der zweite Band setzt nahtlos dort an, wo der erste aufgehört hat. Zu einigen privaten Unsicherheiten gesellt sich in Alexas Leben ein sehr merkwürdiger Fall. Mehrere junge Menschen verschwinden mitten auf dem Land. Auf Krammers österreichischer Seite verschwinden junge Menschen und er und Rosa versuchen Licht in das Dunkel zu bringen.
Da dieser Fall erst zum Ende hin zusammenläuft, ermitteln beide Seiten streng autark und der Leser bleibt lange im Dunkeln, ob nun alles zusammenhängt oder nicht. Das hat gut in den Aufbau gepasst, da die Krimihandlung so mit der privaten Geschichte um Alexa und Krammer zeitlich mitziehen kann. Fügt sich auch hier einiges zusammen? Dieser Band ist ein wenig privatlastig, geschieht doch momentan sehr viel in Alexas Leben. Das macht die Protagonistin wiederum sehr sympathisch und authentisch und ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt. Auch schön, dass die Nebenprotagonisten ein wenig mehr Raum bekommen haben und den Fall von anderen Seiten mit beleuchten. Diese Vielfalt macht auch die Gegend, in der das Buch spielt ein wenig lebendiger und anschaulicher.
Das Buch zeigt nicht nur die Ermittlerseite, sondern lässt auch Täter und Opfer zu Wort kommen, in kleinen Einschüben bzw. extra Kapiteln. Das fand ich einerseits total spannend, denn so konnte man noch mehr mitfiebern, andererseits hat es mir leider den Täter schon sehr früh verraten, was die Ermittlungen manchmal ein wenig zäh werden ließ.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, er ist wunderbar anschaulich und ich mag die subtilen Feinheiten und Andeutungen, die sie in ihre Sprache einbaut. Außerdem zeigt sie Menschen, wie du und ich, und bietet dabei auch noch abendfüllende Spannung. Ich freue mich auf den dritten Teil " In der Stille des Waldes“, der 2023 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Erinnerungen erfordern Mut

Der Erinnerungsfälscher
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Der Erinnerungsfälscher,

nennt sich selber so, weil er seine eigenen Erinnerungen nicht abrufen kann, und manchmal auch nicht abrufen will. Um aber beruflichen Erfolg zu haben, muss er sie abrufen, ...

Der Erinnerungsfälscher,

nennt sich selber so, weil er seine eigenen Erinnerungen nicht abrufen kann, und manchmal auch nicht abrufen will. Um aber beruflichen Erfolg zu haben, muss er sie abrufen, oder eben fälschen.
Das Buch hat mich einerseits total berührt, da es sehr anschaulich vermittelt, wie man sich als Mensch fühlt, wenn man zwischen verschiedenen, absolut konträren Weltanschauungen festsitzt, andererseits vermittelt es dem Leser durch die distanzierte Erzählweise in der dritten Person eine Leere und Empathielosigkeit, die mich manchmal sprachlos gemacht hat. Der Protagonist Said Al-Wahid wurde in Bagdad geboren und floh in jungen Jahren nach Deutschland, wo er den ganzen bürokratischen Tücken dieses Staates ausgeliefert war. Zu Hause scheint er sich hier nicht zu fühlen, aber zumindest angekommen. Angekommen in einem Leben, das familiär , sicher und stabil ist. Auch Bagdad scheint nicht mehr seine Heimat zu sein, alles ist anders, war aber noch nie wirklich gut. Hier fehlen Stabilität und Sicherheit völlig. Dafür gibt es wahrscheinlich nur ein Minimum an Bürokratie.
All die Zerrissenheit und Heimatlosigkeit waren eindringlich und sehr berührend beschrieben. Ein wenig gefehlt hat mir die Nähe zu Monika, sie fällt leider oben angesprochener Empathielosigkeit zum Opfer.
Dieses Buch bespricht auch einige Themen, die ein Land betreffen, welches noch nie wirklich in Frieden lebte. Und den Kontrast der deutschen Mentalität. Schade fand ich auch ein wenig, dass der Autor nie den Mut gefunden hat, seinem Protagonisten den einen Moment der Schwäche einzugestehen, in dem er um Hilfe für sein Gedächtnisproblem ersucht. Hier wäre ein dezenter Hinweis auf das Thema PTBS sehr befreiend gewesen. So wirkt das ganze Buch in großen Teilen ein wenig depressiv und hilflos , da der Protagonist" in keiner Situation wirklich selber richtig aktiv wird", er handelt immer nur nach den Vorschlägen und Maßgaben anderer. Passend hierzu sind die Parallelen zum Buch " Die Taube " von Patrick Süskind, welches der Protagonist dreimal versucht zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Endlich

Secrets of a Small Town Girl (Baileys-Serie 7)
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Okay, bei Juno und Colton wusste man schon vorher ziemlich genau worum es geht und was passieren könnte, zog sich diese Nicht – Liebe doch schon durch alle Bände.
Hier erlebt der Leser ein ganz klassisches ...

Okay, bei Juno und Colton wusste man schon vorher ziemlich genau worum es geht und was passieren könnte, zog sich diese Nicht – Liebe doch schon durch alle Bände.
Hier erlebt der Leser ein ganz klassisches Friends – to - Lovers Buch, das aber ausgesprochen geschmackvoll ist. Kein Kitsch, sondern richtig ernste Gefühle. Wer die Serie verfolgt, wird wissen, wie sehr Juno an sich selber zweifelt und denkt, nicht glücklich sein zu dürfen.
Colton dagegen weiß schon lange , dass er Juno liebt.
Obwohl man als Kenner dieser Serie wusste, was passieren könnte fand dich dieses Buch recht erfrischend und spannend. Die Rückblenden haben die Geschichte lebendig gehalten und es gibt für jedes Verhalten eine Erklärung. Der Schreibstil ist wie immer routiniert und zeigt dem Leser eine wunderbare, spannende und zuweilen sehr chaotische Familienwelt.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und hat trotz! der vorhersehbaren Story einen hohen Spannungsbogen mit witzigen Details , die natürlich wieder ausschließlich Großmutter Dori zuzuschreiben sind. Gebt ihr nie euren Haustürschlüssel, Grins:)

Ein wenig anstrengend fand ich es zuweilen, die ganzen Babys zuzuordnen, da hätten ein paar Worte über die Eltern gut geholfen. Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Solide , routinierte Unterhaltung auf hohem Niveau.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Unperfekte Tage

Perfect Day
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Perfekt Day wird komplett aus der Sicht von Ann erzählt,der Hauptprotagonistin und Tochter des Hauptverdächtigen im Falle des Schleifenmörders. Ann glaubt an die Unschuld ihres Vaters und tut alles dafür, ...

Perfekt Day wird komplett aus der Sicht von Ann erzählt,der Hauptprotagonistin und Tochter des Hauptverdächtigen im Falle des Schleifenmörders. Ann glaubt an die Unschuld ihres Vaters und tut alles dafür, seine Unschuld zu beweisen. Dadurch, dass das Buch nur aus einer Sicht geschrieben wurde bekommt man als Leser natürlich alle Emotionen hautnah mit, man ist quasi mit im Kopf der Protagonistin. Das finde ich prima und spannend, leider hat es auch den Nachteil, dass es sehr einseitig und eindimensional ist, denn man kann sich als Leser so nur ein eigenes Urteil bilden, weil die Nebenprotagonisten ja nicht zu Wort kommen, um Ann zu charakterisieren. Ich persönlich fand sie sehr unsympathisch, egozentrisch und schlichtweg respektlos und unbedacht.
Auch die Umstände ihrer Suche sind manchmal ein wenig fragwürdig und von vielen Zufällen geprägt.
Viele Teile des Buches wirken dadurch ein wenig hektisch und teilweise auch unglaubwürdig. Zudem gibt es mehrere Einschübe, Ann als Kind, die Gefühle erklärt, was ich im Buch eher ein wenig langweilig fand, und die Erklärung dazu findet sich erst auf den allerletzten Seiten. Dann der Täter , der ein Interview gibt, welches mir aber durch die verschiedenen Zeitzonen, in denen das Buch spielt, nicht so richtig verständlich war. Außerdem noch einen Einschub, mit WIR betitelt. Dieser könnte dem Täter zugeordnet werden, muss aber nicht.
Entschädigt hat mich der tolle, frische und wortgewaltige Schreibstil, der mit rasanter Spannung auf ein richtig tolles gut durchdachtes Finale hinarbeitet und die ganzen gut gemachten falschen Fährten bzw. Verdächtigungen. Und die Auflösung fand ich auch prima und ungewöhnlich.


Fazit: Vier tolle Sterne mit roten Schleifen drumherum, für ein Buch, dass das Genre Thriller sehr gut bedient, allerdings mit einer Schreibweise z. B. in der dritten Person ein wenig sympathischer geworden wäre ( oder nachvollziehbarer.)

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Veröffentlicht am 09.02.2022

gelungen

Das Klassentreffen | Erotische Geschichten
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Auch mit diesem Buch beweist Frau Wiles wieder ihr Händchen für erotische Kurzgeschichten. Prickelnd und dennoch anspruchsvoll gestaltet sie alle Geschichten recht abwechslungsreich und bunt gemischt. ...

Auch mit diesem Buch beweist Frau Wiles wieder ihr Händchen für erotische Kurzgeschichten. Prickelnd und dennoch anspruchsvoll gestaltet sie alle Geschichten recht abwechslungsreich und bunt gemischt. Es ist für jeden etwas dabei. Von reichen High Society – Schnöseln bis hin zum Treffen im dörflichen , eingeschneiten Dorfgemeinschaftshaus reicht die Palette der Locations und Charaktere. Frau Wiles bedient sich dabei einer durchaus anregenden bildhaften Sprache, die zwar manchmal ein paar vulgäre Ausdrücke einflicht, aber niemals abdriftet ins Geschmacklose oder Niveaulose. Auch gut sind die Beschreibungen drumherum, kurze Beschreibungen der Personen und der Gegebenheiten, sodass man sich als Leser durchaus wünschen könnte anstelle der Hauptprotagonistin in diesem Buch mitzuspielen. Ich finde diese Sammlung rundum gelungen und die Geschichten haben eine perfekte Länge um mal eben schnell eine zu lesen. Für süße Träume... oder den begehrlichen Blick zum Mit – im Bett – Lieger zwecks Umsetzung der beschriebenen Tätigkeiten.
Fazit: Absolut perfekt im Genre erotische Kurzgeschichten.

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