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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Ein Strickclub Krimi

Hass stirbt nie
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Seit Generationen ist das kleine färöische Küstenstädtchen Norðvík eine eingeschworene Gemeinschaft. Doch ein grausam verübter Mord erschüttert die religiösen Bewohner in ihren Grundfesten. Die unzähligen ...

Seit Generationen ist das kleine färöische Küstenstädtchen Norðvík eine eingeschworene Gemeinschaft. Doch ein grausam verübter Mord erschüttert die religiösen Bewohner in ihren Grundfesten. Die unzähligen Vergehen des Opfers entfesselten einen tief sitzenden Hass und zeigen, welche dunklen Verstrickungen sich hinter der Inselgemeinschaft verbergen.

Ich habe ausnahmsweise mal den Klappentext übernommen da ich ihn sehr stimmig finde und hieran auch gut erklären kann, was ich beim Lesen dieses Buches empfunden habe.
Der Schreibstil des Buches ist genauso wie im Klappentext, sehr formell, beschreibend und erklärend, dabei stilistisch sehr poetisch angehaucht und sämtliche alltäglichen Konstellationen umgreifend.
Das wirkte sich bei mir so aus, dass ich in dieses Buch ruhig, mit Muße an einem perfekten stürmischen Regentag (ich lebe selber direkt an der Nordsee) und sehr tief abtauchen konnte. Diesmal hat mich nicht mein Kopfkino getragen, sondern die wunderbare Sprachgestaltung. Auch alles Wissenswerte über die Insel und ihre Bewohner liest sich bezaubernd wie aus einer anderen Welt, die die Färöer Inseln ja sogar heutzutage noch sind. Diese Gemeinschaft und Zusammenhalt, die Traditionen und das unverwechselbare Lebensgefühl mitten in der stürmischen Nordsee haben mich be- und verzaubert.
Allerdings und hier komme ich jetzt zum Punkt: Es war für mich wenig bis kaum Krimihandlung vorhanden. Ein Mord ja, aber es gab keine spannenden Tendenzen in den Ermittlungen und sehr oft sind kursiv geschriebene Sequenzen eingefügt, die aus Sicht der Täterin erzählen und dadurch steht schon sehr früh in der Geschichte fest, wer die Mörderin ist. Und das Warum ist zwar einleuchtend verliert sich aber absolut in der blumigen Sprachgestaltung. Das hat mir sehr die Spannung genommen und den Mord weit in den Hintergrund gerückt. Spannender war das schon das Leben des Strickclubs und die Entwicklung jener Menschen im Laufe der Zeit.

Fazit: Ein wunderschönes Buch über das Leben auf den Färöer Inseln. Für mich allerdings weniger ein Krimi, sondern eine Hommage an eine bezaubernde Inselwelt mit einer Leiche. Deshalb nur vier Sterne und ein Achtung an waschechte Krimifans.

Veröffentlicht am 03.11.2019

berührende Protagonisten

Ice Breakers - Parker
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Alex Parker wird nach mehreren Eskapaden an ein anderes Team verkauft. Seine Agentin Coach bemüht sich ihm mit seinen Problemen zu helfen. Dass dabei auch Gefühle ins Spiel kommen macht beiden große Angst ...

Alex Parker wird nach mehreren Eskapaden an ein anderes Team verkauft. Seine Agentin Coach bemüht sich ihm mit seinen Problemen zu helfen. Dass dabei auch Gefühle ins Spiel kommen macht beiden große Angst und ist auch von ihrem Umfeld nicht gewollt.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine ganz klassische Sportromanze. Heißer Eishockeyspieler muss lernen worauf es im Leben ankommt und der Gegenpart, die knallharte Geschäftsfrau muss lernen Gefühle zuzulassen.
Das Buch war nicht durchweg klasse, es waren einige Sequenzen die ein wenig gestelzt bzw. konstruiert gewirkt haben. Das war hauptsächlich der Fall, wenn die Protagonisten sich mit anderen Menschen in ihrem Umfeld auseinandersetzen mussten. Da waren einige Szenen nicht gut durchdacht bzw. beschrieben.
In dem Zusammenspiel der Beiden war das Buch sehr berührend, da man genau gemerkt hat, dass die Autorin in die Themen Alkoholismus sowie Drogensucht und Kindheit als Waisenkind sehr viel Herzblut gegeben hat (aus eigener Erfahrung?). Die Spannung ist jedenfalls gut und der Schreibstil so, dass man sich mit dem Buch einen wunderschönen Tag machen kann.
Fazit: Eine berührende Sportromanze

Veröffentlicht am 02.11.2019

unkonzentrierte Erzählweise

Liar's Room - Zwei Lügner, ein Raum, kein Entkommen
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Susanna Fenton hütet ein Geheimnis. Und deswegen blieb ihr nur die Wahl, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, sich neu zu erfinden. Heute, vierzehn Jahre später, ist sie erfolgreiche Psychotherapeutin.
Ihr ...

Susanna Fenton hütet ein Geheimnis. Und deswegen blieb ihr nur die Wahl, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, sich neu zu erfinden. Heute, vierzehn Jahre später, ist sie erfolgreiche Psychotherapeutin.
Ihr aktueller Klient verursacht ihr jedoch Unbehagen. Adam Geraghty erzählt ihr nicht nur von schrecklichen Gewaltfantasien, sondern erscheint ihr auch seltsam vertraut. Fast zu spät erkennt Susanna, dass er von ihrer Vergangenheit weiß – und gekommen ist, alte Rechnungen zu begleichen.

Meine Meinung:

Hier habe ich ausnahmsweise den Klappentext übernommen, da er alles über dieses Buch aussagt. Ich gestehe, ich habe mich mit diesem Buch sehr schwergetan. Susanna ist als Person nicht so recht greifbar, unnahbar wirkt sie. Im ersten Teil des Buches handelt sie merkwürdig, wie ich finde und zudem ist auch noch der Schreibstil sehr verworren. Adam ist jung und von ihm bekommt man als Leser gar kein Bild. Die Handlung des Buches spielt sich in der Jetztzeit an einem einzigen Tag ab, die Rückblenden allerdings reichen weit in die Vergangenheit. Ich fand es schade, dass ein Thriller mit nur zwei Protagonisten so kaleidoskopartige Eindrücke zeigt. Zumal die erzählte Geschichte an sich ebenfalls sehr verwirrend ist. Lange, nahezu drei Viertel des Buches tappte ich völlig im Dunkeln und verlor die Lust am Weiterlesen, da ich mir überhaupt keinen Reim auf die Geschehnisse machen konnte. Es führte bei mir nicht zu Spannungsaufbau eher zu Gereiztheit, da der Autor ewig braucht bis er die Erzählstränge aus Vergangenheit und Jetztzeit zusammenführt und ein wenig Licht ins Dunkel bringt.
Und ehrlich gesagt fand ich das über 2/3 des Buches angekündigte dramaturgisch hochstilisierte Geheimnis eher fad. Es führte bei mir dazu Susanna noch unsympathischer zu finden. Das Ende ist ganz okay, mir allerdings ein wenig zu schnell abgehandelt und zu wenig erklärt. Mir fehlten tiefe fundierte Eindrücke sowohl in das Seelenleben der Protagonisten als auch in der Vergangenheitsebene, deren Zeitstrang ich bis zum Schluss nicht begriffen habe, da einige Zeitangaben bzw. Altersangaben schlichtweg fehlen.

Fazit: Eine konzentriertere Erzählweise hätte durchaus mehr Spannung erzeugen können.

Veröffentlicht am 27.10.2019

gute erotische Unterhaltung

Klostergeschichten heiß und qualvoll | Erotische Geschichten
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Normalerweise denkt man bei dem Wort Kloster an Ehrbarkeit, Zölibat und Sittsamkeit, doch davon ist in diesem Buch nicht viel zu spüren. Es spielen sich ganz schön heiße Szenen hinter dicken Klostermauern ...

Normalerweise denkt man bei dem Wort Kloster an Ehrbarkeit, Zölibat und Sittsamkeit, doch davon ist in diesem Buch nicht viel zu spüren. Es spielen sich ganz schön heiße Szenen hinter dicken Klostermauern ab. Sehr gut fand ich in diesem Buch den durchgängigen roten Faden des Klosterlebens. Trotzdem hat jede Geschichte ihren ganz eigenen Stil und eine besondere Spielart. Auch dieser Punkt hat mich begeistert, da es ungewöhnliche und sehr facettenreiche Spielarten waren. Von Hetero – bis Homo – zu zweit, dritt, viert alles dabei.
Den Sprachstil fand ich ein wenig müde in der Personenbeschreibung. Die Mischung aus versaut und altertümlich fand ich absolut genial, allerdings fehlte bei mir der Funke fürs Kopfkino. Die Leidenschaft in den erotischen Szenen war auf jeden Fall vorhanden, leider hat mir diese Leidenschaft in letzter Konsequenz bei der Protagonistenbeschreibung gefehlt. So waren mir einige Personen herzlich unsympathisch, bei anderen wurde das prickelnde Potenzial sprachlich einfach nicht genutzt.

Fazit: Absolut lesenswert im Genre Erotik. Vier prickelnde Sterne von mir.

Veröffentlicht am 27.10.2019

erotische Geschichten mit Stil und Niveau

Acht erotische Geschichten mitten aus dem Leben | Erotische Geschichten
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Acht Frauen – acht erotische Abenteuer, der Titel hält, was er verspricht. Jede der Geschichten spielt an einem anderen Ort und was ich ganz toll fand war, dass es tatsächlich normale Frauen waren. Also ...

Acht Frauen – acht erotische Abenteuer, der Titel hält, was er verspricht. Jede der Geschichten spielt an einem anderen Ort und was ich ganz toll fand war, dass es tatsächlich normale Frauen waren. Also Zahnarzthelferin, Bibliothekarin, Hotelfachangestellte…
Auch die Spielarten änderten sich in jeder Geschichte von hart, bis zart ist alles dabei. Die Geschichten sind nicht zu lang und was mir auch sehr, sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass das gesamte Buch sehr geschmackvoll mit dem Thema Sex umgegangen ist.Ich mag es nicht, wenn Körperteile vulgär betitelt werden und das ist in diesem Buch überhaupt nicht der Fall. Jede Geschichte hat sogar eine eigene Handlung die auf die jeweilige Frau passend abgestimmt ist. Leider hat mich der Sprachstil nicht so ganz mitgenommen, er war mir zu distanziert erzählend und hat kein Kopfkino bei mir ausgelöst.
Fazit: Ein empfehlenswertes erotisches Buch mit Stil und Niveau.