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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

lesenswert

Sternschanze
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Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, kannst du nur gewinnen! Das ist keine Krise. Das ist eine Katastrophe! Bis eben war ich noch wohlhabend, verheiratet und gut frisiert. Und jetzt? Mein Leben ist nicht ...

Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, kannst du nur gewinnen! Das ist keine Krise. Das ist eine Katastrophe! Bis eben war ich noch wohlhabend, verheiratet und gut frisiert. Und jetzt? Mein Leben ist nicht mehr wiederzuerkennen. Zurück auf Los. Neuanfang mit dreiundvierzig. Nichts, was ich mir schon immer erträumt habe. Mein Mann will die Scheidung, meinen Liebhaber möchte ich behalten, und meinen Friseur kann ich mir nicht mehr leisten. In diesem Moment sitze ich in einem sehr preiswerten Motel mit Raufasertapete und schlechter Aussicht und frage mich: War mein Betrug wirklich unverzeihlich? Was will ich retten meine Ehe, meine Affäre oder mich? Brauche ich Hummer und eine professionelle Fußpflege zu meinem Glück? Und: Wer könnte ich werden, jetzt, wo ich niemand mehr bin?

Die „Sternschanze“ (Szeneviertel in Hamburg) ist ein Roman, der aus Sicht von Nikola, genannt Niki.

Silvester, Niki ist mit ihrem Mann auf eine Kostümparty bei dessen Chef eingeladen, erscheint sie im Maja- Kostüm. Dermaßen deplaziert schnappt sie sich eine Flasche Champagner, und sucht Zufluss im Keller. Sie ruft ihren Geliebten Tom an. Dumm nur, dass sie neben dem Babyphone sitzt, und die gesamte Gesellschaft dies mitbekommt.

Solche und ähnliche Peinlichkeiten erlebt Niki im Buch „Sternschanze“. Aus ihr wird nun über Nacht eine Frau ohne Mann, ohne Geld und ohne jegliches Selbstbewusstsein. Sie fliegt hochkant aus ihrem Luxusleben, und weiß nicht, wie sie ihre Zukunft sieht.

Niki erlebt im Roman die Tode ihrer Eltern, und reißt damit immer wieder alte Wunden auf.

Doch sie findet neue Freunde, eine befristete Mietwohnung, und einen Job, der sie auf ihre „alten“ Freundinnen treffen lässt.



„Sternschanze“ ist die Geschichte einer Frau, die wieder bei Null anfangen muss. Es geht um Hoffnung, um Betrug, um Sex, um den Hängehintern, um sehr viel Geld, und das Beste, um die Hornhaut an den Fersen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

lesenswert

Sturz der Titanen
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Europa 1911 bis 1923 – ein Jahrhundert – drei Länder – drei in sich verschiedene Familien

Zunächst eine Familie aus England, hier der Aufstieg der (Bergbau) Arbeiter, und dem Niedergang des englischen ...

Europa 1911 bis 1923 – ein Jahrhundert – drei Länder – drei in sich verschiedene Familien

Zunächst eine Familie aus England, hier der Aufstieg der (Bergbau) Arbeiter, und dem Niedergang des englischen Adels.

Eine deutsch- österreichische Aristokratenfamilie, die in der Politik engagiert ist, doch darunter zerrissen wird.

Und auch zwei Brüder aus Russland haben in diesem wirklich phantastischen Roman ihre eigene Geschichte. Der Zufall will es, dass der eine Bruder sein Glück zunächst in England, dann in Amerika versucht. Der ältere von ihnen wird zum Revolutionär.

Alle Schicksale vereinen sich auf eine bestimmte Art und Weise miteinander vor dem großen Sturz der Titanen, indem die alteingesessenen Mächte im wahrsten Sinne des Wortes weggefegt, und die gesamte Welt in ihrer Anschauung erschüttert wird.

Kurz lässt sich der Inhalt kaum erklären, denn in der Zeit von 1911 bis 1923 passiert soviel Geschichtliches, dass man sehr gut aufpassen muss, wirklich nichts durcheinander zu bringen.

Die Familien an sich, und ihre verschiedenen „Stände“ haben zwar eigene Kapital, dennoch begegnen sie sich und haben miteinander zu tun. Die Hauptprotagonisten bleiben jedoch gleich. Es gibt aber so viele Nebendarsteller, dass es eine sehr gute Idee von Ken Follett war, diese am Beginn des Romans aufzulisten.

Egal, ob zum Tee geladen wurde, Demonstrationen und Diskussionen gehalten wurden, ob Menschen in den Schützengräbern waren oder die Revolutionäre mit Lenin aufwarteten. Man ist dabei.

Meine Meinung:

Trotz seiner 1020 Seiten hat mich das Buch nicht mehr losgelassen, und ich habe es überall hin mitgenommen, damit ich bloß weiterlesen konnte.

Damit man sich auf Teil zwei „Winter der Welt“ auch so einlassen kann, braucht man aber eine Pause.

Kurz:

Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 31.03.2017

ein mustread

Ich bin dann mal weg
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Der wichtigste Weg meines Lebens. Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster TV-Entertainer, lief zu Fuß zum Grab des heiligen Jakobs - fast 800 Kilometer durch Spanien bis nach Santiago de Compostela ...

Der wichtigste Weg meines Lebens. Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster TV-Entertainer, lief zu Fuß zum Grab des heiligen Jakobs - fast 800 Kilometer durch Spanien bis nach Santiago de Compostela - und erlebte die reinigende Kraft der Pilgerreise. Ein außergewöhnliches Buch voller Witz, Weisheit und Wärme, ein ehrlicher Bericht über die Suche nach Gott und sich selbst und den unschätzbaren Wert des Wanderns.
(Quelle: amazon.de)


Meine Meinung:

Religion ist nun wahrlich nicht gerade meins- auch bei dem Thema Wandern siegt mein innerer Schweinehund. Also, warum eigentlich lesen? Schlicht, und einfache gesagt: Weil man es lesen muss!

Hape Kerkeling fasst mit seinen Worten und seinem Sarkasmus (die Schießerei vor dem Hotel) alles in eine unglaubliche lesbare und mitreißende Geschichte. Sein trockener Humor ließ mich so oft auflachen, ich konnte aber auch mit ihm fühlen, wenn er auf seine Gefühle, seine ihn bewegenden Gründe zu sprechen kam.

Ich glaube nicht, dass ich ein solches Buch gelesen hätte, wenn Hella von Sinnen es gewesen wäre.

Hape läuft, sagen wir mal zu 90% 800km nach Santiago de Compostela zum Grab des heiligen Jakobs.

Auf eine gewisse Art und Weise ist ein Wanderbericht, mit Hape in der Hauptrolle seines Lebens.

Das Buch hat mich auch nachdenklich gestimmt, so dass ich meine Kollegin, die auch diesen Weg gewandert ist, darüber ausgefragt habe.

Ich gehe mal stark davon aus, dass das Hörbuch auch sehr gut sein wird. Ich werde es mir auf jeden Fall holen.

Auch wer nicht gerade zur Religion und zum Wandern neigt, das Buch ist ein Must have. Und für Hape Kerkeling Fans sowieso.

Veröffentlicht am 31.03.2017

lesenswert

Koma
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Nachdem Harry Hole in „Die Larve“ mit seinen bislang schwersten Schussverletzungen in einer heruntergekommenen Wohnung eines Junkies endete, sind die Befürchtungen, Gott sei Dank, nicht eingetroffen. Doch ...

Nachdem Harry Hole in „Die Larve“ mit seinen bislang schwersten Schussverletzungen in einer heruntergekommenen Wohnung eines Junkies endete, sind die Befürchtungen, Gott sei Dank, nicht eingetroffen. Doch es ist nicht so, dass einem der, dem Alkohol sehr zugeneigtem Ermittler, direkt auf den ersten Seiten begegnet, sondern erst im Mittelteil in Erscheinung tritt.

Bis dahin sind seine ehemaligen Kollegen einem brutalen und sehr gnadenlosen Polizeimörder auf der Spur.

Der Thriller beginnt zehn Jahre zuvor mit einem Sexualmord an einem jungen Mädchen, der nie aufgeklärt wurde. Dort wird die erste Leiche eines hingerichteten Polizisten gefunden. Auch bei den weiteren Morden fällt ein Ermittler des jeweiligen alten Teams zum Opfer.

Das Gespinst der Dramaturgie ist, das alle Polizisten, hier in Gut und Böse vereint, und auch keinen Halt vor der obersten Hierarchie macht.

Harry Hole fühlt sich in seiner Rolle als Dozent an der Polizeihochschule wohl. Es sieht auch so aus, als hätte er dem Alkohol und den Drogen abgeschworen. Harry macht sich auch Gedanken, wie die gemeinsame Zukunft mit seiner Freundin Rakel aussehen soll. Dieses allerdings ändert sich prompt, nachdem er in den Ermittlungen hilft, und selbst auch zur Zielscheibe des Polizistenmörders wird.

„Koma“ macht auch vor Überraschungen nicht halt, und lenkt den Leser in eine vollkommen andere Richtung.

Da ich nicht zu viel verraten möchte, nur diesen einzigen Tipp: Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 31.03.2017

die bindung zur protagonistin hat mir gefehlt

Verschmähte Träume
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Die sehr vorbildliche Hausfrau und Mutter Sabine hat ein großes Problem: Seit zehn Jahren ist sie mit ihrem Ehemann verheiratet, hat zwei Kinder, ein tolles Haus, und seit fünf Jahren keinen Sex mehr.

Nicht, ...

Die sehr vorbildliche Hausfrau und Mutter Sabine hat ein großes Problem: Seit zehn Jahren ist sie mit ihrem Ehemann verheiratet, hat zwei Kinder, ein tolles Haus, und seit fünf Jahren keinen Sex mehr.

Nicht, weil Sabine keinen Sex mehr will, sondern weil ihr Mann den Geschmack daran verloren hat. Sabine geht mit sich und ihrer Welt ins Gericht und in den Streik, nachdem ihr Mann mit sechs Dosen Linsensuppe nach Hause kommt. Und das, obwohl sie auf biologisch- und vollwertige Ernährung achtet. Für Sabine steht fest: Diese Suppen kommen nun einen Tag nach dem anderen auf den Tisch.

Und Sabine beginnt, mehr für sich und ihren Körper zu tun.

Meine Meinung zu diesem Buch:

In ihrem Debütroman "Verschmähte Träume" zeigt uns Mina Urban, dass das Leben nicht nur aus Kinder, Küche und Shoppen besteht, sondern wir Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche haben.

Sicherlich kann ich Sabine an der einen oder anderen Stelle gut verstehen, doch mir fehlt bei ihr etwas. Sie flüchtet sich in Tagträume, hält Zwiegespräche mit ihren erfundenen Personen.

Das, was ich ihr wirklich anrechne, ist, dass sie lernt, sich zu öffnen, und über ihre Probleme zu reden. Zwar noch nicht mit ihrem Mann, doch ich bin sicher, allzu lange kann dies nicht mehr dauern.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, doch muss ich sagen, es hängt mir nicht nach.