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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

enttäuschend

Raketenmänner
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In Frank Goosens „Rakentenmänner“ sind 16 Geschichten enthalten, die manchmal unterschiedlicher kaum sein können. Von grotesk über einfach nur nett bis sympathisch ist alles enthalten.

Die durchweg ...

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In Frank Goosens „Rakentenmänner“ sind 16 Geschichten enthalten, die manchmal unterschiedlicher kaum sein können. Von grotesk über einfach nur nett bis sympathisch ist alles enthalten.

Die durchweg männlichen Hauptfiguren wie z.B. im ersten Kapitel als Kamerke aus Rache seine Frau betrügen will, aber überhaupt nicht weiß, wie er es richtig hinbekommen soll, und ihr am Ende etwas vorliest.

Oder auch als Kobusch lässt seinen Arzt rektal an seine Prostata ranlässt, obwohl er weiß, dass der gute Herr Doktor eine Affäre mit seiner Frau hat.

Gut gefallen hat mir das Kapitel, indem der junge Wenzel mit dem Wissen seines Großvaters sein Erbe für einen todgeweihten Vinylladen auf den Kopf haut.



Wie man beim ersten Blick zu denken meint, dass es sich hier um wirkliche „Raketenmänner“ auf der Welle zum Erfolg handelt, wird enttäuscht. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Viele wissen nicht, wie sie was am nächsten Tag abhandeln sollen, oder finden sich in ihrem Leben und dem ihrer Familien nicht mehr zurecht.

Zweckmäßig gedacht, dass nicht jeder Mann perfekt ist, aber oft die äußere Hülle dieses zeigt. Die Männer kommen aus dem whren Leben.

Dadurch, dass es in sich geschlossene Erzählungen sind, aber dennoch miteinander verwoben, ergeben sie ein Ganzes.

Mich hat „Raketenmänner“ schlicht gesagt, enttäuscht. Vieles plätscherte so dahin. Einige der Geschichten ergaben für mich keinen Sinn, und waren in meinen Augen weder humorvoll noch spannend.

Veröffentlicht am 31.03.2017

auf der suche nach der großen liebe

Paris, die Liebe und ich
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In dem Roman von Virginie Carton „Paris, die Liebe und ich“ finden wir Vincent, das Leben und die Liebe in Paris.

Vincent ist Mitte 30, Architekt, ein wenig verklemmt und Single. Gemeinsam mit seinem ...

In dem Roman von Virginie Carton „Paris, die Liebe und ich“ finden wir Vincent, das Leben und die Liebe in Paris.

Vincent ist Mitte 30, Architekt, ein wenig verklemmt und Single. Gemeinsam mit seinem Freund Raphael gründete er ein Architekturbüro, und hat mittlerweile zwei Angestellte.

Vincent kommt über eine komische Unterredung über Leguane ins Gespräch mit Marine. Marine ist das genaue Gegenteil von Vincent: offen gegenüber Menschen und voller Lebenslust. Als Marine ihn zu sich nach Hause einlädt, denkt er sich sämtliche Szenen im Kopf aus, und tritt in das größte Fettnäpfchen. Welches, wird hier natürlich nicht verraten.

Zwischen den Beiden entwickelt sich eine Beziehung, die aber für mich den Eindruck hinterlässt, völlig zufriedenstellend für sie zu sein. Dieses zeigt ein Jahr später sich in Form eines One Night Stands zwischen Vincent und Juilette, der Freundin von Raphael. Kurz zuvor meinte Marine, dass Vincent ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, der in Wirklichkeit aber gar keiner war. Marine verlässt Vincent.

Obwohl in diesem Roman viel über und von der Liebe gesprochen wird, hat man nicht den Eindruck, dass wirklich die große Liebe im Spiel ist.



Das Buch lässt sich zwar flüssig lesen, doch macht der Protagonist eine sehr schnelle Wandlung vom verklemmten Architekten zum Fremdgeher und dann zum Ehemann durch.

Die wirkliche große Liebe hat mich hier nicht gepackt, obwohl es am Ende ein Happy End gibt.

Veröffentlicht am 31.03.2017

spannend geschrieben

Stoßgebete
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Pfarrer Balthasar Senner ist kein niederbayrisches Urgestein, doch seine unkonventionelle Art und Weise zu ermitteln, ist einfach charmant.



„Stoßgebete“ ist sein zweiter Fall, den er wieder mit voller ...

Pfarrer Balthasar Senner ist kein niederbayrisches Urgestein, doch seine unkonventionelle Art und Weise zu ermitteln, ist einfach charmant.



„Stoßgebete“ ist sein zweiter Fall, den er wieder mit voller Inbrunst auflöst. Er umgeht einige der zehn Gebote, und ist dabei so herrlich unkonventionell, das macht ihn nur noch sympathischer.

Sein Ministrant Sebastian bringt ihm einen Fund. Ein Rosenkranz (wundervoll gearbeitet) und den gebrochenen Unterkiefer eines Menschen. Dieses veranlasst den Herrn Pfarrer der Sache nachzugehen. Des Abends buddelt er an der Fundstelle, die ihm Sebastian genannt hat. Leider Gottes wird er dabei von einem Wanderpärchen gestört, welche ihn wegen Störung der Totenruhe anzeigen. Diese Anzeige landet bei dem Kommissar Dix, und seinem Mitarbeiter, Dr. Mirwald, auf dem Tisch.

Diese beschließen, natürlich auch aufgrund des schönen Wetters, der Anzeige nachzugehen, und suchen den Herrn Pfarrer auf.

In diesem Alpenkrimi gibt es keine blutigen Leichen, die dem Leser entgegenspringen, sondern Morde, deren Beschreibung nicht effekthaschend beschrieben sind.

Hervorzuheben sind auch hier wieder der Schlagabtausch zwischen Senner und seiner Haushälterin Teresa. Nichts ist böse gemeint, doch der geschriebene Wortwitz ist genial. Dieses ist auch zwischen Kommissar Dix und seinem Assistenten Dr. Mirwald wiederzufinden.



Der Autor Wolf Schreiner versteht es, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Sei es durch die Klofenster Kletteraktionen von Pfarrer Senner, oder die nächtliche Buddelei auf dem Acker. Diesmal wurde der bayrische Slang auch mehr eingesetzt wie im ersten Fall des Pfarrers.



Guten Gewissens kann ich sagen: Lesen!

Veröffentlicht am 31.03.2017

mir fehlte der humor

Die Wunderübung
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In der Komödie von Daniel Glattauer steht ein Ehepaar und dessen Therapeut auf der Bühne. Bühne deshalb, da es sich für mich so dargestellt und gelesen hat.

Joana und Valentin sind seit knapp 18 Jahren ...

In der Komödie von Daniel Glattauer steht ein Ehepaar und dessen Therapeut auf der Bühne. Bühne deshalb, da es sich für mich so dargestellt und gelesen hat.

Joana und Valentin sind seit knapp 18 Jahren verheiratet, und stehen sich in ihrer Ehe nur noch im Weg. Joana sieht ihren Mann im übertriebenen Sinn als Loser, und Valentin sieht seine Frau als eine, die nur noch etwas zu meckern hat. Und nun erwarten sie von ihrem Therapeuten, dass er ihre Ehe repariert. Und, natürlich, dass sie beide das ihnen zustehende Recht bekommen, dass sie im Recht sind.

Joana wird als eine Frau dargestellt, die an allem etwas zu meckern und zu mosern hat. Vor allem an ihrem Ehemann. Valentin sieht kaum oder keine Probleme, außerdem teilt er nur sehr wenig mit.

Und hier wird ihnen vom Therapeuten der Spiegel vorgehalten. Beide sollen den Stuhl wechseln, und sich in die Rolle des Anderen „hineinfühlen“. Eine weitere Übung ist das Tanzen, ohne miteinander zu sprechen.



Mir fehlt hier sämtliches an allen Ecken und Kanten. Keine richtige Überzogenheit, Tragik oder auch anständige Komik.

Vieles ist dermaßen vorherzusehen, dass man im geschriebenen Wort springt. Kurz gesagt: Ist ja ganz nett, kurz gehalten, aber alles andere als überraschend.

Veröffentlicht am 31.03.2017

tolle unterhaltung

Im Schatten der Pineta
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Im Toskana- Krimi von Marco Malvaldi geht es zwar nicht sonderlich spannend oder überraschend zu, doch er trägt zu einer guten Unterhaltung bei.

Zum Inhalt: Es ist ein trockener Sommer in der Toskana. ...

Im Toskana- Krimi von Marco Malvaldi geht es zwar nicht sonderlich spannend oder überraschend zu, doch er trägt zu einer guten Unterhaltung bei.

Zum Inhalt: Es ist ein trockener Sommer in der Toskana. In der kleinen Stadt Pineta ist die Welt in Ordnung. Und alles ist hervorragend nur an einem Ort zu ertragen: In Massimos Cafe BarLume. Und hier sitzen Tag für Tag die vier alten Herren und vertreiben sich die Zeit mit Gesprächen (vor allem Klatsch), Kartenspielen und Espresso sowie ab und zu auch ein Sambuca. Doch als ganz in der Nähe der Bar nächtlich die Leiche eines jungen Mädchens in einem Müllcontainer gefunden wird, gerät die Idylle aus den Fugen, die alten Herren sind für einige Zeit sprachlos, doch dann beginnt die Suche nach dem Täter.

Die BarLume gehört dem Mathematiker, und jetzt Barista, Massimo. Er ist der Enkel von Ampelio Viviani, einer der vier alten Herrn.

Massimo ist nicht auf den Kopf gefallen, und wird einer der Mitermittler im Mordfall um das junge Mädchen, was dem ermittelndem Commissario Vinicio Fusco überhaupt nicht gefällt.

Es ist schön zu lesen, dass Morde auch einmal ganz anders gelöst werden können, nämlich mit den Füßen im kühlen Bad.

Der Krimi wirkt nicht gehetzt oder dramatisch. Sondern entspannt, einwandfrei.



Wer einmal kriminalistisch entspannter lesen möchte, ist hier sehr gut aufgehoben. Eine schöne Strandlektüre.