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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2019

Nette Idee – doch an der Umsetzung scheitert es leider…

Underground Love
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Seit einiger Zeit gibt es in London ein neues Gerücht. Alle sprechen von „Tubing“, wenn zwei vollkommen Fremde sich in einer überfüllten U-Bahn treffen und ein heißes Blind Date erleben. Anschließend gehen ...

Seit einiger Zeit gibt es in London ein neues Gerücht. Alle sprechen von „Tubing“, wenn zwei vollkommen Fremde sich in einer überfüllten U-Bahn treffen und ein heißes Blind Date erleben. Anschließend gehen sie ihrer Wege und sehen sich nie wieder.
Per Zufall wird Polly für ein Date gehalten. Als der attraktive Fremde ihr näherkommt, kann sie kaum noch an etwas anderes als an ihn denken. Doch genauso schnell wie es passiert ist, ist er auch schon wieder fort. Sie kennt ihr nicht, weiß nicht wie er heißt und wo er wohnt. Doch sie will ihn unbedingt wiedersehen. Nur deshalb lässt sie sich auf das geheime Dating-Netzwerk ein und gerät dabei in eine gefährliche Situation.

Schon auf dem Klappentext des Werks aus der Feder von K.A. McKeagney steht geschrieben, dass man anschließend U-Bahn-fahren mit anderen Augen betrachten wird. Ob das so stimmt, wird sich zeigen, doch zuvor sollten wir einen Blick auf die Protagonistin des Buchs werfen…

Polly ist die Hauptfigur, die die Geschichte antreibt und deren Motive der Leser ergründen darf. Sie ist etwas schräg, leidet unter einer Essstörung und ist auch sonst eher weniger gefestigt im Leben. Sie mag ihren Freund, fühlt sich aber von ihm vernachlässigt. Deshalb fällt es ihr auch leicht, sich auf das Experiment „Tubing“ einzulassen. Sie ist allerdings ein wenig farblos und ihre Person ist wenig sympathisch. Der Leser kann sie sich zwar vorstellen, doch es fällt nicht so leicht, zu ihr einen guten Bezug aufzubauen. Obwohl sie im Verlauf der Geschichte etwa mehr Charakterstärke aufbaut. Dabei bleibt sie allerdings etwas zu blass, was der Erzählung den nötigen Schwung nimmt.

Auch die Erzählweise ist ein wenig stockend und einfach gehalten. Die Schriftstellerin bemüht sich zwar der Kulisse einen bildlichen Touch zu verleihen, doch sie verzettelt sich in Belanglosigkeiten, die den Leser ermüden und wenig interessieren. Zudem hat sie das Hauptaugenmerk der Handlung auf die erotischen Passagen gelegt, die den Dreh- und Angelpunkt bilden. Hinzu kommt ein recht gut durchdachter und ausgeklügelter Thriller, der für mächtig viel Action sorgt. So wirkt das Gesamtwerk plötzlich nicht mehr ganz so einfach und planlos, sondern erhält einen zusätzlichen, nervenaufreibenden Reiz.

Nette Idee – doch an der Umsetzung scheitert es leider…

Mein persönliches Fazit:
Die Grundidee hat mich begeistert, weshalb ich auch unbedingt wissen wollte, welche Ideen die Autorin aus dem Hut zaubert. Doch leider hat mich die Umsetzung nicht ganz gefesselt.
Ihre Protagonistin ist mir viel zu leblos und einfallslos erschienen, weshalb ich sie nicht für ernst nehmen konnte. Sie stolpert blindlings durch die Gegend und ist vom Tubing schlichtweg besessen. Zusätzlich hat sie viel zu viele persönliche Probleme, die mir alle etwas übertrieben und teilweise schlecht beleuchtet erschienen sind. Auch diese dramatische Geschichte, die sich dann aufgebaut hat und in einem packenden Finale mündet, hat mich nicht ganz mitgerissen. Ehrlich gesagt, war ich sehr glücklich, als ich das Buch endlich schließen konnte. Vielleicht hätte die Autorin sich ein wenig mehr mit dem Tiefgang statt mit den Oberflächlichkeiten beschäftigen sollen. Ein wenig mehr Emotionen, ein paar starke Gefühle und einen ausdrucksstarken Charakter hätten die Erzählung auf jeden Fall belebt. Doch so bleibt es leider bei einem mittelmäßigen Werk, das mich nicht nachhaltig unterhalten hat. Ich glaube, ich kann auch weiterhin gefahrlos U-Bahn fahren :)

Veröffentlicht am 03.08.2019

May und Alec verzaubern die Herzen der Leser...

True North - Ein Moment für immer
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Bis zu dem Abend, als May ihre zukünftige Exfreundin Daniela mit einer anderen Frau knutschen sieht, dachte sie, sie wüsste, wie ihre Zukunft aussehen würde. Doch mit einem Mal hat sich alles verändert, ...

Bis zu dem Abend, als May ihre zukünftige Exfreundin Daniela mit einer anderen Frau knutschen sieht, dachte sie, sie wüsste, wie ihre Zukunft aussehen würde. Doch mit einem Mal hat sich alles verändert, denn sie muss erst einmal wieder auf der Farm ihrer Familie einziehen. Diese behandeln sie sowieso schon wie ein rohes Ei, weil May in der Vergangenheit einige Probleme hatte. Zum Glück gibt es dort Aley Rossi, der sich normal mit ihr abgibt und sie zum Lachen bringt. Und ein Abend bringt auf einmal alles wieder durcheinander, denn mit einem Mal hat Alec sich in ihr Herz geschlichen. Aber das darf keiner wissen, denn sonst würde es wieder nur Stress mit der Familie geben. Aber kann das auf Dauer gutgehen?

Sarina Bowens fünfter Teil der „True-North-Reihe“ beschäftigt sich mit May Shipley und Alec Rossi, die zwar vollkommen verschieden, doch im Herzen eins sind.
Wer die Romane der Autorin kennt, weiß dass sie es liebt, mit den Gefühlen ihrer Protagonisten zu spielen. So auch hier, denn sie bringt das Leben von May und Alex mächtig durcheinander.

Alec Rossi ist der größere Bruder von Zara, die einst von Mays Bruder abserviert wurde. Deshalb hat er auch ein eher gespaltenes Verhältnis zum Shipley-Clan. Doch May lässt ihn einen anderen Blick auf die herzliche Familie werfen. Dabei ist Alec überhaupt nicht auf eine Beziehung aus. Er ist eher der lockere Typ, der gerne ein paar einfachere Verabredungen genießt. Zu May hingegen fühlt er sich von Beginn an hingezogen.
May, die gerade eine lesbische Beziehung hinter sich hat, kann sich nicht vorstellen, jemals wieder einen Mann zu lieben. Sie fühlt sich einsam und allein, doch plötzlich hat Alec sie verzaubert, was sie gar nicht zulassen möchte. Gemeinsam mit ihm fühlt sie sich wohl, doch möchte sie nicht, dass irgendwer davon erfährt, schließlich liegt ihre Leben gerade ziemlich in Stücke. Glücklicherweise spielt das Leben manchmal sein eigenes Lied…

Wer die ersten vier Bände der Reihe nicht kennen sollte, darf hier dennoch gerne zugreifen. Zwar ist es schöner, die Liebesgeschichten aller Beteiligten in chronologischer Reihenfolge zu erleben, doch jeder Band beinhaltet eine in sich abgeschlossene Geschichte, weshalb sich auch dieser Band einzeln verschlingen lässt.

Die Handlung selbst baut sich gewohnt bildlich, tragisch und emotional auf. Sarina Bowen lässt die Gefühle ihrer Protagonisten mal wieder Achterbahn fahren. Hinzu kommt eine sehr gut ausgeklügelte Erzählung, die keine Fragen offenlässt. Gefüllt mit einer großartigen Familienbande macht das die Geschichte komplett und hinterlässt beim Leser einen positiven und herzlichen Eindruck.

May und Alec sind ein großartiges Gespann!

Mein persönliches Fazit:
Dieses Buch hat mich richtig begeistert und ich bin glücklich, dass ich auch diesen Band gelesen und verschlungen habe. Denn das habe ich tatsächlich. Sarina Bowen hat mich schon bei den ersten vier Teilen mitgerissen, weshalb mein Anspruch auf den nächsten Teil extrem hoch war. Doch sie hat alle Erwartungen erfüllt und teilweise noch übertroffen. Hier geht es um so viele Emotionen, so viele tiefgründige Handlungsstränge, dass ich mich einfach in der Erzählung wohlgefühlt und großartig unterhalten gefühlt habe. Ich habe mich May und Alec ideal verbunden gefühlt, weshalb ich das Werk bedenkenlos weiterempfehlen werde.
Hoffentlich erleben wir auch noch weitere Geschichten von den Shipleys, schließlich gibt es noch ein Zwillingspaar, das noch nicht unter der Haube ist und auch „Deppo“ Benito muss noch die Liebe seines Lebens finden. Ich freue mich schon sehr darauf.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Ein sehr emotionaler Will Trent!

Die letzte Witwe
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Als Dr. Sara Linton und Will Trent per Zufall zu einem Unfallort kommen, ahnen sie nicht, dass ihnen die schwersten Stunden aller Zeiten bevorstehen werden. Denn die Unfallverursacher sind Verbrecher, ...

Als Dr. Sara Linton und Will Trent per Zufall zu einem Unfallort kommen, ahnen sie nicht, dass ihnen die schwersten Stunden aller Zeiten bevorstehen werden. Denn die Unfallverursacher sind Verbrecher, die gerade erst eine Krankenhausstation in die Luft gejagt haben. Da sie allerdings eine Ärztin brauchen, nehmen sie Sara mit und Will muss hilflos mit ansehen, wie seine Freundin in den Fängen von Verbrechern verschleppt wird. Doch Will erhält durch sein Team Unterstützung. Gemeinsam mit Faith macht er sich auf die Suche nach der Gruppe, die noch einen weiteren terroristischen Anschlag planen.

Schriftstellerin Karin Slaughter ist ein Garant für spannende und brutale Thriller, die unter die Haut gehen. Sie weiß einfach fantastisch mit den Gefühlen ihrer Protagonisten und Leser zu spielen. So auch in ihrem neusten Werk „Die letzte Witwe“, in dem sie von Sara und Will alles abverlangt und so vielleicht ihren emotionalsten Weg beschreibt.

Vorweg möchte ich anmerken, dass das Buch zwar zu einer Reihe gehört, doch auch losgelöst davon gelesen werden kann. Zwar ist die Geschichte um die Charaktere chronologisch aufgebaut, doch die Handlung an sich ist abgeschlossen und lässt sich so auch von Quereinsteigern problemlos lesen.

Wer die Romanreihe kennt, weiß wie verkorkst die Charaktere sind. Natürlich stehen hier erneut Will, Sara und Faith im Mittelpunkt. Die drei sind zwar grundverschieden, stehen aber auf der selben Seite und gehören zu einem Team.

Will ist endlich in einem gefestigten Leben angekommen. Seine Scheidung von Exfrau Angie ist durch und er lebt praktisch mit Sara zusammen, obwohl sie noch unterschiedliche Adressen haben. Doch er ist wesentlich stabiler, als er es je war. Sara macht aus ihm einen vollständigen Menschen, trotz seiner kleinen Defizite. Sara ist der positive Part der Beziehung, die Will so akzeptiert, wie er ist. Seine kleinen Marotten machen sie nicht verrückt, vielmehr verliebt sie sich jeden Tag ein Stück mehr in ihn. Faith ist auch in ihrer Position gefestigt. Zwar macht ihr Emma, die zweijährige Tochter, ab und an die Hölle heiß, doch sie würde nichts ändern wollen. Sie ist eine feste Größe in der Geschichte und sorgt so für viel Dynamik und Schwung.

Die Handlung selbst ist ausgeklügelt und unglaublich fesselnd gestaltet worden. Da die Erzählperspektive regelmäßig wechselt, hat Karin Slaughter auch die Erzählung darauf angepasst und lässt diese zeitlich überlappen. Das ist so ideal gestaltet, dass der Leser sich herrlich zurücklehnen und genießen kann. Die Geschichte wird von allen Seiten beleuchtet und hinterlässt keine offenen Fragen.

Da die Erzählung erneut sehr spannend und dramatisch gestaltet worden ist, bleibt kaum Zeit für Atempausen. Eine richtig aufregende Situation folgt auf die nächste und der Leser bangt praktisch mit den Helden der Geschichte mit. Sara in Gefangenschaft, Will zwischen Absturz und Machtlosigkeit, Faith am Rand der Verzweiflung. Alles passt perfekt zusammen und bündelt zu einem spektakulären Finale.

Ein sehr emotionaler Will Trent

Mein persönliches Fazit:
Wenn ich bedenke, dass Will Trent der Mann ohne Emotionen ist, fühlt sich dieses Werk sehr stark nach dem Gegenteil an. Hier konnte ich auf jeder Seite seine Gefühle und die der anderen Charaktere herrlich spüren und miterleben. Karin Slaughter hat mal wieder eine unglaublich bildliche und lebendige Kulisse kreiert, die keine Langeweile zulässt. Alles hat Hand und Fuß, bietet eine plausible und nachvollziehbare Handlung. Zusätzlich hat sie sehr tragische Komponenten mit eingebaut, weshalb das Buch den Leser nicht mehr so schnell loslässt.
Ich habe mich mal wieder wunderbar unterhalten gefühlt. Das Buch gehört mit zu den besten der ganzen Reihe. Deshalb ist meine Empfehlung auch gewiss. Also nicht nur für Fans der Autorin ein Muss – alle Thriller-Freunde dürfen hier gerne zuschlagen.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Intrigen, Liebe und vieles mehr...

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ende des 19. Jahrhundert: Elizabeth und Diana Holland leben in der High Society New Yorks. Zu ihren größten Aufgaben zählt es, auf diversen Partys anwesend zu sein und dort mit möglichst vielen potenziellen ...

Ende des 19. Jahrhundert: Elizabeth und Diana Holland leben in der High Society New Yorks. Zu ihren größten Aufgaben zählt es, auf diversen Partys anwesend zu sein und dort mit möglichst vielen potenziellen Ehemännern zu tanzen.
Als sich dann aber Elizabeth in den mittellosen Will verliebt, passt das gar nicht in die familiäre Planung der Hollands. Mit einem Mal hat sich für die Schwestern alles verändert.

Die amerikanische Autorin Anna Godbersen hat mit dem Werk „Scandal - Die Prinzessinnen von New York“ ein aufwendiges Werk kreiert, das an Gossip und wilde Intrigen erinnert.

Unglaublich auffällig ist der hervorragende Erzählstil der Schriftstellerin. Durch ihre Worte wird die atemberaubende Kulisse lebendig und lässt den Leser regelrecht in die Welt um Elizabeth und Diana eintauchen. Sie hat eine berauschende Art und Weise, ihre Protagonisten ins Licht zu setzen und ihre Welt auf den Kopf zu stellen. Von Beginn an spürt der Leser, dass sich Anna Godbersen mit ihrem Roman sehr viel Mühe gegeben hat, denn alles wirkt stimmig, authentisch und pompös.

Die Handlung ist unglaublich vielschichtig gestaltet worden. Gerade zu Beginn dauert es etwas, bis sich alles logisch anfühlt, denn der Cast ist sehr umfangreich. Doch mit zunehmender Seitenzahl wird es immer leichter und schnell setzt ein entspannter Lesefluss ein. Da die Erzählung durch viele dramatische und aufregende Komponenten unterstützt wird, verfliegt hier die Zeit im Flug, obwohl durchaus auch ein paar langatmigere Szenen eingebaut worden sind. Recht flott wird deutlich, dass in dieser Geschichte alles zusammenkommt, was den Reiz am Weiterlesen ausmacht: Intrigen, Leidenschaft und starke Gefühle. Gepaart mit einem grandiosen Schauplatz, der praktisch für ein eigenes Spektakel sorgt.

Davon darf es gerne schnell noch mehr geben…

Mein persönliches Fazit:
Zunächst war ich überrascht, denn bis ich mit dem Lesen begonnen hatte, wusste ich nicht, dass die Geschichte im Jahr 1899 spielt. Aber nachdem ich mich mit diesem Setting abgefunden hatte, konnte ich mich ganz auf die Handlung einlassen.

Vorweg möchte ich anmerken, dass mir das Cover ganz hervorragend gefallen und mich regelrecht in seinen Bann gezogen hat. Hier ist dem Verlag ein wahrer Blickfang gelungen, der mich überzeugt hat.

Die Handlung selbst wurde aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und so konnte ich mir alle Protagonisten lebendig und bildlich vorstellen. Ich konnte ihre Beweggründe, Gedanken und Emotionen miterleben, weshalb mir gerade diese Erzählweise sehr gut gefallen hat.

Durch die ständigen Wechsel und die vielen kleinen Überraschungen habe ich mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Insbesondere durch die ausdrucksstarke Erzählweise der Autorin. Sie hat es tatsächlich geschafft, dass luxuriöse Leben des New Yorker Adels einzufangen und mich mitzureißen. Mein einziges Manko an dieser Stelle, sind die stellenweise sehr weitschweifenden Ausführungen, die mich etwas genervt haben. Dennoch kann ich für den Auftakt dieser neuen Reihe eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Meine Neugierde nach mehr wurde auf jeden Fall geweckt.

Ich freue mich schon auf den Folgeband, der voraussichtlich am 30.09.2019 ebenfalls beim LYX-Verlag erscheinen soll. Titel des 2. Bandes: „Die Prinzessinnen von New York - Rumors“

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ein grandioser Reacher – eine starke Geschichte!

Keine Kompromisse
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Per Zufall landet Jack Reacher auf seiner Reise durch die Staaten in einem kleinen, unscheinbaren Nest mit dem Namen „Mother´s Rest“. Doch schon kurz nach dem Verlassen des Zuges wird er von der privaten ...

Per Zufall landet Jack Reacher auf seiner Reise durch die Staaten in einem kleinen, unscheinbaren Nest mit dem Namen „Mother´s Rest“. Doch schon kurz nach dem Verlassen des Zuges wird er von der privaten Ermittlerin Michelle Chang angesprochen. Diese sucht in der Kleinstadt nach ihrem Kollegen Keever, der wie vom Erdboden verschwunden zu sein scheint.
Reacher versucht durch belanglose Gespräche mit den Einheimischen mehr über Changs Partner in Erfahrung zu bringen und gerät dabei ins Visier einer einheimischen Truppe, die ihn und Chang schnell in die Schranken weisen will. Doch haben sie dabei nicht mit Reacher gerechnet.

Lee Child hat mit seinen Romanen Jack Reacher bereits zu einer Art Legende gemacht. Sogar verfilmt wurde Reacher schon zum Helden. Doch nun führt ihn sein neustes Abenteuer in eine gefährliche Kleinstadt, die viel zu verbergen hat. Gelingt es dem ehemaligen Militärpolizisten hinter die Fassaden zu schauen und Chang bei ihrer Suche zu helfen?

Natürlich bildet Jack Reacher auch hier den Hauptpart, der für ordentlich Spannung sorgt. Seine Figur umgibt etwas ganz Besonderes, denn Reacher lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken. Er kämpft für die Guten, doch sucht er sich die Kämpfe stets selbst aus. Er ist ein wenig griesgrämig, weiß sich aber durchaus zu benehmen. Er ist ein wenig engstirnig, doch das hat ihm schon häufig das Leben gerettet. So auch in diesem Werk, das ihn erneut an seine Grenzen treibt.

In diesem Buch wird Reacher von der ehemaligen FBI-Agentin Michelle Chang unterstützt, die sehr sympathisch und herzlich erscheint. Sie passt zu seiner Erscheinung und bildet mit Reacher ein harmonisches Gespann.

Der Autor hat eine unglaublich lebendige Art und Weise sich auszudrücken. Die bildlichen Beschreibungen lassen beim Leser sofort eine Form von Kopfkino entstehen, weshalb dieser sich entspannt zurücklehnen und genießen kann. Dabei wird Reacher zwar als überragend dargestellt und seinen Konkurrenten stets im Vorteil, doch in diesem Buch zeigt auch der Held ein paar Schwächen. Deshalb wirkt er dieses Mal durchaus menschlich und etwas zerbrechlich. Doch das verbessert nur den Charakter und macht ihn noch facettenreicher und ausdrucksstärker.

Ein grandioser Reacher – eine starke Geschichte!

Mein persönliches Fazit:
Ich habe inzwischen schon sehr viele Reacher-Romane gelesen und bin immer wieder begeistert, welche Ideen Lee Child aus dem Hut zaubert. Hat mich der vorherige Band nicht ganz so überzeugt, muss ich hier meine Meinung um 180 Grad korrigieren. Dieser Band ist grandios, dramatisch und absolut fesselnd.

Die Geschichte um Mother´s Rest hat mich so gepackt, dass ich das Werk nicht mehr aus der Hand legen konnte. Bis zum Schluss habe ich mitgefiebert und mich von der Suche nach Antworten mitreißen lassen. Reacher und Chang haben mir als Duo hervorragend gefallen, weshalb ich mir eine weitere Zusammenarbeit der beiden Protagonisten sehr gut vorstellen könnte.
Auch die Handlung bietet hier sehr viel Dramatik und einige morbide Überraschungen. Gerade zum Ende hin wird es blutig und ich habe mich richtig erschrocken. Dabei war von Beginn an klar, dass es irgendetwas Schlimmes geben muss. Doch die Auflösung hat mich regelrecht schockiert.

Da hier einfach alles passt, Reacher in bester Manier, eine großartige Partnerin und eine durchweg schlüssige Handlung, kann ich nur meine größte Leseempfehlung aussprechen. Nicht nur für Fans der Reihe ein hervorragendes Werk, das für exzellente Lesemomente sorgt.