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Veröffentlicht am 15.01.2019

Ein gelungener Auftakt, der nach mehr verlangt!

H.O.M.E. - Das Erwachen
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Die 17-jährige Zoë Baker führt an der H.O.M.E.-Academy ein tolles Leben. Sie ist Teamkapitän für eine ganze Gruppe Jugendlicher und bereitet sich und ihre Freunde auf eine gefährliche Mission vor. Doch ...

Die 17-jährige Zoë Baker führt an der H.O.M.E.-Academy ein tolles Leben. Sie ist Teamkapitän für eine ganze Gruppe Jugendlicher und bereitet sich und ihre Freunde auf eine gefährliche Mission vor. Doch plötzlich kommt alles ganz anders, denn sie erwacht in einem Krankenhaus mitten in Berlin. Dort sagt man ihr, dass sie seit zwölf Jahren im Koma gelegen hätte und nun endlich wieder aufgewacht sei. Doch ihr Traum von der Akademie erscheint ihr viel zu realistisch, als dass alles bloß ihrer Fantasie entsprungen sein soll. Außerdem passieren unheimliche Dinge, die ihr weiteren Zweifel einbringen. Kann es sein, dass die Akademie nicht bloß ein Traum war? Und wenn nicht, warum gibt es sie gar nicht? Gemeinsam mit ihrem Bruder und einem Freund macht sich Zoë auf die Suche nach Antworten und kommt dabei einem Geheimnis auf die Spur.

Die deutsche Autorin Eva Siegmund ist vielen Lesern bereits durch ihre „PANDORA-Reihe“ bekannt. Mit ihrer neuen „H.O.M.E.-Reihe“ beschreibt sie einen weiteren fantasievollen Abschnitt und lässt durch ihre Worte die Welt um die smarte Zoë lebendig werden.

Schriftstellerin Eva Siegmund benutzt eine sehr bildliche und moderne Sprache. Ihr Schreibstil ist angenehm fesselnd und flüssig, weshalb es leicht fällt, sich alles vorzustellen und ganz in die Handlung einzutauchen.
Zoë ist die Hauptakteurin der Geschichte, die durch eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle schreiten muss. Zu Beginn ist sie dynamisch und stark, doch dann erwacht sie in einem Krankenhaus und muss sich vollkommen neu orientieren. Mit einem Mal ist sie verwirrt und muss erst neu erkennen, was wahr und was Fiktion ist. Sie stellt sich dieser Herausforderung und macht dabei eine glaubwürdige Figur.

Dadurch, dass die Geschichte aus Zoë Sicht erzählt wird, tappt der Leser genauso im Dunkeln und muss sich fragen, was nun tatsächlich geschehen ist. Doch nach und nach wird es immer klarer und so ergibt sich zügig ein Bild, das den Leser in Staunen versetzt. Die Autorin hat sich hier sehr viel Mühe gegeben, eine komplexe Kulisse zu kreieren und der Handlung ordentlich Schwung und Aufregung zu verleihen. Immer wieder bringt sie kleine Überraschungsmomente mit ein und sorgt so für eine spannende und mitreißende Erzählung.

Interessant ist auch der Aufbau des Buches. Es beginnt mit dem letzten Kapitel und zählt praktisch wie ein Countdown zurück. Zum Schluss gibt es ein spannendes Finale, was den Leser wehmütig mit einem Cliffhanger zurücklässt. An dieser Stelle heißt es stark sein, denn erst im nächsten Band werden weitere Fragen beantwortet werden.

Ein gelungener Auftakt, der nach mehr verlangt!

Mein persönliches Fazit:
Nicht ganz perfekt, doch dafür unglaublich spannend und unterhaltsam. Die Vorstellung, dass Zoë zwölf Jahre im Koma gewesen sein soll und während dieser Zeit an der Akademie gearbeitet und gelernt hat, ist spektakulär und dramatisch. Zeitglich hat die Autorin die Gefühlswelt der jungen Protagonisten ideal eingefangen und umgesetzt. Es ist zu jeder Zeit spürbar, wie sie zwischen den Stühlen sitzt und sich fragt, was sie nun machen soll. Zudem hat sie ihre große Liebe verloren und weiß nicht recht, ob es diese tatsächlich gegeben hat. Alles ist verwirrend, doch auch realistisch und erschütternd.
Zusätzlich hat Eva Siegmund eine traurige Zukunftskulisse erschaffen, die hoffentlich niemals Realität wird. Dürre, Tod, Gewalt und Krankheiten bestimmen nicht nur Deutschland. Nur Reiche haben die Chance auf ausreichend Flüssigkeit. Alle anderen kämpfen um das nackte Überleben. Diese Sequenzen wurden sehr realistisch eingefangen und in Szene gesetzt.
Mein einziges Manko bleibt die zweite Liebesgeschichte, die sich für mich übertrieben und unnatürlich anfühlt. Auf das Geplänkel mit Kip hätte die Schriftstellerin lieber verzichten und sich mehr auf die Frage nach Antworten konzentrieren sollen. Aber das ist nur meine ganz eigene Meinung. Denn alles andere ist absolut perfekt und mitreißend.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung „Die Mission“, die voraussichtlich im März 2019 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Eine herzliche und mitreißende Geschichte...

KEEP
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Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden, doch es endete in der Hölle! Noch während der Hochzeitsfeier betrügt Armstrong seine frischangetraute Ehefrau Amelie, die gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft ...

Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden, doch es endete in der Hölle! Noch während der Hochzeitsfeier betrügt Armstrong seine frischangetraute Ehefrau Amelie, die gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft an dem Techtelmechtel teilnehmen darf. Nach dieser Demütigung will sie einfach nur noch weg und deshalb tritt sie die ursprünglich als Hochzeitsreise geplante Fahrt nach Bora-Bora alleine an. Doch schon kurz vor Antritt des Fluges muss sie erkennen, dass Armstrongs Cousin Lexington ebenfalls auf dem Weg nach Bora-Bora ist. Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist immens, so lange Amalie allerdings noch formal gesehen verheiratet ist, darf sie unter keinen Umständen etwas mit Lex anfangen.

Autorin Helena Hunting ist für ihre romantisch, leidenschaftlichen Geschichten bekannten. „Keep“ bildet nach „Stay“ den zweiten Teil dieser Romanreihe, der auch vom ersten Band losgelöst eigenständig gelesen werden kann. Er beinhaltet eine in sich abgeschlossene Handlung.

Im Fokus dieser romantischen Liebesgeschichte stehen Lex und Amie, die eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle durchleben müssen. Abwechselnd schildern sie ihre Erlebnisse und lassen so den Leser hautnah teilhaben.

Amie ist eine starke jung Frau, die einen großen Fehler gemacht hat. Sie glaubte in Armstrong den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Doch erst jetzt weiß sie, dass das alles nicht echt war. Während der Reise lernt sie Lexington und sich selbst immer besser kennen und lässt ihren Träumen freien Lauf. Aber kann sie diese auch mit in den Alltag nehmen?
Lexington ist schon lange in Amie verliebt. Doch erst nach der geplatzten Hochzeit hat er die Chance, sie näher kennen zu lernen. Er ist ein guter Mensch, der das Herz am rechten Fleck hat und für Amie allen tun würde.

Die Handlung ist liebenswürdig, humorvoll und unterhaltsam gestaltet worden. Durch die herrlich lebendigen Worte der Autorin fällt es leicht, sich die Erlebnisse vorzustellen und sich ganz von der Erzählung gefangen nehmen zu lassen. Helena Hunting findet genau die richtige Mischung aus Dramatik und Leidenschaft, weshalb dieses Buch schnell zu einem wahren Paige-Turner mutiert. Mit zunehmender Seitenzahl wird die Geschichte immer aufregender, bis sie in einem großartigen Finale mündet.

Eine herzliche und mitreißende Geschichte...

Mein persönliches Fazit:
Bereits „Stay“ habe ich verschlungen, weshalb ich unbedingt auch dieses Buch lesen musste. Die Autorin hat mich erneut begeistert, denn sie findet immer genau die richtigen Worte um die Atmosphäre zu beschreiben und die Kulisse lebendig werden zu lassen. Die beiden Protagonisten sind mir von Beginn an sympathisch erschienen und ich habe mich ganz auf ihre Erzählung einlassen können. Ihre Geschichte hat mich begeistert und bewegt. Zusätzlich habe ich mich durch die humorvolle Note bestens unterhalten gefühlt, denn so wirkte nicht alles so bieder ernst, sondern vielmehr liebevoll, fesselnd und herzlich. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und die Vorfreude auf den dritten Band der Reihe.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Eine richtig schöne Liebesgeschichte...

Maybe this Kiss – Und mit einem Mal doch
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Becky Westmore hat ihr Leben endlich wieder im Griff. Seit ihr Mann vor über vier Jahren verstorben ist, lebt sie nun mit ihrer achtjährigen Tochter allein. Doch die bevorstehende Hochzeitsfeier ihrer ...

Becky Westmore hat ihr Leben endlich wieder im Griff. Seit ihr Mann vor über vier Jahren verstorben ist, lebt sie nun mit ihrer achtjährigen Tochter allein. Doch die bevorstehende Hochzeitsfeier ihrer ehemaligen Schwägerin lockt auch ihren Exfreund Neil in die Stadt. Vor mehr als zwölf Jahren haben sie sich getrennt, denn sie konnte nur schwer damit leben, dass er als Navy-Kampfpilot ständig auf Auslandseinsätze abkommandiert wird. Doch nun sieht es vielleicht anders aus. Gibt es für ihre Liebe eine zweite Chance?

Das Werk „Maybe this Kiss – Und mit einem Mal doch“ spielt chronologisch vor dem Band „Maybe this Time – Und auf einmal ist alles ganz anders“, weshalb sich dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse des ersten Teils lesen lässt.
In diesem Buch erzählt Autorin Jennifer Snow die zarte Liebesgeschichte von Becky und Neil, die bereits seit vielen Jahren verliebt sind, doch das Schicksal ihnen Steine in den Weg gelegt hat.

Leider ist das Buch viel zu kurz, denn diese Romanze hätte sich ruhig etwas vertiefen können. Doch so rauscht der Leser praktisch durch die elf Kapitel, die sich alle zügig und flott lesen lassen. Jennifer Snow hat einen sehr angenehmen und authentischen Erzählstil, sie erweckt durch ihre bildlichen Worte die Kulisse zum Leben und lässt so den Leser hautnah an den Erlebnissen teilhaben.
Da das Werk allerdings sehr kurzgehalten worden ist und sich dieser Band nur als kleines Beiwerk zur eigentlichen Trilogie darstellt, wurde hier etwas an Emotionen und Handlungen gespart.

Dennoch liest sich das Werk fantastisch, denn innerhalb kürzester Zeit kann die Geschichte um Becky und Neil gelesen und inhaliert werden. Trotzdem wäre hier genügend Raum gewesen, die Handlung auszuschmücken und Becky eine vollwertige Erzählung zuteilwerden zu lassen.

Die Handlung selbst beschränkt sich halt auf das erste Wiedersehen zwischen den beiden ehemaligen Verliebten und recht schnell wird klar, dass sie einen weiteren Versuch wagen werden. Das ist der Autorin auch hervorragend gelungen, denn die Romanze liest sich verspielt und aufregend. Mit genau der richtigen Mischung aus kleinem Drama und großen Gefühlen wird die Liebe in den Mittelpunkt gestellt.

Mich hat die Geschichte toll unterhalten…

Mein persönliches Fazit:
Ich hätte mir ein wenig mehr gewünscht, denn gerade die Beziehung zwischen Beckys Tochter Tayler und Neil beinhaltet ein beachtliches Potenzial. Auch die Freundschaft zwischen den drei Westmore-Jungs und Neil hätte etwas mehr Beachtung erhalten können. Doch auch so liest sich diese kleine Anekdote erfrischend und mitreißend, weshalb ich mich trotz der Kürze sehr gut unterhalten gefühlt habe. Jetzt muss ich auch wissen wie es weitergehen wird, weshalb ich mich schon sehr auf die nächsten Bände freuen werden. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.12.2018

Nette Unterhaltung, aber lange nicht perfekt!

Written on my heart
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Vor sechs Monaten hat Ashlyn alles verloren. Vor sechs Monaten ging ihre Welt in Flammen auf. Heute muss sie die Zähne zusammenbeißen und versuchen gute Miene zum bösen Spiel zu machen, denn sie hat kaum ...

Vor sechs Monaten hat Ashlyn alles verloren. Vor sechs Monaten ging ihre Welt in Flammen auf. Heute muss sie die Zähne zusammenbeißen und versuchen gute Miene zum bösen Spiel zu machen, denn sie hat kaum noch etwas. Sie wohnt in einem heruntergekommenen Zimmer mit einer Stripperin als WG-Partnerin, die jede Nacht Partys feiert. Sie jobbt in einem Café, um irgendwie über die Runden zu kommen. Und jede Nacht wird sie von Albträumen geplagt.
Als sie nun dem smarten Tätowierer Lane Garrett begegnet, weiß sie ganz genau, dass sie sich von ihm fernhalten sollte. Sie muss sich erst einmal mit ihren eigenen Problemen rumschlagen, ehe sie sich auf eine neue Beziehung einlassen kann. Doch was geschieht, wenn das Herz andere Pläne hat? Außerdem hat Lane ein Geheimnis, das alles zerstören könnte…

Cole Gibsen Roman „Written on my heart” basiert auf eigenen Erfahrungen, die die junge Schriftstellerin in ihrem Leben gesammelt hat. In diesem Werk gibt sie Lane und Ashlyn Platz, sich zu entfalten und ihre Erlebnisse zu schildern.

Abwechselnd werden die Handlungsstränge von den beiden Protagonisten Lane und Ashlyn erzählt und geben so unterschiedliche Sichtweisen wider.
Ashlyn ist vom Leben gestraft. Nachdem ihr Stiefvater sie rausgeworfen und ihre ganzen Habseligkeiten verbrannt hat, muss sie sich alleine durchschlagen. Doch die Erinnerungen lassen sie nicht los. Während Ashlyn jedoch zutiefst verletzt und in ihrer Psyche zerstört ist, hat Lane ganz andere Sorgen. Schon sehr früh musste er nach dem Tod des Vaters die Verantwortung für seine Familie übernehmen. Glücklicherweise hat er als Tätowierer seinen Traumberuf gefunden und kann davon alle ernähren. Zudem hat er vor vielen Jahren einen Fehler gemacht, nach Lanes Aussage war es beste Fehler seines Lebens, für den er heute noch einsteht. Doch das könnte zu einem Spalt zwischen ihm und Ashlyn führen.

Die Handlung ist relativ leicht zu durchschauen und recht vorhersehbar. Das Grundgerüst der Geschichte ist simpel gestaltet und wird durch wenige Überraschungsmomente verfeinert. Dennoch kann sich der Leser schnell in Ashlyns Situation einfinden und sich ihre Sorgen und Probleme realistisch vorstellen. Zudem wird durch die Autorin alles sehr bildlich und lebendig beschrieben, weshalb die Erzählung schön dynamisch und aufrichtig wirkt. Zusätzlich versucht Cole Gibsen durch ihre Worte eine sehr einfühlsame Kulisse zu kreieren, die dramatisch und emotional auf den Leser wirken soll.

Nette Unterhaltung, aber lange nicht perfekt!

Mein persönliches Fazit:
Der Schreibstil der Autorin hat mich überhaupt nicht begeistert. Viel zu einfach und schnell lässt sie die Erlebnisse geschehen, ohne sich für die wichtigen Dinge Zeit zu nehmen. Mir hat während der Handlung das Besondere gefehlt, das mich richtig begeistern konnte. Vielmehr wird viel zu schnell mit zu vielen Gefühlen gespielt, die unstrukturiert und durcheinander erscheinen. Ich hätte mir gewünscht, dass ich Zeit bekommen hätte, mit Ashlyn und Lane warm zu werden, doch mir blieb dieser Zugang irgendwie verwehrt.
Auch das Ende hat mich nicht vom Hocker gerissen. Es ist vielleicht ein wenig so, wie sich kleine Mädchen eine Romanze vorstellen, doch hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Hier hätte die Schriftstellerin so viel mehr draus machen können. Hat sie aber nicht. Nachdem die ersten Kapitel durchaus lesenswert gelungen sind, wird es mit zunehmender Seitenzahl immer kitschiger, so dass ich froh gewesen bin, endlich den Abschluss erreicht zu haben.

Also insgesamt ist es durchschnittlich. Ein Buch, das zwar unterhält, aber auch nicht lange in Erinnerung bleibt. Es hat keine Highlights, die so richtig ans Herz gehen und deshalb kann ich leider auch keine große Empfehlung dafür aussprechen. Wer einfache Geschichten mag, darf gerne zugreifen. Doch der Leser sollte keine anspruchsvolle Lektüre erwarten. Tut mir leid.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Fesselnd, mitreißend, bewegend!

Flammen und Seide
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Rheinbach im Jahre 1673:
Madlen Thynen ist die Tochter eines Tuchhändlers und weiß sich in diesem Gewerk durchzusetzen. Nicht bei allen wird das honoriert, doch sie fühlt sich in dem Geschäft sehr wohl. ...

Rheinbach im Jahre 1673:
Madlen Thynen ist die Tochter eines Tuchhändlers und weiß sich in diesem Gewerk durchzusetzen. Nicht bei allen wird das honoriert, doch sie fühlt sich in dem Geschäft sehr wohl. Endlich soll sie auch den ihr versprochenen Mann Peter von Werdt heiraten, der seit langer Zeit um ihre Gunst buhlt. Doch zeitgleich gibt es dort auch Lucas Cuchenheim, der einst aus der Stadt fliehen musste, weil ihm ein Prozess drohte. Doch heute ist Lucas zurück. Er ist inzwischen Hauptmann und hat den Auftrag, einen Verräter in Rheinbach zu überführen. Dabei kommt er Madlen unweigerlich immer näher. Eigentlich sollte er sich nur auf seinen Auftrag kümmern, schließlich stehen ihnen schwere Zeiten bevor. Der Krieg schreitet voran und die Holländer stehen kurz davon, Rheinbach einzunehmen. Kann Lucas noch rechtzeitig den Verräter ausfindig machen? Und für wen schlägt Madlens Herz tatsächlich? Peter und Lucas?

Der historische Roman „Flammen und Seide“ aus der Feder der deutschen Autorin Petra Schier, spielt im 17. Jahrhundert zu Zeiten des Krieges. In diesem Werk erzählt die Schriftstellerin nicht nur die tragisch-romantische Liebesgeschichte zwischen einem besonderen Paar, sondern vermittelt zusätzlich authentisch die Begebenheiten vor Ort, die diesen Ort nachhaltig geprägt haben.

In diesem Buch stehen Lucas und Madlen im Mittelpunkt dieser Geschichte.
Lucas musste vor fünf Jahren aus Rheinbach fliehen, weil er fälschlicherweise einer Vergewaltigung bezichtigt worden ist. Der Vorfall konnte niemals ganz aufgeklärt werden und belastet den jungen Mann bis heute. Doch nun ist er Hauptmann und muss zurück in seine Heimatstadt um dort einen Verräter aufzuspüren. Dabei trifft er unweigerlich auch auf Madlen, in die er seit vielen Jahren verliebt ist.
Madlen war schon als Kind und Jugendliche mit Lucas befreundet und hat ihm mehrfach bei seinen Streichen unterstützt. Doch schon damals war sie Peter von Werdt versprochen, der genauso wie Madlen aus sehr gutem Hause entstammt, ganz im Gegensatz zu Lucas, der nur der Sohn eines einfachen Kaufmanns gewesen ist. Nachdem Lucas nun jedoch zurückkehrt, sind auch ihre Gefühle zurück und Madlen ist sich nicht mehr sicher, ob sie Peter tatsächlich heiraten soll.

Das Besondere an dieser Geschichte ist die hervorragende Kombination aus Romantik, Dramatik und Historie. Petra Schier verblüfft durch eine sehr bildliche und reale Erzählweise, denn gerade die Hintergrundinformationen weisen fundiertes Wissen auf. Sie lassen die Handlung glaubwürdig erscheinen und verleihen der Kulisse einen lebendigen und aufrichtigen Touch.

Zudem ist der Schriftstellerin ein tolles Ensemble an Charakteren gelungen. Sowohl Madlen, als auch die beiden Herren, Peter und Lucas, sind erfrischend herzlich und lassen schnell das Herz des Lesers erwärmen. Alle Personen wirken absolut stimmig und fügen sich ideal in die Erzählung ein. Es ist einfach eine Freude, die kleinen und großen Momente mit den Protagonisten mitzuerleben und sich ganz auf die Handlung einzulassen.

Ganz großes Kino!

Mein persönliches Fazit:
Mit diesem Buch hat sich Petra Schier einmal mehr übertroffen. Ich kenne fast alle Romane der Autorin, doch dieses Buch gehört ab sofort mit zu meinen Favoriten.
Vielleicht liegt es an der Erzählweise, denn hier steht nicht unbedingt Madlen im Mittelpunkt, sondern auch Lucas, der für zusätzlichen Schwung sorgt und mich richtig mitgerissen hat. Auch hat es mir sehr gut gefallen, dass Madlen nicht zu vernünftig, zu reflektiert und zu abgeklärt ist. Sie wirkt ihrem Alter entsprechend liebenswürdig und zu Beginn noch etwas naiv. Doch nach und nach verändert sie sich und wird zu einer festen Größe an der Seite der beiden Herren.
Zusätzlich hat mich die Stimmung in der Geschichte begeistert. Natürlich basiert die Handlung auf den grausamen Taten eines Krieges, doch wenn wir diesen Aspekt einmal außen vorlassen, haben mich die Aufrichtigkeit und die Vergebungsbereitschaft der Hauptakteure regelrecht begeistert.
Deshalb kann ich das Werk allen Lesern bedenkenlos ans Herz legen. Hier erlebt ihr eine wohldurchdachte, hervorragend umgesetzte, Romanze vor einer spektakulären, historischen Kulisse.