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Veröffentlicht am 25.11.2018

Ein guter Roman, der mich locker unterhalten hat.

Forever in Love - Meine Nummer eins
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Nell ist unglaublich clever und wird es in Rekordzeit schaffen, das College abzuschließen. Doch darüber hinaus hat sie nichts gelernt. Sie ist schüchtern, fast schon ein Mauerblümchen. Sie hat kaum Freunde, ...

Nell ist unglaublich clever und wird es in Rekordzeit schaffen, das College abzuschließen. Doch darüber hinaus hat sie nichts gelernt. Sie ist schüchtern, fast schon ein Mauerblümchen. Sie hat kaum Freunde, geht nicht auf Partys und ist mit ihren 20 Jahren noch immer Jungfrau. Jetzt soll sich aber einiges ändern. Sie hat noch zwei Monate bis zum Abschluss, genug Zeit um eine lange Liste mit Dingen abzuarbeiten, die sie schon immer einmal machen wollte. Angefangen dabei, einen Sportler aufzureißen, Mateo Torres. Aber kann sie das Ganze sachlich angehen oder wird sie dabei vielleicht ihr Herz aufs Spiel setzen?

Der dritte Band der „Forever in Love-Reihe“ aus der Feder von Cora Carmack beschäftigt sich mit Nell und Torres, die ganz langsam Gefühle füreinander entwickeln.

Relativ abwechselnd schildern die beiden Hauptakteure die Geschichte aus ihren Blickwinkeln und lassen so den Leser hautnah an der Erzählung teilhaben.
Nell ist ein kleines Genie. Sie hat bereits einiges erreicht und wird bald frühzeitig das College abschließen. Doch irgendwie hat sie sich seit der Highschool nicht weiterentwickelt. Außer beruflich kann sie auf keine nennenswerten Dinge während ihrer Zeit am College zurückblicken. Nun soll sich etwas ändern. Angespornt durch ihre Zimmergenossin Dylan wagt sich Nell aus ihrem Schneckenhaus heraus und wagt den Sprung ins kalte Wasser.
Mateo Torres hat bereits eine gescheiterte Beziehung hinter sich, weshalb er niemanden zu nah an sich heranlässt. Er ist ein Sportler, manchmal auch der Clown der Gruppe und unglaublich frech und interessant. Als er Nell kennenlernt, erinnert sie ihn an seine Exfreundin, weshalb er schnell ihre Nähe sucht. Kann er ihr helfen, ihre Liste mit Dingen abzuarbeiten, ehe sie das College verlässt?

Der Schreibstil ist modern und aufgeschlossen. Cara Carmack nimmt kaum ein Blatt vor den Mund und lässt dadurch die Kulisse sehr lebendig und bildlich erscheinen. Sie spielt verführerisch mit der romantischen und der leidenschaftlichen Seite dieser Erzählung. Während die Handlung von vornherein recht vorhersehbar ist, bringt sie dennoch ein paar neue Ideen in ihr Werk, was aus diesem Buch etwas Besonderes macht. Allerdings sollte der Leser hier auch keine großen literarische Ergüsse erwarten, denn es bleibt bei einer simplen Lovestory, die von einigen Klischees ummantelt wird.

Ein guter Roman, der mich locker unterhalten hat.

Mein persönliches Fazit:
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist schnörkellos, geradlinig und impulsiv. Beschrieben werden vor allem die leidenschaftlichen Momente auffallend bildlich, während andere, vielleicht etwas wichtigere Aspekte, etwas verborgen bleiben. Das ist auch mein einziges Manko, denn das Zusammenspiel aus der Gruppe, die Nell und Torres umgeben, hätte ich mir etwas mehr Dynamik und Schwung versprochen. Doch stattdessen bleibt es relativ übersichtlich. Mir war von Anfang an klar, wie sich das Ende entwickeln wird, weshalb mich die Erzählung zwar wunderbar unterhalten, doch wenig überrascht hat. Also alles in allem ein Werk, das zwar gut ist, doch leider nicht unbedingt perfekt. Dennoch freue ich mich schon sehr auf den vierten Band der Reihe, der voraussichtlich im Sommer 2019 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Nette Unterhaltung für Zwischendurch!

Wer, wenn nicht du?
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Bei Amber läuft im Augenblick nichts nach Plan. Ihr Mann geht regelmäßig mit seiner Chefin aus und kommt nachts betrunken nach Hause. Dann verliert sie auch noch ihren Job und zu guter Letzt hat ihr Vater ...

Bei Amber läuft im Augenblick nichts nach Plan. Ihr Mann geht regelmäßig mit seiner Chefin aus und kommt nachts betrunken nach Hause. Dann verliert sie auch noch ihren Job und zu guter Letzt hat ihr Vater auch noch einen Schlaganfall. Da Amber im Augenblick nichts in London hält, reist sie sofort zurück nach Australien, um ihrem Vater zu helfen. Dort kann sie einen Moment innehalten und durchatmen. Außerdem kann sie dort zu ihren alten Freunden Kontakte knüpfen, insbesondere auch zu Ethan, der ihr in der Jugend das Herz geraubt hat.

Die australische Autorin Paige Toon hat ein Faible für romantische Werke. Mit dem Buch „Wer, wenn nicht du?“ lässt sie ihre Protagonistin Amber Church eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle durchleben.

Amber ist die Hauptfigur der Geschichte und aus ihrer Perspektive wird die Handlung beschrieben.

Zu Beginn ist Amber noch in London und muss sich dort mit ihrem Mann, einer Kündigung und der Nachricht vom Schlaganfall ihres Vaters herumschleppen. Sie wirkt wirklich down, leidet unter Ängsten und Eifersucht. Ihr Mann ist regelmäßig mit seiner Chefin unterwegs und damit kommt Amber nur schwer zurecht. Als sie dann nach Australien reist, geschieht dies praktisch als Flucht vor den eigenen Problemen.

Dort angekommen muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Nicht nur der Schlaganfall ihres Vaters wirft sie aus der Bahn, auch das Aufeinandertreffen mit ihrem besten Freund aus Kinder- und Jugendtagen. Amber war schon früh in Ethan verliebt, doch dieser hat recht früh geheiratet und ist inzwischen Vater von zwei Kindern. Doch wie es der Zufall will, lebt er aktuell in Scheidung und vielleicht gibt es doch eine zweite Chance für sie?

Die Geschichte bietet ein ständiges Auf- und Ab der Gefühle. Amber muss sich mit vielen verschiedenen Aspekten auseinandersetzen, welche für die Handlung von großer Bedeutung sind. Natürlich steht die romantische Seite im Vordergrund, doch es geht auch um vieles mehr. Amber muss erleben, was sie verpasst hat. Es verändert sie und ihren Blickwinkel. Außerdem muss sie erkennen, was sie wirklich will, denn schließlich hat sie ihr halbes Leben von Ethan geträumt. Doch kann er der richtige Mann an ihrer Seite sein?

Paige Toon hat einen angenehmen und modernen Erzählstil. Sie lässt durch ihre Worte die Kulisse lebendig werden und bringt die Emotionen und Gedanken ihrer Protagonistin authentisch näher. Alles in allem ist es ihr sehr gut gelungen, die Gefühlswelt aufs Papier zu bringen und den Leser mitfiebern zu lassen.

Nette Unterhaltung für Zwischendurch!

Mein persönliches Fazit:
Diese Geschichte hat mich etwas zwiegespalten aus der Erzählung entlassen. Dafür mache ich das Handeln von Amber verantwortlich, die mich zwar begeistert, doch manchmal auch sprachlos gemacht hat. Schließlich ist sie verheiratet, geht dennoch das Wagnis einer Affäre ein. Das hat mir persönlich nicht so gut gefallen, denn ich bin immer für klare Bekenntnisse. Wenn die Beziehung nicht funktioniert, dann kann ich sie gerne beenden und mich etwas Neuem widmen. Doch parallel zu agieren gefällt mir nicht so gut. Doch letztendlich musste Amber so handeln, denn anders hätte sie nie zu der inneren Stärke gefunden, sich dann doch vernünftig zu entscheiden.

Auch wenn ich mit Ambers Vorgehen nicht immer konform gehen konnte, hat mich die Erzählung dennoch sehr gut unterhalten. Sie ist sowohl romantisch als auch dramatisch, also eine perfekte Kombination, die einfach zum Weiterlesen verführt.

Deshalb kann ich dem Buch durchaus eine starke Leseempfehlung aussprechen, denn es regt in jedem Fall an über das Erzählte nachzudenken und das Handeln in Frage zu stellen.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Eine Geschichte mit vielen Ideen...

Trust
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Per Zufall steht die 17-jährige Edie spät abends in genau dem Supermarkt, der überfallen wird. Mit ihr ist dort ein weiterer Teenager, der versucht, mit dem Gangster zu reden und ihr damit gleichzeitig ...

Per Zufall steht die 17-jährige Edie spät abends in genau dem Supermarkt, der überfallen wird. Mit ihr ist dort ein weiterer Teenager, der versucht, mit dem Gangster zu reden und ihr damit gleichzeitig das Leben rettet. Doch danach gehen die Gerüchte erst richtig los und Edie muss sich mit ihren Mitschülern auseinandersetzen. Prompt wechselt sie die Schule und möchte an einer anderen Highschool noch einmal neu durchstarten. Ohne zu ahnen, dass ihr Retter, John Cole, in ihrem Jahrgang ist...

Die Schriftstellerin Kylie Scott ist vielen Lesern durch ihre „Rockstar-Reihe“ bereits ein Begriff. Mit „Trust“ geht beschreiten sie einen anderen Weg und erweckt durch ihre Ideen Edie und John zum Leben.

Edie (wird Iiidiiih ausgesprochen) ist die Hauptperson in diesem Werk, die aus ihrer Sicht die Dinge beschreibt und so den Leser hautnah an den Erlebnissen teilhaben lässt.
Sie ist eine junge Frau, die unter starken Komplexen leidet. Mit etwas Übergewicht ist sie ohnehin schon ein leichtes Mobbing-Opfer. Als dann auch noch die Erlebnisse über den Überfall von einer Freundin exklusiv im TV ausgeplaudert werden, verliert sie das restliche Vertrauen in die Menschen. Dabei möchte sie einfach nur glücklich sein. Kurz entschlossen wechselt sie die Schule ohne zu wissen, dass ausgerechnet John Cole in ihrem Englischunterricht auftauchen würde.

Die Handlung ist sehr umfangreich und es gibt unzählige Themen, die hier aufgegriffen und verarbeitet werden. Das Buch hat also viel Tiefgang und bietet eine Menge Emotionen. Durch die beiden sehr lebendigen und sympathischen Hauptpersonen wird die Erzählung zudem intensiv und leidenschaftlich. Außerdem wird durch die moderne Ausdrucksweise der Autorin eine bildliche Atmosphäre erzeugt.

So viele Ideen, nur an der Umsetzung hadert es ein wenig...

Mein persönliches Fazit:
Die Grundgeschichte hat mir sehr gut gefallen, denn durch Edies Erlebnisse wird eine herrliche Kulisse erzeugt, in die ich mich einfach hineinfallen lassen könnte. Doch leider gibt es auch ein Manko, was mich ungemein genervt hat. Die Autorin hat so viele Themen aufgegriffen, die alle für sich allein gestanden, bereits für ordentlich Schwung und Aufregung gesorgt hätten. Doch das reichte ihr nicht, ihre Protagonisten mussten sich gleich mit einer Unmenge an Problemen auseinander, die aber nicht vernünftig und schlüssig aufgearbeitet worden sind. Mobbing durch Übergewicht, die Verarbeitung der Ereignisse durch den Überfall, Drogen und Dealen, Familienprobleme, erste große Liebe... Diese Geschichte ist so umfangreich, doch irgendwie fehlte mir der ganz große Durchbruch, der mich restlos begeistert hätte. Deshalb ist dieses Buch zwar gut, doch kein wirkliches Highlight. Dafür fehlte mir einfach der Knaller, der mich berührt hätte. Dennoch gibt es eine Leseempfehlung, denn die zarte Liebesgeschichte ist herzlich und absolut romantisch. Für mich das Besondere an der Erzählung, die sonst einiges an Potenzial auf der Strecke gelassen hat.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Eine sensible Liebesgeschichte, die mich berührt hat…

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Niemals hätte Abby damit gerechnet, dass sie nach neun Ehejahren gemeinsam mit ihrer Tochter Dani ins elterliche Haus zurückziehen würde. Doch nach einem dreckigen Scheidungskampf mit Noch-Ehemann Dean ...

Niemals hätte Abby damit gerechnet, dass sie nach neun Ehejahren gemeinsam mit ihrer Tochter Dani ins elterliche Haus zurückziehen würde. Doch nach einem dreckigen Scheidungskampf mit Noch-Ehemann Dean muss sie einfach Abstand gewinnen und neu durchstarten. In ihrer kleinen Heimatstadt ist es allerdings nicht so einfach, noch einmal neu zu beginnen, denn schon nach kurzer Zeit steht sie plötzlich Jackson gegenüber, dem besten Freund ihres Ex. Dieser weckt ganz unterschiedliche Gefühle in ihr, doch noch ist sie nicht bereit, darüber nachzudenken.
Jackson kann es noch immer nicht glauben, als Abby ihm gegenübersteht. Seit der Highschool ist er in die blonde Schönheit vernarrt, hat sie aber aus Respekt seinem besten Freund Dean gegenüber, stets auf Abstand gehalten. Doch nun scheint es fast unmöglich, ihr weiter aus dem Weg zu gehen.

Jennifer Snows Werk „Maybe this Time“ bildet den Auftakt zu einer neuen Romanreihe, die sich mit den Eishockeystars der Familie Westwood beschäftigt. In diesem Band stehen Jackson Westwood und Abby Jansen im Mittelpunkt der Erzählung, die langsam ihre Liebe zueinander entdecken.

Das erste Wort, was mir zu diesem Buch einfällt, lautet sensibel! Denn genauso wird die zart wachsende Romanze zwischen Abby und Jackson beschrieben. Beide tanzen lange um den heißen Brei herum, ehe sie sich auf ein neues und unbekanntes Territorium einlassen.
Abby hat sehr schlechte Erfahrungen gesammelt. Als Ex-Frau eines Eishockeyspielers in der NHL hat sie Dean nur selten gesehen. Doch dafür hat sie ihn in flagranti mit ein paar hübschen Cheerleadern erwischt. Das hat sie geprägt, weshalb es ihr schwer fällt, anderen zu vertrauen. Zu Jackson hat sie gerade zu Beginn noch ein sehr angespanntes Verhältnis, weil sie glaubt, er könne sie nicht leiden und wäre sauer auf sie, weil sie seinen besten Freund verlassen hat.
Jackson hingegen weiß kaum mit seinen Gefühlen für Abby umzugehen. Seit der zweiten Klasse ist er bereits in sie vernarrt und als er mit sechzehn endlich den Mut fand, die nach einem Date zu fragen, hat sein bester Freund Dean ihm alles ruiniert. Seither hat er sich immer im Hintergrund gehalten, ist Abby aus dem Weg gegangen. Doch an seiner Liebe zu ihr hat sich seither nichts verändert. Noch immer will er sie, traut sich aber kaum zu hoffen, dass sie ähnlich empfinden könnte.

Diese Romanze ist so herrlich liebevoll und wächst in einem angenehmen Tempo, weshalb es ganz leicht fällt, sich auf diese tragische, aufregende Handlung einzulassen. Natürlich steht die Liebesgeschichte im Fokus, doch neben diesen Verwicklungen hat das Buch auch einiges anderes zu bieten. Es geht um zerplatzte Träume, um zweite Chancen und um Familienbande. Mit deutlichen und ausdruckstarken Worten lässt Jennifer Snow eine lebendige Kulisse entstehen und schafft es mühelos, der Erzählung Leichtigkeit zu verleihen. Sie versteht es perfekt, leidenschaftliche Momente mit dramatischen Ereignissen zu kombinieren, die für Aufregung sorgen.

Eine sensible Liebesgeschichte, die mich berührt hat…

Mein persönliches Fazit:
Diese Geschichte geht unter die Haut. Die Autorin hat es zu Hundertprozent geschafft, mich von dieser zarten Lovestory zu überzeugen, die vielmehr Tiefgang besitzt, als es Vordergründig scheint. Durch Abbys verletzliche Seite, aber auch Jackson unerwiderte Liebe ihr gegenüber, habe ich mich ganz und gar in der Erzählung mitgenommen gefühlt. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen und mich ganz auf die Handlung einlassen. Jennifer Snow hat einen tollen Schreibstil, denn sie verwendet dazu eine moderne Sprache und verzichtet auf eine vulgäre Ausdrucksweise. Endlich mal ein Roman, der sich wieder auf die wichtigen Dinge konzentriert und nicht nur die leidenschaftlichen Augenblicke voll und ganz in Szene stellt. Hier geht es um eine zarte Liebe, die bereits vor zwanzig Jahren erwacht ist, doch bis heute keine Chance hatte. Es hat mir Freude bereitet, Abbys und Jacksons Geschichte mitzuerleben und ich freue mich schon sehr auf die nachfolgenden Bände der Reihe. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein guter Auftakt, der nach mehr verlangt…

The One Best Man (Love and Order 1)
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Hinter Victoria liegt eine schwere Zeit. Doch zum Glück hat sie sich jetzt gefangen. Gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Tochter ist sie nach Chicago gezogen und hat dort einen neuen Job gefunden. Vordergründig ...

Hinter Victoria liegt eine schwere Zeit. Doch zum Glück hat sie sich jetzt gefangen. Gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Tochter ist sie nach Chicago gezogen und hat dort einen neuen Job gefunden. Vordergründig läuft alles prima, neue Freunde, eine glückliche Tochter, eine hilfsbereite Mutter. Doch was Victoria tatsächlich braucht, ist ein wenig Liebe. Nach der Scheidung von ihrem Exmann ist sie aber sehr zögerlich und achtet sehr darauf, ihr Herz nicht an den Falschen zu verschenken. Doch dann steht auf einmal Reed vor ihr, der ehemalige beste Freund ihres Exmannes. Außerdem war er sein Trauzeuge auf ihrer Hochzeit. Kann sie Reed eine Chance geben oder spricht einfach viel zu viel dagegen?

Piper Raynes neustes Werk „The One Best Man” bildet den Auftakt zur neuen „Love-and-Order“ Reihe, die sich in diesem Teil mit Victoria und Reed beschäftigt.

Sehr liebenswert wird die langsam wachsende Beziehung von Victoria zu dem Staatsanwalt Reed beleuchtet. Dabei wird die Geschichte aus Sicht von Victoria beschrieben, die so hautnah ihre Gedanken und Emotionen preisgibt.

Victoria ist eine junge Frau, die viel zu früh geheiratet hat. Kurz nach der Eheschließung verließ sie gemeinsam mit ihrem damaligen Mann Pete Chicago um in Los Angeles zu leben. Darüber hinaus gab sie auch ihre Träume auf und machte keinen Berufsschulabschluss. Kurz danach kam das gemeinsame Töchterchen Jade zur Welt, die von da an ihr Leben ganz in Beschlag nahm. Doch nach und nach entdeckte sie die untreue Seite an Pete, was sie letztlich zu dem Entschluss bewog, sich zu trennen. Victorias Mutter ist an Multiples Sklerose erkrankt und Victoria ergreift die Chance, in Chicago wieder Fuß zu fassen.

Reed Warner ist stellvertretender Bezirksanwalt in Chicago und läuft Victoria eher per Zufall über den Weg. Da dieser sich allerdings schon lange zu ihr hingezogen fühlt, nutzt er die Gunst der Stunde und macht ihr den Hof. Er ist dabei sehr romantisch und bietet viel Charme. Gemeinsam mit Victoria bilden sie ein sympathisches Paar, das den Leser schnell verzaubert.

Die Handlung ist recht offen und vielschichtig gestaltet worden. Neben Victoria gibt es auch ein Kennenlernen mit ihren beiden Kolleginnen Chelsea und Hannah, die in den nächsten Bänden die Hauptrolle übernehmen werden. Deshalb hat sich die Autorin viel Mühe gegeben, eine breite Kulisse zu gestalten, die für viel Spielraum sucht.
Auch ist ihr der Spagat zwischen leidenschaftlichen Sequenzen und tragischen Komponenten hervorragend gelungen. Es liest sich herrlich flott und Victorias Schicksal geht dem Leser schnell nah. Die Schriftstellerin nutzt eine moderne Sprache, die sich leicht und verständlich präsentiert.

Ein guter Auftakt, der nach mehr verlangt…

Mein persönliches Fazit:
Zwar haben mich die langen Dialoge zwischen den Kolleginnen etwas gestört, doch davon mal abgesehen, hat mich diese Erzählung aufregend und herzlich unterhalten. Victoria ist eine Person, die mich schnell erreicht hat und deren Schicksal mir nahe ging. Zusammen mit Reed hat sie mir sogar noch besser gefallen, denn in diesen Momenten konnte ich sie mir herrlich lebendig vorstellen. Auch der Rest der Handlung hat mich bewegt. Das Dilemma zwischen Verrat, Untreue und Misstrauen, gepaart mit ein wenig Hoffnung und Zuversicht ist in diesem Werk hervorragend zur Geltung gekommen. Emotional ist das Buch ein wahrer Genuss, wenn es mich auch nicht zu Hundertprozent überzeugt hat. Die Zwiegespräche haben mich ein wenig ermüdet, denn nicht immer war ersichtlich, wer welche Aussage tätigt. Doch eigentlich sind diese Passagen relativ unwichtig für die eigentliche Handlung, weshalb ich mich nicht gezwungen gefühlt habe, diesen Unterhaltungen mehr Interesse als genötigt bei zu messen. Doch davon abgesehen kann sich der liebeshungrige Leser hier auf einen durchaus aufregenden und mitreißenden Roman freuen, der den Wunsch nach mehr weckt.