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Veröffentlicht am 26.08.2018

Ein guter Auftakt, wenn auch etwas langatmig

Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)
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Paris, New York, Kopenhagen

Parker Ellis wir auch der „Dream Maker“ genannt, denn gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden Bogard und Royce lässt er Träume wahr werden.
Seine Agentur erhält einen neuen ...

Paris, New York, Kopenhagen

Parker Ellis wir auch der „Dream Maker“ genannt, denn gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden Bogard und Royce lässt er Träume wahr werden.
Seine Agentur erhält einen neuen Auftrag, den er unmöglich ausschlagen kann. Die Reise führt ihn und seine Freunde nach Paris, wo er einer Firmenerbin zum nötigen Selbstbewusstsein verhelfen möchte. Doch das bleibt noch lange nicht die einzige Reise, die er unternehmen wird. Schon kurz darauf muss er nach New York und dort der Schauspielerin Skylar Paige helfen. Kann diese Frau sein Herz erweichen, obwohl er eigentlich lieber unabhängig bleiben möchte? Zum Glück darf er schon bald der nächsten Dame helfen, die in Kopenhagen zur Königin gekörnt werden soll, doch vor ihrem Schicksal davonläuft.

Nach den beiden erfolgreichen Romanreihen „Calendar Girl“ und „Trinity“ entführt die Mega-Bestsellerautorin Audrey Carlan ihre Leser nun auf eine weitere gefühlvolle Reise, die sich um den erfolgreichen Unternehmer Parker Ellis dreht.

Ganz vornweg ist anzumerken, dass der Verlag bei diesem Werk mal wieder genau das richtige Händchen für den äußeren Schein gefunden hat. Das Cover ist wunderschön und verleitet regelrecht zum Kaufen. Also damit ist auf jeden Fall schon einmal ein Eyecatcher gelungen, der die Leser anspricht und zum Lesen verführt.

Im Mittelpunkt dieser Erzählung steht der 29-jährige Parker Ellis, der sein Single-Leben in vollen Zügen genießt. Er betört die Frauen durch seinen Charme, hält sie aber stets auf Abstand, so dass es niemals zu ernst wird. Dabei wirkt er sympathisch und verspielt. Hat das Herz am rechten Fleck und lässt die Frauenherzen höherschlagen.
Ihm zu Seite stehen seine beiden besten Freunde, die ähnlich ticken wie er. Zusammen bilden sie ein harmonisches Team, das einen guten Job erledigt und tatsächlich träume wahrwerden lässt.

In diesem ersten Band geht es also um Parker, der zum ersten Mal in seinem Leben mehr für eine Frau empfindet. Skylar ist seine große Liebe, schon seit Jahren ist er in die Schauspielerin vernarrt. Doch der Weg dahin ist nicht so leicht. Denn Parker muss erst noch erkennen, was ihm wichtig ist. Dazu bedient er sich vieler leidenschaftlicher Momente, die ihn immer weiter in den Strudel aus Emotionen verstricken.

Die Handlung ist interessant und chronologisch gestaltet worden. Die Autorin erklärt sehr langsam und ausführlich die Hintergründe und lässt kaum Fragen offen. Es ist also einfach, sie alles vorzustellen und sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Auch der Schreibstil ist modern und locker gehalten, unterhaltsame Dialoge und eine recht vulgäre, aber nicht störende, Erzählweise sorgen für ein glaubhaftes Flair.

Ein guter Auftakt, wenn auch etwas langatmig…

Mein persönliches Fazit:
Ganz zu Beginn habe ich kurz überlegt, ob ich das Buch tatsächlich bis zum Ende lesen soll. Schon nach wenigen Seiten fehlte mir ein wenig die Nähe zur Realität. Außer Guido Maria Kretschmer kenne ich keinen Mann, der es versteht, eine Frau einzukleiden. Und dabei auch noch hetero ist, passt so überhaupt nicht zu meiner Vorstellung von einem Mann, der ständig wechselnde Frauen-Beziehungen hat. Das hat mich kurzfristig auf den Boden der Tatsachen geworfen und ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, dieses Buch als Kitsch abzuhaken und wegzulegen.
Doch dann wurde das Buch doch nach und nach ansprechender. Nicht nur die leidenschaftlichen Passagen, auch die gefühlvolle Ebene, erhielt deutlich mehr Einzug in die Handlung. Parker stellt sich die Frage nach der großen Liebe und hat Angst um seine Person, ohne es näher zu benennen. Er bleibt zurückhaltend, obwohl er in Skylar seine Seelengefährtin gefunden zu haben scheint. Aber irgendwie schafft er es nicht ganz, sich darauf einzulassen.
In jedem Fall wird das Werk von Seite zu Seite interessanter, obwohl es durchaus auch auf weniger Seiten hätte erzählt werden können. Manche Ideen sind einfach zu langatmig, so dass sie den leichten Lesefluss unterbrechen und eher störend wirken.

Nachdem ich nun aber alle drei Aufträge der „International Guy“-Agentur miterlebt und Skylar und Parker in mein Herz geschlossen habe, bin ich schon neugierig, wie es mit den beiden weitergehen wird. In jedem Fall werde ich den nächsten Band lesen und hoffe auf ein großes Happy End. Von mir gibt es zwar nicht die volle Punktzahl, dennoch eine Leseempfehlung für alle, die keine zu größen Ansprüche haben und sich mit leichter Kost unterhalten wollen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Fantasy und Romantik perfekt kombiniert!

Queen and Blood
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Während Kjell, der Heiler, mit seiner Armee auf der Suche nach weiteren Volgar unterwegs ist, findet er eine Frau, die kurz vor der Schwelle des Todes steht. Doch Kjell ist schneller, er schafft es sie ...

Während Kjell, der Heiler, mit seiner Armee auf der Suche nach weiteren Volgar unterwegs ist, findet er eine Frau, die kurz vor der Schwelle des Todes steht. Doch Kjell ist schneller, er schafft es sie zu retten. Seither weicht ihm Sascha nicht mehr von der Seite, denn sie weiß, sie ist die Seine. Sascha ist Seherin und weiß, was in näherer Zukunft passieren wird. Doch kann sie sich nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnern. Kjell ist bereit, Sascha zu helfen, ihr Leben weiterzuführen und verliebt sich während der Reise immer mehr in sie. Doch er ahnt nicht, welches Schicksal auf sie beide wartet.

Amy Harmon gehört mit zu New York Times Bestseller-Autorinnen und hat sich bereits mit anderen Werken einen Namen gemacht. Nachdem im ersten Band der Reihe „Bird and Sword“ bereits Tiras und Lark ihre Liebe gefunden haben, dürfen nun auch Sascha und Kjell um ihre Zukunft kämpfen.

Wie bereits angedeutet, dreht sich hier alles um Kjell und Sascha, die sich auf eine gefährliche Reise begeben.
Kjell ist Hauptmann und Heiler, außerdem der Bruder von König Tiras von Jeru. Er hat das Herz am rechten Fleck, obwohl er nicht immer nur gute Zeiten durchlebt hat. Als Sohn einer einfachen Magd und dem ehemaigen König von Jeru, hat er keinen Anspruch auf den Thron, dennoch folgt er seinem Bruder bedingungslos. In Sascha erkennt er sofort mehr, obwohl er es zunächst nicht zu benennen weiß. Aber Sascha macht aus ihm einen noch besseren Menschen, denn fortan hat er eine Aufgabe und einen Platz im Leben gefunden.
Sascha ist eine Sklavin und Seherin. Sie wurde aus ihrem Dorf verbannt und von den Ältesten fast in den Tod getrieben. Nur Kjell konnte das Schlimmste verhindern. Sie ist eine liebenswerte Person, die für die Menschen, die sie liebt, alles geben würde. Auch für Kjell, der es gerade zu Beginn kaum begreifen kann. Sie hat sofort einen Draht zu dem Hauptmann und ist ständig in seiner Nähe. Sie folgt ihm und ist bereit, alle Gefahren und Strapazen auf sich zu nehmen, Hauptsache sie bleibt in seiner Nähe. Das macht sie zu einer sympathischen Gefährtin, die nur das Beste verdienst hat.

Die Handlung setzt ein paar Jahre nach dem Ende des Bandes „Bird and Sword“ ein und spielt in der gleichen fantasievollen Umgebung. Kjell ist in Jeru und versucht die Volgar zu vernichten. Die Kulisse wirkt dabei lebendig und authentisch, so dass der Leser sich alles farblich und bildlich vorstellen kann. Die Schriftstellerin hat eine aufregende und mitreißende Erzählweise, es ist ganz einfach sich von der Geschichte einfangen zu lassen. Von Beginn an ist die Erzählung sowohl dramatisch, als auch romantisch und bietet so eine herrliche Kombination, die zum Weiterlesen verführt.

Ich habe jede Minute davon genossen!

Mein persönliches Fazit:
Nachdem ich den ersten Teil verschlungen habe, musste ich wissen, wie es mit Kjell weitergehen würde. Und was soll ich sagen… Es ist fantastisch. Genau in der gleichen ergreifenden Erzählweise hat mich die Autorin empfangen und in eine tragisch, leidenschaftliche Handlung mitgenommen. Ich konnte mich ideal auf die Charaktere einlassen, denn ihre Geschichten sind sowohl emotional als auch lebendig. Alles hat mich bewegt und ich habe die ganze Zeit mitgefiebert. Besonders das Ende ist so einfühlsam und fesselnd, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Wer große Gefühle, eine rührende und fantasievolle Geschichte und zwei hinreißende Protagonisten erleben möchte, sollte hier auf jeden Fall sofort zugreifen. Meine Leseempfehlung ist gewiss!

Veröffentlicht am 20.08.2018

Die bewegende Lebensgeschichte der Doris Alm

Das rote Adressbuch
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Die bewegende Lebensgeschichte der Doris Alm

Doris ist inzwischen 96 Jahre alt und weiß genau, ihre Tage auf dieser Welt sind gezählt. Doch immer, wenn sie ihr Adressbuch aufschlägt, rinnen Erinnerungen ...

Die bewegende Lebensgeschichte der Doris Alm

Doris ist inzwischen 96 Jahre alt und weiß genau, ihre Tage auf dieser Welt sind gezählt. Doch immer, wenn sie ihr Adressbuch aufschlägt, rinnen Erinnerungen durch ihre Gedanken. Erinnerungen, die sich nicht aufgeben möchte. Erinnerungen, die sie an ihre Großnichte Jenny weitergeben möchte. Deshalb schreibt Doris alles auf, was sie auf ihrem Lebensweg erlebt hat. Eine große Liebe, neue Freundschaften und gefährliche Situationen. Ein Weg, der sie bis an ihre Grenzen geführt hat.

Sofia Lundberg erzählt mit ihrem Roman „Das rote Adressbuch“ eine sehr bewegende Geschichte. Es ist eine Mischung aus Reise in die Vergangenheit und der Gegenwart. Eine gelungene Interpretation von Historie und Drama, was dieses Werk so unglaublich fesselnd und mitreißend macht!

Doris ist die Hauptfigur in dieser Geschichte.
Sie ist 96 Jahre alt und weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie ist einsam, alt und gebrechlich. Pflegerinnen helfen ihr durch den Tag, ihre Freunde sind bereits alle verstorben, nur ihre Großnichte erinnert sie an die Familie. Doch sie wohnt in Amerika, während Doris in Stockholm lebt. Sie skypen täglich, dennoch plagt sie die Einsamkeit.
Damit ihre Geschichte nicht mit ihrem Tod stirbt, schreibt sie für Jenny ihre Erlebnisse auf und erzählt von ihrer Kindheit, von ihrer Jugend und ihrem Leben danach. Sie nimmt den Leser mit in eine unbekannte Welt, voller Angst, Sorgen und Armut. Aber auch in eine Welt voller Hoffnungen und Zuversicht. Als sie selbst noch an das große Leben und die Liebe glaubte.

In abwechselnden Phasen beschreibt Sofia Lundberg die Gegenwart aus Sicht des Erzählers und die Vergangenheit aus Doris Blickwinkel. Dabei nutzt sie eine chronologische Reihenfolge und eine lebendige und ausdrucksstarke Erzählweise. Es ist einfach, sie die Erlebnisse vorzustellen und zu Doris einen gelungenen Bezug aufzubauen. Besonders interessant ist es mitzuerleben, wie traurig ihr Leben zum Ende hin geworden ist, während sie als junges Mädchen noch so viele Träume hatte. Es ist fast schon melancholisch mitzuverfolgen, wie sich Doris auf ihr Ende freut. Sie will endlich alle wiedersehen und hofft auf eine große Feier.

Während ihrer Erzählungen wird ebenfalls deutlich, wie aufregend das Leben zwischen den Jahren von 1928 bis in die 1960er Jahre hinein gewesen sind. Besonders für Frauen, die zwischen den Ländern leben und sich auf waghalsige Reisen begeben. Doris Weg führt von Stockholm über Paris nach New York, dann zurück nach London und Stockholm. Doch ihr Herz ist auf Reisen geblieben.

Eine großartige Geschichte,
die mich nachdenklich gestimmt hat

Mein persönliches Fazit:
Es ist schon merkwürdig. Während wir in unserer eigenen Gegenwart verweilen, denken wir viel zu selten an die Erlebnisse, die unsere Eltern und Großeltern durchgemacht haben. Im Hier und Jetzt ist alles so einfach, doch damals waren die Tage wesentlich schwerer und härter. Es gab kein Handy, es gab kein Flugzeug, es gab nur wenig Luxus. Vielleicht hat Doris mich gerade deshalb so bewegt, weil sie eine schwere Zeit hinter sich hat und mich durch ihre teilweise traurigen und erschreckenden Erlebnisse begeistert hat. Zusätzlich finde ich das Ende super gelungen, denn auch für Doris gibt es zum Schluss noch ein kleines Happy End. Das hat mich richtig gefreut, denn die alte Dame hat es richtig verdient.
Da mich die Geschichte in so vielen verschiedenen Bereichen glücklich gestimmt hat, bin ich froh, dass ich Doris Lebensweg mitverfolgen konnte. Vielleicht sollten wir tatsächlich öfters mal anhalten und uns die Erzählungen unserer Verwandten und Freunde anhören, die auf eine aufregende Zeit zurückblicken. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Dieses Buch sorgt für große Emotionen!

Vox
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Wie würdest Du reagieren, wenn Du nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürftest?

Mit dieser Frage beschäftigt sich Jean seit gut einem Jahr, denn seitdem trägt sie den Wortzähler an ihrem linken Handgelenk. ...

Wie würdest Du reagieren, wenn Du nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürftest?

Mit dieser Frage beschäftigt sich Jean seit gut einem Jahr, denn seitdem trägt sie den Wortzähler an ihrem linken Handgelenk. Für jedes Wort, das sie spricht, steigt die Zahl auf dem Display. Ab 100 Wörtern erwartet sie ein kräftiger Stromschlag, der sich alle 10 Wörter erheblich steigert, bis es zu schweren Verbrennungen kommt. Jean ist keine Ausnahme, denn alle Frauen tragen nun einen Wortzähler. Alle Frauen sind praktisch über Nacht entmündigt worden. Sie dürfen nicht mehr sprechen, nicht mehr arbeiten, mussten ihren Pass und ihre Handys abgeben. Ihre Bücher, Laptops oder Schreibutensilien werden sicher von den Ehemännern verschlossen, damit die Frauen sich nicht untereinander verständigen können. Auch Zeichensprache wird nicht geduldet. Wer es dennoch praktiziert, wird in ein Gefangenenlager gebracht.
Die Frau ist nichts mehr wert, nur noch der Mann hat das Sagen. Doch Jean erkennt eine Möglichkeit, wenn sie sich bietet, denn sie gibt nicht auf und kämpft um ihre Stimme, als es bereits fast ausweglos erscheint.

Christina Dalcher bringt mit dem Roman „VOX“ so manche Gefühle in Wallungen, denn sie vermittelt durch die Worte ihrer Protagonistin Jean eine Unmenge an Wut, Aggressivität und Machtlosigkeit.

Diese Geschichte projiziert eine schreckliche Zukunft, denn die Stimme wird den Frauen genommen. So auch der Hauptfigur dieses Buches.
Dr. Jean McClallan ist eine erfolgreiche Medizinerin, die sich auf klinische Untersuchungen am Gehirn spezialisiert hat. Bis vor einem Jahr hat sie zusammen mit zwei sehr wichtigen Kollegen an einem Serum geforscht, dass Schlaganfallpatienten helfen sollte. Doch von einem Tag auf den anderen durfte sie die Forschungen nicht mehr weiterbetreiben, denn sie ist schließlich eine Frau. Und Frauen gehören nach Hause, an den Herd, in den Schoß der Familie.
Als der Bruder des Präsidenten nun an einem Hirnschaden leidet, soll Jean weiterarbeiten und für die Rettung des Selbigen sorgen. Doch sie hat ein negatives Gefühl. Irgendetwas stimmt nicht, doch was ist es genau? Sollte sie weiterarbeiten und gibt es so vielleicht eine Chance, ihre Familie zu retten.

Denn nicht nur Frauen sind von den Wortzählern betroffen, auch kleine Mädchen müssen diesen bereits tragen. Kurz nach der Geburt wird den Mädchen das Gerät angelegt und sie dürfen sie Sprache gar nicht erst erlernen. Jean hat eine sechsjährige Tochter und macht sich große Sorgen um ihre Jüngste. Die drei älteren Kinder sind bereits auf dem richtigen Wege, indoktriniert zu werden, denn der Schulplan ist bereits auf die neuen Grundregeln angepasst worden.

Die Handlung selbst ist gar nicht von so großer Bedeutung. Vielmehr sind es die vielen Kleinigkeiten, die für Entsetzen sorgen. Die Stellen, wenn der siebzehnjährige Sohn seiner Mutter sagt, dass sie nur dafür da sei, den Haushalt zu führen. Die Stellen, wenn drei Frauen sich im Supermarkt mit Händen und Füßen unterhalten und anschließend vom Sicherheitspersonal abgeführt werden. Die Passagen, wenn eine Minderjährige vorehelichen Geschlechtsverkehr verübt und dafür öffentlich gedemütigt wird. Es sind die kleinen Dinge, die dieser Erzählung so viel Ausdruck verleihen, weshalb alles so lebendig und authentisch erscheint.

Christina Dalcher hat außerdem das Talent, während eines Absatzes mühelos in der Zeit zu springen. Während Jean gerade eine Handlung ausübt, driftet sie gedanklich ab und erzählt aus ihrer Jugend oder vor der Einführung der Wortzähler. Dabei werden ihre Emotionen sehr bildlich und fesselnd beschrieben. Es ist einfach sich die vierfache Mutter vorzustellen und mit ihr zu bangen.

Dieses Buch sorgt für große Emotionen!

Mein persönliches Fazit:
Als ich von diesem Werk erfahren habe, wusste ich einfach, dass ich es lesen muss!
Und ich bin sehr glücklich, dass der Verlag mit vorab mit einem Exemplar versorgt hat, denn diese Geschichte hat mich richtig mitgerissen.

Während der ersten etwa hundert Seiten habe ich eine unbändige Wut in mir gespürt, weshalb ich gleich meine ganze Familie zur Hausarbeit verdonnert habe. Schließlich ist es nicht nur die Sache der Frau. Emanzipation ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Gut. Doch in diesem Werk wird es nicht geduldet. Hier sind Frauen wertlos. Reine Hausfrauen und Geburtsmaschinen. Schrecklich!
Doch genau das hat mich an dem Werk so gefesselt, denn die Autorin schreibt so herrlich leidenschaftlich, dass ich mich wunderbar in Jean hineinversetzen konnte. Ihre Liebe zur Familie, aber auch ihre Sorgen und Ängste sind während des gesamten Lesens absolut präsent und nachvollziehbar.
Mein einziges kleines Manko, wenn ich es so nennen darf, ist das Finale. Hier geht mir alles etwas zu schnell und wenig logisch vonstatten. Ein paar Passagen habe ich doppelt gelesen, weil ich befürchtete, irgendetwas überlesen zu haben. Doch es fehlte nichts, nur der Zusammenhang kam nicht ganz bei mir an. Aber davon abgesehen, ist es ein fantastisches Werk, das auf jeden Fall gelesen werden muss. Es sollte abschreckend wirken, denn wenn eine Regierung erst der Frau die Stimme nimmt, was passiert als Nächstes? Homosexualität wird unter Strafe gestellt, Sklaverei wird wieder eingeführt und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung? So weit weg von der Realität sind die Ideen der Autorin nicht. Hoffen wir alle, dass sie reine Fiktion bleiben.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Große Gefühle – Klasse Unterhaltung!

Verliebt bis über beide Herzen
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Molly hat ein paar sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb sie heute nur unter einem Pseudonym ihr Buch veröffentlicht und in New York Zuflucht gesucht hat. Männern hat sie abgeschworen, denn ihre ...

Molly hat ein paar sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb sie heute nur unter einem Pseudonym ihr Buch veröffentlicht und in New York Zuflucht gesucht hat. Männern hat sie abgeschworen, denn ihre letzte Beziehung endete in einer Vollkatastrophe. Deshalb liebt sie ihren Dalmatiner Valentine von ganzem Herzen und fühlt sich damit rundum wohl. Bis sie eines Tages den smarten Scheidungsanwalt Daniel kennen lernt.

Ist Daniel für gewöhnlich eher griesgrämig und schonungslos ehrlich, so hat Molly bei ihm den Wunsch nach mehr geweckt. Er möchte sie kennen lernen und dazu ist ihm fast jedes Mittel recht. Doch wird es sich auch lohnen? Denn Molly denkt, dass sie sich nicht verlieben kann und damit wären Probleme vorprogrammiert. Haben Daniel und Molly eine Chance?

Sarah Morgan ist eine bekannte und beliebte Romanautorin, die es herrlich versteht, mit den Gefühlen ihrer Protagonisten und Leser zu spielen. Mit dem Werk „Verliebt bis über beide Herzen“ versucht sie nun für Molly und Daniel das Happy End zu verwirklichen.

Ganz im Fokus dieser Erzählung stehen die beiden sympathischen Charaktere Molly und Daniel, die beide von ihren früheren Erlebnissen stark geprägt worden sind.
Molly ist sehr vorsichtig geworden. Sie glaubt nicht, dass sie sich jemals verlieben wird. Sie ist ein bodenständiger Mensch und kennt sich durch ihre Arbeit als Psychologin hervorragend mit dem Thema Liebe aus. Doch ihr selbst ist das noch nie passiert. Sie glaubt einfach, dass sie dazu nicht in der Lage ist.
Daniel hat sich auch noch nie verliebt, obwohl er seine Schwestern Harriet und Fliss über alles liebt. Doch die großen Gefühle hat er noch nie erlebt. Er ist Scheidungsanwalt und wird jeden Tag mit den Folgen von Trennungen konfrontiert. Vielleicht ist er auch deshalb so realistisch. Dennoch mag er Molly und will mehr Zeit mit ihr verbringen. Was zunächst als kleiner Flirt beginnt, entpuppt sich schon bald als eine Romanze. Doch kann sie für Molly und Daniel auch zur großen Liebe werden?

Die Handlung ist relativ leicht zu verfolgen, denn das Hauptaugenmerk liegt auf der langsam wachsenden Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Doch darüber hinaus hat die Autorin durch die Zwillinge Fliss und Harriet schonmal zwei neue Charaktere integriert, die ebenfalls sehr interessant erscheinen. Zusätzlich gibt es auch eine Hundegeschichte, die für viele große Momente sorgt und so die Handlung zusätzlich aufpeppt.
Da Sarah Morgan es herrlich versteht, mit den Gefühlen ihrer Charaktere zu spielen, ist es ein Vergnügen, dieser zarten Liebesgeschichte zu folgen. Die Autorin verwendet eine moderne und ausdrucksstarke Erzählweise, die für ordentlich Schwung sorgt und das Gesamtwerk bildlich und lebendig erscheinen wird. Es fällt leicht, sich auf die Erlebnisse einzulassen und sich die Protagonisten vorzustellen.

Große Gefühle – Klasse Unterhaltung!

Mein persönliches Fazit:
Ich bin nach wie vor ein großer Fan der Autorin. Sie hat die Fähigkeit, Tragik und Romantik herrlich zu kombinieren und eine glaubwürdige Kulisse erscheinen zu lassen.
Dieser Roman hat mir ebenfalls gut gefallen, wenn ich aber auch schon bessere Werke von ihr gelesen habe. Meiner Meinung nach sind die ganz großen Emotionen nicht zu Hundertprozent rübergekommen, dennoch verleiht Sarah Morgan der Geschichte eine erfrischende Leichtigkeit, weshalb ich mich innerhalb der Erzählung wunderbar aufgehoben und unterhalten gefühlt habe. Also insgesamt ein tolles Buch, das für aufregende Lesestunden sorgt und den Wunsch nach mehr weckt.