Ein Roman, der zum Träumen verführt…
Die SchmugglerladyDie gebürtiger Wiener Autorin Lisa McAbbey ist inzwischen zahlreichen Lesern durch ihre Werke „Der Spion mit dem Strumpfband“ oder „Reise nach Edinburgh“ bekannt. Auch in diesem Buch widmet sie sich wieder ...
Die gebürtiger Wiener Autorin Lisa McAbbey ist inzwischen zahlreichen Lesern durch ihre Werke „Der Spion mit dem Strumpfband“ oder „Reise nach Edinburgh“ bekannt. Auch in diesem Buch widmet sie sich wieder der historischen Kulisse Englands, wenn sie sich mit dem berüchtigten Schmugglerhandwerk beschäftigt.
Ganz im Mittelpunkt dieser romantischen, zeitgleich aber auch aufregenden Erzählung steht die 20-jährige Lysia, die nach dem Tod ihres Vaters plötzlich zwischen den Stühlen sitzt. Zum einen möchte sie ihre Familie vor dem sicheren Bankrott retten und sieht nur im Schmuggel eine Chance zu überleben, zum anderen wird sie vom Bürgermeister erpresst, dessen Sohn heiraten zu müssen, da er über ihre illegalen Aktivitäten Bescheid zu wissen scheint.
Sie versucht bei allen Problemen stets einen kühlen Kopf zu bewahren, doch der Stallknecht Jack Ryder hat es ihr richtig angetan. Sie fühlt sie zu ihm hingezogen, obwohl sie weiß, dass sie niemals zusammen sein werden. Der Stand erlaubt es ihr nicht.
Die Handlung baut sich logisch, langsam und nachvollziehbar auf. In einem gemütlichen Tempo lernt der Leser erst Lysia und ihre Familie näherkennen, ehe es mit dem Schmuggeln losgeht. Doch spätestens ab diesem Moment hat sich eine herrliche Atmosphäre aufgebaut, die einfach zum Weiterlesen verführt. Hier stimmt das Gesamtkonzept, denn durch diese lebendige und authentische Kulisse fühlt der Leser sich ins 18. Jahrhundert zurückversetzt. Lisa McAbbey schafft es mühelos, der jungen Frau Persönlichkeit zu verleihen und ihr Schicksal realistisch einzufangen. Besonders die Ungleichberechtigung zwischen Mann und Frau wird hier deutlich eingefangen und in Szene gesetzt.
Ein Roman, der zum Träumen verführt…
Mein persönliches Fazit:
Bisher ist Lisa McAbbeys Roman „Die Reise nach Edinburgh“ mein Lieblingswerk der Autorin, doch nun muss ich einfach nochmal nachdenken, ob nicht dieses Buch den Status erhält.
Mich hat das Buch vom Fleck weg begeistert, denn Lysia ist eine Person, die mich durch ihre lockere und herzliche Art und Weise schnell berühren konnte. Ich habe mich mit ihr verbunden gefühlt und konnte mit ihr mitleiden und bangen. Zeitgleich habe ich aber auch stets auf das Happy End gehofft, dass sie hoffentlich ereilen würde. Deshalb konnte ich das Buch auch so gut wie nie aus der Hand legen und musste einfach wissen, wie es weitergehen wird.
Zusätzlich muss noch angemerkt werden, dass die Schriftstellerin einfach viel nützliches Wissen in die Geschichte hat einfließen lassen, denn sie lässt durch ihre Worte alles glaubwürdig und bildlich erscheinen. Es ist einfach schön zu sehen, wenn sich Autoren auch tatsächlich mit der Materie, über die sie schreiben, beschäftigen.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, denn es bietet alles, was einen historischen Roman ausmachen sollte: Dramatik, Romantik und viel Gefühl.