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Veröffentlicht am 09.12.2016

Ein absolut gelungenes Ende!

Secrets
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Seit dem Tod ihrer besten Freundin Marie leidet Kassy unter Panikattacken. Nur mit Mühe durchlebt sie den Tag und hält sich an ihren eigenen Worten fest, dass sie selbst lebt. Doch jeder Moment wird für ...

Seit dem Tod ihrer besten Freundin Marie leidet Kassy unter Panikattacken. Nur mit Mühe durchlebt sie den Tag und hält sich an ihren eigenen Worten fest, dass sie selbst lebt. Doch jeder Moment wird für sie zu einer wahren Zerreißprobe. Auch ihre gute Freundin Emma hat sich von ihr abgewandt. Seit dem Tod Maries scheint alles aus den Fugen geraten zu sein. Doch dann lernt Kassy Jan kennen und irgendwie sprühen recht schnell die Funken. Darf sie sich jetzt schon mit einem Jungen anfreunden, erst so kurz nach der Beerdigung ihrer Freundin? Und plötzlich steht der Verdacht im Raum, dass Marie gar nicht selbst gesprungen ist, sondern dass sie umgebracht wurde. Für Kassy wird diese Zeit zu einer richtigen Geduldsprobe, weiß sie doch vielleicht mehr, als sie bereit ist zu erzählen…

„Was Kassy wusste“ ist nach den beiden ersten Teilen „Wen Emma hasste“ und „Wem Marie vertraute“ nun der dritte und finale Band der Secrets-Trilogie. Endlich erfährt der Leser, was tatsächlich vorgefallen ist und kann nun einen wunderbaren Schlussstrich unter die Geschichte setzen.

Sehr interessant ist es, dass alle drei Bände von verschiedenen Autorinnen verfasst worden sind. So kann in diesem Teil Schriftstellerin Lara De Simone Kassy Leben einhauchen und ihre Seite authentisch und glaubwürdig darstellen.
Also vornweg sollte angemerkt werden, dass es sich anbietet, alle Teile zu kennen, ehe der Leser sich auf Kassys Sicht einlässt. Denn nur schwer können die Zusammenhänge erkannt werden. Doch wer um die Hintergründe weiß und wem Emma und Marie bereits vertraut sind, wird hier ganz leicht in die Handlung hineinfinden.

Die Erzählung startet kurz nach dem Tod Maries, zu einer Zeit, als Kassy das alles kaum verarbeitet hat. Sie berichtet von ihren Panikattacken und von ihrem Zwist mit Emma, die einfach nicht glauben möchte, dass Marie Selbstmord begangen hat. Als dann auch noch herauskommt, dass Marie tatsächlich gestoßen wurde, bricht auch für Kassy eine Welt zusammen. Dabei wird die junge Protagonistin von der Autorin sehr bildlich und gefühlvoll beschrieben. Ihr Charakter kommt gut zu Geltung und erscheint vollkommen anders, als er in den ersten Bänden gewirkt hat. Doch dadurch, dass sie nun selbst die Begebenheiten beschreibt, erhält sie eine interessante Persönlichkeit.

In den ersten Bänden sind zig Fragen aufgetaucht, die noch unbeantwortet geblieben sind. In diesem Buch findet der Leser endlich die richtigen Antworten. Warum Emma wirklich Kassy hasste, warum Marie wirklich dem Falschen vertraute und warum Kassy tatsächlich mehr wusste…

Normalerweise fällt es Schriftstellern schwer, einen guten Abschluss unter eine Reihe zu bringen. Doch hier ist es dem Trio perfekt gelungen. Sie bringen die Erzählung zu einem logischen und nachvollziehbaren Ende. Ein Finale, mit dem jeder Leser gut leben kann.

Ein absolut gelungenes Ende!

Mein persönliches Fazit:
Ganz zu Anfang fiel es mir nicht so leicht, mich auf die Worte einzulassen und mir Kassy vorzustellen. Kassy war für mich stets die unsympathischste Protagonistin, deshalb wollte ich sie gar nicht kennenlernen. Doch nach und nach wurde sie mir vertrauter und ich musste erkennen, dass sich hinter ihrer Fassade eine ganze Menge versteckt. Sie hat mich wirklich überrascht und teilweise in Staunen versetzt. Dennoch konnte dieser dritte Teil nicht ganz an die emotionale und gefühlvolle Handlung der ersten beiden Bände anschließen. Hier kommt es zwar zum Schluss knüppeldick, doch bis dahin dauert es einfach ein wenig zu lang. Deshalb kann ich dem Werk nicht die ganz große, doch immerhin eine kleine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Spannung und Dramatik in perfekter Kombination

Anonym
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Während die junge Polizistin Nina Salomon an ihrem ersten Arbeitstag bei der Hamburger Mordkommission direkt mit einem grausamen Fund konfrontiert wird, können die Zuschauer des Darknet praktisch hautnah ...

Während die junge Polizistin Nina Salomon an ihrem ersten Arbeitstag bei der Hamburger Mordkommission direkt mit einem grausamen Fund konfrontiert wird, können die Zuschauer des Darknet praktisch hautnah am Tod des gefundenen Opfers teilnehmen, denn der Betreiber einer Internetseite bietet ein schreckliches Spiel für die Hamburger Bürger an.

Jeder User kann anonym seine persönlichen Favoriten nominieren, Opfer vorschlagen und somit am nächsten Mord mitwirken. Der Gewinner des Votings wird als nächstes zur „Schlachtbank“ geführt und dort im Todeskampf präsentiert.
Nicht nur Nina ist an der Suche nach dem Verbrecher beteiligt, auch ihr neuer Kollege und Vorgesetzter Daniel Buchholz ist von dem Mord schockiert. Er und das ganze Team müssen schnell eine Lösung finden, denn sonst wartet bereits das nächste Opfer auf seinen Tod. Doch während ihrer gemeinsamen Suche kommen sie dem Betreiber der Website immer näher, vielleicht sogar zu nah?

„Anonym“ ist das Werk von den beiden Bestseller-Autoren Ursula Poznanski und Arno Strobel, die bereits mit vielen Einzelromanen gezeigt haben, dass sie es meisterhaft verstehen, ihre Leser zu begeistern und in Staunen zu versetzen. Mit diesem Buch ist ihnen ein weiteres Lesehighlight gelungen, das an die Seiten fesselt.

Ganz im Fokus der Geschichte stehen Nina Salomon und Daniel Buchholz. Immer abwechselnd präsentieren sie aus ihrer jeweiligen Sicht die Erlebnisse und lassen so ihre Gedanken und Emotionen lebendig werden.
Interessant ist es, dass erst während des Lesens deutlich wird, dass nach jedem neuen Kapitel der Andere im Mittelpunkt steht. Ganz zu Anfang ist es etwas verwirrend, doch nach und nach, mit zunehmender Seitenzahl, wird es immer einfacher. Irgendwann weiß der Leser einfach, wer welche Umschreibungen und welche Worte für seine Gedanken wählt.

Direkt auf den ersten Seiten geht es in die dramatische und spannende Handlung, die von Beginn an begeistert. Schockierende Bilder werden suggeriert und so für Authentizität und Brutalität gesorgt. Doch neben den grausamen Ereignissen bleibt auch genug Raum, die beiden neuen Kollegen kennenzulernen. Sowohl Nina, als auch Daniel, haben mit ihre kleinen und großen Problemen zu kämpfen. Erlebnisse aus deren Vergangenheit, aber auch die Entwicklung privater Beziehungen bringen ihre Charaktere hervorragend zur Geltung. So erscheinen beide glaubwürdig und facettenreich.

Gerade bei Top-Autoren ist der Leser immer ein wenig auf der Suche nach den kleinen Fehlern in der Handlung. Doch hier wird dieser enttäuscht werden, denn alles hat Hand und Fuß. Die Geschichte wurde perfekt ausgearbeitet und bietet eine logische und nachvollziehbare Erzählung. Hier passt einfach alles und das Gesamtkonzept geht vollkommen auf. Außerdem wird durch den langsam wachsenden Spannungsbogen ein gewisser Suchtfaktor erzeugt, der einfach zum Weiterlesen verführt.

Nina & Daniel sind ein tolles Team!
Spannung und Dramatik in perfekter Kombination…

Mein persönliches Fazit:
Schon das Cover und die kurze Inhaltsangabe haben mein Interesse an dem Werk geweckt. Als ich dann noch gesehen, dass zwei großartige Schriftsteller das Buch geschrieben haben, musste ich es einfach lesen. Zum Glück – denn es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite herrlich unterhalten und mit einer aufregenden Geschichte belohnt. Die Charaktere haben mich erreicht und ich habe die ganze Zeit mit ihnen mit gefiebert. Zusätzlich hat mich die Handlung überrascht und überwältigt. Deshalb fällt es mir ganz leicht, diesem Werk eine große Leseempfehlung auszusprechen.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Gute Story, sympathische Charaktere...

Küsse wie Schneeflocken
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Cheryl ist noch jung, doch sie weiß genau was sie will. Zunächst möchte sie gemeinsam mit ihren Huskies bei einer Adventure-Agentur als Musher, als Hundeschlittenführerin, etwas Geld verdienen und Erfahrung ...

Cheryl ist noch jung, doch sie weiß genau was sie will. Zunächst möchte sie gemeinsam mit ihren Huskies bei einer Adventure-Agentur als Musher, als Hundeschlittenführerin, etwas Geld verdienen und Erfahrung sammeln, ehe sie ihr Studium als Tiermedizinerin am College beginnt. Doch schon auf dem Weg zu ihrem neuen Aufgabengebiet lernt sie den mysteriösen Rick kennen, der sich sofort in ihr Herz stiehlt. Dabei möchte sie sich auf keine Ablenkungen einlassen. Hat diese junge Beziehung dennoch eine Chance?

"Küsse wie Schneeflocken" ist ein Roman aus der Feder von Autorin Joanna Wolfe, die mit diesem Werk dem Treiben in Alaska bildlich Leben einhaucht.

Der Leser dieser Geschichte wird von Cheryls Gedanken und Beweggründen empfangen, denn alles in dieser Erzählung dreht sich um die junge Frau, die sich erst kürzlich von ihrem Freund getrennt hat. Außerdem steht sie kurz davor, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Gemeinsam mit ihren sechs Huskies macht sich sich auf die weite Reise durch Alaskas Winterlandschaft. Dabei erscheint sie authentisch und liebenswert. Sie hat das Herz am rechten Fleck und lebt ihren Traum vom Leben.

Die kleine Lovestory mit dem texanischen Cowboy Rick wird interessant mit eingebaut, denn zu Beginn scheint ihre Romanze kaum wahrnehmbar. Nach und nach treffen sie erneut aufeinander und beiden wird schnell bewusst, dass sie doch mehr für den anderen empfinden. Der Weg bis zum großen Finale ist aber lang und aufregend. Außerdem eher nebensächlich für die Entwicklung der jungen Protagonistin. Die eigentliche Erzählung widmet sich Cheryls Leidenschaft, dem Hundeschlittenrennen, welches ausgiebig und sehr glaubwürdig beschrieben wird.

Leider erscheint die Handlung zwischendurch ein wenig langatmig und künstlich verlängert. Einige Passagen hätte die Schriftstellerin auch weglassen können, denn sie sind für Cheryls Geschichte uninteressant. Doch darüber hinaus bleibt genug Raum, sich mit der Figur anzufreunden und sie kennenzulernen.

Gute Story, sympathische Charaktere...

Mein persönliches Fazit:
Das Buch liest sich herrlich locker und leicht. Es ist mir leichtgefallen, mich auf Cheryl einzulassen und mich in ihre Welt hineinzuversetzen. Sie ist mir von Anfang an liebevoll und authentisch erschienen. Die Liebesgeschichte hingegen konnte mich nicht ganz erreichen, die Funken sind nicht übergesprungen, obwohl Rick und Cheryl zusammenpassen. Doch irgendwie fehlten die Schmetterlinge im Bauch. Auch die großen Gefühle wurden nicht ganz perfekt umgesetzt, da hätte es durchaus mehr Tiefgang geben können. Doch alles in allem hat mich die Geschichte gut unterhalten und mich bildlich ins kalte Alaska versetzt. Deshalb gibt es von mir für dieses Buch auch eine gute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Der beste Band der ganzen Reihe!

Blutige Fesseln
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Will Trents persönlichster Fall wird zu seinem größten Albtraum, als das GBI einen frischen Tatort in Augenschein nimmt. Denn nach den ersten Ermittlungen gibt es neben der gefundenen, männlichen Leiche ...

Will Trents persönlichster Fall wird zu seinem größten Albtraum, als das GBI einen frischen Tatort in Augenschein nimmt. Denn nach den ersten Ermittlungen gibt es neben der gefundenen, männlichen Leiche auch genügend Beweise, dass sich kurz zuvor noch eine weitere, schwer verletzte Person dort befunden haben soll. Nach und nach verdichten sich die Hinweise und als mögliche Täterin wird Angie Polaski fokussiert, Wills noch Ehefrau, mit der ihn eine 30-jährige Beziehung verbindet. Nicht nur Dr. Sara Linton ist entsetzt, auch für Will sind die Ereignisse schrecklich, denn wenn die Vermutungen stimmen, ist Angie verletzt und auf der Flucht. Wie lange wird sie durchhalten und kann Will sie schnell genug finden? Doch am meisten muss sich der Agent fragen, ob es sich erneut um ein perfides Spiel von Angie handelt, die nur zeigen möchte, dass sie seine Verbindung zu Sara nicht akzeptiert?

Ein weiterer aufregender Fall, der nicht nur Will und Sara stark mitnimmt, sondern auch Angie Polaski ordentlich Zeit und Raum lässt, sich zu entwickeln und zu präsentieren.

Die amerikanische Autorin Karin Slaughter hat schon so viele, grausame Werke geschrieben, die stets für Dramatik, Spannung und Horror gesorgt haben. So geht es auch mit ihrem neusten Werk weiter. Wer die anderen Will-Trent und Sara-Linton-Bücher noch nicht kennen sollte, darf hier aber beherzt zugreifen, denn das Buch beinhaltet eine in sich abgeschlossene Handlung. Die Charaktere werden hier genauso, wie in jedem anderen Roman, neu vorgestellt und dem Leser vertraut gemacht. Einzig die persönliche Entwicklung der Protagonisten kann nur durch die Einhaltung der Romanreihenfolge miterlebt werden. Deshalb gibt es auch die Empfehlung, nicht nur diesen, sondern alle Bände der Reihe zu verschlingen.

Wie gewohnt schafft es Karin Slaughter schon nach wenigen Seiten den Leser an die Geschichte zu fesseln, denn die Handlung beginnt vom ersten Augenblick spannend und aufregend. Sofort ist der Wunsch geweckt, mehr zu erfahren, denn die einleitenden Worte im Prolog haben schon die gesamte Aufmerksamkeit erweckt, die für höchste Dramatik stehen. Bei dieser Autorin spürt der Leser regelrecht, dass sie sich ideal mit der Szenerie auseinandergesetzt und der Erzählung einen logischen und glaubhaften Ablauf verschafft hat. Alles wirkt stimmig und nachvollziehbar.

Wer die Reihe kennt, darf sich auf ein Wiedersehen mit allen bekannten Charakteren freuen. Natürlich steht in diesem Buch erneut Will im Mittelpunkt, doch auch Sara, Angie, Amanda und Faith erhalten ihren Platz, damit sie weiter an Persönlichkeit wachsen können. Das Ensemble wird immer lebendiger und authentischer, wodurch sich ein herrlich leichter Lesegenuss einstellt, denn es ist ganz einfach, sich die Protagonisten vorzustellen und sich in ihre Person hineinzuversetzen.

Der Erzählstil ist erneut mitreißend und brutal ehrlich. Frau Slaughter verschönt ihre Beschreibungen nicht und lässt die Kulisse blutig, dramatisch und aufregend erscheinen. Manchmal wirkt es etwas bizarr und abstoßend, doch genau das macht den Reiz des Werks aus. Eigentlich möchte der Leser das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Der beste Band der ganzen Reihe!

Mein persönliches Fazit:
Für mich gehört dieses Buch einfach auf die Wunschliste aller Thriller-Fans. Mit diesem Werk geht die Geschichte noch einmal viel emotionaler und tiefgründiger weiter und weckt die persönliche Seite von Will Trent, der sich mit seiner Noch-Ehefrau auseinandersetzen muss. Auch die Beziehung zu Sara wird auf eine harte Probe gestellt, was mir unglaublich gut gefallen hat. Zudem sind Amanda und Faith zwei Frauen, die vollkommen hinter dem Agenten stehen. Das hat mich ergriffen und bewegt. Deshalb kann ich dem Buch nur eine große Leseempfehlung aussprechen, denn selten hat mich ein Roman so entsetzt und gleichzeitig gefesselt, wie es dieser getan hat.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Ein fesselnder Thriller

The Dry
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Nach über 20 Jahren zieht es Aaron Falk zurück in seine Heimat nach Kiewarra. Doch seine Rückkehr hat einen tragischen Hintergrund, denn sein ehemaliger bester Freund Luke soll nicht nur sich selbst, sondern ...

Nach über 20 Jahren zieht es Aaron Falk zurück in seine Heimat nach Kiewarra. Doch seine Rückkehr hat einen tragischen Hintergrund, denn sein ehemaliger bester Freund Luke soll nicht nur sich selbst, sondern auch seine Frau und Sohn erschossen haben. Lag es an der anhaltenden Dürre und der Hitze? Schließlich haben alle Farmer mit den Folgen der Dürreperiode zu kämpfen. Das Vieh stirbt, die Gelder werden immer knapper. Was könnte Luke bewogen haben, solch ein Szenario zu inszenieren? Aaron glaubt nicht, dass Luke freiwillig so gehandelt haben kann und beginnt selbst Nachforschungen anzustellen. Obwohl er selbst noch ein paar Rechnungen mit den Bewohnern der Stadt offen hat.

Das Werk „The Dry“ ist das Debüt der britischen Autorin Jane Harper, die mit diesem Thriller einen ganz besonderen Start hingelegt hat.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Aaron Falk, der als Polizeibeamter und guter Freund von Luke zurück in seine Heimatstadt Kiewarra kehrt. Vor Ort muss er sich nicht nur mit der Trauergemeinde, den Eltern der Opfer, sowie seinen ehemaligen Schulfreunden auseinandersetzen. Auch seine Vergangenheit hält Einzug und bringt damit zusätzlichen Schwung in die Handlung.

Aaron ist ein sympathischer Mann, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht. Er ist authentisch, hilfsbereit und clever. Außerdem ist er davon überzeugt, dass der Mord und anschließende Selbstmord von Luke überhaupt nicht dessen Natur entspricht. Zwischen den Anfeindungen der Bewohner behält er dennoch den Überblick und macht sich auf die Suche nach Antworten.

Interessant ist die Aufmachung der Geschichte, denn es gibt hier gleich zwei Handlungsstränge, die beide sehr lebendig und aufregend beschrieben worden sind. Zum einen geht es um den Tod von Aarons Schulfreundin Ellie, die vor über 20 Jahren tot aus dem Fluss gezogen worden ist. Damals wurde er selbst beschuldigt, das damals 16-jährige Mädchen umgebracht zu haben. Gemeinsam mit seinem Vater trat er den Rückzug an und verließ die Stadt um anschließend in der Großstadt seinen Frieden zu finden.

Heute geht es um den Tod seines Schulfreundes Luke, der seinen Sohn und seine Frau erschossen haben soll. Anschließend beging Luke anscheinende Selbstmord. Doch auch hier kommen schnell Zweifel auf. Wer könnte Schuld am Tod der Familie haben?

Beide Ideen wurden in einer glaubhaften Kulisse, die realistisch und bildlich beschrieben wurde, zusammengefasst. Auch der regelmäßige Sprung zwischen dem Hier und Jetzt und der Erzählung aus der Vergangenheit wurden perfekt in Einklang gebracht. Alles fügt sich herrlich zusammen und macht aus dieser Handlung etwas Besonderes.

Einziges Manko an der Erzählung ist die Länge der Geschichte. Manchmal hätte die Schriftstellerin nicht ein ganz so gemächliches Tempo an den Tag legen brauchen. Zwischendurch zieht sich die Handlung etwas, was gar nicht nötig gewesen wäre. Denn in diesem Werk gibt es so vieles zu entdecken, dass der Leser regelmäßig überrascht wird.

Ein fesselnder Thriller, der unter die Haut geht!

Mein persönliches Fazit:
Nicht ganz perfekt, doch dafür mit einer wunderbaren, authentischen Geschichte versehen, die mich begeistern konnte. Die Handlung ist spannend und glaubwürdig, die Charaktere facettenreich und die Dramatik zum Greifen nah. Also alles in allem kann ich das Werk allen Freunden von Thrillern empfehlen. Ich selbst bin schon sehr gespannt, was Jane Harper als nächstes aus dem Hut zaubern wird.