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Veröffentlicht am 23.03.2021

Endlich wieder Romantik in Lichterhaven!

Vier Pfoten im Sommerwind
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Ella kann es nicht fassen, dass sie sich nun ausgerechnet mit Jörn Paulsen herumschlagen muss. Da sie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen den Zuschlag für das Veranstaltungskomitee erhalten haben, bedeutet ...

Ella kann es nicht fassen, dass sie sich nun ausgerechnet mit Jörn Paulsen herumschlagen muss. Da sie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen den Zuschlag für das Veranstaltungskomitee erhalten haben, bedeutet nun zwangsläufig, dass sie mit Jörn um alle Belange für das bevorstehende Feuerwehrfest verhandeln muss. Dabei können sie sich nicht besonders gut leiden. Seit vielen Jahren gehen sie sich deshalb auch schon aus dem Weg. Als sie sich dann auch noch um den Hund ihrer verstorbenen Großmutter kümmern soll, scheinen ihre Nerven blank zu liegen, denn Barnabas will ihr einfach nicht gehorchen. Ausgerechnet da kommt Jörn ins Spiel, der plötzlich ein Händchen für den Hund hat. Und irgendwie ist Jörn auch gar nicht mehr so schlimm, oder?

Mit dem Werk „Vier Pfoten im Sommerwind“ geht Schriftstellerin Petra Schier nun schon in die fünfte Runde ihrer Romanreihe um die fiktive Stadt Lichterhaven an der Nordsee. Nachdem sie nun schon ein paar Liebenden zu einer glücklichen Beziehung verholfen hat, geht es nun um Ella Jensen und Jörn Paulsen, die auf den ersten Blick vollkommen verschieden zu sein scheinen.

Vorweg möchte ich anmerken, dass dieses Buch eine in sich abgeschlossene Handlung beinhaltet und losgelöst von den vorherigen Romanen gelesen werden kann. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Hier geht es also um Ella und Jörn. Und um Barnabas, den jungen Bearded Collie, der Ella das Leben schwer macht.

Ella ist Ende zwanzig, flippig, selbstbewusst und ihren beiden besten Freundinnen treu ergeben. Mit dem Tod ihrer Großmutter kann sie nur schwer umgehen und auch mit dem Hund kommt sie nur bedingt klar. Trotzdem hat sie das Herz am richtigen Fleck. Wenn sie sich auch weigert, mit einem Mann aus Lichterhaven auszugehen. Bisher hat sie sich immer nur Bekanntschaften aus anderen Städten gesucht, denn niemals möchte sie das Gefühl erleben, wenn ihr ein Exfreund auf der Straße begegnet.

Jörn ist ein ruhiger, gefasster Mensch. Er hat mit dem Fischerei-Familienbetrieb, den Ausflugsfahrten und der Arbeit bei der Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Dennoch wirkt er ausgeglichen und menschlich. Zu Ella fühlt er sich hingezogen, obwohl sie sich ständig streiten. Er ist aber durchaus bereit mehr zu investieren, um herauszufinden, ob sich aus ihm und Ella mehr ergeben könnte. In jedem Fall ist er ein Sympathieträger, der den Leser schnell um den kleinen Flinger wickelt.

Die Handlung ist strukturiert und chronologisch aufgebaut. Ganz sachte wird die Liebesgeschichte ins Spiel gebracht, nachdem Ellas Großmutter plötzlich verstorben und sie den Hund geerbt hat. Nach und nach kreuzen sich Ellas und Jörn Wege und es wird stetig etwas intensiver und reizender. Die Nebenschauplätze verblassen ein wenig, denn der Fokus liegt tatsächlich auf den beiden Hauptakteuren, die sich mit ihren Freunden und Verwandten über ihre Gefühle und Gedanken auslassen. Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern, die bereits ihre Lichterhavener-Geschichte gehabt haben. Und es gibt ein paar Einblicke, die vielleicht bald folgen könnten.

In jedem Fall ist die Erzählung sehr romantisch und leidenschaftlich gestaltet worden. Durch Barnabas wird die Handlung zusätzlich aufgepeppt, denn auch seine Gedanken und Empfindungen werden durch kursiv gestellte Passagen in die Geschichte aufgenommen. Da Frau Schier über eine sehr bildliche und umfassende Erzählweise verfügt, wirkt das Gesamtwerk abgerundet und liebevoll in Szene gesetzt.

Endlich wieder Romantik in Lichterhaven!

Mein persönliches Fazit:
Irgendwie ist es fast so, als würde ich nach Hause kommen. Nach fünf Romanen ist mir Lichterhaven inzwischen so vertraut, dass ich das Gefühl habe, alle Leute dort persönlich zu kennen. Klasse.

Auch dieses Werk ist erneut so authentisch und ergreifend, dass ich Ellas und Jörns Geschichte binnen Stunden verschlungen habe. Ihre ungleiche Persönlichkeit, die sich trotz aller Umstände magnetisch anzieht, hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Petra Schier hat hier zwei Protagonisten entworfen, die glaubwürdig und facettenreich für Romantik und Tragik sorgen. Ich habe von Beginn an mitgefiebert und mich durch die langsam wachsende Beziehung der beiden herrlich unterhalten gefühlt.

Natürlich wurde ich auch durch das Gesamtbild Lichterhaven und dem Wiedersehen zahlreicher Bekannter positiv gestimmt. Denn eins haben die Werke alle gemeinsam, sie sorgen für eine ausgeglichene Stimmung und hinterlassen beim Lesen einen aufgeweckten und sonnigen Eindruck. Deshalb kann ich das Buch gerne allen weiterempfehlen, die sich auf eine sommerliche Romanze einlassen wollen. Hier werden ihr alles finden, was einen idealen Roman ausmacht: Liebe, Tragik und kalte Hundeschnauzen ;).

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Sehr spannend und unterhaltsam

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Claire durchlebt jeden Tag einen Alptraum. Gefangen im Leben einer Politikerehefrau, die unter Ängsten und häuslicher Gewalt leidet. Als sie Eva am Flughafen kennenlernt und diese sich dazu bereit erklärt, ...

Claire durchlebt jeden Tag einen Alptraum. Gefangen im Leben einer Politikerehefrau, die unter Ängsten und häuslicher Gewalt leidet. Als sie Eva am Flughafen kennenlernt und diese sich dazu bereit erklärt, die Tickets und Identitäten zu tauschen, scheint sich für Claire eine ganz neue Perspektive zu ergeben. Mit einem Mal könnten all ihre Probleme fort sein. Doch was geschieht, wenn auch Evas Leben eine Lüge ist?

Mit dem Werk „Der Tausch“ hat US-Schriftstellerin Julie Clark einen rasanten und spannungsgeladenen Thriller erschaffen, der sich mit den beiden Frauen Eva und Claire beschäftigt.

Der größte Teil der Geschichte wird aus Claires Sicht beschrieben und der Leser erlebt chronologisch ihre Reise und das größte Abenteuer ihres Lebens. Doch zwischendurch gibt es immer wieder Evas Kapitel, die von ihrer Vergangenheit erzählen und so ein vollständiges Bild auf die beiden unterschiedlichen Frauen wirft.

Claire ist eine zutiefst verletzte und verängstigte Frau in den Dreißigern. Sie ist seit zehn Jahren mit dem Sohn eines Politikers verheiratet und soll demnächst als Frau eines Senators fungieren. Doch Rory Cook ist ein gewalttätiger Mann, der Claire nichts durchgehen lässt. Schon einmal stand er in dem Ruf seiner Exfreundin Schaden zu gefügt zu haben. Claire will aus diesem Leben ausbrechen und ein neues unter falschem Namen beginnen. Doch wie es der Zufall will, verläuft nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt hat. Sie muss improvisieren und viel riskieren. Claire selbst ist eine sehr sympathische Persönlichkeit, die nach und nach immer stärker wird.

Eva hat einen ganz anderen Werdegang hinter sich. Ohne nun zu viel zu verraten, muss nur kurz angemerkt werden, dass sie in Schwierigkeiten steckt und ebenfalls schnellstens ihre Identität tauschen muss. Am Flughafen schafft sie es, Claire vom Tausch ihrer Bordtickets zu überzeugen und damit nimmt auch ihr Leben eine neue Wendung. Eva bleibt zu Beginn ein Mysterium. Doch nach und nach werden ihre Erlebnisse immer interessanter und sie wird zu einer sehr authentischen und überzeugenden Person. Dem Leser fällt es leicht, sich auch auf ihre Geschichte einzulassen.

Die Handlung ist strukturiert und sehr dramatisch aufgebaut worden. Durch kurze Kapitel wird ein herrlicher Lesefluss erzeugt und durch eine zielgerechte Erzählweise wird der Spannungsbogen herrlich gesteigert. Nur Portionsweise erfährt der Leser mehr von den beiden Protagonisten, die sich auf ihre eigene Reise machen, bei der einen geht es in die Zukunft, bei der anderen in die Vergangenheit. Insgesamt ist das Konstrukt aufregend und dramatisch gestaltet worden und liest sich wunderbar flott und einprägsam.

Spannend und sehr überzeugend!

Mein persönliches Fazit:
Die Geschichte hat mich abgeholt, eingesammelt und mitgenommen. Hier geht für mich einfach alles auf, denn die Handlung überzeugt durch eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte, zwei starke Protagonisten und einem schlüssigen und nachvollziehbaren Finale.

Schon das Thema des Tauschs hat mich fasziniert und meine Neugierde geweckt. Einfach in das Leben einer anderen Person eintauchen und das eigene hinter sich lassen. Doch damit ist nicht das Ende erreicht, vielmehr beginnt damit das Abenteuer.

Mich hat das Buch schlichtweg begeistert. Claires und auch Evas Leben sind lebendig und facettenreich gestaltet worden und durch die bildliche und lebendige Erzählweise fühlte ich mich rundum ideal unterhalten. Dank der schnellen Wechsel in der Erzählperspektive hatte ich das Gefühl, durch die Geschichte zu fliegen und aus dem Thriller wurde ein wahrer Page-Turner.

Mich hat das Werk überzeugt und ich vergebe deshalb auch gerne meine größte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Betritt eine magische Welt...

Amari und die Nachtbrüder (Teil 1)
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Amaris Welt scheint in Trümmern zu liegen. Nicht nur, dass sie gerade einen Schulverweis kassiert hat, auch privat läuft seit dem Verschwinden ihres älteren Bruders Quinton nicht mehr rund. Als sie in ...

Amaris Welt scheint in Trümmern zu liegen. Nicht nur, dass sie gerade einen Schulverweis kassiert hat, auch privat läuft seit dem Verschwinden ihres älteren Bruders Quinton nicht mehr rund. Als sie in Quintons Unterlagen eine Einladung zur Sommerschule entdeckt, macht sich Amari natürlich auf den Weg dorthin, denn schließlich könnte dort das Geheimnis hinter seinem mysteriösen Verschwinden liegen. In der Sommerschule erfährt sie alles über übernatürliche Fähigkeiten, geheime Kreaturen und gefährliche Magie. Doch dort lernt sie auch Freunde kennen, die ihr bei der Suche nach ihrem Bruder zur Seite stehen. Wie gefährlich kann es für Amari werden und findet sie ihren Bruder rechtzeitig wieder? Eine spannende Zeit voller Aufregung und Dramatik beginnt…

Der amerikanische Schriftsteller B.B. Alston lebt in South Carolina / USA. „Amari und die Nachtbrüder“ ist sein erstes Kinderbuch, welches in sagenhaften 23 Ländern erscheinen wird. Mit diesem Werk zeigt er deutlich, dass er sich auf diesem Gebiet sehr wohl fühlt und seine bezaubernden Ideen präsentieren kann.

Gelesen wird das Hörbuch von Merete Brettschneider, die durch ihre Verkörperung der jungen Amari eine Stimme verleiht. Sie spricht die Rolle so authentisch und gefühlvoll, dass Amari regelrecht lebendig erscheint und es den jungen Hörern leichtfällt, sich ganz auf die Handlung einzulassen.

Amari steht im Mittelpunkt dieser Erzählung. Ihr Schicksal und ihre Kindheit standen bisher unter keinem guten Stern. Aufgewachsen im Ghetto, als schwarzes Mädchen verachtet, muss sie jeden Tag Rassismus und Gewalt erleben. Auch auf der Sommerschule wird es für sie nicht leicht. Da sie nach wie vor anders ist, wird sie auch dort von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt. Aber Amari ist stark und selbstbewusst. Sie hat eine Mission und die treibt sie immer weiter an.

Die Handlung in dieser Geschichte ist magisch und fantasievoll. Dabei greift B.B. Alston gerne auf bekannte Märchenwesen und alte Sagen zurück, ohne dass es aufgesetzt oder bekannt wirkt. Vielmehr scheint hier alles seinen Anfang gefunden zu haben, denn der jungen Amari wirken die Begriffe und Figuren nicht bekannt. So gibt es verschiedene Magier, Kreaturen wie Vampire, Butzemänner (Entschuldigung – Butzepersonen) und Werwölfe. Dem Universum der mystischen Elemente ist hierbei keine Grenze gesetzt worden und verwandelt so das Szenario in etwas ganz Besonderes.

Aufgepeppt wird das Gesamtwerk durch eine sehr tragische Hintergrundgeschichte, denn Amari ist auf der Suche nach ihrem Bruder, wird dramatisiert durch einen herausfordernden Wettkampf und gesteigert durch ein spannendes Finale. Der erste Teil der neuen Trilogie wartet also mit einer Menge an Action und Aufregung auf und lässt die Minuten nur so dahinfliegen.



Grandioser Auftakt zu einer Reihe, die auch junggebliebene Leser und Hörer verzaubern wird.


Mein persönliches Fazit:
Dieses Hörbuch bietet eine wunderbare Mischung aus einer fantasievollen Atmosphäre und einer modernen kulturellen Diskussion. Durch Amari wird deutlich, wie stark sie unter Vorurteilen leidet und wie schrecklich sie von Mitschülern behandelt wird. Das Thema ist so aktuell und wurde doch so herrlich platziert, dass es nicht störend wirkt. Vielmehr unterstreicht es Amaris Persönlichkeit und lässt sie in einer idealen Figur erscheinen, die für Hoffnung, Zuversicht und Zusammenhalt steht.

Hinzu kommt eine ganz neue Welt, die voller Zauber und Magie steckt und so den Hörer begeistert und mitreißt. B.B. Alston hat sie hier etwas wundervolles ausgedacht und durch seine Worte eine berauschende Kulisse erschaffen, die durch Leichtigkeit und Glaubwürdigkeit überzeugt. Alles wirkt stimmig und durch eine liebenswerte und sympathische Protagonistin fällt es leicht, sich auf das Abenteuer einzulassen.

Mich hat das Werk restlos überzeugt. Obwohl ich nicht unbedingt in das empfohlen Hörbuchalter falle, kann ich dennoch meine größte Empfehlung aussprechen. Mich hat die Geschichte überrascht, bewegt und perfekt unterhalten. Ich kann es gar nicht erwarten, endlich auch den zweiten Teil der Trilogie zu hören. Deshalb fällt es mir auch leicht, meine größte Empfehlung auszusprechen. Es lohnt sich auf jeden Fall und ist nicht nur für Kinder ein Highlight!

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Fantastisches Setting, perfekte Unterhaltung!

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
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In der Stadt Tokito herrschen die Clans. Nur wer einem Clan angehört, steht unter Schutz. Alle anderen sind Freiwild und müssen auf sich selbst aufpassen.

Nachdem Erin ihren Job beim Lotusclan verloren ...

In der Stadt Tokito herrschen die Clans. Nur wer einem Clan angehört, steht unter Schutz. Alle anderen sind Freiwild und müssen auf sich selbst aufpassen.

Nachdem Erin ihren Job beim Lotusclan verloren hat und nun clanlos ist, muss sie sich schnellsten nach einer neuen Arbeit umsehen. Doch nach einem vergebenen Vorstellungsgespräch gerät sie in die Hände von Organhändlern. Zum Glück kann sie sich mit Hilfe eines Dämons aus der Situation befreien, doch nur durch die Besiegelung eines Deals.

Erins Freundin Ryanne hat ebenfalls Probleme. Sie muss sich nach einer neuen Unterkunft umsehen und sucht Hilfe bei ihrer Mutter. Doch dort gerät sie ebenfalls in Gefahr.

Unterdessen versucht Kiran gemeinsam mit seinem Meister eine Mordserie aufzuklären. Dabei kreuzen sich die Wege von Ryanne, Erin und ihm? Kann es ein Zufall sein oder sind sie vielleicht alle auf der gleichen Spur?



Die deutsche Schriftstellerin Caroline Brinkmann hat bereits mit ihren Dystopien „Die Perfekten“ und „Die Vereinten“ gezeigt, dass sie es herrlich versteht, durch Worte eine Kulisse zum Erblühen zu bringen. Mit ihrem neusten Werk „Die Clans von Tokito“ reist sie in ein ganz anderes Setting und lässt uns an ihren fantasievollen Ideen teilhaben.

Die Geschichte um die Clans von Tokito wird aus drei abwechselnden Perspektiven erzählt, die alle vollkommen unterschiedlich und dennoch zusammenhängend gelesen werden können. Nur durch die Ergänzung der einzelnen Protagonisten wird aus der Handlung eine Symbiose, die perfekt aufeinander abgestimmt ist und logisch und nachvollziehbar erscheint.

Zunächst lernt der Leser Erin Rider kennen. Die junge Frau lebt mit ihrem Freund Mikko zusammen. Sie kennen sich aus dem Waisenhaus und haben dort zu einer Einheit zusammengefunden. Während Mikko eher ein Strebertyp ist, zeigt Erin gerne ihre rebellische Seite. Deshalb fliegt sie auch regelmäßig aus ihren Jobs raus. Erin ist aber eine gute Person, die das Herz am richtigen Fleck hat und für ihre Freunde und Mikko alles geben würde.

Ryanne ist mit Mikko und Erin im Heim aufgewachsen. Die drei sind beste Freude und vertrauen einander. Sie halten zusammen. Trotzdem muss Ryanne nachdem sie aus ihrem Clan herausgeflogen ist, bei ihrer Mutter Obdach suchen. Diese ist eine Hure und arbeitet in einem Freudenhaus. Leider erhält Ryanne nicht die Unterstützung, die sie sich gewünscht hat. Vielmehr muss sie selbst für ihre Sicherheit kämpfen und über sich hinauswachsen.

Kiran Seaborn ist ein Schützling seines Meisters. Er hat noch nicht den richtigen Platz im Leben gefunden, fühlt sich oft missverstanden und nutzlos. Er muss erst noch lernen, die richtigen Schlüsse zu ziehen und seinen Gefühlen und inneren Dämon zu vertrauen. Wird er es rechtzeitig schaffen?

Alle drei Hauptakteure sind sympathisch, facettenreich und lebendig. Der Leser kann sich alle Charaktere wunderbar vorstellen und sich in alle Situationen einfinden. Caroline Brinkmann schreibt bildlich und authentisch, weshalb sich das Werk glaubwürdig lesen lässt. Alles hat Hand und Fuß, wirkt strukturiert und wunderbar durchdacht.

Auch die Handlung wurde hier ideal in Szene gesetzt. Ganz langsam baut sich die Spannung auf und bündelt schließlich in einem fulminanten Finale. Durch kurze Kapitel wird ein herrlicher Lesefluss generiert, weshalb sich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit verschlingen lässt.

Ganz großes Kino!

Mein persönliches Fazit:
Leider, wirklich leider, habe ich nur das eBook gelesen, denn die Aufmachung des Buches ist ein wahrer Augenschmaus. Die bildlichen und farbenfrohen Illustrationen müssen einfach erwähnt werden, denn sie bilden einen großartigen Blickfang.

Die drei Persönlichkeiten haben mich überrascht und mitgerissen. Alle drei Protagonisten mussten innerhalb der Erzählung ihren eigenen Weg gehen und ich habe mit allen mitgelitten und mitgefiebert. Dabei kann ich noch nicht einmal sagen, welche Person mir am besten gefallen hat, denn alle haben auf mich herzlich und sympathisch gewirkt. Ihre Schicksale sind mir nahgegangen.

Auch das Setting ist grandios. Dieser asiatische Touch mit den vielen fantasievollen Aspekten, macht aus „Die Clans von Tokito“ etwas Besonderes. Hinzu kommt eine Handlung, die sowohl aufregend als auch dramatisch ist, die fesselt und nicht mehr loslässt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, denn eine rasante Begebenheit folgte auf die nächste und ich konnte mich einfach nicht losreißen. Ruck zuck – schon vorbei. Doch dafür glücklich und vollkommen zufrieden!

Zum Glück hat Caroline Brinkmann hier ordentlich Potenzial für weitere Werke gelassen, denn es sind noch einige Fragen offen, die wir hoffentlich bald geklärt bekommen. Doch bis dahin kann ich mich entspannt zurücklehnen und euch dieses Buch bedingungslos empfehlen. Ein Highlight für das Jahr 2021!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Leider nicht so gut wie der erste Band...

Rixton Falls - Rules
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Derek Rosewood ist ein guter Anwalt. Und ein guter Vater für seine Tochter Haven. Doch niemals wird er sich wieder auf eine Frau einlassen. Denn Drama hatte er für ein Leben genug. Doch dann taucht die ...

Derek Rosewood ist ein guter Anwalt. Und ein guter Vater für seine Tochter Haven. Doch niemals wird er sich wieder auf eine Frau einlassen. Denn Drama hatte er für ein Leben genug. Doch dann taucht die smarte Serena auf und all seine Regeln könnte er sofort über Bord werfen.

Serena ist die Tochter eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Doch leider ist dieser inzwischen in einem betuchten Alter und leidet unter Demenz. Sehr zum Wohlfallen der neuen Stiefmutter, die sich nun Serenas Vermögen unter den Nagel reißen möchte. Dabei zieht sie alle Register. Nun gibt es nur noch Derek, der Serena vor einer weiteren Katastrophe bewahren kann. Doch dafür muss der Anwalt alles aufs Spiel setzen.

Schriftstellerin Winter Renshaw hat bereits im Auftaktband der Reihe „Rixton Falls“ bewiesen, dass sie es herrlich versteht, mit den Gefühlen ihrer Protagonisten zu spielen. Nachdem im Werk „Secrets“ bereits Demi und Royal ihr spätes Glück gefunden haben, gibt es nun eine Lovestory um Serena und Derek.

Vorweg möchte ich anmerken, dass es sich hierbei um eine in sich abgeschlossene Handlung handelt und der Roman vollkommen losgelöst vom Auftaktband gelesen und verschlungen werden darf.

In diesem Werk dreht sich alles um Serena und Derek, die abwechselnd die Erlebnisse aus der jeweiligen Perspektive schildern.

Serena ist weder schüchtern noch unbeholfen, obwohl sie zu Beginn der Geschichte eindeutig in diese Kategorie gesteckt wird. Sie ist forsch, unverblümt und leidenschaftlich. Mit ihren 25 Jahren hat sie schon einiges durchgemacht. Es fällt ihr schwer, Menschen zu vertrauen. Umso erstaunlicher ist es, dass sie Derek bereits nach wenigen Momenten ihr Herz öffnen kann. Ihm beginnt sie schnell zu vertrauen, weshalb er auch der Einzige ist, der ihr in der Not helfen kann.

Derek hat auch schon einiges durchgemacht. Nicht zuletzt eine unschöne Trennung von seiner Exfrau. Jetzt will er nur noch für den Moment leben, genießt die Wochenenden mit seiner Tochter und besucht regelmäßig seine Familie. Doch durch Serena werden seine Wünsche nach mehr geweckt. Obwohl er es niemals möchte, wird er weich und lässt sie in sein Herz.

Die Handlung beginnt hier sehr dramatisch und der Leser wird gleich ins tiefe Wasser geschupst. Serena, gefangen in dem riesigen Familienanwesen, kann einzig auf die Hilfe ihres neuen Anwalts Derek hoffen. Schnell wird deutlich, wie viel Drama und Tragik hinter der Geschichte um Serena stecken und wie groß ihre Angst ist. Winter Renshaw verdeutlicht durch ihre Worte lebendig, dass es der jungen Frau nicht gut geht und dass nur Derek ihr helfen kann. Dieses Verhalten prägt auch die ganze Geschichte, denn sie ist von ihm abhängig, obwohl er eigentlich niemanden an sich heranlassen möchte.

Die Autorin schreibt sehr flüssig und leidenschaftlich. Sie verdeutlicht ihre Ideen durch eine bildliche und ausdrucksstarke Sprache, nimmt selten ein Blatt vor den Mund und verdeutlicht ihre Ideen durch Leichtigkeit und Dramatik. Dem Leser fällt es jedenfalls leicht, der Handlung zu folgen und sich in die Erlebnisse hineinzuversetzen.

Nette Geschichte für Zwischendurch…

Mein persönliches Fazit:
Leider bin ich mit beiden Protagonisten überhaupt nicht warm geworden. Schade, denn Royal und Demis Geschichte aus dem ersten Band hatte mich so begeistert, dass ich unbedingt auch den zweiten Teil lesen musste. Doch in diesem Werk konnte mich kaum etwas wirklich fesseln.

Die Handlung wirkt aufgesetzt und mäßig realistisch, die beiden Hauptakteure sind übertrieben und wenig glaubhaft und die Dramatik zu gestelzt. Ne, es tut mir von Herzen leid, doch leider kann ich dem Werk nicht meine große Empfehlung aussprechen.

Natürlich sind Geschmäcker verschieden, weshalb ich mich auch wirklich durch das Buch durchgequält habe, doch bis zum Schluss konnte es mich einfach nicht mehr umstimmen. Vielmehr hat mich das Ende dann auch noch geärgert, denn auch das wirkte auf mich nicht stimmig und passend.

Die Schriftstellerin hat dennoch bewiesen, dass sie einen großartigen Schreibstil besitzt. Es ist wirklich einfach, sich die Ereignisse vorzustellen und der Handlung zu folgen. Dennoch bleibt zumindest bei mir das Gefühl zurück, dass mir hier das Besondere gefehlt hat.

Trotzdem freue ich mich schon auf den dritten Teil „Goals“, der bereits diesen Sommer erscheinen soll. Vielleicht wird das wieder mehr mein Fall sein. Die Daumen sind gedrückt!

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