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Veröffentlicht am 13.10.2020

Magisch, brutal, grausam - eine spannende Neuerzählung

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Ich bin ein großer Fan von „Alice im Wunderland“. Schon als junges Mädchen fand ich die Serien im Fernsehen super spannend und faszinierend. In den letzten Jahren habe ich immer mehr Alice-Adaptionen, ...

Ich bin ein großer Fan von „Alice im Wunderland“. Schon als junges Mädchen fand ich die Serien im Fernsehen super spannend und faszinierend. In den letzten Jahren habe ich immer mehr Alice-Adaptionen, von „Alice im Zombieland“ bis „Dark Wonderland“ gelesen. So war ich auch auf dieses Schätzchen sehr gespannt. Vor allem, weil es wirklich ser gehypt wurde. Trotzdem war ich mir sehr unsicher, ob das Buch mir gefallen würde, da es ja doch eher Horror sein sollte.

Anzahl der Seiten: 352
Verlag: Penhaligon Verlag
Preis: 18,00€
ISBN: 978-3764532345
Link zum Buch*

Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat

Das Cover hat mich persönlich nicht besonders angesprochen. Man erkennt den weißen Hasen, oder besser das Kaninchen, das man auch aus der usprünglichen Geschichte schon kennt. Mit der Taschenuhr und den langen Ohren wirkt es auf dem Cover schon ein bisschen gruselig und wenig einladend. Auch damit wird es seiner Rolle im Buch mehr als gerecht. Mir persönlich haben aber am meisten die Pfotenabdrücke auf dem Buchschnitt super gefallen. Die waren richtig süß und auch an den Stellen gut gesetzt.

Alice ist eine junge Frau, die schon seit 10 Jahren im Krankenhau, oder eher in der Psychatrie, lebt. Sie wurde nach eine traumatischen Nacht mit einer langen Wunde im gesicht und Blut-, sowie Gewaltspuren gefunden. Nachdem sie immer wieder anfing, von einem Kaninchen zu sprechen, dass ihr das angtan hat, sahen ihre Eltern sich gezwungen, sie in das Irrenhaus in der alten Stadt zu verfrachten. Dort verbringt sie ihre Tage, abgestumpft durch Pulver und alleingelassen in ihrer Zelle.

Doch Alice ist nicht ganz allein. Über ein Mäuseloch hat sie Kontakt zu dem Mann in der Zelle neben an: Hatcher. Er ist wegen einer Gräultat in seiner Vergangenheit in das Krankenhaus gesperrt worden. Ansonsten haben sie keinen Kontakt zur Außenwelt. Auch ihre Familien kommen sie nicht, oder in Alice Fall, nicht mehr besuchen.

Als es den beiden eines Tages gelingt, aus dem Irrenhaus auszubrechen, machen sie sich auf den Weg in ein neues Leben. Doch in der alten Stadt, die durch Gewalt, Mord und Blut gezeichnet ist, ist es für die beiden mehr als Schwer, ein ruhiges Leben zu finden. Vor allem, wenn ein Monster sein Unwesen treibt und unzähligen Menschen das Leben kostet. Alice und Hatcher machen sich, eher unfreiwillig, auf den Weg, um die dunkle Macht zu besiegen, die sie bedroht.

Ich mochte Alice gerne. Man merkt ihr an, dass sie als junges Mädchen „eingesperrt“ wurde und seitdem keinen Kontakt zur Außenwelt hatte. Dadurch wirkt sie, gerade zu Beginn der Handlung, noch sehr naiv und gutgläubig. Sie selbst merkt auch an, dass sie eigentlich gar nicht weiß, wer sie ist, da sie so früh so abgeschottet wurde. Ihre Erinnerungen sind auch getrübt, sodass sie sich nicht erinnert, was genau in jener Nacht geschah, als sie mit Dor in die alte Stadt ging. Auch Hatcher erinnert sich nicht mehr wirklich an seine Vergangenheit.

Die beiden bilden ein wirklich gutes Team. Irgendwie ist da etwas zwischen ihnen, aber so richtig lies es sich für mich nicht fassen. Trotzdem fand ich die Beziehung zwischen den beiden sehr spannend. Hatcher ist ein spezieller Charakter, den man mögen muss und auf den man sich einlassen sollte. Er wirft einen mehr als nur einmal in einen Zwiespalt.

Henry schafft es, eine durchweg spannende Geschichte zu schreiben. Sie verbindet Fantasyelemente (Zauberer) mit klassischen Elementen aus der bekannten Alice-Reihe (Grinser, Raube, Jabberwock). Für mich war es auch nie zu brutal, da ich persönlich nicht fand, dass es äußerst detaillreich beschrieben wurde, wenn jemand starb (und es sterben viele). Klar, es ist düster, teilweise unmenschlich und bedrückend, aber für mich nicht so schlimm, wie ich dachte, dass es werden würde, als ich laß, dass es eine Horrorgeschichte sein soll.

Ich persönlich finde, dass das Buch eventuell für manche Menschen Triggerwarnungen gebraucht hätte. Da gerade das Thema Vergewaltigung öfter aufkommt, sollte man hier Betroffene Personen warnen.

Ich fand die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Vor allem aber das Ende fand ich sehr überraschend und doch passend. Die ganze Zeit passiert viel und vor allem auch blutiges, sodass ich das ruhige Ende mit dem überraschenden Ende schon sehr genossen habe.

„Die Chroniken von Alice“ sind eine düstere und doch sehr brutale Neuerzählung der ursprünglichen Alice im Wunderland-Geschichte. Mir persönlich hat sie wirklich richtig gut gefallen. Ich könnte für mich jetzt nicht agen, dass es wirklich Horror gewesen sein soll. Da habe ich mit deutlich schlimmeren gerechnet. Für manche könnte am Anfang eine Triggerwarnung fehlen. Mich konnten Alice und Hatcher von der ersten Seite an fesseln. Ich mochte die beiden sehr gerne und bin schon gespannt, wie es mit ihnen weitergehen wird.

Eure Michelle

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2020

Solider erster Band

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Bei „Secret Academy: Verborgene Gefühle“ handelt es sich um den Auftakt der neuen Dilogie von Valentina Fast. Das Buch hat mich durch seinen Klappentext angesprochen, sodass ich es gerne lesen wollte. ...

Bei „Secret Academy: Verborgene Gefühle“ handelt es sich um den Auftakt der neuen Dilogie von Valentina Fast. Das Buch hat mich durch seinen Klappentext angesprochen, sodass ich es gerne lesen wollte. Ich habe noch nie ein Buch über Geheimagenten gelesen. Es war also für mich etwas Neues, auf das ich mich wirklich gefreut habe.

Anzahl der Seiten: 444
Verlag: One Verlag
Preis: 17,00€
ISBN: 978-3-8466-0106-8
Link zum Buch*

Ein kurzes, warmes Lächeln huschte über seine Lippen. Eines, das noch nie für mich bestimmt gewesen war. »Jeder braucht einen würdigen Gegner. Du bist meiner.« Als angehende Agentin der Londoner Secret Academy – einer Schule für Menschen mit außergewöhnlichen Begabungen – steht die 19-jährige Alexis im Dienst der Krone. Als sie jedoch erfährt, dass ihre kleine Schwester entführt wurde, wirkt auf einmal jeder in ihrem Umfeld verdächtig. Alexis kann niemandem mehr trauen. Nicht ihrem Mitschüler Dean, und erst recht nicht dem Neuen, der Ärger magisch anzuziehen scheint. Doch als ihr klar wird, dass es um mehr als die Rettung ihre Schwester geht, muss sie sich entscheiden. Für die Pflicht – oder für ihr Herz.

Das Cover ist schön gestaltet. Ein Mädchen ist als Schatten darauf dargestellt, welches wahrscheinlich die Protagonistin Alexis sein soll. Unten sieht man die Londoner Skyline mit dem Big Ben. Das Cover passt zur Geschichte, auch wenn es mich nicht vom Hocker haut.

Das Buch beginnt wirklich spannend. Wir lernen Alexis und ihre Schwester kennen. Beide leben im Heim, da ihre Eltern vor kurzem verstorben sind. Doch alles kommt anders, als Alexis sich aus dem Heim schleicht und verletzt wird. So findet sie ihren Weg zum M16, einer geheimen Academy, die Geheimageneten ausbildet. Durch ein Serum erhalten die Agenten spezielle Fähigkeiten, die sich auf ihre körperliche, emotionale oder kognitive Leistungsbereitschaft auswirkt.

Das Setting spielt in einem Herrenhaus in dem sich die Secret Academy befindet. Diese Academy befindet sich in London, sodass die Agentin im Dienst der britischen Krone ausgebildet werden.

Auch bei Alexis wurde dieses Serum angewendet. Sie ist eine sehr gute Agentin, die an der Spitze der Auszubildenden steht. Gemeinsam mit Dean stellt sie die Elite dar, wobei Dean ihr Gegenspieler ist. Ich empfand die Chemie zwischen den beiden von Anfang an als gelungen dargestellt. Ich mochte Dean auch wirklich gerne. Ingesamt sind mir die Charaktere sympathisch gewesen.

Zwischenzeitlich war das Buch echt spannend, sodass ich es gar nicht aus den Händen legen konnte. Doch irgendwann war es mir mit der Handlung rund um Alexis Schwester zu viel. Ich fand auch die krasse Wendung gut beschrieben und das „verrückte“ Mädchen echt spannend, doch darauf wurde gar nicht so sehr eingegangen. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Doch leider blieb dies aus. Stattdessen wurde die Entführung ewig hingezogen und am Ende für mich etwas zerstört. Ich hätte viel lieber etwas über diese seltsamen Jugendlichen erfahren. Das hat viel merh Potential gelassen, welches hoffentlich im zweiten Band dann genutzt wird.

Alexis wurde mir mit zunehmenden Fortschreiten der Handlung immer unsympathischer. Vor allem gegen Ende hatten aber alle Charaktere dann nicht grade eine Meisterleistung hingelegt. Das war für mich nicht nachvollziehbar. Auch wenn Alexis Handlungen nachvollziehbar waren, heißt es nicht, dass ich sie gutheißen kann.

Ich habe mich aber gefreut, dass es hier irgendwie nicht so eine offensichtliche Dreiecksbeziehung war. Man hat von Anfang an gemerkt, was Sache ist und das hat mir gut gefallen. Ich mochte aber sowohl Adam als auch Dean. Beide waren spannende Charaktere, die unterschiedlicher gar nicht sein konnten. Das hat der Geschichte nochmal etwas spannendes verliehen und ich habe richtig mitgefiebert und gehofft, dass mein Favorite es am Ende wird.

Der Schreibstil ist gut, man kann die Handlung flüssig verfolgen. Wir erleben die Geschichte komplett aus Alexis Sicht, sodass sie im Zentrum steht. Die Academy-Idee und die Einsätze waren echt cool beschrieben. Der Spannungsbogen erreichte für mich einen sehr frühen Höhepunkt, sodass es gegen Ende immer langweilig wurde, was etwas schade war.

Das Ende mit Alexis war dann nochmal spannend. Da war ich bisschen baff und bin super gespannt, was da noch passieren wird.

Ein spannender erster Band, der mich nicht ganz überzeugen konnte. Alexis war mir irgendwann etwas unsympathisch und für mich hat sich der Entführungspart zu lange gezogen. Da hätte man mehr auf die Entführer eingehen konnten, anstatt die Entführung so ewig hinzuziehen. Auch empfand ich die Beziehungen innerhalb der Academy irgendwann sehr anstrengend und von Misstrauen durchzogen. Schade! Trotzdem war es ein gelungener Spionageband, den ich so noch nicht gelesen habe.

Eure Michelle

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2020

lahmer Auftakt mit flachen Charakteren

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Eigentlich wollte ich das Buch nicht lesen, da mich Lauras Bücher allgemein nicht so begeistern konnten. Da es aber aus der Feder von Bianca ist und ich von ihr noch kein Buch gelesen habe, obwohl von ...

Eigentlich wollte ich das Buch nicht lesen, da mich Lauras Bücher allgemein nicht so begeistern konnten. Da es aber aus der Feder von Bianca ist und ich von ihr noch kein Buch gelesen habe, obwohl von ihren Büchern oft geschwärmt wird, habe ich mich dann doch dafür entschieden, dem Buch eine Chance zu geben. Die Grundidee fand ich spannend und die Aktion mit den Hunter-Zeichen hat mich dann überzeugt, mir den Auftakt zu bestellen. Hätte ich doch mal lieber auf mein Bauchgefühl gehört…

Anzahl der Seiten: 448
Verlag: LYX
Preis: 14,90€
ISBN: 978-3-7363-1277-7
Link zum Buch*

Er hat keine Vergangenheit. Sie keine Zukunft. Der Auftakt der Midnight Chronicles 449 entflohene Seelen. 449 Tage, um sie zurück in die Unterwelt zu schicken. Roxy weiß, dass ihre Mission so gut wie unmöglich ist. Dass sie jetzt auch noch ein Auge auf den mysteriösen Shaw haben soll, der von einem Geist besessen war und seitdem keinerlei Erinnerungen an seine Vergangenheit hat, passt ihr daher gar nicht. Vor allem weil das Kribbeln zwischen ihnen mit jedem Augenblick, den sie miteinander verbringen, heftiger wird. Und das ist nicht nur für Roxys Herz gefährlich – sondern auch für ihr Leben…

Das Cover ist, wie seit neustem fast alle Cover aus dem LYX Verlag, ziemlich nichtssagend. Dass es sich hier um ein Fantasybuch handelt, wird anhand des Covers nicht klar. Hier sollte eindeutig die New Adult-Schiene mit den pastelligen Covern weiter gefahren werden. Dabei ist es für mich mehr Fantasy als New Adult. Schade! Man hätte da viel mehr daraus machen können.

Leute, dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gelangweilt. Und es war genau wie ich befürchtet hatte und was ich bei Instagram schon ziemlich oft gelesen habe: Die Autorin quetscht so viele Fandom-Referenzen in dieses Buch, dass die Charaktere dadruch x-beliebige Figuren sind, die keinerlei Tiefe haben. Und mich persönlich stört das sehr. Warum muss man versuchen, alle Dinge, die gerade aktuell und cool sind, in ein Buch zu pressen? Dadurch wirken die Figuren einem nicht näher, ganz im Gegenteil. Versteht mich nicht falsch, manche Bezüge waren cool, aber insgesamt war es halt einfach zu viel.

Roxy ist eine freie Huntress, die nachts mit ihrem Partner, Finn, Geister und andere übrnatürliche Wesen jagdt und die Menschen vor ihnen beschützt. Es gibt verschiedene Hunter, z.B. die Blood Hunter, die blutsaugende Wesen riechen können oder die Magic Hunter, die mit Amuletten arbeiten. Die Grundidee fand ich wirklich cool und hätte mir gewünscht, dass auf die Wesen und die Huntergemeinschaft mehr eingegangen wird. Doch hier bleibt die Geschichte sehr oberflächlich.

Auch Shaw, den Roxy von einem Geist befreit, lernen wir recht früh in der Geschichte kennen. Er hat keinerlei Erinnerungen an sein früheres Leben und wird von Roxy und Finn mit in das uartier der Hunter genommen. Dort beginnt er dann seine Ausbildung zum Hunter, wovon wir aber auch nicht so viel mitbekommen, weil er nur damit beschäftigt ist, Roxy anzuschmachten, nach seiner Vergngenheit (erfolglos) zu suchen und mit Roxy und Finn auf die Jagd zu gehen. Er war mir etwas sympathischer als Roxy, da er durch seinen Humor wenigsten ein bisschen lustug war.

Roxy muss 499 Gesiter fangen, sonst muss sie sterben und in die Unterwelt gehen, aus der die Gesiter durch einen Fehler ihrerseits entkommen sind. Das halbe Buch dreh sich darum, ob sie es schaffen wird oder nicht und wie wenig Zeit ihr noch bleibt. Dabei wird die Handlung so spannungsarm erzählt, dass ich mich teilweise zwingen musste, weiterzulesen. Es war einfach öde und immer wieder gleich.

Für mich blieben die Charaktere einfach auf der Strecke. Roxy war mir unsympathisch und viel zu oebrflächlich gestaltet. Shaw ist auch kein wirklicher Sympathiträger, aber ihn konnte ich mehr nachvollziehen. Warden war der einzige Charakter, der durch seine Art wenigstens ein bisschen interessant gewirkt hat.

Ansonsten waren mir die Charaktere soooo egal. Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob die 499 Tage, die Roxy Zeit zum einfangen hat, bald vorbei sind, damit es endlich endet. So sehr hat es sich gezogen. Dabei hätte die Geschichte so viel mehr Potential gehabt! Die ganzen Wesen, die die Hunter und Huntress jagen, hätten viel mehr gestaltet werden können und einen viel größeren Part einnehmen können. Schade!

Die Beziehung zwischen Roxy und Shaw war für mich auch nur ein laues Flämmchen. Da hätte mehr passieren können, so ist es auch nur ein ödes hin und her bis zum geht nicht mehr.

Die Grundidee hätte viel besser umgesetzt werden können. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Er wird durch die Gedankengänge von Shaw und Roxy dominiert. Ich hätte mir mehr Dialoge gewünscht.

Für mich war dieser Auftakt nichts halbes und nichts ganzes. Viel zu oberflächliche Charaktere, die umbedingt 100 Referenzen auf anderen Fandoms etc. haben müssen und dadurch keine Tiefe gewinnen. Die Grundidee war spannend, aber an der Umsetzung haperte es gewaltig. Das Buch zieht sich wie Kaugummi. Nur wenige Charaktere, wie Finn, Warden oder Maxwell, haben die Geschichte einigermaßen interessant gestaltet. Ich kann den Hype um diese Reihe nicht nachvollziehen! 2,5 Bücher für diesen lahmen Auftakt.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Absolute Liebe - authentische Charaktere, spannende Wendungen, komplexe Figurenkonstellationen

Chain of Gold
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Das lange Warten hat ein Ende. Endlich dürfen wir wieder in die Welt der Schattenjäger eintauchen. Diesmal aber einige Jahre (oder eher ca. ein Jahrhundert) vor Clarys und Jace Auftreten. Wir erfahren ...

Das lange Warten hat ein Ende. Endlich dürfen wir wieder in die Welt der Schattenjäger eintauchen. Diesmal aber einige Jahre (oder eher ca. ein Jahrhundert) vor Clarys und Jace Auftreten. Wir erfahren endlich mehr über James Herondale und über Cordelia Castairs, deren berühmtes Schwert, Cortana, wir schon aus den Abenteuern von Emma Castairs und Julian Blackthron kennen. Ich habe mich sehr auf den Band gefreut, auch wenn ich etwas skeptisch war, ob ich das alte London mögen würde.

Doch meine Sorgen waren völlig unbegründet. Habe ich die jungen Gesellen James, Matthew, Christopher und Thomas schon in dem Sammelband der Schattenjägerakademie und im Sammelband rund um den Schattenmarkt kennenlernen dürfen, sind sie mir hier nun noch mehr ans Herz gewachsen. Daraus lässt sich auch erkennen, dass dieses Universum unglaublich komplex und toll zu lesen ist! Wobei man diesen Band auch unabhängig von der ganzen Reihe lesen kann, dabei würde man aber viel verpassen. Offiziell ist „Chain of Gold“ der erste Band ihrer „Die letzten Stunden“-Trilogie – ein Spin-Off der „Clockwork“-Reihe.

Das Cover ist schön gestaltet. Man erkennt Cordelia Castairs und ihr berühmtes Schwert Cortana, das alle Materialien durchtrennt. Sie ist mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Alastair erst nach London gekommen. Viele Jahre reiste sie mit ihrer Familie durch die Welt, doch damit ist nach den neusten Entwicklungen innerhalb ihrer Familie Schluss. Ihre Familie versucht nun, in London sich ein Leben aufzubauen. Dort lebt auch ihre zukünftige Parabatai, Lucie.

Ich mochte Cordelia sehr gerne. Sie ist eine starke, mutige und selbstbewusste, junge Protagonistin. Mit ihrem feuerroten Haar und ihrer dunklen Hautfarbe, die ihre persischen Wurzeln wiederspiegeln soll, ist sie nicht nur sehr schön, sondern auch ein toller Charakter, der Diversität ins alte London bringt. Ich fand es auch richtig gut, wie die Traditionen und Zwänge dargestellt wurden, die junge Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts ertragen mussten. Das hat die ganze Geschichte noch authentischer und glaubhafter gestaltet.

Auch James und seine Freunde Matthew, Thomas und Christopher waren richtig schön authentisch und damit nachvollziehbar und liebenswürdig gestaltet. Ich mochte alle von Anfang an. Jeder ist ein individueller Charakter, die im Zusammenspiel einfach so ein tolles, heimeliges Gefühl ausstrahlen, dass man sie einfach nur mögen kann. Besonders James mit seinen goldenen Augen und seinem Erbe, sowie Christopher, der irgendwie immer von Explosionen angezogen wird, haben es mir sehr angetan.

Trotz der Vielzahl an Protagonisten konnte ich mit jeder der Figuren super mitfiebern! Ich mochte wirklich alle (ok, Grace und Charles nicht wirklich). Anna, Lucie, James, Thomas, Christopher, Cordelia, Matthew, sogar Alastair! Die Figuren sind so toll ausgestaltet und diesmal auch sehr divers, sodass eine spannende Mischung entsteht. Super war auch, dass hier LGBT-Charaktere involviert und als etwas ganz normales dargestellt wurden. Natürlich wurden auch die damit einhergehenden Probleme in der damaligen Zeit beschrieben, aber trotzdem wurde präsent, dass es auch damals schon verschiedene Sexualitäten gab und das finde ich toll!

Auch alte Charaktere wie Will, Tessa, Magnus Bane oder Hypatia Vex, Malcom Fade und Ragnor Fell waren wieder dabei. Dadurch fühlt sich das Lesen immer ein bisschen nach ’nach Hause‘ kommen an. Einfach richtig toll! Das verstrickte Liebesnetz, das sich hier bildet, ist wirklich interessant und mal etwas ganz anderes. Viel komplexer als diese typischen Junge-Mädchen-Junge-Entwicklungen, sodass man auch hier gespannt wartet, wie es wohl weitergehen mag.

Mich hat das Buch von seiner ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die kompletten 700 Seiten waren für mich durchweg spannend. Cassandra Clare weiß einfach, wie man spannende und authentische Charaktere schreibt. Die Erläuterung Londons und die vielen Beschreibungen lass das Geschehen vor den Augen der Leser
innen wahr werden. Ich habe mitgefiebert und mich durchweg unterhalten gefühlt.

Wann geht es weiter?! Ich kann es kaum erwarten. Das Ende war ja mal soooo gut und fesselnd. Für mich, eines der besten Bücher von Cassandra. Es zieht sich nicht, die Charaktere sind fantastisch und die Zeit wird super dargestellt. Ich bin einfach gefesselt und begeistert. Absolute Empfehlung. Sogar fast besser als Jace und Clarys Geschichte. Ich kann euch in diesem Zusammenhang auch nur die Sammelbände zur Schattenjägerakademie und dem Schattenmarkt empfehlen. Da treffen wir teilweise auch noch einmal auf die Charaktere. Die sind auch super geschrieben!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Ein absolutes Meisterwerk

Muse of Nightmares - Das Erwachen der Träumerin
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Ahhhh, endlich ist der Abschlussband der „Strange the Dreamer“-Reihe da. - So lange musste ich diesmal zwar nicht warten, aber trotzdem habe ich mich sehr gefreut, endlich dieses Schmuckstück in den Händen ...

Ahhhh, endlich ist der Abschlussband der „Strange the Dreamer“-Reihe da. - So lange musste ich diesmal zwar nicht warten, aber trotzdem habe ich mich sehr gefreut, endlich dieses Schmuckstück in den Händen halten zu dürfen. Nun erfahren wir, wie Lazlo und Sarai Weep retten wollen und wie sich die Geschichte mit Minya weiterentwickelt. Ich bin sooo gespannt.

Anzahl der Seiten: 368
Verlag: One Verlag
Preis: 15,00€
ISBN: 978-3-8466-0101-3
Link zum Buch*

Gerade noch war Lazlo der unscheinbare Bibliothekar aus Zosma, der von der vergessenen Stadt Weep träumte. Jetzt hängen die Hoffnungen all ihrer Bewohner an ihm, und Lazlo steht vor einer unmöglichen Entscheidung: Entweder er rettet die Liebe seines Lebens – oder Weep. Sein Gegner ist unberechenbar, und ohne die Hilfe von Sarai kann er ihn nicht bezwingen. Doch ist ihre Liebe stark genug, um alle Hindernisse zu überwinden und Weep endlich zu befreien?

Wie auch schon „Strange the Dreamer“ wurde auch „Muse of Nightmares“ in zwei Teile geteilt. D.h. „Muse of Nightmares: Das Erwachen der Träumerin“ sollte man keinesfalls lesen, wenn man „Muse of Nightmares: Das Geheimnis des Träumers“ nicht gelesen hat. Die beiden Bücher gehören zusammen und wurden im Original auch zusammen veröffentlicht. Deswegen muss man beide Bücher gemeinsam als ein Buch betrachten, dann ergibt es mehr Sinn.

Wie auch schon der Band vorher, gefällt mir das Cover hier nicht so gut. Das Silber ist mir persönlich zu dominant, aber ich finde es toll, dass „Irrlicht“ einen Platz auf dem Cover bekommen hat. Genau wie in „Muse of Nightmares: Das Geheimnis des Träumers“ spielt der Astral von Kora eine wichtige Rolle. Fand ich sehr passend!

Und Leute… diese Geschichte… ein Traum! Ich liebe einfach alles an ihr! Wirklich alles. Und das pasiert sehr selten. Selbst Minya fand ich in diesem Buch viel besser. Endlich hat man ihre komplexe Psyche verstanden. Nun konnte ich mich auch in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Das hätte ich niemals erwartet und allein damit hat Laini Taylor mich schon gefesselt.

Dann die sanfte Beziehung, die sich zwischen dem Alchemisten Nero und dem Tizerkan Ruza entwickelt! Ahhhh, ich liebe es! So großartig, zauberhaft und wahnsinng schön beschrieben, sodass man auch hier die Entwicklung der Charaktere mitverfolgen konnte.

Lazlo und Sarai sind immernoch ein wunderschönes und absolut passendes Paar. Ich fand die Entwicklung, die die beiden durchgemacht haben, sehr gut geschildert. Darin überzeugt Laini Taylor einfach. Ihre Charaktere sind so lebensecht und gut ausdifferenziert, dass man glauben könnte, sie würden wirklich leben.

Besonders habe ich mich auch über Eril-Fane gefreut. Er tat mir schon immer irgendwie leid und hier in dem Buch passiert viel. Viel schlimmes, aber auch etwas Gutes. Ich will nicht mehr verraten, aber es ist einfach grandios!

Laini Taylor überzeugt nicht nur durch ihre Charaktere, sondern auch durch die Welt, die sie erschaffen hat. Ihr Worldbuilding ist einfach überragend und faszinierend. Besonders die Erklärung der Welten & Melize fand ich super gut durchdacht. Und dann hat sie einfach mal einen Grundstein für eine neue Reihe gelegt, von der ich jetzt schon weiß, dass ich sie brauchen und vergöttern werde! Und der Querverweis lässt auf die Verschmelzung mit Karous Geschichte hoffen.

Kora und Nova treten auch in diesem Buch wieder mit in den Mittelpunkt. Man erfährt noch einmal so viel mehr über das Leben der beiden und vor allem über die verschwundenen Götterkinder. Wir lernen sogar noch ein paar mehr Götterkinder kennen. Feral, Ruby, Sparrow sind aber auch wieder dabei. Und das schöne ist, dass auch sie über sich hinauswachsen und eine tolle Entwicklung zeigen. Das fand ich super schön!

Durch Lainis besonderen Schreibstil, der viel durch Metaphern und Sinnbildern lebt, ist dieses Buch etwas ganz besonderes. Ich persönlich bin nur so durch die Seiten geflogen und war traurig, als es schon vorbei war. Aber vielleicht ist es das ja gar nicht? Immerhin deutet der letzte Satz kein vollständiges Ende an.

Laini Taylor ist für mich die Taylor Swift der Fantasy Romane. Bildreich mit versteckten Hinweisen verzaubert sie ihre Leser und entführt sie in ein magisches Abenteuer in die sagenumwobene Stadt Weep. Ein absoluter Muss für jeden Fantasyfan!

Lest dieses Buch. Lest diese Reihe – Verliebt euch in die Charaktere und die Stadt Weep, die endlich ihren Namen bekommen hat. Das Ende ist ein Anfang von etwas noch Größerem. Ich kann es gar nicht erwarten. Absolute Liebe für diese Charaktere, die Welt und Laini Taylors Schreibstil! Eines meiner absoluten Highlights dieses Jahr!

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