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Veröffentlicht am 27.07.2020

Klischeehaft, toxisch, no-go!

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Jeder, der uns nun schon länger folgt weißt, dass ich ein absoluter Mythologie-Fan bin. Ich lieber einfach alle von griechischer über ägyptischer bis hin zu nordischer Mythologie. Und als Fan von guten ...

Jeder, der uns nun schon länger folgt weißt, dass ich ein absoluter Mythologie-Fan bin. Ich lieber einfach alle von griechischer über ägyptischer bis hin zu nordischer Mythologie. Und als Fan von guten Bücher kann ich hier nur sagen: FINGER WEG VON DIESEM BUCH. Dieses Buch ist ein ABSOLUTER REINFALL. Ich warne gleich hier, dass die Rezension NICHT SPOILERFREI ist.

Anzahl der Seiten: 464
Verlag: Dressler/ Oetinger
Preis: 18,99€ Hardcover
ISBN: 978-3-7915-0029-4
Link zum Buch*

Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

Ich wollte dem Buch gerne eine Chance geben, da ich griechische Mythologie wirklich sehr gerne mag. Ich habe schon ein paar Marah Woolf-Bücher gelesen, war davon aber teilweise nur semi-begeistert. Als dieses Cover damals rauskam, war ich erstmal schockiert. Ich finde die Cover der gesamten Reihe richtig schlimm hässlich. Da fällt mir auch echt nichts gutes zu ein.

ACHTUNG SPOILER

Das Buch subbte bei mir wirklich lange, eben weil mich das Cover nicht angesprochen hat. Dieses Jahr wollte ich es endlich mal befreien und habe es im März dann auch geschafft.

Grundsätzlich fand ich die Idee Prometheus endlich mal seine Geschichte zu geben, wirklich toll. Er wird nun wirklich nicht in vielen Büchern als Hauptprotagonist verwendet. Auch die Gestaltung im Buch mit dem Stamm-baum und Regeln für das Camp fand ich richtig gut.

Auch die Handlung hat mir auf den ersten Seiten echt gut gefallen. Jess ist mit ihrer Freundin in ein Camp gefahren, um dort den Sommer zu verbringen. Es ist eine Art Sommercamp mit Aktivitäten und Fächern, die die Jugendlichen freiwillig belegen können. Soweit, so gut.

Bis dahin war alles wirklich gut und auch schön beschrieben. Dann Treffen Jess und Cayden aka Prometheus aufeinander und alles geht den Berg runter. Aber so wirklich. Jess wurde naiv, dumm und einfach nur Stumpf. Cayden ist ein abgehobener Arsch, der zwar nur das Spiel gewinnen will, aber trotzdem war er mir einfach grundsätzlich unsympathisch.

Vornewag möchte ich noch sagen, dass eigentlich nur Apoll und Athene interessante Charaktere waren, ansonsten fand ich alle nervig und für die Tonne.

Dieses gesamte Buch dreht sich nur darum, wie scharf alle auf Cayden sind und wie sehr Jess doch in ihn verliebt ist und wie sehr es sie verletzt, dass er mit ihrer besten Freundin flirtet und wie heiß Cayden eigentlich ist.

Cayden hier, Cayden da. Cayden ist so heiß. Jess ist so eifersüchtig. Cayden macht sich an jedes Mädel ran, beleidigt sogar Jess, aber er ist ja so heiß und sie ist so verliebt, da ist das schon ok.

Gleichberechtigung und Selbstwertgefühl ade, würde ich mal sagen.
Mit zunehmenden fortschreiten des Buches hing es mir immer mehr zum Hals raus. Der Schreibstil wurde mitunter immer platter und eigentlich hat sich alles nur um Cayden, und wie toll er doch ist, gedreht. Die Handlung war vorhersehbar, sodass Jess noch dümmlicher und naiver gewirkt hat, als so schon.

Dann macht Cayden sich an Jess beste Freundin Robin ran, sodass zwischen den beiden ein mega Zoff endbrannt. Was so ein heißer Typ wie Cayden alles ausrichten kann. Also bitte. Klischeehafter ging es ja fast nicht mehr, oder?

Die Mythologieelemente kam mir viel zu kurz, erschienen mir auch etwas schlecht recherchiert oder einfach nur ungünstig eingebunden.

Ich köntte mich stundenlang über dieses Buch auslassen. Es ist voller Klischees, naiven Charakteren, stupiden Handlungen, vorhersehbaren Handlungen und schlechter Beschreibung. Sorry. Hier dreht sich alles nur um Cayden, wie heiß und wie geil er ist. Alle Mädels stehen auf ihn und er ist auch Hauptbestandteil jedes Gesprächs.

Selten hat mich ein Buch so maßlos enttäuscht wie dieses. Vorhersehbar, semigut geschrieben, kaum Mythologie und flache Charaktere laden einen nicht gerade ein. Für mich war es ein heftiger Reinfall. Ich würde nichtmal ein Stern vergeben. Die Idee Prometheus zu nutzen als Figur und Hermes Zwischenaufzeichnungen als Beobachter, sowie Apoll und Athene retten das Buch mit Hängen und Würgen auf einen Stern.
Absoluter Reinfall. Ich kann es niemanden empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Heil Schnitter!

Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 1
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Lange musste ich warten, doch endlich ist es so weit. Die Red Rising-Saga geht in die 5. Runde. Ich habe mich unglaublich gefreut, dass der neue Band auch im Deutschen erschienen ist, wenn auch zweigeteilt. ...

Lange musste ich warten, doch endlich ist es so weit. Die Red Rising-Saga geht in die 5. Runde. Ich habe mich unglaublich gefreut, dass der neue Band auch im Deutschen erschienen ist, wenn auch zweigeteilt. Endlich konnte ich nach einem Jahr Abstinenz wieder in die Welt von Darrow und Sevro eintauchen.

Anzahl der Seiten: 500
Verlag: Cross Cult
Preis: 14€
ISBN: 978-3966580359
Link zum Buch*

Zehn Jahre lang war Darrow das Gesicht der Revolution gegen die farbenbasierte Weltengesellschaft. Nun ist er von der Republik, die er selbst gegründet hat, zum Gesetzlosen erklärt worden und führt auf eigene Faust Krieg auf dem Merkur, um Eos Traum doch noch zu verwirklichen. Doch ist er, der überall Tod und Verwüstung hinterlässt, wirklich noch der Held, der einst die Ketten sprengte? Oder wird sich eine neue Legende erheben und seinen Platz einnehmen?

Zuerst möchte ich sagen, dass es sich hier um den 5. Band einer Reihe handelt und man ihn nicht unabhängig lesen kann! Es können auch Spoiler zu vorherigen Bänden auftreten.

Das Cover passt wieder sehr gut zur Reihe und ist am amerikanischen Äquivalent orientiert. Das gefällt mir sehr gut. Auch die Schlange, die im Buch aufgegriffen wird, ist sehr passend gewählt.

Nachdem der vorherige Band so fuminant geendet hat, war ich sehr gespannt, wie Mister Brown die Handlung weiterführen wird. Im letzten Band gab es bei fast jedem der Handlungsstränge einen gemeinen Chlifhanger, die der Autor in diesem Buch jedoch nicht zu Beginn direkt wieder aufnimmt. Wir folgen Darrow auf seinem Weg zum Merkur, wo er gegen den Feind kämpfen will, obwohl die Republick ihm das nicht erlaubt hat.

Darrow hat einige seiner Freunde und Verbündeten durch Entscheidungen aus dem vorherigen Band verloren und steht jetzt nur noch mit einem kleinen Grüppchen an mutigen Kämpfern bereit. Trotzdem ist wild entschlossen, der Welt ihre verdiente Freiehit zu schenken.

Die Handlung wird am Anfang besonders aus Darrows und Lysanders Sicht geschildert. Also nur 2. Handlungsstränge. Das fand ich sehr spannend, da man so Eindrücke aus beiden Lagern bekommen hat.

Ich mag den Schreibstil von Pierce Brown sehr. Er vermittelt Spannung richtig gut, aber auch Emotionen kommen nicht zu kurz. Die Welt, die Brown erschaffen hat, strotzt vor Gewalt und der Hoffnung auf ein Ende dieser.

Ich mag die Figurenkonstellationen, die in dem Buch aufgebaut werden, sehr. Auch die vielen Antiken Einschlüsse mag ich sehr. Sie vermitteln ein gutes Bild der Goldenen und der Republik.

Die Figuren sind jedesmal für eine Überraschung gut. In jedem Buch hat der Autor mich überrascht. So auch in diesem Buch! Ich bin schon mega auf den zeiten Teil gespannt, der in den nächsten Tagen erscheinen wird.

Red Rising hat mich damals von der ersten Seite an gefesselt. Spannung, Intrigen, Emotionen und Figuren, die man mögen muss, haben mich in ihren Bann gezogen. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band weiter gehen wird. In diesem Sinne: Hail Libertas! Hail Reaper!

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Die Jungfrau und der Rockstar

V is for Virgin
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V is for Virgin“ von Kelly Oram ist ein Buch aus dem One Verlag, dass ich eigentlich nie lesen wollte. Die Meinungen zu dem Buch gehen stark auseinander und ich hatte keine Lust, von dem Buch enttäuscht ...

V is for Virgin“ von Kelly Oram ist ein Buch aus dem One Verlag, dass ich eigentlich nie lesen wollte. Die Meinungen zu dem Buch gehen stark auseinander und ich hatte keine Lust, von dem Buch enttäuscht zu werden, da ich doch mehr negative als positive Dinge darüber gehört habe. Aber was soll ich sagen? Ich bin froh, dass ich mir selbst ein Bild von der Geschichte gemacht habe.

Anzahl der Seiten: 336
Verlag: One Verlag
Preis: 12,90€
ISBN: 978-3-8466-0098-6
Link zum Buch

Valeries Herz ist gebrochen. Ihr Freund hat sie verlassen, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte, sondern damit bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte bei YouTube viral geht, wird die Siebzehnjährige landesweit unter dem Namen Virgin Val bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als dann auch noch Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Leadsänger der Band Tralse hat es sich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Doch mit einer Sache hat Kyle nicht gerechnet: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen …

Das Cover fand ich persönlich schön. Es sagt zwar nicht ganz so viel über die Story aus, aber das ist bei den ganzen New Adult Romanen derzeit der Fall. Von daher fand ich es hier auch ganz passend.

Die Geschichte dreht sich um die 17-Jährige Valerie, deren Freund mit ihr Schluss macht, als sie ihm eröffnet, dass sie bis zur Ehe mit dem Sex warten will. Daraufhin beginnt für Val ein Spießrutenlauf in der Schule, die sie zu einer sozialen Außenseiterin macht, bis sie sich wehrt. Sie wird als Virgin Val bekannt und berühmt.

Ich weiß, dass viele das Buch nicht mögen. Es gibt einige Punkte, die ich hier in meiner Rezension ansprechen möchte. Als erstes möchte ich noch sagen, dass es meine persönliche Meinung ist. Andere Leser
innen können das wieder ganz anderes interpretieren und empfinden! 🙂

Val war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist ein junges, selbstbewusstes Mädchen, dass für ihre eigenen Meinung einsteht und diese auch vertritt, wie sie eindrucksvoll beweist. Sie möchte sich bis zur Ehe aufheben, das steht für sie fest. Nachdem sie von ihren Mitschülern deswegen gemobbt wurde, gründet sie eine Organisation bzw. eine Challenge, die auch andern Menschen helfen soll, Jungfrau oder abstinent zu bleiben, wenn sie dies wollen.

Und genau da sind wir bei einen Punkt, den viele kritisiert haben: Val würde andere abwerten bzw. beleidigen, wenn sie Sex haben, als Schlampe bezeichnen und ihnen ihre Lebensweise aufdrängen. Dazu kann ich nur sagen: Nein, einfach nein. Für mich kam es nicht einmal so rüber als würde sie andere verurteilen, nur weil diese einen anderen Weg gehen als sie. Das einzige Mal als sie beleidigend wird, ist nicht, weil sie grundsätzlich etwas gegen die Einstellung des Mädchens hätte, sondern weil sie die Art und Weise, sowie die scheinheilige Art nicht akzeptierte. Vielmehr war Val für mich schon sehr weit und aufrichtig für 17 Jahre. Nicht einmal hat sie jemanden bekehrt oder ihre Meinung aufgezwungen. Eher hat sie die Möglichkeit bzw. Option einer anderen Wahl gelassen.

Denn darum geht das ganze Projekt doch. Es soll denen helfen, die noch nicht bereit für Sex sind, dazu zu stehen und sich nicht zu etwas drängen zu lassen, wozu sich noch nicht bereit und sicher zu fühlen. Es geht daraum, denen, die es zu früh getan haben, Sicherheit zu geben, dass sie keinen Sex haben müssen, wenn sie es nicht wollen. Und das ist eine Message, die so wichtig ist und vielen helfen kann. Sex soll etwas Schönes sein, wozu man sich bereit fühlt und nicht gedrängt werden sollte. Das zeigt Valerie auf eine reife Art und Weise für so ein junges Alter.

Natürlich wird die ganze Sache ein bisschne sehr aufgebauscht, das stimmt. Aber das ist nun nichts wirklich neues bei solchen Romanen. Und wahrscheinlich ist Val auch nicht die einzige Jungfrau mit 17 Jahren. Alles ein bisschen übertrieben, was aber der küstlerischen Freiheit der Autorin zusteht. Und es ist ja nicht so, als wären die Geschichten anderer LYX-Bücher nicht auch vollkommen übertrieben. 😉 Für mich hat das Buch absolut nichts mit Slut-Shaming zu tun. Hier wird eine Alternative gezeigt, die anderen helfen kann, aber niemand wird abgewertet, nur weil er sich dagegen entscheidet.

Kyle, der mutmaßliche Love-Intrest der Reihe bleibt hier sehr blass und zeigt sich eigentlich nur mit einem übertriebenen Rockstargetue und einem Ego, das größer als er selbst ist. Dem Guten sollte man mal beibringen, dass Nein wirklich Nein bedeutet. Auch für einen Rockstar wie ihn. Er versucht eigentlich in einer Tour, Val ins Bett zu bekommen, große um etwas anderes geht es ihm scheinbar wirklich nicht.

Man sollte anmerken, dass das Buch nicht mit einer großen Liebesstory punktet. Aber für mich war das nicht schlimm. Man hat kleine Momente in denen es knistert, aber die Lovestory steht nicht im Mittelpunkt. Viel eher begleiten wir ein junges Mädchen, dass den Weg zu sich selbst findet und dadurch noch anderen hilft.

P wie Provokant, k wie kontrovers. So kann man das Buch kurz und knapp beschreiben. Mir hat es sehr gut gefallen. Eine wichtige Message, die wahrscheinlich vielen helfen kann. Der Schreibstil war super flüssig zu lesen, sodass ich durch die Seiten geflogen bin.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

poetisch-magischer Schreibstil. Liebe es!

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
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Poetisch-zauberhaft, traumhaft schön geschrieben

Laini Taylor entführte mich mit „Strange the Dreamer: Der Junge, der träumte“ in eine Welt voller Poesie, Magie und Träumen, die einen verzaubern. Endlich ...

Poetisch-zauberhaft, traumhaft schön geschrieben

Laini Taylor entführte mich mit „Strange the Dreamer: Der Junge, der träumte“ in eine Welt voller Poesie, Magie und Träumen, die einen verzaubern. Endlich geht es mit der Story in „Muse of Nightmares“ weiter, nachdem das Ende sooooo herzzerreißend war. Wir begleiten Lazlo auf eine weitere Abenteuerreise hinauf in die Zitadelle zu seiner Geliebten Sarai.


Anzahl der Seiten: 351
Verlag: One Verlag
Preis: 15,00€
ISBN: 978-3-8466-0100-6
Link zum Buch*


Sarai ist die Muse der Albträume. Seit sie denken kann, quält sie die Bewohner von Weep mit ihren schlimmsten Ängsten. Sie ist sich sicher, dass sie jede noch so furchtbare Grausamkeit gesehen hat. Doch damit liegt sie falsch. Unendlich falsch. Denn plötzlich findet sich Sarai selbst in einem Albtraum wieder, aus dem sie nicht aufwachen kann. Ihre Liebe, ihr Leben und das aller Bewohner von Weep stehen auf dem Spiel …


Das Cover des Buches sticht durch sein kräftiges Pink deutlich hervor. Für mich ist es ein bisschen zu viel, aber es passt gut zur Reihe und zieht den Blick eindeutig auf sich.

Nach dem Ende des zweiten Bandes war mein Herz zerbrochen. Das Ende, das ich nicht genauer beschreiben werde, war überraschend und emotional und einfach so viel mehr als ich erwartet habe. Die ganze Reihe ist viel besser und mehr als ich erwartet habe. So unbeschreiblich schön und magisch erzählt Laini Taylor auch in diesem Roman die Geschichte von Lazlo und Sarai weiter.

Lazlo Strange, der Träumer, dessen Kopf in den Wolken steckt, spielt auch in diesem Band eine wichtige Rolle. Nach seiner Entwicklung im vorherigen Band muss er sich jetzt mit seinem neuen Sein beschäftigen. Außerdem lernt er die andere Götterbrut neben Sarai kennen und darf diese nun endlich in den Armen halten.

In diesem Band spielt aber Sarai eine wichtigere Rolle als Lazlo. Sarai, als Muse der Alpträume hat im vorherigen Band einiges erleben müssen. Als wäre es nicht genug, dass ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt worden ist, muss sie sich jetzt auch noch entscheiden, ob sie Weep und die Bewohner zerstört oder sich gegen Minyas Willen stellt.

Dieser Band läuft eher still und langsam an. Sehr poetisch und magisch erzählt Laini Taylor die weitere Handlung von Sarai und Lazlo. Beide müssen diesmal Stärke und Ausdauer im Kampf gegen Minyas Willen zeigen. Ob sie es schaffen werden, Weep und seine Bewohner gegen Minyas Rachsucht zu beschützen?

Ich finde es absolut meisterhaft, wie die Autorin es schafft, so viele verschiedene Sichten in so wenigen Seiten zu vereinen. Innerhalb eines Kapitels wechseln die Perspektiven der Figuren sehr schnell, sodass wir tolle, tiefe Einblicke in die Gedanken und Emotionen der Figuren bekommen. Mir gefällt das richtig gut. So bekommen wir nicht nur Einblicke in Lazlos & Sarais Leben, sondern auch in Sparrow, Minya oder den Alchemisten Thyron. Mir gefällt das sehr, da man so noch besser mitfühlen kann.

Zusätzlich bekommen wir mehr Infos über die Götter, indem wir die Geschichte des weißen Alders und damit auch die einer Göttin verfolgen können. Das war wirklich spannend und hat mir sehr gut gefallen.

Insgesamt kommen in diesem Buch immer mehr Geheimnisse zu Tage. Wir erfahren etwas über die Bibliothek, auf der die Zitadelle gelandet ist und auch über die Geschehnisse vor so vielen Jahren. Die Myseterien um Weep werden immer mehr gelöst, vielleicht erfahren wir sogar irgendwann den Namen der Stadt?

Die Charaktere wachsen einen noch näher ans Herz. Der Schreibstil der Autorin bringt uns die Welt von Weep noch näher und erschafft die Welt vor unserem inneren Auge zum Leben. Wirklich ein richtiges Meisterwerk. Laini Taylor ist eine begnadete und hochbegabte Autorin. Ihr bildhaft-poetischer Schreibstil gepaart mit ihrem excellenten Wortbuilding lassen einen nur so durch die Seiten fliegen. Die liebevoll gestalteten Charaktere runden die ganze Geschichte perfekt an.

Leider ist der Cut der Story nicht besonders gut gewählt. Wie auch der Vorgängerband ist dieser Band in zwei Teile geteilt. Man merkt aber, dass der Roman im Original nicht geteilt werden sollte. Umso gespannter bin ich jetzt auf den vierten Band!


Ein sehr magischer und gelungener dritter Band der Reihe. Ich freue mich schon sehr drauf, wenn im August der Abschlussband erscheint. Ich hoffe ja, dass wir im nächsten Band noch mehr Informationen zu Thyron und Ruza bekommen oder das Eril-Fane endlich Frieden findet. Ich bin mega gespannt, was da noch kommen wird! Absolute Leseempfehlung und Herzensreihe.


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Veröffentlicht am 27.07.2020

Leider wurde für mich zu viel Potential verschenkt!

Stoneheart 1: Geraubte Flamme
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Nach „Nemesis“ habe ich mich gefreut, mal wieder ein neues Buch von Asuka Lionera zu lesen. „Stoneheart: Geraubte Flamme“ hat mich durch seinen Klappentext angesprochen, der mir eine starke Protagonistin ...

Nach „Nemesis“ habe ich mich gefreut, mal wieder ein neues Buch von Asuka Lionera zu lesen. „Stoneheart: Geraubte Flamme“ hat mich durch seinen Klappentext angesprochen, der mir eine starke Protagonistin versprochen hat, die den gesellschaftlichen Zwängen entkommt und für sich selbst einsteht. Das Cover hat mir leichte Schottland-Vibes beschert, sodass ich mich wirklich sehr auf das Buch gefreut habe.

Anzahl der Seiten: 394
Verlag: Impress
Preis: 12,99€
ISBN: 978-3551302694
Link zum Buch

Ein Herz aus Stein und Glut*
Ezlain lebt in einer Welt, in der Männer das Sagen haben. Doch das hält sie nicht davon ab, gegen alle Regeln aufzubegehren. Als Strafe für ihren Ungehorsam soll sie den einzigen Menschen verlieren, der ihr jemals nahestand – ihre Sklavin Cressa. Um dem zu entgehen, beschließen die zwei Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Als Männer getarnt heuern sie auf einem Schiff an und fliehen vor den Zwängen ihrer alten Heimat. Doch das Meer trennt die beiden und trägt Ezlain an den einsamen Strand einer geheimnisvollen Insel. Hier begegnet sie einem Fremden, der ebenso rätselhaft ist, wie sie sich ihr ganzes Leben lang gefühlt hat …

Das Cover gefällt mir wirklich gut, auch wenn ich sagen muss, dass es nicht wirklich zur Handlung passt. Die Protagonistin Ezlain ist zwar gut getroffen, aber ich weiß nicht, wieso sie in einem Kleid dargestellt wurde oder was das drum herum so richtig mit der Story zu tun hat. Trotzdem ist es ein hübsches Cover!

Ezlain wächst bei ihrer Tante in adligen Verhältnissen auf. Ihr wird nachgesagt, ein Herz aus Stein zu haben. Aus diesem Grund hat sie nicht viele enge Freunde, eigentlich nur ihre Sklavin Cressa, die gleichzeitig ihre beste Freundin darstellt. Als Ezlain einen widerlichen Typen heiraten und Cressa an einen gewalttätigen Mann verkauft werden soll, beschließt Ez ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Gemeinsam fliehen sie auf ein Schiff, dass sie in ein neues Leben bringen soll.

Dies ist jedoch nicht einfach getan. Probleme und Herausforderungen gilt es zu bewältigen, zu denen auch ein überdurchschnittlich attraktiver Rotschopf namens Drayce gehört. Diesen mystriösen Mann lernt Ez auf ihrer Reise näher kennen und schafft es, ihn für ihre Sache „anzuwerben“.

Mehr möchte ich gar nicht sagen, jeder sollte die Handlung selbst weiter verfolgen, wenn er das möchte. 🙂 Für Drayce als Protagonisten lohnt es sich auf jeden Fall. Ihn mochte ich wirklich. Er ist ein typischer Beschützertyp, der immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat. Er sticht durch seine flammenfarbenen Haare wirklich hervor, was ich mal erfrischend anders fand.

Wohingegen ich bei Ezlain doch enttäuscht wurde. Sie ist nicht die taffe Protagonistin, die ich mir erhofft habe. Von Cressa will ich da gar nicht erst anfangen, so viel Gejammer von ihr auf so wenigen Seiten, hat sie mir wirklich unsymphatisch gemacht. Aus diesem Grund war ich auch wirklich nicht traurig, dass sie den Großteil der Handlung nicht anwesend war.

Wo wir geich bei einem Hauptpunkt meiner Kritik sind: Cressas und Ezlains Freundschaft ist für mich nicht nachvollziehbar. Cressa tut nichts für Ez, Ezlain dagegen alles. Undzwar wirklich alles. Und das geht, ziemlich oft sogar, richtig krass weit. Ich möchte nicht spoilern, aber eine Tiggerwarnung an einer Beinahe-Vergewaltigungsszene finde ich schon irgendwie angebracht. Unabhängig davon wird Cressa in diesem Buch in den Himmel gehoben durch Ez. Mehr als einmal habe ich an Ez und ihren gesunden menschenverstand gezweifelt. Die Beziehung zwischen den beiden erschiehn mir alles andere als gesund.

Schnell habe ich gemerkt, dass ein Großteil des Buches Ez’s Gedanken und Jammerein und Sorgen um Cressa gelten. Das fand ich bisschen schade. Ihre Entwicklung ist für mich so sehr auf der Strecke geblieben. Als sie anfängt, endlich mehr aus sich raus zu kommen, scheint dies in dieser Welt nur durch Gewalt zu funktionieren. Oft habe ich mich gefragt, wieso Ez immer sofort zu gewaltvollen Handlungen greifen muss, anstatt als starke Persönlichkeit anders und überlegter zu Handeln. Ihre Gewalthandlungen richten sich ausschlichlich gegen Männer, wo wir bei noch einem Kritikpunkt wären.

Diese ganze Welt von Ezlain baut auf einem stigmatisierten Bild von Männern auf. Böse, widerliche Männer, die Frauen schlimme Dinge antun. Kein Mann, außer Drayce, hatte auch nur eine gute Eigenschaft. Niemand. Auch sonst sind scheinbar alle böse, nur Ez udn Cressa nicht. Die böse Tante, der böse Kapitän, die ekligen Seehmänner, die böse Alte, der schwache 14-Jährige, die einen andern Weg wählte als sie. Nur unsere gute Ezlain ist ein Engelchen und hat all das Böse in dieser Welt nicht verdient und kann sich da auch irgendwie nicht wehren. Außer wenn Drayce dabei ist und dann am liebsten mit Gewalt.

Die Autorin erzählt flüssig und auch oft recht spannend von Ezlain und ihren Abenteuern. Ich fand die Kapitel aus Drayce Sicht sehr interessant. Dort hat sich einmal mehr Ez komische Weltanschauung gezeigt. Wenn eklige Männer etwas falsches tun, dann ist das schlimm, aber wenn Drayce etwas böses tun, dann ist das ok und wir müssen dem armen Jungen verzeihen.

Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten hat auf jeden Fall gestimmt und dort hat es mehr als nur einmal genistert und gefunkt. Anstatt, dass Ezlain sich ständig Sorgen um Cressa macht und dadurch für ganz schöne Längen sorgt, hätte sie eher mal mehr Zeit in diese Entwicklung stecken sollen. Schade Schade.

Das Ende war für mich nicht logisch und vor allem auch nicht nachvollziehbar. Dort haben sich einige Charaktere nicht so verhalten, wie es vorher angedeutet worden ist. Ich kann es nicht genauer erklären, ohne zu Spoilern, aber die Entwicklung bzw. das Verhalten hat sich nicht mit dem gedeckt, dass er/sie vorher an den Tag gelegt hat. Es endet aber spannend und natürlich möchte ich die Beziehung zwischen Ez und Drayce weiter erfolgen, sodass ich Band 2 wahrscheinlich lesen werde.

Insgesamt hat mich die Entwicklung zwischen Ez und Drayce in den Bann gezogen. Auch den Fantasy-Anteil mochte ich, auch wenn er ein bisschen zu kurz kam und sehr spät erst eingefügt wurde. Leider bleibt für mich ein etwas enttäuschter Resteindruck, da ich durch Nemesis anderes von der Autorin gewöhnt bin. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und überzeugt in den Dialogen zwischen den Charakteren. Ich vergebe 2,5 Bücher von 5 und hoffe, dass Band 2 mich mehr fesseln kann.

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