"Mordseestrand" - Borkum hat seine eigene Miss Marple
MordseestrandAls der Umweltschützer Jo Hammert tot auf Borkum aufgefunden wird, ist Caro Falks Spürsinn geweckt. Gemeinsam mit Jan Akkermann macht die Hobbydetektivin sich daran, die Umstände von Jos Tod zu ermitteln. ...
Als der Umweltschützer Jo Hammert tot auf Borkum aufgefunden wird, ist Caro Falks Spürsinn geweckt. Gemeinsam mit Jan Akkermann macht die Hobbydetektivin sich daran, die Umstände von Jos Tod zu ermitteln. Ist er ermordet worden? Oder war es ein natürlicher Tod?
Motive für eine Tötung sind schnell gefunden. Jo hatte nämlich einige Geheimnisse. Doch ist eins davon der Grund für seinen Tod?
Für Caro Falk ist dies der zweite Fall, den sie auf Borkum bearbeitet. Für mich ist es das erste Mal, dass ich sie als Leserin bei ihren Ermittlungen begleite. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, bin ich trotzdem schnell mitgekommen. Die Dynamik zwischen Caro und Jan gefällt mir, die beiden sind ein gutes Team. Mehr als ein Mal musste ich bei der Vorgehensweise der beiden schmunzeln. Im Buch wird der Vergleich zwischen Caro und Miss Marple sowie zwischen Jan und Mister Stringer gezogen – und diesen Vergleich finde ich sehr passend. Es macht Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie den Fall aufrollen und ihn auf unkonventionelle Weise bearbeiten.
Auch der Fall selbst ist spannend. Das Opfer Jo Hammert war ein aktiver Umweltschützer, der speziell für die Sumpfohreule eingetreten ist. Ich selbst kenne mich mit Naturschutzgebieten und Vogelpopulationen nicht aus, hatte aber trotzdem das Gefühl, dass das Umweltthema im Krimi verständlich dargestellt wird.
Die Entwicklungen waren schlüssig und in einem guten Tempo. Der Krimi hatte für mich den richtigen Mix aus Spannung und Humor, er ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für das Genre Cosy Crime.
Die Auflösung kam für mich überraschend, ohne, dass es konstruiert gewirkt hat. Dadurch hatte ich noch einen größeren Lesespaß.
Einzig und allein Caros impulsive Art hat mich manchmal den Kopf schütteln lassen, weil sie sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Aber genau das macht sie authentisch.
Dass die ostfriesische Insel Borkum als Setting gewählt wurde, gefällt mir als Nordseefan sehr. Die Uhren ticken an der Nordsee anders. Dadurch ist auch die Polizeiarbeit eine andere – und die Hobbydetektive Caro und Jan können durch die Gemeinschaft der Inselbewohner, die besser vernetzt sind als jeder Geheimdienst, gut ermitteln.
„Mordseestrand“ ist ein Krimi, der sich lohnt. Ich habe mich gerne nach Borkum entführen lassen, auch wenn komplexe Umweltthemen eigentlich nicht meins sind. Hier wurden sie jedoch mit der richtigen Mischung aus Spannung und Humor aufgearbeitet. Ich freue mich auf die nächsten Fälle von Caro und Jan!