Empfehlenswert, aber kein besonderes Highlight für mich
The Story of a Love Song⇝ Vorsicht: eventuelle Spoiler.
𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Jeder Mensch besitzt etwas, das ihn ängstigt und nachts wachhält; etwas, das seinen absoluten Albtraum darstellt. Für manche ist es die Schwärze der ...
⇝ Vorsicht: eventuelle Spoiler.
𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Jeder Mensch besitzt etwas, das ihn ängstigt und nachts wachhält; etwas, das seinen absoluten Albtraum darstellt. Für manche ist es die Schwärze der Nacht, andere hingegen fürchten das tiefe Gewässer, das Alleinsein oder vielleicht auch etwas ganz anderes, tief in unserem Inneren Verborgenes. Doch das, was jeder Mensch gemeinsam hat, ist, dass wir mit dieser Angst nicht konfrontiert werden möchten. So geht es auch der Protagonistin Luca, welche seit einem schweren und traumatischen Schicksalsschlag panische Angst vor Menschenmengen besitzt. Jahre nach diesem schrecklichen Tag erreicht sie jedoch ein Brief von Griffin - ihrem ehemaligen Brieffreund, den sie noch nie persönlich kennenlernen durfte. Dabei gehört Griffin nun mittlerweile zu einer der bekanntesten Bands der Welt...und wird demnach regelmäßig mit großen Menschenmengen und kreischenden Fans konfrontiert. Wie reagiert Luca auf solch eine Nachricht; kann ihre Freundschaft und Beziehung zueinander solch einem Leben standhalten?
Hach ja, Leute. Ihr wisst ja, dass ich NA-Romane mit einer Band-Thematik absolut liebe! Von daher habe ich mich sehr auf das Lesen dieses Buches gefreut und habe einige Ansprüche an das Buch gehabt. Ich kann jetzt schon einmal vorweg nehmen, dass mir das Buch an sich gut gefallen hat und dass das Buch zu empfehlen ist - leider ist es für mich persönlich aber kein absolutes Highlight. Auch wenn ich die Geschichte mag, ist sie meiner Meinung nach leider nicht allzu besonders; meine Erwartungen wurden nicht so ganz erfüllt. Allgemein kann man definitiv festhalten, dass die Geschichte logisch konzipiert und von unglaublich sympathischen, starken und lustigen Charakteren geprägt ist. Meiner Meinung nach (auch wenn ich natürlich keine Expertin bin!) wird Lucas Angststörung nachvollziehbar, realistisch und authentisch dargestellt. Mein absolutes Highlight des Buches ist definitiv der Epilog; der konnte mich wirklich absolut überzeugen! Ich bin absolut gecatcht davon - einen so tollen und gleichzeitig auch irgendwie traurigen Epilog habe ich schon lange nicht mehr gelesen, weswegen ich im dem Buch Endeffekt auch 4,5 statt nur 4 Sternchen gebe. Allein dieser Epilog hat mich unglaublich berührt, sodass ich ein paar Tränchen verdrücken musste. Dennoch muss man leider sagen, dass dieses Buch ein, zwei Schwachstellen und Kritikpunkte mit sich bringt.
In dem Sinne - Achtung, SPOILER! Es ist mir schon recht früh aufgefallen, dass für mich persönlich das Tempo nicht realitätsnah und authentisch ist. Betrachtet man die Beziehung der beiden, so ging für mich einiges viel zu schnell - die Sprünge von einer Ebene auf die Ebene waren viel zu rasant an gewissen Punkten. Natürlich kann man einwenden, dass sie sich schon jahrelang kennen - dennoch muss man bedenken, dass sie sich vorher weder persönlich kannten, noch in den vergangenen Jahren Kontakt gehabt haben. Sowohl Griffin als auch Luca haben sich verändert und haben verschiedene Wege eingeschlagen...Wäre es da nicht sinnvoll, wenn sie sich erst wieder etwas intensiver kennenlernen und aufeinander einstellen? Wenn ich ehrlich bin, finde ich das etwas zu unrealistisch, da hätte ich mir definitiv ein langsameres Tempo gewünscht. Ein weiterer Gedankengang von mir ist, dass mir die Tiefe an manchen Stellen gefehlt hat. Das ist definitiv nicht auf Lucas Problematik bezogen, denn diese ist sehr komplex und ausgereift dargestellt. Gerade bei Griffin hingegen hätte ich mir mehr detaillierte Szenen, mehr Hintergründe und mehr Tiefgang gewünscht. Man erhält zwar einen Einblick in seine Gedankenwelt und Belastungen, aber dennoch merkt man, dass der Fokus definitiv auf Lucas Angstzuständen lastet. Das ist natürlich vollkommen okay - schließlich ist sie die Protagonistin des Werkes und sollte demnach im Vordergrund stehen. Ich hätte es nur schöner gefunden, wenn wir noch mehr über Griffins backgroundstory erfahren hätten, zum Beispiel wie er mit dem Druck durch seine Bekanntheit umgeht. Die Band-Thematik allgemein wird sehr wenig im Werk aufgegriffen, was mich im Nachhinein etwas enttäuscht hat - das ist leider ein etwas vergeudetes Potenzial. SPOILER ZUENDE.
Nichtsdestoweniger bietet die Geschichte von Luca und Griffin für mich eine gelungene Mischung aus Spannung, Erotik (und ja, sie halten sich da echt nicht zurück. :D), romantischen und humorvollen Elementen sowie einer ernsthaften Thematik, die im Buch super verarbeitet und dargestellt wird. Das Buch konnte definitiv viele Emotionen in mir wecken, indem ich mitgefiebert, mitgefühlt und viel gelacht habe. Infolgedessen kann ich das Buch wirklich empfehlen, auch wenn es kein Highlight für mich ist.
𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Die Ausdrucksweise des Autorenduos ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Sie schaffen es, eine gute Mischung von verschiedenen Stilen zu verwenden und das Buch anhand von vielen lustigen und romantischen Momenten abzurunden. Das Briefmedium ist wohl eine der wichtigsten Inhalte des Buches, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Ich finde es toll, dass der Briefverkehr zwischen Luca und Griffin im gesamten Buch eine wichtige Rolle spielt und immer wieder auftaucht. Es symbolisiert und vermittelt einem das Gefühl, dass das Briefeschreiben für beide eine intime Methode ist, um ihr Vertrauen füreinander aufzuzeigen und offen zueinander zu sein. Für Luca ist dies nach ihrem traumatischen Ereignis vielleicht sogar noch wichtiger, um ihre Erlebnisse verarbeiten zu können und zu wissen, dass am anderen Ende des Briefes jemand sitzt, der ihr zuhört und der sich um sie sorgt. Auch der sprachlich angewandte Stil der Briefe ist gut gelungen und zeichnet sich durch eine jugendliche Frische, einer sexuellen Offenheit und liebevollen Details aus. Ich hatte zuvor noch etwas Angst, dass die Briefe teilweise etwas abgehackt klingen, aber dies hat sich zum Glück größtenteils nicht bestätigt. An manchen Stellen finde ich ihre Wortlaute zwar etwas zu künstlich und schmalzig, aber im Großen und ganzen finde ich ihren Austausch sehr interessant. Luca und Griffin sind in ihren Briefen knallhart ehrlich, wodurch es aber absolut Spaß macht, das Buch und ihre Briefe zu lesen. Die Autoren schaffen es sehr leicht, den Leser zum Lachen und Mitfiebern zu bringen.
𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Wo soll ich da nur anfangen...Wirklich ALLE Charaktere in dem Buch sind mir sympathisch; egal ob Haupt- oder Nebencharaktere! Man muss jedoch sagen, dass es allgemein gar nicht so viele Charaktere gibt: im Vordergrund steht die Konstellation aus Griffin, Luca und ihrem Therapeuten, mit dem sie mehr eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut hat. Letztere Person ist ebenfalls mein Lieblingscharakter, weil er wirklich einfach nur ein sympathischer, verrückter Vogel ist. Man merkt ihm an, dass er Luca bei ihren Angstzuständen helfen und supporten will, aber sie gleichzeitig auch triezt und dazu bringen will, neue Dinge auszuprobieren. Er scheut sich nicht, mit ihr die verrücktesten Sachen zu machen und entwickelt sich schließlich auch für Griffin zu einem tollen Freund und eventuell auch Vaterfigur. Aber auch Luca und Griffin sind beide sehr sympathisch und schön konzipiert. Besonders mit Luca habe ich extrem Mitleid, da sie von dem schrecklichen Ereignis jahrelang verfolgt und dadurch in ihrem Leben eingeschränkt wird. Dennoch sieht man, dass sie eine absolute Kämpferin ist und sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Griffin ist ihr dabei eine absolute Stütze. Er ist ein sehr verständnisvoller, treuer und bodenständiger Mensch, der sich um sie sorgt und auf sie aufpasst. Noch dazu weiß er durch seinen Humor und seinen Charme, wie er sie aufmuntern kann. Zusammen sind Luca und Griffin ein richtig tolles Duo, das perfekt harmonisiert und dafür sorgt, dass man vielleicht doch an Seelenverwandtschaft glauben mag. Wenn ihr wissen wollt, welche Hürden sie überwinden müssen und ob sie es schaffen, das alles durchzustehen, müsst ihr das Buch lesen. Die Geschichte ist es wert, gelesen zu werden!