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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2019

Eine Reise zu den eigenen Wurzeln

Der Wind nimmt uns mit
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Als Reisebloggerin hat Maya schon einiges von der Welt gesehen. Die 32-Jährige genießt ihr Leben als Single und bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Noch einige Ziele stehen auf ihrer Liste, nur ...

Als Reisebloggerin hat Maya schon einiges von der Welt gesehen. Die 32-Jährige genießt ihr Leben als Single und bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Noch einige Ziele stehen auf ihrer Liste, nur nach La Gomera will sie auf keinen Fall. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass sie nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya schon vor Jahren durch einen Zufall erfahren. Aber sie verzeiht es Karoline nicht. Dann wird Maya allerdings bei einem One-Night-Stand mit Tobi, einer flüchtigen Bekanntschaft, schwanger. Und der baldige Vater des Kindes hält sich ausgerechnet auf der Kanareninsel auf. Widerwillig fliegt Maya dorthin. Sie weiß nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens werden wird…

„Der Wind nimmt uns mit“ ist ein unterhaltsamer Roman von Katharina Herzog.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog. Darauf folgen Kapitel mit einer angenehmen Länge, die mal aus Sicht von Maya, mal aus Sicht von Karoline erzählt werden. Die Handlung spielt überwiegend in der Gegenwart, jedoch gibt es immer wieder Rückblenden in die 1980er-Jahre. Somit hat es der Leser mit zwei Erzählsträngen zu tun. Der Aufbau wirkt durchdacht und funktioniert gut.

Der Schreibstil ist locker, flüssig und anschaulich. Gelungene Beschreibungen und viel wörtliche Rede lassen das Geschehen lebendig werden. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Ein Manko sind allerdings einige Fehler, die das Lektorat in der ersten Auflage übersehen hat.

Im Vordergrund der Geschichte steht Maya. Die Idee, eine lebenslustige Reisebloggerin in den Mittelpunkt zu stellen, hat mir gut gefallen. Leider wurde ich mit der Protagonistin aber nicht warm. Mit ihrem unreifen und für mich zum Teil auch unlogischen Verhalten konnte sie bei mir keine Sympathiepunkte gewinnen. Zudem wirkt sie auf mich an vielen Stellen wenig realitätsnah. Als wesentlich authentischer und sympathischer habe ich Karoline, den zweiten Hauptcharakter, und andere Figuren im Roman empfunden. Obwohl manche den Eindruck erwecken, überspitzt dargestellt worden zu sein, hat sich die Autorin an real existierenden Personen orientiert.

Die Frage nach Mayas Vergangenheit sorgt für ein wenig Spannung. Allerdings kann die Handlung mit nur wenigen Überraschungen aufwarten. Dennoch bleibt die Geschichte überwiegend kurzweilig, was daran liegt, dass sich emotionale und amüsante Momente abwechseln.

Ein Pluspunkt des Romans ist es, dass man einiges über La Gomera erfährt. Mit ihren Beschreibungen schafft es die Autorin durchaus, Reiselust zu wecken. Etwas zu dominant waren mir aber die Ausflüge in die Welt der Esoterik, auf die ich gut hätte verzichten können.

Sehr gut gefällt mir, dass eine liebevoll gezeichnete Karte die wichtigsten Schauplätze auf La Gomera zeigt. Interessant war auch die Danksagung der Autorin, in der sie darüber aufklärt, was Fakten und was Fiktion im Roman ist. Dabei zeigt sich, dass dem Schreiben eine fundierte Recherche vorausgegangen ist.

Das Cover finde ich sehr hübsch. Es reiht sich optisch gut in die anderen Romane der Autorin ein. Der poetisch anmutende Titel ist ebenfalls nicht unpassend gewählt.

Mein Fazit:
Meine hohen Erwartungen konnte „Der Wind nimmt uns mit“ von Katharina Herzog leider nicht erfüllen, denn der Roman weist einige Schwächen auf. Als leichte Sommerlektüre für unterhaltsame Stunden ist die Geschichte trotzdem durchaus geeignet.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Eine lebenslange Lüge

Das geheime Glück
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September 2016 in der Clyde Bay im US-Bundesstaat Maine: Zunächst scheint es, als wäre es ein Morgen wie jeder andere. Wie immer lässt Robbie Brandon seine Frau Emily weiterschlafen, während er schon mal ...

September 2016 in der Clyde Bay im US-Bundesstaat Maine: Zunächst scheint es, als wäre es ein Morgen wie jeder andere. Wie immer lässt Robbie Brandon seine Frau Emily weiterschlafen, während er schon mal aufsteht und Kaffee kocht. Seit 43 Jahren sind die beiden verheiratet und inzwischen ein eingespieltes Team. Doch an diesem Tag tut er noch etwas anderes. Er schreibt Emily einen Brief, der ihr das Herz brechen wird. Aber Robbie muss diesen Preis bezahlen, um ihre Liebe zu schützen. Schließlich darf niemand herausfinden, welches Geheimnis Emily und er seit fünf Jahrzehnten verbergen…

„Das geheime Glück“ ist ein berührender Roman von Julie Cohen.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus fünf Teilen mit insgesamt 34 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Daran schließt sich eine Art Epilog an, das Postcriptum. Erzählt wird aus der Sicht von Robbie und Emily – allerdings nicht chronologisch, sondern rückwärts, was den besonderen Reiz des Romans ausmacht. Somit beginnt die Geschichte im Jahr 2016 und endet 1962. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist einfühlsam, leicht verständlich und anschaulich. Viel wörtliche Rede lässt ihn außerdem lebhaft wirken. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Ich habe das Buch nur ungerne zur Seite gelegt.

Die beiden Protagonisten Robbie und Emily haben mir gut gefallen. Es sind vielschichtige, reizvolle und sehr authentische Charaktere, deren Geschichte ich sehr gerne verfolgt habe. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt ist gut nachvollziehbar. Auch die übrigen Personen kommen realitätsnah rüber.

Im Mittelpunkt des Romans steht die große Liebe der beiden. Sie sorgt dafür, dass die Geschichte immer wieder emotional berühren kann, ohne zu kitschig oder übertrieben dramatisch zu werden.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt ist die lebenslange Lüge, die Robbie und Emily miteinander teilen. Nur bruchstückhaft wird Teil für Teil der Vergangenheit der beiden enthüllt. Dadurch bleibt die Geschichte fesselnd. Auch einige unerwartete Wendungen erzeugen Spannung. Trotz der mehr als 400 Seiten bleibt der Roman somit kurzweilig und unterhaltsam.

Das liebevoll gestaltete Cover hat zwar wenig Bezug zum Inhalt, gefällt mir aber dennoch sehr gut. Der prägnante deutsche Titel weicht erheblich vom englischsprachigen Original („Together“) ab, was mich in diesem Fall jedoch nicht so sehr gestört hat, weil er zur Geschichte passt.

Mein Fazit:
Mit „Das geheime Glück“ ist Julie Cohen ein ungewöhnlicher Liebesroman gelungen, der sich in seiner Art des Erzählens und seinem Tiefgang erfreulich von anderen Büchern des Genres abhebt. Eine empfehlenswerte Geschichte, die mir schöne Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine große Liebe, die nicht sein darf

Das schönste Mädchen Havannas
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Kuba im Jahr 1947: Nur mit dem, was er am Leib trägt, kommt der Asturier Patricio (19) in Havanna an. Er ist dem Elend in Spanien, das vom Bürgerkrieg geprägt ist, entflohen. Sein Wunsch: Er will in der ...

Kuba im Jahr 1947: Nur mit dem, was er am Leib trägt, kommt der Asturier Patricio (19) in Havanna an. Er ist dem Elend in Spanien, das vom Bürgerkrieg geprägt ist, entflohen. Sein Wunsch: Er will in der neuen Heimat ein besseres Leben beginnen. Doch der Anfang ist schwer. Er muss sich als Schuhputzer durchschlagen. Als er bei der Arbeit aus Versehen die Schuhe des Mafiabosses Carlos Valdés ruiniert, kommt er nur knapp mit dem Leben davon. Kurz darauf darf er im Kaufhaus El Encanto anfangen. Da macht Patricio schnell Karriere. Eines Tages lernt er dort die attraktive Gloria kennen, in die er sich sofort verliebt. Aber dann erfährt er, dass sie verheiratet ist – und zwar mit eben jenem Mafiaboss, einem der gefürchtetsten Männer Havannas…

„Das schönste Mädchen Havannas“ ist der Debütroman von Susana López Rubio.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in 55 Kapitel mit einer angenehmen Länge unterteilt sind. Das Buch endet mit einem Epilog. Erzählt wird in der Ich-Perspektive, zunächst nur aus der Sicht von Patricio, später im Wechsel von Patricio und Gloria. Die Handlung beginnt 1947 und umfasst etliche Jahre. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, einfühlsam und – durch viel wörtliche Rede – sehr lebhaft. Dabei gelingt es der Autorin gut, die Atmosphäre jener Zeit zu vermitteln und viele Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer.

Im Vordergrund des Romans stehen Patricio und Gloria. Die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden lassen sich gut nachvollziehen. Beide Charaktere werden detailliert und vielschichtig dargestellt. Obwohl mir deren Art und Verhalten nicht immer zugesagt haben, habe ich ihre Geschichte gerne verfolgt. Auch die übrigen Personen wirken authentisch.

Trotz der fast 500 Seiten hat der Roman nur wenig Längen. Die Geschichte überrascht mit einigen Wendungen und Einfällen, die das Buch kurzweilig machen.

Thematisch geht es vor allem um die Liebe, Romantik und tragische Momente. Dabei konnte mich die Geschichte emotional bewegen, da sie glücklicherweise auf Kitsch und zu starke Übertreibungen verzichtet. Das macht den Roman glaubwürdig. Positiv anzumerken ist auch, dass Politik und Zeitgeschichte ebenfalls viel Raum einnehmen, was verhindert, dass der Roman zu seicht wird.

Sehr gut hat mir das Setting gefallen. Auch die historische Komponente ist überzeugend umgesetzt. Auf unterhaltsame Weise lernt man Kuba zu der Zeit vor und während der Revolution kennen und kann so sein Wissen zu diesem Thema erweitern.

Mit dem farbenprächtigen und liebevoll gestalteten Cover und dem Lesebändchen wirkt die gebundene Ausgabe sehr hochwertig. Der deutsche Titel weicht stark vom spanischsprachigen Original ab, das sich auf den Namen des Kaufhauses bezieht und dem ich den Vorzug geben würde.

Mein Fazit:
„Das schönste Mädchen Havannas“ von Susana López Rubio ist ein Liebesroman der etwas anderen Art, der mich sehr gut unterhalten hat. Empfehlenswert ist die Lektüre wegen ihres Tiefgangs auch für diejenigen, die sonst einen Bogen um dieses Genre machen.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Der Widerstand gegen die Umwandlung geht weiter

Vollendet - Die Wahrheit (Band 4)
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Die Vereinigten Staaten in nicht allzu ferner Zukunft: Teenager, die ihren Eltern Ärger machen, können sofort aus der Gesellschaft ausgestoßen werden. Sie werden zur „Umwandlung“ freigegeben und somit ...

Die Vereinigten Staaten in nicht allzu ferner Zukunft: Teenager, die ihren Eltern Ärger machen, können sofort aus der Gesellschaft ausgestoßen werden. Sie werden zur „Umwandlung“ freigegeben und somit zu kompletten Organspendern. Der Prozess ist unumkehrbar, niemand kann entkommen. Doch Connor und Risa versuchen es trotzdem. Sie erhalten einen Organdrucker, der die Umwandlungen bald überflüssig machen könnte. Das einzige Exemplar wird allerdings bei einem Unfall zerstört. Connor und Risa werden geschnappt. Ist ihre Hoffnung auf ein gemeinsames Leben damit endgültig vorbei?

„Vollendet – Die Wahrheit“ ist der vierte und zugleich letzte Teil der „Vollendet“-Reihe von Neal Shusterman.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus sechs Teilen und insgesamt 81 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Vorangestellt ist eine Begriffserklärung, die mit „An alle Beamten und Ordnungskräfte der Jugendbehörde“ überschrieben ist. Immer wieder sind Abschnitte eingestreut, die mit „Werbung“ oder „Radiosendung“ markiert sind. Erzählt wird kapitelweise aus unterschiedlichen Sichtweisen, wobei der Name der Person jeweils am Kapitelanfang genannt wird. Die Orientierung in der Geschichte ist daher nicht schwer, der Aufbau durchdacht.

Der Schreibstil ist – wie von Shusterman gewohnt – anschaulich, lebhaft und fesselnd. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Wieder einmal hat es der Autor geschafft, dass ich das Buch nur ungerne zur Seite gelegt habe.

Auch ohne die Vorkenntnisse aus den drei Vorgängerbänden lässt sich der vierte Teil verstehen, also auch unabhängig lesen, weil die Begriffserklärungen zu Beginn einen Überblick geben. Dazu würde ich jedoch nicht raten, weil es sich lohnt, alle vier Bücher zu kennen.

Mit Connor und Risa treffen wir alte Bekannte aus den ersten Bänden wieder. Ich habe mich gefreut, ihre Geschichte weiterverfolgen zu können. Mit ihnen und den anderen habe ich intensiv mitgefiebert. Auch andere alte „Bekannte“ tauchen wieder auf. Darüber hinaus werden Charaktere eingeführt, von denen man bisher nichts gelesen hatte. Auch dieses Mal hat mir die Mischung unterschiedlicher Personen gut gefallen.

Im Laufe des Romans kann der Autor erneut mit einigen Überraschungen aufwarten. Im vierten Teil wird es wieder sehr spannend. Die Lektüre bleibt daher – trotz der mehr als 500 Seiten ­– kurzweilig und unterhaltsam.

Ein großer Pluspunkt des Romans ist das geschilderte Zukunftsszenario. Die Idee der Umwandlung wird im abschließenden Band der „Vollendet“-Reihe konsequent weiterverfolgt und ausgebaut. Das Thema der erzwungenen Organ- und Körperteilspende sorgt für eine interessante Geschichte, die in diesen Tagen, in denen am 3D-Druck von Organen aus Zellen emsig geforscht wird, nichts an Aktualität eingebüßt hat. Im Gegenteil. Obwohl das amerikanische Original bereits 2014 veröffentlicht wurde, passt die Handlung sehr gut in die heutige Zeit und beweist, dass das Szenario nicht ganz so abwegig ist, wie man zunächst meinen könnte. Diese gesellschaftskritische Komponente hat mir sehr gut gefallen. Sie regt zum Nachdenken an.

Das dunkle Cover mit dem Gesicht lehnt sich an die Optik der übrigen Bände der Reihe an und passt inhaltlich ganz gut. Der deutsche Titel weicht deutlich vom amerikanischen Originaltitel („Undivided“) ab, ist aber dennoch angemessen.

Mein Fazit:
Mit „Vollendet – Die Wahrheit“ hat Neal Shusterman ein gelungenes Finale der Reihe vorgelegt, das mich fesseln und sehr gut unterhalten konnte. Eine Lektüre, die nicht nur für jugendliche Leser und Science-Fiction-Fans empfehlenswert ist. Es war nicht das erste Buch des Autors, das ich bisher gelesen habe, und wird mit Sicherheit nicht das letzte bleiben.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Die letzte Bastion

New Arc
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New Arc, so heißt die letzte Bastion, die den großen Krieg unbeschadet überstanden hat. Um sie herum herrscht das Chaos. Aus dem umgebenden Ödland drohen den Bewohnern von New Arc einige Gefahren. Als ...

New Arc, so heißt die letzte Bastion, die den großen Krieg unbeschadet überstanden hat. Um sie herum herrscht das Chaos. Aus dem umgebenden Ödland drohen den Bewohnern von New Arc einige Gefahren. Als Caitlyn Summers 17 Jahre alt wird, kann sie sich einen Traum erfüllen. Die Tochter des Oberhaupts von New Arc besteht die Prüfung und darf sich nun eine Chronistin nennen. Als sie sich in einen Kollegen, Lennart Connor (22), verliebt, gerät ihre Welt ins Wanken. Offenbar ist nicht alles so, wie es ihr und ihrem vermeintlichen Zwillingsbruder Vito erklärt wurde. Welches dunkle Geheimnis hat man all die Jahre vor ihnen verborgen?

„New Arc“ ist ein dystopischer Roman von Nicole Obermeier.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 40 Kapiteln von einer angenehmen Länge. Erzählt wird im Präsens in der Ich-Perspektive aus Sicht von Caitlyn. Der Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil liest sich flüssig. Sprachlich wirkt der Roman allerdings holprig und unausgereift. Immer wieder gibt es Sprünge und wenig elegante Übergänge. Einige der Sprachbilder und Vergleiche sind schräg. Mehrfach bin ich über merkwürdige Formulierungen gestolpert. Zudem haben mich immer wieder Rechtschreib- und Tippfehler aus dem Lesefluss gebracht. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir jedoch nicht schwer.

Das Setting und die Grundidee des Romans finde ich ansprechend. Das Worldbuilding ist im Großen und Ganzen gelungen und verständlich. Auch die Auflösung wirkt schlüssig. Die Wendungen sind zum Teil etwas übertrieben, zum Teil ein wenig vorhersehbar. Alles in allem bleibt die Geschichte aber kurzweilig, kann Spannung aufbauen und hat nur wenige Längen.

Die Protagonisten, allen voran Caitlyn, Lennart und Vito, sind sympathisch. Die Charaktere sind reizvoll gewählt. Nicht immer kann ich ihr Verhalten nachvollziehen, was aber auch am jugendlichen Alter der Protagonisten liegen könnte. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Personen eine Entwicklung durchmachen.

Gut gefallen hat mir, dass eine Landkarte für einen Überblick angefügt ist. Auch die hübschen Verzierungen am Fuß der Seiten, zwischen den Abschnitten und vor jedem Kapitel sind ein Pluspunkt.

Sehr gelungen finde ich außerdem das Cover, das das Taschenbuch zu einem Schmuckstück macht. Der Titel ist prägnant und passt gut zur Geschichte.

Mein Fazit:
„New Arc“ von Nicole Obermeiner ist ein unterhaltsamer Roman, der mehrere Schwächen aufweist und mich daher nicht vollends überzeugen konnte. Leider schöpft die Geschichte nicht ihr komplettes Potenzial aus.