Eine wackere Praktikantin und ihr Weg zum Glück
Warum ich trotzdem an Happy Ends glaubeEmma de Tessent ist zwar schon 30 Jahre alt und kann exzellente Uniabschlüsse vorweisen, ist aber beruflich noch nicht weit gekommen. Sie hangelt sich in Rom bei der Film-Produktionsfirma Fairmont von ...
Emma de Tessent ist zwar schon 30 Jahre alt und kann exzellente Uniabschlüsse vorweisen, ist aber beruflich noch nicht weit gekommen. Sie hangelt sich in Rom bei der Film-Produktionsfirma Fairmont von Praktikumsvertrag zu Praktikumsvertrag. Sie muss bei ihrer Mutter leben, liebestechnisch herrscht Flaute, und der Traum von dem Kauf einer Glyzinienvilla ist in weiter Ferne. Doch dann kommt es noch schlimmer: Von einem auf dem anderen Tag wird sie arbeitslos. Mit einem Job in einer Kinderboutique will sich Emma über Wasser halten. Doch ihre Vergangenheit holt sie wieder ein…
„Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube“ ist eine romantische Geschichte mit komödiantischem Einschlag von Alessia Gazzola.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 37 kurzen Kapiteln mit kreativen Überschriften, einer Art Prolog und zwei weiteren Abschnitten, die als Epilog gedeutet werden können. Erzählt wird im Präsens und in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Emma. Dieser Aufbau funktioniert recht gut.
Der Schreibstil ist insgesamt flott und flüssig, allerdings größtenteils wenig detailreich. Sprachlich konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen. Viele Formulierungen klingen hölzern und merkwürdig. Auch auf der Ebene der idiomatischen Ausdrücke gibt es einige Auffälligkeiten, was den Lesefluss gestört hat. Das liegt entweder am sehr speziellen Schreibstil der Autorin oder an Fehlern in der Übersetzung. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in die Geschichte einzusteigen.
Hauptprotagonistin Emma war mir schon nach wenigen Seiten sympathisch, obwohl ich mich nicht immer mit ihrem Verhalten und ihrer Art identifizieren konnte. Trotzdem habe ich ihren Weg gerne verfolgt und konnte mir ihr mitfühlen – mit Ausnahme der Liebesgeschichte, die – vielleicht aufgrund der knappen Beschreibungen – emotional bei mir nicht ganz ankam. Gut gefallen hat mir, dass Emma eine Entwicklung durchlebt. Darüber hinaus hat der Roman einige interessante Nebencharaktere wie Signora Airoldi zu bieten.
Die Handlung ist kurzweilig und unterhaltsam. Der Roman ist zwar größtenteils vorhersehbar, aber inhaltlich durchaus glaubwürdig und hält auch ein paar Überraschungen parat.
Ein Pluspunkt ist es, dass in der Geschichte nicht nur Job und Liebe, sondern auch mehrere andere Themen aufgegriffen werden. Gute Ansätze sind auch dafür erkennbar, dass der Roman Lebensweisheiten vermitteln will. Insgesamt fehlte mir allerdings ein wenig Tiefgang, sodass die Geschichte nicht allzu lange bei mir nachhallen wird.
Das Cover finde ich hübsch und passend. Meiner Ansicht nach ist jedoch der italienische Originaltitel („Non è la fine del mondo“) besser als die deutsche Variante.
Mein Fazit:
„Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube“ von Alessia Gazzola konnte meinen hohen Erwartungen nicht ganz gerecht werden. Nichtsdestotrotz sorgt der Roman für unterhaltsame Lesestunden.