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Veröffentlicht am 10.01.2018

Lieben und Leiden während des Zweiten Weltkriegs

Die Nightingale Schwestern
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England im Jahr 1941: Seit zwei Jahren herrscht der Zweite Weltkrieg und die Schwestern des Nightingale-Krankenhauses müssen sich auf einen harten Winter gefasst machen. Nach einer schlimmen Bombennacht ...

England im Jahr 1941: Seit zwei Jahren herrscht der Zweite Weltkrieg und die Schwestern des Nightingale-Krankenhauses müssen sich auf einen harten Winter gefasst machen. Nach einer schlimmen Bombennacht werden einige von ihnen von der Hauptstadt London in ein kleines Dorfkrankenhaus versetzt. So auch Jess Jago, der der Umzug aufs Land überhaupt nicht passt. Doch als ihre Freundin Effie O’Hara eintrifft, bessert sich ihre Stimmung. Plötzlich kommt auch noch ein attraktiver US-Soldat ins Dorf. Er lässt die Herzen der Krankenschwestern höher schlagen und auf einmal hat die ländliche Ruhe ein Ende…

„Die Nightingale Schwestern – Ein Weihnachtsfest der Hoffnung“ ist bereits der siebte Band aus der Reihe von Donna Douglas um die sympathischen Krankenschwestern.

Meine Meinung:
Nachdem ich schon so viel Gutes über die Reihe gehört habe, habe ich mich nun auch einmal an die Nightingale-Serie gewagt. Zwar kenne ich die Vorgängerbände nicht. Dennoch war es für mich kein Problem, gut in den Roman zu finden.

Erzählt wird die Geschichte in 54 Kapiteln, die jeweils eine angenehme Länge haben. Es gibt mehrere Erzählstränge, die miteinander verknüpft werden. Der Schreibstil ist locker und flüssig, sodass ich schnell durch die Seiten gekommen bin.

Mit den verschiedenen Krankenschwestern lernt der Leser eine Reihe von Charakteren kennen, die mir größtenteils schnell sympathisch waren. Sie werden liebevoll und mit etlichen Details dargestellt.

Die Handlung habe ich gerne verfolgt. Sie ist stimmig und sorgt für Kurzweil. Es ist so einiges los, doch die Lektüre ist nicht nur unterhaltsam, sondern konnte mich auch berühren. Dabei geht es nicht nur um die Liebe, sondern auch um Trauer, Hoffnung und die negativen Folgen, die der Krieg mit sich bringt. Bewegend sind beispielsweise die vielen Schicksale, mit denen es die Nightingale-Schwestern zu tun haben. Auch das historische Setting hat den Roman interessant gemacht.

Die Cover und Titel der Nightingale-Reihe sprechen mich persönlich leider nicht so an, weswegen ich die Bücher bisher gemieden habe. Auch beim siebten Band trifft die Gestaltung nicht meinen Geschmack. Allerdings ist der Inhalt erfreulicherweise tatsächlich weitaus weniger kitschig als die Optik des Buches.

Mein Fazit:
„Die Nightingale Schwestern – Ein Weihnachtsfest der Hoffnung“ von Donna Douglas ist ein unterhaltsamer Roman, der mir kurzweilige Lesestunden bereitet hat.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Eine Einladung zur Königin von England

Winterengel
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Winter 1895: Nach dem Tod ihres Vaters Martin führt die 19-jährige Anna Härtel mit ihrer kranken Mutter und ihrer jüngeren Schwester Elisabeth ein bescheidenes Leben. Die Glasbläserei ihres Vaters in Spiegelberg ...

Winter 1895: Nach dem Tod ihres Vaters Martin führt die 19-jährige Anna Härtel mit ihrer kranken Mutter und ihrer jüngeren Schwester Elisabeth ein bescheidenes Leben. Die Glasbläserei ihres Vaters in Spiegelberg im Schwäbischen Wald und das Wohnhaus der Familie mussten verkauft werden, doch in der Glashütte von Meister Philipps im Nachbarort Jux findet die junge Frau eine Anstellung. Um sich ein Zubrot zum kargen Lohn hinzuzuverdienen, fertigt Anna in ihrer Freizeit kleine Glasengel zum Verkaufen an. Eines Tages erhält sie einen Brief aus England: Queen Victoria hat von ihrer Kunst erfahren und lädt sie zu sich nach London ein. Nach einigem Zögern erklärt sich Anna zu dem Abenteuer bereit. Auf der Überfahrt werden ihr die Engel gestohlen. Sie macht sich auf die Suche nach ihren Sachen. Dabei findet sie nicht nur Gefallen an England und seinen Traditionen, sondern auch am geheimnisvollen John Evans. Wird sie je nach Schwaben zurückkehren?

„Winterengel“ von Corina Bomann ist ein bezaubernder Roman, der ins 19. Jahrhundert entführt.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte in 37 Kapiteln aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Anna. Der anschauliche, leicht verständliche und angenehme Schreibstil mit tollen Beschreibungen konnte mich begeistern. Sehr schön fand ich es, wie liebevoll die Geschichte erzählt wird. Dadurch konnte ich gleich mit Anna mitfiebern und hatte viel Freude dabei, die Handlung zu verfolgen.

Anna Härtel ist eine äußerst liebenswerte Protagonistin, deren Gedanken und Gefühle ich gut nachvollziehen konnte. Auch die übrigen Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Die meisten von ihnen wurden mir schnell sympathisch. Das historische Setting hat mich ebenfalls angesprochen.

Die Handlung wird stimmig geschildert. Obwohl sie sich nur langsam entwickelt, kam bei mir keine Langeweile auf. Die Geschichte geht ans Herz und konnte mich sehr berühren. Auch spannende Elemente sind enthalten, was ein weiterer Pluspunkt für mich ist.

Ich habe den Roman in Form eines Hörbuchs genossen, wobei mir die Stimme von Sprecherin Anne Abendroth außerordentlich gut gefallen hat. Nach meinem Geschmack waren auch die ansprechende Gestaltung des Romans sowie der simple, aber sehr passende Titel des Buches.

Mein Fazit:
Mit „Winterengel“ legt Corina Bomann einen wundervollen Roman vor, der sich vor allem, aber nicht nur als tolle Weihnachtslektüre eignet. Mich konnte die Geschichte in mehrfacher Hinsicht überzeugen, weshalb ich das Buch nur wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Gibt es Happy Ends nur im Kino?

Glück schmeckt nach Popcorn
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Martha Mink führt in Köln ein kleines, aber renommiertes Programmkino. Die 29-Jährige glaubt nicht mehr an Happy Ends im echten Leben, seit ihr früherer Freund Tom sie nach einer Fehlgeburt verlassen hat. ...

Martha Mink führt in Köln ein kleines, aber renommiertes Programmkino. Die 29-Jährige glaubt nicht mehr an Happy Ends im echten Leben, seit ihr früherer Freund Tom sie nach einer Fehlgeburt verlassen hat. Ihr einziger Kontakt ist ihre Mitarbeiterin und beste Freundin Susanna. Als diese eines Tages schwanger wird und der Liebe wegen nach Hamburg zieht, braucht sie eine neue Aushilfe. Martha gibt dem jungen Filmstudenten Erik Sonntag eine Chance. Der angehende Regisseur treibt sie mit seinem Optimismus in den Wahnsinn. Er will Martha davon überzeugen, dass das große Glück auch abseits der Leinwand möglich ist. Aber es gibt noch einen Konkurrenten, den Filmkritiker Stefan Feldhausen, der sich ebenfalls um die junge Kinobesitzerin bemüht.

„Glück schmeckt nach Popcorn“ von Marie Adams ist ein unterhaltsamer Liebesroman.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte vorwiegend aus den Perspektiven von Martha und Erik. Etwas vermisst habe ich die Einteilung in Kapitel.

Der anschauliche Schreibstil des Romans ist angenehm und flüssig. Viel wörtliche Rede macht die Geschichte lebhaft. Die Seiten lassen sich schnell lesen. Einige Formulierungen regen zum Nachdenken an und verleihen dem Roman Tiefe.

Das detailliert beschriebene Setting, das Lichtspielhaus mit viel Charme und Flair, hat mir außerordentlich gut gefallen. Ein Pluspunkt ist für mich auch, dass im Roman etliche bekannte Filme eingebunden sind, was die Geschichte vor allem für Filmfans interessant macht.

Mit Martha steht eine Protagonistin im Vordergrund, die verbittert und unglücklich ist, allerdings eine Entwicklung im Verlauf der Geschichte durchmacht. Mit Stefan und Erik gibt es zwei weitere interessante Hauptpersonen. Während der Leser viel über Erik erfährt, bleibt Stefan jedoch etwas blass.

Die Handlung ist ein wenig vorhersehbar, aber größtenteils durchaus stimmig. Mit allerlei plötzlichen Wendungen und vielen Überraschungen kann der Roman zwar nicht aufwarten, dennoch empfand ich die Geschichte als kurzweilig. Das liegt auch daran, dass es nicht nur um die Liebe, sondern auch um andere Themen wie Familie, Trennung, Selbstfindung und Vertrauen geht.

Das ansprechend gestaltete Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Romans.

Mein Fazit:
„Glück schmeckt nach Popcorn“ von Marie Adams ist eine kurzweilige Lektüre, die vor allem Filmfans ansprechen sollte.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Mit 29 Jahren zum ersten Mal verliebt

Zoe und die Liebe
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Zoe London (29) hält sich selbst für einen glücklichen Menschen. In ihrer Radiosendung „London Calling“ spiegelt sie genau das wider: Neben der Musik beschäftigt sie sich mit der Suche nach dem Sinn des ...

Zoe London (29) hält sich selbst für einen glücklichen Menschen. In ihrer Radiosendung „London Calling“ spiegelt sie genau das wider: Neben der Musik beschäftigt sie sich mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und dem Optimismus im Alltag. Mit ihrer fröhlichen Art und ihrem positiven Denken begeistert die Kölnerin ihre Fans. An die große Liebe glaubt Zoe allerdings nicht. Doch eines Tages muss sie erkennen, dass sie zum ersten Mal sehr verliebt ist – ausgerechnet in ihren Chef Tobias…

„Zoe und die Liebe“ von Janna Solinger ist ein unterhaltsamer und bewegender Roman, in dem es nicht nur um die Suche nach dem großen Glück geht.

Meine Meinung:
Erzählt wird in zwölf Kapiteln aus der Sicht von Zoe London. Vorwiegend spielt die Geschichte in der Gegenwart. Immer wieder gibt es jedoch auch Rückblenden in die Zeit ihrer Kindheit und Jugend, die ihr heutiges Verhalten erklären. Diese sind gut integriert.

Die Sprache des Romans trifft meinen Geschmack. Der Schreibstil ist sehr angenehm, anschaulich und lebhaft. Die Seiten lassen sich schnell lesen. Einige Formulierungen brachten mich zum Schmunzeln, andere zum Nachdenken.

Mit Zoe London steht eine sympathische Protagonistin im Vordergrund, deren Reaktionen auf mich glaubwürdig und nachvollziehbar wirken. Ihre Entwicklung wird authentisch dargestellt. Außerdem spielen einige weitere liebenswerte Nebenfiguren eine Rolle, die mir ebenfalls gut gefallen und deren Bedeutung für den Verlauf der Geschichte sich nach und nach erschließt.

Die Handlung konnte mich überzeugen. Sie war stimmig. Und es gibt einige Überraschungen und Wendungen, sodass die Geschichte nicht langatmig oder zu sehr vorhersehbar wird.

Zwar steht die Liebe im Mittelpunkt des Romans, aber auch andere wichtige Themen wie Freundschaft und Familie, Ängste und Mut spielen eine wichtige Rolle. Das verleiht der Geschichte Tiefgründigkeit.

Das Cover des Buches ist zwar hübsch geraten. Leider verleiten die Gestaltung und der Titel des Romans jedoch zu dem falschen Eindruck, dass es sich um eine Schnulze handelt. Im Buchladen hätte mich beides wohl völlig zu Unrecht abgeschreckt.

Mein Fazit:
„Zoe und die Liebe“ von Janna Solinger ist ein wunderbar kurzweiliger Roman, der ohne viel Kitsch und Klischees auskommt, aber dennoch berühren kann. Das Lesen hat mir viel Vergnügen bereitet.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Das Leben am Rande der Great Plains

Lied der Weite
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Victoria Roubideaux ist 17 Jahre alt und schwanger. Von ihrer Mutter kann sie keine Hilfe erwarten, denn diese schmeißt sie raus. Doch ihre Lehrerin Maggie Jones setzt sich für den Teenager ein und überredet ...

Victoria Roubideaux ist 17 Jahre alt und schwanger. Von ihrer Mutter kann sie keine Hilfe erwarten, denn diese schmeißt sie raus. Doch ihre Lehrerin Maggie Jones setzt sich für den Teenager ein und überredet die Brüder McPheron, zwei ältere Viehzüchter, das Mädchen bei sich auf einer abgeschiedenen Farm aufzunehmen. Das sorgt dafür, dass sich das Leben von gleich sieben Einwohnern der fiktiven Kleinstadt Holt am Rande der Prärie im US-Bundesstaat Colorado von Grund auf ändert. Alle haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

„Lied der Weite“ ist die Wiederauflage des Romans „Plainsong“ des verstorbenen US-amerikanischen Autors Kent Haruf.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von fünf Personen beziehungsweise Personenpaaren. Diese wechseln sich kapitelweise ab, wodurch der Leser viele Einblicke erhält.

Auffällig sind das ruhige Erzähltempo und der besondere Schreibstil, der sehr flüssig und unaufgeregt ist, aber es dennoch schafft, dass mich der Roman sehr bewegen konnte. Die Sprache ist einfach, in Teilen aber fast poetisch. Durch die vielen Bilder, die der Autor entstehen lässt, ist sie zugleich eindringlich. Die tollen Beschreibungen, vor allem der Landschaft, konnten mich begeistern.

Beleuchtet werden unterschiedliche Facetten des Lebens. Es geht um die großen, alltäglichen Themen wie Krankheit, Tod und Familienprobleme. Dadurch und durch die Darstellung der menschlichen Schicksale erhält der Roman an Tiefe. Die einzelnen Charaktere werden authentisch und lebensnah gezeichnet. Sie werden ausführlich und mit Liebe zum Detail beschrieben und analysiert. Obwohl der Erzähler auf Distanz bleibt, kommt man den Personen nah.

Es ist eine Geschichte der leisen Töne ohne einen erkennbaren Spannungsbogen, die mich – abgesehen von einigen Längen – trotzdem fesseln und zum Nachdenken animieren konnte.

Das Cover passt ganz hervorragend zum Inhalt des Romans. Das trifft auch auf den Titel zu, bei dem man sich erfreulicherweise stark am Original angelehnt hat – anders als beim Titel der deutschen Erstauflage („Flüchtiges Glück“). Einen Stern muss ich allerdings abziehen, vor allem weil ich die Preisgestaltung des Verlags für das Hardcover und das Ebook für etwas übertrieben halte.

Mein Fazit:
„Lied der Weite“ von Kent Haruf ist ein sehr lesenswerter, anspruchsvoller Roman von besonderer literarischer Qualität.