Wem kannst du trauen?
Stranded - Die InselMaddy macht bei einem Experiment mit, sie und sieben weitere Teilnehmer sollen fast ein Jahr lang alleine auf einer einsamen schottischen Insel verbringen, fernab der Zivilisation. Ihnen steht nur ein ...
Maddy macht bei einem Experiment mit, sie und sieben weitere Teilnehmer sollen fast ein Jahr lang alleine auf einer einsamen schottischen Insel verbringen, fernab der Zivilisation. Ihnen steht nur ein wenig Ausrüstung zur Verfügung, für eine Behausung und die Verpflegung werden sie selbst sorgen müssen. Die vier Frauen und vier Männer könnten dabei unterschiedlicher nicht sein. Achtzehn Monate später taucht Maddy abgemagert und mit einem Gewehr bewaffnet in einem Fischerdorf auf. Das Fernsehexperiment scheint gescheitert, die Frage bleibt, was auf der Insel passiert ist.
Eine einsame Insel, acht einander völlig fremde Menschen aus unterschiedlichen Schichten, alle ausgestattet mit Bodycams, dazu unzählige Kameras in der ganzen Umgebung, da kann doch fast nichts schief gehen, könnte man meinen. Die menschliche Natur aber ist, wie wir alle wissen, aufs Überleben ausgelegt, wenn also grundlegende Dinge fehlen oder gänzlich verschwinden, wird es eng. Erst langsam entwickelte sich die Geschichte, was natürlich daran lag, dass anfangs alles Friede, Freude, Eierkuchen war und die Teilnehmenden vorerst die Umgebung und sich selbst sondierten. Schnell bildeten sich Lager und sobald es ans Eingemachte ging, brodelte es unterschwellig, gingen die Tuscheleien los, fing das Gestichel an, suchte man das schwächste Glied der Kette und verbrüderte sich.
Die Geschichte wurde aus der Sicht von Maddy erzählt, die als Ich-Erzählerin fungierte und die Ereignisse zusammengefasst hat. Nicht immer war ich sicher, ob alles stimmt, was Maddy erzählte, die dies einer Journalistin gegenüber tat, mir als Leserin aber eine veränderte Version präsentierte. Je weiter die Story voranschritt, desto besser wurde sie, im letzten Drittel dann war die Spannung kaum noch auszuhalten. Ich war neugierig darauf, welchen Ausgang mir die Autorin präsentieren würde und kann sagen, dass ich die Auflösung nicht erwartet hätte, diese aber großartig fand. Die Idee an sich war nicht neu, wurde aber so spannend und unterhaltsam umgesetzt, dass es eine Freude war, das Buch zu lesen. Vier Sterne gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.