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Veröffentlicht am 25.02.2023

Grenzübergreifend und außergewöhnlich spannend

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Alexa Jahn erholt sich von einer Schussverletzung, als ihr ehemaliger Partner vor der Tür steht. Es gibt in einem bereits abgeschlossenen Mordfall neue Indizien, die darauf hinweisen, dass der inhaftierte ...

Alexa Jahn erholt sich von einer Schussverletzung, als ihr ehemaliger Partner vor der Tür steht. Es gibt in einem bereits abgeschlossenen Mordfall neue Indizien, die darauf hinweisen, dass der inhaftierte Verdächtige nicht der Täter ist. Beide machen sich auf die Suche nach einem Mann, den ein Zeuge als verdächtigt gemeldet hat. Gleichzeitig wird Bernhard Krammer auf eine Baustelle bestellt, wo Babykleidung unter verdächtigen Umständen gefunden wurde. Alles deutet auf einen Vermisstenfall hin, der seit längerer Zeit ungeklärt ist. Vollends damit beschäftigt hat Krammer keine Zeit, auf Telefonanrufe von Alexa zu reagieren, was sich als Fehler erweisen könnte.

Dies ist bereits der dritte Teil der Buchreihe um das deutsch-österreichische Ermittlerteam Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Die Fälle selbst sind hierbei zwar immer abgeschlossen, wegen der Entwicklung der Charaktere würde ich aber dazu raten, unbedingt die richtige Reihenfolge einzuhalten. Anders als in den ersten beiden Bänden gibt es hier wider Erwarten keine zusammengelegte Ermittlung, Alexa und Bernhard sind diesmal beide mit einem eigenen Fall beschäftigt. Dies hat mir sehr gefallen, wobei es für beide eine zusätzliche Komponente mit den beteiligten Personen gab; ob nun Alexas ehemaliger Partner, mit dem sie eine gemeinsame Zeit verbindet, ihre Gefühlswelt durcheinander bringt, oder seltsame Ungereimtheiten im Hinblick auf Bernhards Partnerin passieren, die diese runterspielt; langweilig wurde es auf jeden Fall nicht.

Die Fälle selbst fand ich sehr interessant gewählt, es war diesmal zwar ein eher ruhiges Vergnügen, aber deswegen wurde es nicht minder spannend. Zum Ende hin fehlte auch ein wenig Action nicht, die Auflösung war stimmig und mehr als zufriedenstellend. Lediglich auf den fiesen Cliffhanger zum Abschluss hätte ich gerne verzichten können, wobei dieser erheblich zur Vorfreude auf die Fortsetzung beigetragen hat. Für mich persönlich war dies bei weitem der beste Teil der Buchreihe, fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Bleib so, wie du bist, denn so bist du richtig

Das Geheimnis hinter dem Regenbogen
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Maxie lebt hinter dem Regenbogen, besondere Wesen leben dort, sie haben verschiedene Farben und Formen, fühlen unterschiedlich. Maxie aber fühlt sich keiner der Farben zugehörig und beschließt, etwas anderes ...

Maxie lebt hinter dem Regenbogen, besondere Wesen leben dort, sie haben verschiedene Farben und Formen, fühlen unterschiedlich. Maxie aber fühlt sich keiner der Farben zugehörig und beschließt, etwas anderes auszuprobieren, was zuerst gehörig schiefgeht. Da kommt Hilfe von unerwarteter Seite.

„Lass dich durch den Regenbogen fallen, ohne zu denken und ohne zu fragen.“

Die Ausdrücke männlich, weiblich, divers begegnen uns mittlerweile überall, aber was heißt dieses divers eigentlich und wie erklärt man es einem Kind? Der Frage nach den verschiedenen Identitäten geht Yannick-Maria Reimers, übrigens ein überaus sympathischer und sehr liebenswerter Mensch, in diesem wunderschön illustrierten Buch für Kinder ab sechs Jahren nach. Die Erklärungen sind kindgerecht gehalten und ich fand es ganz wunderbar, der Geschichte zu folgen. Ich finde sogar, dass dieses Buch auch für Erwachsene sehr gut geeignet ist, die zum Beispiel nicht genau wissen, was sich hinter dem Ausdruck LGBTIQ+ verbirgt.

Dieses Buch fördert das Miteinander und das Füreinander, es ist ein Buch, das ich altersmäßig etwas höher ansiedeln würde, allerdings kann man mit dem Thema Toleranz und Menschlichkeit eigentlich nicht früh genug anfangen. Jedes Wesen sollte so und als das leben dürfen, was es möchte und was ihm oder ihr gefällt. Sehen wir es als ein Plädoyer für eine bessere Welt. Danke dafür.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Kommt langsam, aber heftig

Verschwunden
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Ein kleiner Junge ist mit seinen Eltern im Urlaub, einige Tage vor der Rückreise gibt es im Ferienort ein Fest. Ein kleiner Augenblick reicht aus und das Kind ist verschwunden, einfach weg, gesehen hat ...

Ein kleiner Junge ist mit seinen Eltern im Urlaub, einige Tage vor der Rückreise gibt es im Ferienort ein Fest. Ein kleiner Augenblick reicht aus und das Kind ist verschwunden, einfach weg, gesehen hat niemand was. Die Eltern wenden sich an Donato Neri, der mit dieser Aufgabe total überfordert ist, als der Junge plötzlich wieder auftaucht. Äußerlich auf den ersten Blick unverletzt, offenbart sich plötzlich eine schreckliche Tat.

Als am Anfang der kleine Junge verschwand, befürchtete ich die übliche Geschichte und wollte bereits die Augen verdrehen, als die Story überraschend eine andere Wendung nahm. Zuerst wechselte das Geschehen komplett die Richtung, sodass mir unklar war, worauf das Ganze hinauslaufen könnte. Als dann irgendwann ersichtlich war, welchem Thema die Autorin sich hier gewidmet hat, war ich mehr als perplex. Auch diese Thematik ist zwar nicht neu, aber durch die vielen verschiedenen Erzählstränge und unterschiedliche Richtungen ergab sich eine interessante Konstellation. Die Personen waren faszinierend bis skurril, mir gefiel die Mischung sehr, und auch Donato Neri machte seinem Wesen wieder alle Ehre. Die ersten zwei Drittel würde ich dennoch eher als Spannungsroman bezeichnen, wobei die Spannung im letzten Teil förmlich explodierte, die Ereignisse überschlugen sich und ich konnte kaum glauben, was ich da las. Dieses Drittel verdient den Namen Thriller, wobei die Autorin es auch hier geschafft hat, das ein oder andere Augenzwinkern einzubauen, so crazy wurde die Handlung.

Wie immer spielt auch in diesem Buch der Zufall eine große Rolle, läuft vieles schief und einiges anders, als gewünscht. Unvorhersehbar und überraschend war die Geschichte, hat mir amüsante und spannende Lesestunden beschert, mich aber auch gruseln, empören und manchmal auch ekeln lassen. Besonders das Leid der Tiere fand ich schwer zu ertragen, ich muss gestehen, dass diese, wenn auch seltenen und kurzen Sequenzen für mich fast schon grenzwertig waren. Dieser Umstand ist aber mein einziger Kritikpunkt, denn ansonsten war das Buch klasse. Einen großen Genuss zog ich übrigens aus dem Umstand, dass ich mir den Klappentext nicht genau durchgelesen habe, sodass ich jungfräulich in das Buch eingetaucht bin. Dies kann ich wärmstens empfehlen, genauso wie das Buch. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Sex, Drugs und eine Prise True Crime

The Shards
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Hier sollte sie also stehen, meine überschwängliche und begeisterte Rezension. In Lobeshymnen wollte ich mich ergehen, Bestseller rufen, ein Jahrhundertbuch, ein Meisterwerk! Nichts davon ist es geworden, ...

Hier sollte sie also stehen, meine überschwängliche und begeisterte Rezension. In Lobeshymnen wollte ich mich ergehen, Bestseller rufen, ein Jahrhundertbuch, ein Meisterwerk! Nichts davon ist es geworden, Ernüchterung machte sich nach dem lesen bei mir breit, enttäuscht und traurig klappte ich das Buch zu und war sprachlos. Bis jetzt. Warum das so war, das erzähle ich euch im folgenden.

Bereits die ersten Seiten ließen mich zweifeln, ob meine Erinnerung mich nicht betrogen hat; ausschweifend referierte der Autor darüber, was er schreiben wird, wiederholte sich und hat es geschafft, meine Neugier gegen Null zu drücken, was an sich ja schon fast eine Leistung ist. Ich habe durchgehalten und dachte, wenn es einmal losgeht, dann packt es mich sicherlich. Dann ging es los und nichts geschah; kein Sog, kein Glücksgefühl stellte sich ein, Sätze über halbe Seiten lullten mich ein und die versprochene Spannung blieb einfach aus. Dafür bekam ich Einblick in die Gefühlswelt eines Teenagers, der siebzehnjährige Bret erläuterte mir ausführlich, wie es ist, von Hormonen überschüttet zu werden, stündlich, minütlich, sekündlich an Sex zu denken oder darüber, wann die Haushälterin nach Hause kommt, man könnte sich vorher noch auf die Schnelle einen runterholen. Die Länge gewisser Körperteile wurde genauso akribisch dokumentiert und auch der Pflichtsex mit der Alibifreundin seitenlang diskutiert. Nun könnte man ja sagen, ich könnte dieses Drittel überspringen, schließlich war Bret siebzehn und gerade in der Pubertät, auf der Suche nach Identität und der sexuellen Präferenz. Anscheinend ist der siebenundfünfzigjährige Bret da noch drin, anders kann ich es mir nicht erklären. Aber gut, überspringen wir dieses Drittel und gehen zum nächsten.

Was in American Psycho erfrischend neu und aufregend war, empfand ich hier fast schon beleidigend, weil Lücken füllend. Klamotten, Marken, Autos und Luxus; das Polopony von Ralph Lauren wird mich in allen Pastellfarben in den nächsten Träumen verfolgen und auch bunte Shorts, Bootsschuhe sowie Hemden von Armani werde ich in Zukunft vorerst meiden. Nun kann man das Gefühl der Achtziger sicherlich subtiler transportieren, ich fühlte mich einfach erschlagen von der Fülle an Informationen zu mehr oder weniger unwichtigen Nebensächlichkeiten. Auch dieses Drittel überspringen wir, schließlich ist das Buch dick genug, es bleiben genug Seiten über.

Kommen wir doch mal zum Kern der Story, es ging um einen neuen Mitschüler, dazu gab es einen Serienkiller und das Böse hielt Einzug. Die Frage ist hier, wo dies passierte und wann, denn im Buch passierte lange Zeit nichts. Schreckmomente gab es, weil jemand zu schüchtern war, dann zu selbstbewusst, jemand hat seltsam geschaut oder ging shoppen. Der Rest der Personen war toll in der Schule, obwohl sie alle den halben Tag zugedröhnt verbrachten und die restliche Zeit ging auf, na ihr wisst schon, drauf. Vor dreißig Jahren hätte mich die Story geschockt, ich wäre fasziniert gewesen, heute konnte ich nur müde lächeln und krampfhaft versuchen, nicht einzuschlafen. Immer wieder warf der Autor mir Häppchen zu der versprochenen nervenaufreibenden Geschichte hin und immer wieder enttäuschte er mich und schweifte ab.

Zum Ende des letzten Drittels war es dann soweit, die Situation eskalierte, Dramen spielten sich ab. Ich wusste nicht mehr, was wahr und was erfunden war, konnte der Geschichte kaum noch folgen und brachte es schnell hinter mich. Die Enthüllung am Ende brachte mich etwas aus dem Konzept und lägen nicht hunderte Seiten hinter mir, die mir keine Freude brachten, so wäre ich begeistert gewesen und hätte diesen Einfallsreichtum gefeiert, so aber war ich froh, es geschafft zu haben. Leider war dieses Werk für mich, anders als American Psycho, kein Lesegenuss, der Autor hat mich nicht erreicht. Zumindest das Cover ist toll und meine Vorfreude war riesig. Immerhin.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

In den Wirren der Nachkriegszeit

Totenwinter
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Es ist ein kalter Winter im Jahre 1947, die junge Edith hat eine Anstellung bei dem Anwalt Pollmann gefunden. Als ein ehemaliger KZ-Häftling ermordet wird, schnappt Edith Gesprächsfetzen auf, bei denen ...

Es ist ein kalter Winter im Jahre 1947, die junge Edith hat eine Anstellung bei dem Anwalt Pollmann gefunden. Als ein ehemaliger KZ-Häftling ermordet wird, schnappt Edith Gesprächsfetzen auf, bei denen ihr der Verdacht kommt, ihr Arbeitgeber könnte in den Mord verwickelt sein. Gleichzeitig ermittelt Oberinspektor Dietrichs in dem Mordfall, die Spuren, denen er folgt, deuten darauf hin, dass der Tote nicht ganz so unbescholten war, wie es den Anschein hat.

Dies ist der zweite Band der Buchreihe um Edith und ihre Freundin Martha sowie deren Tochter Hella, wobei die zuletzt genannten Personen in diesem Teil lediglich Randfiguren waren. Ich habe den Vorgängerband nicht gelesen, hatte aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir Wissen fehlt, sodass ich davon ausgehe, dass auch der erste Teil in sich abgeschlossen ist, wie es hier der Fall war. Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht und auch mit dem Wechsel der Perspektive hatte ich keine Probleme. Ich könnte zwar nicht behaupten, dass mir die Charaktere ans Herz gewachsen sind, aber dennoch mochte ich die mit Ecken und Kanten versehenen Hauptfiguren am Ende sehr. Es ist ein Roman mit Krimianteilen, aber der Fokus liegt hier mehr auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und den Wirren der Nachkriegszeit. Besonders der Umstand, dass die Handlung im Ruhrgebiet spielt, hat es mir angetan, kenne ich alle im Buch genannten Orte ja persönlich.

Die historischen Fakten in eine fiktive Geschichte einzubauen, war ein schlauer Schachzug, ich finde es immer wieder faszinierend, wenn ich etwas erfahre, dass mir neu ist, obwohl ich mich in den letzten Jahrzehnten immer wieder intensiv mit dieser Zeit auseinandergesetzt habe. Besonders die Rolle einiger großer Unternehmen in Deutschland, die in vielen Teilen unter den Teppich gekehrt worden ist, finde ich empörend und beschämend, dieser Umstand wird gerne außer Acht gelassen, was mich aufregt und entsetzt. Ich hätte mir hier fast noch ein wenig mehr historischen Hintergrund gewünscht, weiß aber selbst, dies hätte wohl den Rahmen gesprengt. Das Buch hat mir sehr gefallen, lässt man die ein oder andere etwas weniger spannende Stelle weg, bleibt dennoch ein sehr guter Roman, der mir unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Dies ist mir vier Sterne und eine Leseempfehlung wert.

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