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Veröffentlicht am 25.07.2022

Grausame Realität

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Kayleigh hat bei Hexa gearbeitet, dem Subunternehmen einer bis zum Schluss namentlich nicht genannten Firma, die eine Plattform betreibt, auf der Texte, Bilder und Videos gepostet werden können. Die Angestellten ...

Kayleigh hat bei Hexa gearbeitet, dem Subunternehmen einer bis zum Schluss namentlich nicht genannten Firma, die eine Plattform betreibt, auf der Texte, Bilder und Videos gepostet werden können. Die Angestellten von Hexa sehen sich diese Einträge an und entscheiden nach festgelegten Richtlinien, ob diese gelöscht oder stehen gelassen werden können, sobald diese von Nutzern oder Bots dieser Plattform gemeldet wurden, weil sie zum Beispiel anstößig sind. Keine leichte Aufgabe, denn was man da zu sehen bekommt, variiert zwischen ekelhaft, grausam und abartig.

Diese knapp hundertseitige Geschichte wird erzählt in Form eines Briefes von Kayleigh an einen Anwalt namens Stitic. Dieser Anwalt möchte die Protagonistin dazu bringen, sich seiner Klage gegen Hexa anzuschließen, was diese aber nicht möchte. Die Gründe dafür legt sie in dem Brief dar und erläutert ausführlich, was geschehen ist. Natürlich geht es um Hexa und ihre Tätigkeit für dieses Unternehmen, aber vorrangig dreht sich der Brief um die Liebesbeziehung zwischen Kayleigh und Sigrid sowie die Auswirkungen, die die Sichtung der Einträge auf der Plattform auf sie hatte.

Es ist eine Geschichte, die die meiste Interpretation dem Leser überlässt. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht und die ein oder andere Erklärung, denn Kayleigh empfand ich zuweilen als sehr anstrengend und schwankte zwischen Mitleid und Abscheu. Dies wiederum macht aber ein gutes Buch aus, anscheinend hat die Autorin die Figur mit Absicht so angelegt. Bemängeln möchte ich lediglich, dass Kayleigh gefühlt auf jeder zweiten Seite masturbiert hat, das fand ich doch arg übertrieben, unpassend und klischeehaft. Alles in allem war es aber ein unterhaltsames und durchaus lesenswertes Buch, das mich erstaunlicherweise einige Tage danach noch beschäftigt und damit vier Sterne absolut verdient hat.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Kleine Freuden

Schläft ein Lied in allen Dingen
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Das nächste kleine Bändchen im Hosentaschenformat ist bei mir eingezogen und ergänzt meine kleine Sammlung. Eine schöne und interessante Auswahl an Gedichten von Goethe, Rilke, Busch, aber auch Joachim ...

Das nächste kleine Bändchen im Hosentaschenformat ist bei mir eingezogen und ergänzt meine kleine Sammlung. Eine schöne und interessante Auswahl an Gedichten von Goethe, Rilke, Busch, aber auch Joachim Ringelnatz und vielen anderen mehr oder weniger bekannten Künstlern. Mit schönen Illustrationen ergeben diese ein weiteres tolles Werk zum blättern, lesen, vorlesen und natürlich auch zum verschenken. Volle Punktzahl gibt es von mir für dieses zauberhafte Büchlein.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Das Leben geht eigene Wege

Himmelblaue Sommerträume
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Sabine plant den großen Urlaub und freut sich seit Monaten auf die Reise nach Afrika, um dort mit ihrem Mann Frank die Silberhochzeit zu feiern. Kurz vor dem Abflug sagt Frank die Reise ab, weil er eine ...

Sabine plant den großen Urlaub und freut sich seit Monaten auf die Reise nach Afrika, um dort mit ihrem Mann Frank die Silberhochzeit zu feiern. Kurz vor dem Abflug sagt Frank die Reise ab, weil er eine dringende Dienstfahrt unternehmen muss. Verletzt und enttäuscht fliegt Sabine zu ihrer Freundin Lisa nach Teneriffa. Dort angekommen, kommt sie kurze Zeit später dahinter, was es mit den vielen Dienstfahrten ihres Mannes auf sich hat. Ihre heile Welt stürzt wie ein Kartenhaus zusammen und Sabine fragt sich, ob das bereits alles war, schließlich ist sie Anfang fünfzig und eigentlich nicht bereit für ein ganz neues Leben.

Ich habe eine unkomplizierte Sommerlektüre erwartet und wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist angenehm lesbar und es zieht sich förmlich ein sommerliches Flair durch die Seiten. Die Story selbst ist dabei nichts neues; Frau stellt nach vielen Jahren Ehe fest, dass ihre heile Welt in den Scherben liegt. Erst verzweifelt sie, dann erwacht ihr Kampfgeist und so weiter und so fort. Hier kommen aber noch einige Komponenten dazu, die mir gefallen haben; ob es die Freundin ist, die mit Tieren kommuniziert; oder der spanische Wirt, der sich wider Erwarten als ein Frauenversteher entpuppt, es gab einige Schmunzelmomente und ich wurde gut unterhalten. Dabei hat mir die Leichtigkeit gefallen, die mich durch die Seiten fliegen ließ. Hierbei geht es aber durchaus um ernste Themen und oft geht die Story mehr in die Tiefe, als ich es erwartet hätte. Eine Trennung und die damit verbundenen Umstände werden hier ausführlich thematisiert. Die schmale Gratwanderung zwischen Schmerz und Freude hat die Autorin sehr gut umgesetzt.

Es handelt sich um den ersten Band um Sabine, allerdings ist das vorliegende Buch in sich abgeschlossen. Eine nette Strandlektüre mit Tiefgang, die ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt es dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Highway ohne Wiederkehr

Tief in den Wäldern
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Als Haileys Vater verunglückt, zieht sie zu ihrer Tante, die zwischenzeitlich einen Polizisten geheiratet hat. Dieser warnt Hailey immer wieder vor dem Mörder, der seit Jahren am Cold Creek Highway Frauen ...

Als Haileys Vater verunglückt, zieht sie zu ihrer Tante, die zwischenzeitlich einen Polizisten geheiratet hat. Dieser warnt Hailey immer wieder vor dem Mörder, der seit Jahren am Cold Creek Highway Frauen tötet, und lässt ihr keinen Freiraum. Verzweifelt und in die Enge getrieben trifft Hailey eine Entscheidung, die das Leben ihrer Familie für immer verändern wird. Als ein Jahr später Beth nach Cold Creek kommt, um der jährlichen Gedenkfeier für die Opfer des Highways beizuwohnen, beginnt sie Fragen zu stellen. Auf der Suche nach der Wahrheit kommt sie Menschen in die Quere, die alles dafür tun würden, damit diese nicht ans Licht kommt.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, der erste Teil betrifft die siebzehnjährige Hailey, die ihre Sicht schildert. Dieser Teil kam mir wie ein Jugendroman vor und auch wenn eine leichte Spannung spürbar ist, so ist dieser Abschnitt weit von einem Thriller entfernt. Im zweiten Drittel geht es um Beth, ich erfahre, warum ihr die Gedenkfeier wichtig ist und verfolge ihre Suche nach Antworten. Dies ist schon etwas interessanter als die bisherige Story, reißt mich aber leider immer noch nicht vom Hocker. Im dritten Teil springt die Geschichte zwischen zwei verschiedenen Personen hin und her, und endlich ist er da, der von mir so sehnsüchtig erwartete Nervenkitzel. Das Finale ist super, die Auflösung überraschend und das Ende lässt mich zufrieden zurück.

Das Buch basiert auf einer wahren Geschichte und auch wenn Cold Creek eine fiktive Stadt ist, lässt mir dieser Umstand eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Die meisten dieser Fälle sind bis heute ungeklärt, die Familien müssen mit der Ungewissheit leben. Das stelle ich mir entsetzlich vor. Die Umsetzung als spannende Geschichte hat hier für mich leider nicht funktioniert, zu langatmig war das Buch, zu oft verlor sich die Erzählung in Nebensächlichkeiten und plätscherte vor sich hin. Das kann die Autorin viel besser. Für mich reicht es nur für die goldene Mitte und ich hoffe, im nächsten Buch findet Chevy Stevens zu ihrer alten Form.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Die böse Insel

Als das Böse kam
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Die sechzehnjährige Juno und ihr zwölfjähriger Bruder Boy verstecken sich seit Jahren mit ihren Eltern auf einer Insel, um einer unbekannten Bedrohung zu entkommen. Juno ist nun in einem Alter, in dem ...

Die sechzehnjährige Juno und ihr zwölfjähriger Bruder Boy verstecken sich seit Jahren mit ihren Eltern auf einer Insel, um einer unbekannten Bedrohung zu entkommen. Juno ist nun in einem Alter, in dem sie anfängt, Fragen zu stellen und die von den Eltern aufgestellten Verbote sowie überlebenswichtigen Regeln zu hinterfragen. Als sie sich jemandem anvertraut, vermeintlich um ihre Familie zu schützen, erweist sich dies als Fehler, denn das Böse lauert bereits ganz nah.

Die Geschichte fängt interessant an, kommt aber lange über eine gewisse Spannungskurve nicht hinaus. Dies liegt zum einen daran, dass das Buch aus der Sicht der sechzehnjährigen Juno geschrieben und damit für mich näher an einem Jugendbuch, als einem Thriller ist. Des Weiteren schreibt der Autor sehr bildlich, fast schon ausschweifend, sodass das erste Drittel mehr einem Roman mit leichten Spannungselementen gleicht. Im zweiten Drittel kommt nach einer unerwarteten Wendung etwas Bewegung in die Story rein, dennoch warte ich vergebens darauf, dass es endlich richtig losgeht. Im letzten Drittel wird es leicht dramatisch, aber leider reicht dies für mich nicht aus, zumal bei mir letztendlich zu viele Fragen offenbleiben.

Wer auf ruhige Spannungsromane steht, die genüsslich in die Länge gezogen werden, um den Nervenkitzel auszuleben, wird hier auf seine Kosten kommen. Für meine Begriffe hätte man aus der Story viel mehr rausholen können, so aber wurde viel Potential verschenkt. Dennoch war es ein unterhaltsames Buch, auch wenn es kein Thriller war. Ich vergebe drei Sterne.

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