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Veröffentlicht am 08.07.2022

Schweres Erbe

Was ich nie gesagt habe
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Tom Monderath ist verliebt und bereit, mit Jenny sowie deren Sohn Carl einen Schritt weiterzugehen. Als er durch Zufall seinen Halbbruder Henk findet, beginnt er nachzuforschen und hat bald einen ungeheuerlichen ...

Tom Monderath ist verliebt und bereit, mit Jenny sowie deren Sohn Carl einen Schritt weiterzugehen. Als er durch Zufall seinen Halbbruder Henk findet, beginnt er nachzuforschen und hat bald einen ungeheuerlichen Verdacht. Seine Mutter Greta kann er nicht fragen, da diese dement und oft nicht in der Lage ist, Gegenwart und Vergangenheit auseinanderzuhalten. Als immer mehr Einzelheiten zutage kommen, ist Tom nicht sicher, ob er die Wahrheit überhaupt wissen will. Jenny gräbt weiter, was zu großen Spannungen in der Beziehung führt. Manche Geheimnisse sind zu groß, um enthüllt zu werden.

Dies ist die Fortsetzung des Buches „Stay away from Gretchen“, das mich letztes Jahr restlos begeistert hat. Wurde im ersten Teil das Leben von Toms Mutter Greta, Gretchen genannt, beleuchtet, wird hier das Leben seines Vaters Konrad - Conny - thematisiert. Die Autorin bleibt sich treu und springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, dabei schafft sie es, diese Sprünge exakt miteinander zu verbinden. Man muss das erste Buch nicht zwingend gelesen haben, allerdings würde man dann nicht nur eine grandiose Geschichte verpassen, sondern hätte auch die ein oder andere Lücke, da die Bücher nahtlos aneinander anschließen und oft Bezug darauf genommen wird.

War das Leben von Gretchen bereits durch Schicksalsschläge behaftet, so steht das Leben von Konrad dem in nichts nach. Ich fand die Sprünge in die Vergangenheit, wie bereits im ersten Buch, viel interessanter und spannender, als die Gegenwart, wobei die Autorin es hier geschafft hat, auch gegenwärtig eine gewisse Spannung einzubauen. Die Thematik des Zweiten Weltkrieges ist eine abstoßende, dabei aber auf eine gewisse Weise faszinierende und für mich sehr emotionale Reise in die Vergangenheit. Obwohl ich seit Jahrzehnten darüber lese, gab es auch hier wieder viele Einzelheiten, die mir nicht bekannt waren. Meisterlich verbindet die Autorin Fakten mit Fiktion und liefert eine grandiose Geschichte ab. Dabei schließt sie alle Lücken aus dem ersten Buch und verbindet alle losen Enden zu einem Ganzen. Der Schreibstil hat mir dabei sehr gefallen, denn durch seine Einfachheit war vieles leichter zu ertragen, wenn mich auch trotzdem oft das Grauen übermannt hat. Eine phantastische Fortsetzung, die ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Ein Winter in Schottland

1979 - Jägerin und Gejagte
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Alison Burns, genannt Allie, ist eine junge Journalistin, die beim Boulevardblatt Clarion in Glasgow arbeitet. Sie ist jung und voller Ideale, macht sich aber gleichzeitig keine Illusionen darüber, dass ...

Alison Burns, genannt Allie, ist eine junge Journalistin, die beim Boulevardblatt Clarion in Glasgow arbeitet. Sie ist jung und voller Ideale, macht sich aber gleichzeitig keine Illusionen darüber, dass sie sich in der Welt des Journalismus als Frau behaupten muss. Es ist 1979, der Winter ist hart, neben Schneestürmen und Stromausfällen gibt es viele andere Themen, über die geschriebenen werden kann, wenn man nicht gerade eine Frau ist und zudem beim Zeitungsverlag nur zum einfachen Fußvolk zählt. Als Daniel Sullivan, Danny genannt, Allie um Hilfe bei einem Fall von Steuerhinterziehung bittet, ist dies der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit, aber auch einer Freundschaft. Noch ahnen beide nicht, in welches Wespennest sie stoßen werden, als Allie durch Zufall auf eine Verschwörung stößt.

Mit diesem Buch fängt die Autorin eine neue Reihe um die Journalistin Allie Burns an. Jeder Teil wird zeitlich ein Jahrzehnt auseinanderliegen und wie beim vorliegenden Band wichtige historische Fakten berücksichtigen. Ich finde, dass dies eine wunderbare Art ist, geschichtlich etwas dazulernen zu können. Es gab einige Informationen, die mir absolut neu waren und die dazu geführt haben, dass ich die ein oder andere Bildungslücke schließen konnte. Hauptsächlich betrifft dies Schottland, wo die Handlung spielt, was ich persönlich sehr interessant fand.

Die Story ist anfangs ein wenig trocken, Steuerhinterziehung ist ein ernstes Thema, das aber nicht dazu geeignet ist, mein Interesse lange zu fesseln. Das war interessant, aber spannungstechnisch blieb da viel Luft nach oben. Der Charakter von Allie hat Ecken und Kanten, so richtig einordnen konnte ich die Figur noch nicht. Ich denke aber, dass sich dies im Laufe der Buchreihe ändern wird. In der Mitte zieht die Story etwas an und die Spannung ist mehr zu spüren, als dann eine Wendung kommt, die ich befürchtet, aber nicht erwartet habe, ist der Schock dennoch groß. Durch die letzten Seiten bin ich geflogen und war fast traurig, als es zu Ende ging. Kein Buch, das man mal eben nebenher liest, ein Kriminalroman, der hervorragend recherchiert und großartig umgesetzt wurde. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung. Ich freue mich bereits sehr auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Wahrheit oder Wahn

Der Klang des Bösen
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Ein Jugendlicher erscheint auf der Polizeidienststelle und behauptet, dass er einen Mord mitangesehen habe. Da er an diesem Tag nach drei Jahren Aufenthalt aus der Jugendpsychiatrie entlassen worden ist, ...

Ein Jugendlicher erscheint auf der Polizeidienststelle und behauptet, dass er einen Mord mitangesehen habe. Da er an diesem Tag nach drei Jahren Aufenthalt aus der Jugendpsychiatrie entlassen worden ist, nimmt man ihn nicht für voll. Der forensische Phonetiker Matthias Hegel kann hören, dass der siebzehnjährige Silvan Braun die Wahrheit sagt, auf dem Anwesen der Familie findet die Polizei allerdings keine Leiche. Was ist in der Familienvilla passiert und wohin ist Silvans Mutter verschwunden, die nach Aussage seines Vaters zu krank ist, um das Haus zu verlassen?

Dies ist der vierte Teil der Auris-Reihe, die ersten drei Bücher habe ich bisher leider noch nicht gelesen, obwohl diese seit langem bereitliegen. Ob der Prolog sich auf Begebenheiten aus diesen drei Teilen bezieht, kann ich nicht beurteilen, allerdings hatte ich weder da, noch später im Verlauf der Handlung das Gefühl, ich würde etwas nicht verstehen, weil mir Vorwissen fehlt. Es werden zwar immer wieder Andeutungen gemacht und Hinweise auf die zurückliegenden Fälle gegeben, dies aber sehr zurückhaltend und dezent, sodass ich mich nicht übermäßig gespoilert fühle und immer noch auf die ersten drei Bände freue. Lediglich ein Hinweis wird leider dazu führen, dass ich bereits jetzt etwas weiß, was ich nicht wissen sollte. Dieser war aber der Handlung geschuldet und konnte tatsächlich nicht vermieden werden.

Die vorliegende Geschichte war ungewöhnlich, das Thema Phonetik sehr interessant und der Fall stellenweise so spannend, dass ich am liebsten vorgeblättert hätte, weil ich den Nervenkitzel kaum noch aushalten konnte. Die Sprünge zwischen den Perspektiven waren klug gewählt, immer wieder wurde meine Geduld sehr auf die Probe gestellt. Die Wendungen waren grandios und lediglich einmal habe ich das Ergebnis kommen sehen, weil es so offensichtlich war. Ich wüsste aber nicht, wie man das hätte umgehen können, es ergab sich einfach aus der Situation heraus, dass ich sofort geahnt habe, was kommt. Dies hat aber meinen Lesegenuss nicht schmälern können, denn im Gegenteil war ich froh, dass der Autor diese Lösung gewählt hat. Alles in allem ein sehr spannender und abwechslungsreicher Thriller, dessen Auflösung mir gefallen hat. Der Cliffhanger zu einer der Personen am Ende ist fies, aber lässt auch meine Vorfreude auf den nächsten Teil in die Höhe schnellen. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Wunderbare Storys

Ein Sommer in zwei Teilen
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Ich liebe Kurzgeschichten, ich mag skurrile, außergewöhnliche, ruhige, rasante, mystische und bürgerliche. Ich mag es, wenn sie zusammenhängen, aber auch, wenn sie sich total unterscheiden und nichts zusammen ...

Ich liebe Kurzgeschichten, ich mag skurrile, außergewöhnliche, ruhige, rasante, mystische und bürgerliche. Ich mag es, wenn sie zusammenhängen, aber auch, wenn sie sich total unterscheiden und nichts zusammen passt. Kurz, lang, wild oder wirr, ich mag sie alle, aber interessant müssen sie schon sein. Die Kurzgeschichten in dieser Sammlung haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam, auf den zweiten aber doch. Ich habe sicherlich nicht alle Verbindungen aufgedeckt und bestimmt den ein oder anderen Weg verpasst auf der Suche nach einem passenden Pfad, aber das macht nichts, denn darum geht es nicht. Menschen und Orte, erst auf den zweiten Blick offenbaren sich die Gemeinsamkeiten, findet man heraus, wo es eine Überschneidung gibt. Das entlockte mir immer wieder ein Lächeln und erzeugte ein warmes Gefühl in der Brust. Es gibt zwei Teile und der zweite Teil erklärt viele übrig gebliebene Fragen aus dem ersten, wobei mir oft gar nicht bewusst war, dass etwas unklar geblieben ist. Eine tolle Sammlung, die ich noch einmal lesen werde, weil sie mir so sehr gefallen hat. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Hässliche Wirklichkeit

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Lotte und Jens Wiig betreiben einen Blog, mit dem sie ihre zweijährige Tochter Poppy vermarkten. Als die beiden den Geburtstag von Lotte feiern, bringen sie das Mädchen zu ihrem Großvater, der auf das ...

Lotte und Jens Wiig betreiben einen Blog, mit dem sie ihre zweijährige Tochter Poppy vermarkten. Als die beiden den Geburtstag von Lotte feiern, bringen sie das Mädchen zu ihrem Großvater, der auf das Kind aufpassen soll. Kurze Zeit später wird dieser verletzt aufgefunden, von Poppy fehlt jede Spur. Die Kommissarin Emer Murphy ist zwar wegen einer psychischen Erkrankung nicht dienstfähig, aber irgendetwas an dem Fall bringt sie dazu, sich trotzdem in die Ermittlungen einzubringen. Schnell hat sie das Gefühl, dass in Poppys Familie nicht alles so glatt und friedlich abläuft, wie es diese nach außen hin gerne weismachen will. Die Zeit drängt, aber Poppy bleibt verschwunden.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei die der Kommissarin Emer überwiegt. Diese hat Probleme und ist krankgeschrieben, aber was tatsächlich passiert ist, dass sie so aus der Bahn geworfen hat, wird lange Zeit nicht klar kommuniziert. Die beteiligten Personen scheinen ebenfalls alle Geheimnisse zu haben, die zwar immer angedeutet, aber nicht verraten werden, was dazu führt, dass ich wiederholt neue Theorien entwickle, jedes Mal eine andere Person verdächtige, um letztendlich festzustellen, dass mich die Autorin grandios an der Nase rumgeführt hat. Erst nach und nach ergibt sich ein klareres Bild, der Weg zur Lösung ist aufregend und voller Nervenkitzel. Im letzten Drittel steigt die Spannung noch etwas mehr an, ich kann die Auflösung kaum erwarten. Das Ende gefällt mir, obwohl ich es so nicht habe kommen sehen. Ein phantastisches Debüt, das mich bereits jetzt sehr ungeduldig auf den nächsten Teil warten lässt. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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