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Veröffentlicht am 30.07.2020

Glaube ist Macht

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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„After the Fire“ hat bei mir tiefen Eindruck hinterlassen. Zu Beginn wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Es fiel mir etwas schwer in die Geschichte einzusteigen. Erst als mir bewusstwurde, in welchem ...

„After the Fire“ hat bei mir tiefen Eindruck hinterlassen. Zu Beginn wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Es fiel mir etwas schwer in die Geschichte einzusteigen. Erst als mir bewusstwurde, in welchem Szenario die Geschichte spielt und um was es wirklich geht, konnte mich das Buch fesseln. Also die ersten fünfzig Seiten verliefen etwas schleppend bei mir. Danach verlief alles wie im Flug und ich konnte die Geschichte, gemeinsam mit Moonbeam, erleben. Hilfreich bei der Erzählung waren vor allem die Zeitsprünge zwischen „Danach“ und „Davor“. Somit wird von den Geschehnissen erzählt, die vor dem Feuer passiert sind, und von denen nach dem Feuer. Moonbeams Erzählungen werden einfach real, dadurch, dass der Leser sie hautnah in den „Davor“-Kapiteln miterlebt. Das bringt den Leser noch viel tiefer in die Legion hinein. Es passierten Dinge, bei denen mir schlecht geworden ist, weil ich sie einfach nicht begreifen konnte.
Hill hat einen Schreibstil, der den Leser langsam an sich zieht und dann nie wieder loslässt. Dabei schafft der Autor es ganze Zeit die Spannung aufrecht zu erhalten. Es ist egal, ob Moonbeam über einen ihrer Brüder spricht oder über das, was kurz vor dem Feuer geschah – die Spannung bleibt bestehen. Aber nicht nur die Spannung kann Hill gut aufrechterhalten. Er schafft es einen kleinen Funken Emotionen mit in sein Buch einfließen zu lassen. Dabei achtet er darauf, dass es nie allzu viel wird. Es wird zu keinem Zeitpunkt schnulzig oder zu emotional. Die Mischung ist genau richtig getroffen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass ich zu keinem Zeitpunkt wusste, wie die Geschichte ausgeht. Natürlich habe ich in meinem Kopf spekuliert, was noch passieren könnte. Allerdings war ich zu keinem Zeitpunkt auf der richtigen Spur. Am Ende lässt der Autor noch eine riesige Bombe platzen, mit der ich niemals gerechnet hätte. Vor allem, was Moonbeams Zukunft angeht, war ich über das Ende sehr erstaunt.
An dieser Stelle möchte ich kurz ansprechen, was für eine starke Protagonistin Moonbeam ist. Sie hat all diesen Schrecken erlebt und konnte sich trotzdem ihre eigene Meinung bilden. Dabei hat sie gelernt zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Ihr Mut und ihr wacher Verstand helfen ihr dabei die schwierige Zeit zu durchleben, aber auch diese Zeit zu einem späteren Zeitpunkt zu verarbeiten. Mit dieser Protagonistin hat Hill alles richtig gemacht. Sie war mir sehr sympathisch und ich hätte sie gerne persönlich kennengelernt.
Besonders hervor sticht die Thematik des Buches. Glaube, Macht, Manipulation. Es ist erschreckend zu sehen, was in dieser fiktiven Geschichte passiert, denn es kann ähnlich hier in der echten Welt passieren. Auf den letzten Seiten verweist der Autor auf eine ähnliche Legion, bei der sich eine Geschichte mit einigen Ähnlichkeiten abgespielt hat. Dazu habe ich mir einige Videos angesehen und ich muss zugeben, dass ich es erschütternd finde. Glaube ist Macht und das empfinde ich als gefährlich. Ich finde Bücher, die einen Bezug zum Glauben und zur Religion herstellen besonders interessant, weil ich mich damit nie groß auseinandergesetzt habe. Deshalb hat mir „After the Fire“ so gut gefallen. Es war erschreckend, emotional und laut.

Fazit:
Auf erschütternde Art und Weise zeigt „After the Fire“ wie viel Macht Glaube mit sich bringen kann. Eine mutige Protagonistin erzählt, wie sie das Leben in einer Sekte erlebt hat und wie alles zum Einsturz kam. Dieses Buch hat bei mir Eindruck hinterlassen, weil es auf so vielen Schichten aussagekräftig ist. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Jugendbücher mit starken, weiblichen Protagonisten liest.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Freunde, die das Böse beenden

Die Wälder
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Klappentext:
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor ...

Klappentext:
Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte...
Meine Meinung:
Ich habe mich im Vorfeld sehr auf dieses Buch gefreut. Der Klappentext und das Cover versprechen dem Leser einen schrecklichen, spannenden Thriller. Allein das Cover sticht absolut hervor. Der schwarze Wald mit dem roten Weg, welchen man als Blut interpretieren kann, passt sehr gut zu dem Buch. Es ist einfach ein Eyecatcher, genauso wie der Klappentext. Bei dem, was der Klappentext über das Buch aussagt, schlägt das Herz eines Thrillerfans schneller. Der äußere Eindruck ist passend und definitiv anziehend.
Was den Inhalt angeht, wird der Leser nicht enttäuscht. Von Anfang an hatte ich einen leichten „Es“-Vibe. Die Geschichte spielt in der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Charaktere, die in der Vergangenheit Freunde waren, kommen zusammen, um das Böse zu bekämpfen, welches ihre Kindheit zerstört hat. Es ist die ganze Zeit die Rede von einer gewissen Nacht. Der Leser erfährt allerdings erst spät, was in der Nacht geschehen ist. Das Ereignis, welches die Freunde für immer verbindet. Und genau dieser Fakt hat mir gut gefallen. Zu sehen, wie sich die einzelnen Charaktere entwickelt haben und trotzdem nach vielen Jahren noch eine Bindung zueinander haben. Es gab viele Momente, in denen ich lachen musste. Die Charaktere haben selbst in den dunkelsten Situationen einen leichten Charme mitgebracht. Zum Ende hin habe ich sogar einige Tränen verloren. Die Autorin hat es geschafft, mein Herz zu brechen.
Was einem guten Thriller nicht fehlen darf, ist Spannung. Und die war von Anfang bis zum Ende da. Ich hätte tatsächlich einen anderen Ablauf der Geschehnisse erwartet, aber die Autorin hat mich überrascht. Es kamen immer wieder neue Details ans Licht, welche die Geschichte durcheinandergebracht haben. Bis zum Ende war mir nicht bewusst, wie das Buch ausgeht. Einige Details waren etwas abgefahren und herbeigeführt. Sie würden im echten Leben nicht so passieren, aber das hat mich nicht gestört. Es hat mir gefallen, weil es das Buch zu etwas Besonderem gemacht.
Es gibt eine Sache, die mich etwas gestört und enttäuscht hat. Als ich den Klappentet gelesen habe, dachte ich zuerst an etwas Übernatürliches mit einem Funken Magie und vielleicht Hexen. Ich habe gehofft, dass es in die Richtung geht. Leider war dies nicht der Fall. Das Böse geht nicht von dem Wald an sich aus, sondern von einem Lebewesen. Und dies finde ich wirklich sehr schade. Die Wälder an sich haben wenig mit dem Bösen zu tun. Das hat mich enttäuscht. Aber abgesehen von dem Kritikpunkt habe ich den Thriller wirklich genossen.
Fazit:
Gemeinsam mit den Protagonisten durfte ich einige spannende Stunden in den Wäldern rund um das Dorf verbringen. Auch, wenn wir nicht das Böse gejagt haben, welches ich erwartet habe, wurde ich immer wieder überrascht und habe bis zur letzten Sekunde gezittert. Melanie Raabe konnte mich mit „Die Wälder“ überzeugen und ich kann es jedem Thrillerfan nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Mit Freunden kann man alles schaffen

Die Unausstehlichen & ich (Band 2)- Freunde halten das Universum zusammen
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Klappentext:
Life saaks – Kommt drauf an, was du daraus machst!
Gerade hat Enni sich mit ihrem neuen Leben im Internat versöhnt, da läuft alles schief: Das Zimmer der blinden Lilith wird verwüstet, jemand ...

Klappentext:
Life saaks – Kommt drauf an, was du daraus machst!
Gerade hat Enni sich mit ihrem neuen Leben im Internat versöhnt, da läuft alles schief: Das Zimmer der blinden Lilith wird verwüstet, jemand stiehlt und aus dem See kommt ein seltsames Leuchten. Und alle Beweise deuten auf Enni – dabei darf sie gerade jetzt nicht von der Schule fliegen! Ihr Bruder Noah ist nämlich von zu Hause abgehauen und auf dem weg zu ihr. Gemeinsam mit ihren unausstehlichen Freunden setzt Enni alles daran, Noah zu finden. Dabei kommt sie den Geheimnissen rund um das Internat immer näher.
Meine Meinung:
Nachdem der erste Band „Die Unausstehlichen und Ich – Das Leben ist ein Rechenfehler“ von Vanessa Walder mich schon von vorne bis hinten überzeugen konnte, habe ich mich schon sehr auf den zweiten Band gefreut. Dieser trägt den Titel „Freunde halten das Universum zusammen“. Genau darum geht es in dem Buch primär, um Enni und ihre neuen Freunde.
Der Leser springt in die Geschichte ein, die Enni dieses Mal ihrem Bruder Noah erzählt. Die Geschichte wird in Form eines Briefes erzählt, den Enni für Noah schreibt. Dadurch fühlt man sich als Leser direkt angesprochen und wird sofort mit ins Internat gezogen. Begleitet wird die Geschichte von ansprechenden Illustrationen. Charakteristisch für die Reihe sind die Flüche, die Enni immer wieder ausstößt. Diese sind nämlich in Form von Kritzeleien verpixelt. Der Leser kann somit seine eigenen Flüche einsetzten. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Detail bei Kindern gut ankommt.
Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Entwicklungen der Charaktere. Einerseits konnte man erkennen, wie Enni sich langsam, aber sicher weitentwickelt. Sie sieht nicht mehr so oft rot, wie im ersten Band, und schafft es Vertrauen zu den anderen Kindern aufzubauen. Ihre Freundschaften zu den anderen Internatbesuchern werden immer stärker. Das Band zwischen Dante und ihr wird enger. Sie baut eine gewisse Freundschaft zu Mattis auf und selbst die Beziehung mit Lilith entwickelt sich langsam ins Positive. Der Fokus im Buch liegt auf dem Thema „Freundschaft“. „Die Unausstehlichen und Ich – Freunde halten das Universum zusammen“ zeigt sehr gut, dass man mit Freunden alles schaffen kann. Egal, was im Leben von Enni geschieht, die anderen sind für sie da und fangen sie auf. Sie helfen Enni in jeder brenzlichen Situation und lassen sie nicht allein. Es ist schön mit anzusehen, wie die Charaktere zu einer vertrauensvollen Gruppe zusammenwachsen.
Ich habe dieses Buch allein gelesen, kann mir aber gut vorstellen, dass man es gut mit jüngeren Kindern zusammenlesen kann. Kinder lernen durch Ennis Geschichte, wie wichtig Freundschaft und Vertrauen sind. Aber auch Erwachsenen kann ich dieses großartige Leseerlebnis nur empfehlen. Man verbringt einfach ein paar aufregende Stunden auf dem Internat Saaks und mit Enni verbringen.
Fazit:
Wie wichtig Freunde im Leben sind, erlebt der Leser in „Die Unausstehlichen und Ich – Freunde halten das Universum zusammen“ sehr deutlich. Enni schafft es mithilfe ihrer neuen Freunde eine schwierige Zeit zu überstehen und Aufgaben zu bewältigen. Mit einem flüssigen, großartigen Schreibstil fesselt Vanessa Walder die Leser und hält sie mit spannenden Szenen bis zum Ende fest. Eine Empfehlung für Groß und Klein.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Emotional, tiefgründig und etwas durcheinander

Save me from the Night
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Meine Meinung:
Ich habe mich von Anfang an riesig gefreut, wieder nach Castledunns zurückzukehren. Da mir die Geschichte rund um Liv und Kjer schon sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf „Save me ...

Meine Meinung:
Ich habe mich von Anfang an riesig gefreut, wieder nach Castledunns zurückzukehren. Da mir die Geschichte rund um Liv und Kjer schon sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf „Save me from the Night“, in welchem Seanna die Protagonistin ist. Schon in „Show me the stars“ wirkte sie auf mich wie ein interessanter Charakter. Was sie wirklich ausmacht und welche Geschichte sie durchlebt, hat mich komplett umgehauen. Ich habe nicht mit so einer tiefgründigen, erschreckenden Story gerechnet.
Zu Beginn des Buches war ich richtig aufgeregt. Castledunns ist für mich zu einem Safe Heaven geworden. Ich habe mich in dieses Setting verliebt. Ein kleines Dorf irgendwo an der Küste von Irland, in dem sich jeder kennt und es gibt wenig Geschäfte und jeder hat seine feste Aufgabe im Dorf. Es herrscht eine Gemeinschaft in einem wunderschönen Ort an der Küste. Für mich persönlich, könnte es kein perfekteres Setting geben. Hinzu kommt der leichte Schreibstil von Kira Mohn, welcher einen anzieht und nicht mehr los lässt.
Allerdings war es so, dass mir der Einstieg in die Geschichte schwer viel. Ich hatte leichte Probleme mich mit Seannas Charakter anzufreunden. Von der ersten Seite an wirkt sie wie jemand, der viel durchgemacht hat. Dieser Fakt macht sie aus, womit ich mich im Laufe der Geschichte angefreundet habe. Mir fehlt leider ein Funken Leichtigkeit. Das Buch beschäftigt sich zu 95% mit ernsthaften Problemen. Mir fehlen der Humor und der Charme. Darum empfand ich den Einstieg als sehr schnell und habe mich überrumpelt gefühlt.
Leider hat mir der Humor auch bei dem Protagonisten Niall gefehlt. Er war zwar da, aber war gefühlt eher ein Nebencharakter. Der Fokus sollte auf der Beziehung zwischen Niall und Seanna liegen. Leider hat mich Niall nicht abgeholt. Es gibt Passagen, in denen es nur um ihn und seine Probleme geht. Und es gibt Passagen, in denen es nur um Seanna und ihre Probleme geht. Das fand ich schade. Zum Ende hin war Niall nur noch ein Nebencharakter, denn die Geschehnisse in Seannas Leben überschlagen sich. Dies geschieht leider sehr schnell und es kommt zu einem Hin und Her. Es war mir dann etwas zu viel.
Die emotionalen Passagen, die überwiegen, sind sehr stark ausgearbeitet. Es gibt viele Momente, in denen ich geschockt vor dem Buch saß und schlucken musste. Ich bin ein großer Fan von emotionalen Geschichten, die mich bewegen. Vor allem die Hintergrundgeschichte von Niall hat mir gefallen. Sie war sehr emotional und etwas Besonderes. Wenn man Niall am Anfang kennenlernt, kann man nicht erahnen, was er mit sich trägt. Die Zeit, die Seanna mit Niall und einer weiteren Person verbringt, mochte ich am meisten. Weil mich dies die meiste Zeit über begeistern konnte, wurden die negativen Aspekte in den Hintergrund gestellt.
Fazit:
Auch wenn mir Niall als männlicher Protagonist nicht so gefallen hat, konnte mich Castledunns wieder in seine Fänge ziehen. Die emotionalen Geschichten haben mir die Sprache verschlagen. Ich habe angefangen Seanna zu mögen und fand die Geschichte, die ich mit ihr erleben durfte, wirklich schön.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Vorhersehbarer Thriller mit naiver Protagonistin

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Ich habe mich im Vorfeld sehr auf das Hörbuch zu „Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod“ von Jessica Barry gefreut. Dem Klappentext zu entnehmen, habe ich viel Spannung, Intrigen und erschreckende Enthüllung ...

Ich habe mich im Vorfeld sehr auf das Hörbuch zu „Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod“ von Jessica Barry gefreut. Dem Klappentext zu entnehmen, habe ich viel Spannung, Intrigen und erschreckende Enthüllung erwartet. Eine spannende Geschichte einer jungen Frau, die in der Wildnis überleben muss. Ich habe gehofft, dass nebenbei ihr dunkles Leben aufgedeckt wird und schreckliche Details an die Öffentlichkeit gelangen. Leider wurde ich von Anfang an nicht so gefesselt, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Erwartungen, die ich vorher hatte, konnten leider nicht erfüllt werden.
Bei einem Hörbuch sind, meiner Meinung nach, die Leserstimmen entscheidend. Wenn einem diese Stimme nicht gefallen, ist das Hörbuch gleich weniger gut. Dieses Problem hatte ich leider mit der Stimme von Gabriele Blum. Sie hat nicht so zu Allisons Charakter gepasst. Dadurch, dass mir die Leserstimme nicht so gut gefallen hat, ist mir Allison als Charakter auch nicht sonderlich sympathisch rübergekommen. Mit Maggie, die von Yara Blümel gelesen wurde, hatte ich keine Probleme. Die Leserin hat sehr gut zu der gutmütigen Mutter gehört, die Maggie verkörpert.
Was die Charaktere an sich angeht, konnte ich leider zu keiner Person eine Bindung aufbauen. Jeder Charakter hatte so seine Vorzüge, aber leider gab es viele Situationen, in denen ich einfach nur den Kopf schütteln musste. Mit der Protagonistin Allison Carpenter hatte ich von Anfang an meine Probleme. Sie wirkt auf mich in vielerlei Hinsicht naiv. Sie versucht die Welt zu retten und eine Superheldin zu sein, obwohl sie nur eine einfache Frau von nebenan ist. Sie ist in eine Welt eingetaucht, die nicht ihre Welt ist. Das merkt man schnell. Dadurch wirkt sie relativ schwach, jung und naiv. Dadurch, dass sie der wichtigste Charakter in dem Hörbuch ist, hat mir das Werk nicht so gut gefallen. Denn Charaktere sind für mich das Wichtigste in einem Buch oder einem Hörbuch.
Der Plot und die Hintergrundgeschichte gefallen mir gut. Auf Details wurde geachtet und die Geschichte macht in sich Sinn. Somit wirkt das Hörbuch realistisch. Was mir bei der Geschichte allerdings gefehlt hat, ist die Spannung. Es wurde versucht von Anfang an Spannung aufzubauen, aber wenn man als Mensch über die Ereignisse nachdenkt, weiß man relativ schnell, was vor sich geht. In den Passagen, in denen eigentlich ein Schockmoment entstehen sollte, wusste ich schon, worüber die Menschen reden. Ein kurzes Überraschungsmoment gab es für mich, welcher dann doch schnell wieder vorbei war.
Fazit:
Das Hörbuch „Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod“ ist ein angenehmer Thriller, den man zwischendurch im Auto hören kann. Leider weißt das Hörbuch einen Mangel an sympathischen Charakteren und Spannung auf. Nett für zwischendurch, aber ohne tiefgründigeren Kontext.

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