Ein zeitloser Roman, der Lust auf Liebe entfacht
Vernunft und GefühlKlappentext:
Zwei ungleiche Schwestern auf der Suche nach der Liebe.
Die eine ist voller Lebenslust und Temperament, die andere beherrscht und vernünftig. Marianne Dashwood ist das genaue Gegenteil ihrer ...
Klappentext:
Zwei ungleiche Schwestern auf der Suche nach der Liebe.
Die eine ist voller Lebenslust und Temperament, die andere beherrscht und vernünftig. Marianne Dashwood ist das genaue Gegenteil ihrer älteren Schwester Elinor, und so stürzt sie sich nach dem Tod ihres Vaters kopflos in eine Romanze mit dem begehrten Frauenschwarm John Willoughby – und wird bitter enttäuscht. Doch als auch Elinor entdeckt, dass sie von dem Mann ihres Herzens hintergangen wurde, müssen die Schwestern lernen, dass sie den Weg der Liebe nur mit Unterstützung der jeweils anderen finden können…
Meine Meinung:
Mit „Vernunft und Gefühl“ habe ich nun mein erstes Werk von Jane Austen gelesen und meine Erwartungen wurden erfüllt. Es war genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Leider hat sich das Lesen ziemlich in die Länge gezogen, sodass ich einen Monat für diesen Roman gebraucht habe, was ich sehr schade finde, da es sich dabei um ein wirklich großartiges Buch handelt.
Jane Austen konnte mich mit ihrem Schreibstil auf jeden Fall abholen. Anfangs hatte ich Bedenken, ob ich mit ihrem Schreibstil zurechtkomme, da es sich um eine sehr alte Geschichte von vor über 200 Jahren handelt. Allerdings wurde ich eines Besseren belehrt. Ihr Roman lässt sich wirklich gut lesen. Oftmals hatte ich flüssige Leseabschnitte, wo mich die altertümliche Sprache nicht gestört hat. Etwas, was mir besonders aufgefallen ist, ist die außergewöhnliche Balance zwischen Dialogen und Beschriebenem. Manchmal strecken sich Dialoge über einige Seiten und hin und wieder wird nur kurz erwähnt, dass über bestimmte Sachen geredet wird. Dadurch schafft es die Autorin eine Geschichte zu erzählen, die sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt.
Was bei „Vernunft und Gefühl“ sehr im Vordergrund steht, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Es gibt keine krassen Skandale, die überdramatisiert werden. Das Leben der damaligen Zeit wird brillant wiedergegeben. Es ist schön mit anzusehen, wie zwei Schwestern sich in unglückliche Schwärmereien stürzen, dann enttäuscht werden und von der jeweilig anderen aufgebaut werden. Denn dieses Buch zeigt, wie Herzschmerz wirklich ist. Als Leser leidet man mit den beiden Schwestern mit, verflucht einige Charaktere und schließt sie in sein Herz. Zum Ende hin sind nochmal einige Dinge passiert, die man nicht vorhersehen konnte, wodurch es noch ein paar Wow-Effekte gegeben hat. Auch die Nebencharaktere, wie Edward Ferrars, Colonel Brandon und Lucy Steele konnte mich überzeugen.
Den einzigen Minuspunkt, den ich dem Buch geben kann, bezieht sich auf die Lesedauer und das ständige Ausdehnen von Erzählungen. Dies ist allerdings Geschmackssache.
Fazit:
Marianne und Elinor symbolisieren zwei starke unabhängige Frauen, die sich von der Liebe nicht unterkriegen lassen sollten. Solche Frauenbilder sollten heute genauso präsent sein, wie früher. Jane Austen hat einen zeitlosen Roman geschrieben, der einem Mut macht, dass das Glück auf jeden von uns wartet.