Es kann kaum noch besser werden!
Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und FinsternisAllzu lange mussten wir nicht auf die langersehnte Fortsetzung warten, dennoch fand ich Hibbelzeit einfach unfassbar zäh, bis ich dieses Buch endlich in den Händen halten konnte. Denn wir einige wissen, ...
Allzu lange mussten wir nicht auf die langersehnte Fortsetzung warten, dennoch fand ich Hibbelzeit einfach unfassbar zäh, bis ich dieses Buch endlich in den Händen halten konnte. Denn wir einige wissen, ist der zweite Band berüchtigt im Englischen und es gibt viele Insider bei denjenigen, die den zweiten Band gelesen haben. Nun war es auch im deutschen Sprachraum so weit, dass wir mitreden können - Ausgeschlossen die Superfans, die es natürlich schon auf Englisch lesen mussten :)
Im Vordergrund steht zunächst der Handel mit Rhys, der besagt, dass Feyre jeden Monat eine Woche am Hof der Nacht verbringen muss. Doch es fällt ziemlich schnell zudem auf, dass sie wie ausgewechselt ist. Eigentlich hat sie ihr Happy End, doch trotzdem nimmt ihre Unwohlsein immer mehr zu. Der Grund dafür ist, dass Tamlin sie immer mehr einschränkt, zu einem Porzelanpüppchen macht und sie nicht ebenbürdig betrachtet, sodass ihr die politischen Angelegenheiten verschlossen bleiben. Doch sie ist nun nicht mehr ein verletzlicher Mensch, sondern eine unsterbliche Fae, die äußerst willensstark und unabhängig ist. Es ist schon am Anfang denkbar, dass sich etwas verändern wird im Laufe des Buches, um Feyres Gemütszustand zu wandeln.
Dabei spielt Sarah J. Maas wieder einmal mit den Gefühlen der Leser - Schließlich ist dies ihr Markenzeichen! Kaum hat man sich in den ersten Band in Tamlin verliebt, schon lässt sie ihn wie den bösesten Erzfeind dastehen. Im Nachhinein ist es einfach unfassbar genial, wie sie es geschafft hat, dass ich bei Tamlin von Schwärmerei über Argwohn bis schließlich Hass empfunden habe. Es ist wortwörtlich eine Gefühlsachterbahn. Dabei habe ich eine solche Leselust entwickelt, dass ich das Buch am liebsten im einen durch gelesen hätte, mich dabei aber an jeder einzelnen Seite festgeklammert habe. Genau so ein Buch habe ich schon lang gesucht und in diesem endlich gefunden.
Bei Feyre Aufenthalt am Hof der Nacht lernen wir mit ihr natürlich den schon bekannten und bis dahin gehassten High Lord Rhysand kennen, für den die Reihe bekannt ist. Stückchen für Stückchen erfährt man von seiner Vergangenheit - was bei Tamiln kaum der Fall war - und entdeckt, dass er viele Masken gezwungen ist zu tragen. Außerdem schließt Feyre neue Freundschaften mit Rhys Freunden bzw, seinem Hof. Cassian, Az, Amren und Mor begleiten sie auf Schrítt und Tritt und habe sie genauso schnell wie sie selbst ins Herz geschlossen.
Zudem gibt es viele neue Orte, aber auch Geheimnisse, die Tam verheimlicht hat und die es nun zu lüften gilt. Es war erfreulich, mehr über das Fae-Land und die Sitten und Gebräuche der verschiedenen Höfe kennenzulernen, zusätzlich auch noch die Unterschiede der einzelnen Höfe.
Im Nachhinein fällt mir auch immer mehr auf, was an Tamlin zu bemängeln ist und das auch schon im ersten Band. Es ist mir zunächst gar nicht so aufgefallen und ich frage mich wirklich, wie ich ihn hatte mögen können. Der Kontrast zwischen Tamlin und Rhys ist in diesem Band wunderbar verdeutlicht worden. Außerdem macht, wie bereits erwähnt, Feyre eine Veränderung durch und wird insgesamt selbstsicherer, eigenständiger und vollwertiger. Genau das hat mich so begeistert, weil nun verdeutlicht wird, wie stark sie eigentlich ist.
Unter dem Strich kann ich nur sagen, dass es trotz der 720 Seiten einfach viel zu schnell vorbei war und ich mich an jeder Seite geklammert habe. Ich habe schon so lange kein Buch mehr gehabt, dass mich so eingenommen und berührt hat wie dieses. Es ist Wortwörtlich eine Achterbahn und ist ein Muss, wenn einem der erste Band auch nur halbwegs gefallen hat. Allem im Allem ist es sogar noch besser als der schon fantastische Auftakt. Ich kann nicht anders als zuzugeben, dass Rhys nun endlich auch mein Herz gewonnen hat wie es bei so vielen anderen Lesern auch schon passiert ist.