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Veröffentlicht am 03.09.2018

Ein grandioses Buch

Das Gold der Krähen
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Die Geschichte ist nach Das Lied der Krähen noch lange nicht fertig erzählt, denn nach dem Einbruch ins Eistribunal ist einiges passiert, das nicht so stehen bleiben kann. Die sechs Außenseiter haben zwar ...

Die Geschichte ist nach Das Lied der Krähen noch lange nicht fertig erzählt, denn nach dem Einbruch ins Eistribunal ist einiges passiert, das nicht so stehen bleiben kann. Die sechs Außenseiter haben zwar den Job erledigt, doch Inej wurde gefangen genommen und sie werden nun erpresst. Und ein ganz neuer Handlungsstrang braut sich zusammen und wartet darauf in diesem Band zum Glänzen zu kommen.

Es ist schon etwas länger her, dass ich den ersten Band gelesen habe und ich hatte wirklich Angst, bei der Handlung und den Figurenkonstellationen nicht mehr mit zu kommen. Und überraschenderweise hat es nicht mehr als den Klappentext und die ersten paar Seiten gebracht, bis ich wieder die Geschehnisse vor Augen hatte. Alles war dort, wie es stehen gelassen wurde und auch das unverkennbare Lesefeeling war immer noch dasselbe.

Des weiteren hätte ich nicht gedacht, dass die Hauptfiguren - wo es doch so ungewöhnlich viele sind - noch mehr an Tiefe bekommen könnten. Wie auch schon im Vorband wird die Geschichte aus unterschiedlichen Sichten erzählt und die Gruppe spaltet sich hin und wieder auf, um getrennte Handlungsstränge zu führen. Man bekommt gelegentlich Gedankenanregungen zu Hintergrundwissen der Figuren, das man schon weiß und dieses wird dann nochmals erweitert und ausgebaut. Aber auch ihre momentane Gefühlslage wird vorbildlich herausgearbeitet. Besonders Inej hat es mir angetan mit ihrer herzzerreißenden Geschichte in Gefangenschaft bei der Menagerie, aus der Kaz sie befreit und rekrutiert hat. Die Figuren leben von ihren Widersprüchlichkeiten. Mutig und gerissen und doch mit Fehlern und Ängsten gespickt.
Dennoch bleibt Kaz immer noch als Fixpunkt und ja, auch als wichtigste Figur. Es ist immer wieder erstaunlich, wie er - nicht perfekt wie er ist - mich von sich überzeugen konnte und mit seinen achterbahngleichen Plänen verwirrt und verblüfft. Man verliert leicht den Überblick und kann nur schwer vorhersagen, was er nun tun wird, dennoch ist es überhaupt nicht kontraproduktiv, sondern hebt das Spannungslevel ordentlich.
Doch egal wie gut Kaz und die anderen auch sind... Es gibt immer welche, die versuchen, ihnen das Wasser zu reichen und sich dabei gar nicht so dumm anstellen. Alte, aber auch neue Feinde machen es spannend!

Ich sehe selten Bücher, die mich von ihrer Qualität so überzeugen, wie dieses Buch. Es hat einfach seinen Charm und Anspruch - eine wunderbare, raue Buchwelt mit toughen Figuren mitsamt Altlasten, Ängsten, aber auch Willensstärke und nicht zu erahnenden Plottwists. Es gilt keine Zeit zu verlieren und sich dieses Abenteuer entgehen zu lassen!

Veröffentlicht am 27.08.2018

Ein überzeugendes Buch mit leicht schwächelndem Ende

Queen of Blood
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Eingeleitet in Form eines Märchens wird zunächst die Hintergrundhandlung im Prolog erläutert, bevor die eigentliche Handlung beginnt. In dieser Buchwelt ist der Konflikt zwischen den dominierenden Athoniten ...

Eingeleitet in Form eines Märchens wird zunächst die Hintergrundhandlung im Prolog erläutert, bevor die eigentliche Handlung beginnt. In dieser Buchwelt ist der Konflikt zwischen den dominierenden Athoniten und den ärmlichen Vidari ein zentrales Thema, aber auch die Legende um die Eterna wird eingeführt - einer versprochenen Frau, die den vampirähnlichen Blutprinzen von den ewigen Fluch erlösen soll. Doch es ist in vielen Augen bloß eine Legende, bis zu dem Tag, an dem die Vidari Seri durch unglückliche Umstände an dem Hof der Athoniten und somit auch zu dem Blutprinzen Graeme gelangt...

Seri ist eine willensstarke und aufopferungsvolle Buchfigur. Sie sorgt trotz ihrer begrenzten Mittel für ihre blinde Schwester und ihren erkrankten Vater und dennoch ist beinahe zu stolz, für die Athoniten zu arbeiten, die ihr Volk verachten.
Dennoch wird auch die komplementäre Seite beschrieben, indem es auch Szenen aus Graemes Sicht gibt, was die Anschauung auf den Konflikt verbessert. Graeme ist als zweite Hauptfigur zunächst kalt und mürrisch, doch mit der Zeit schient ein anderer Charakter durchzuschimmern.
Der Dritte im Bunde ist Rilen, Seris erste Liebe und Freund. Er ist noch widerspenstiger gegenüber den Athoniten als Seri und hegt insgeheim Revolutionsgedanken. Die Umstände des Handlungsverlauf sorgt dafür, dass Seri sich schon bald zwischen den beiden Seiten hin und her gerissen fühlt - einerseits möchte sie ihrem Volk treu bleiben, aber andererseits lernt sie auch die Sicht der Athoniten kennen. Dieser Zwiespalt wurde meiner Meinung nach sehr gut dargestellt und umgesetzt.

Das Buchelement der "Vampire", in dem Buch Die Blutigen oder Ähnliches genannt, hat mich zudem überrascht. Ich wusste zwar, dass das Buch davon handelt, doch ich habe es mir anders ausgemalt und bisher habe ich eine solche Umsetzung noch nicht gesehen. Es ist weder humoristisch, verstärkt düster oder in der heutigen Zeit angelegt, sondern hat einen eigenen Beigeschmack. Das Setting ist mittelalterlich und hat mich gleichzeitig in groben Zügen an Selection, aber auch Die Tribute von Panem erinnert, auch wenn ich es nicht auf den Punkt bringen kann, wieso. Es war eine angenehme Mischung aus diesen Lesefeelings, gekoppelt mit einer überzeugenden, nicht zu unrealistisch schnell voranschreitenden Liebesgeschichte.

Dennoch kann ich keine fünf Sterne für dieses Buch vergeben, so sehr ich das Lesen auch genossen haben. Denn mit jeder Seite habe ich es lieber gewonnen uns sehr hohe Erwartungen an das Finale entwickelt, die dann viel zu unrealistisch waren. Für mich war der Showdown zu kurz und mit ungenügend viel Handlung gefüttert. Es wäre durchaus möglich gewesen, es spektakulärer zu gestalten, sodass es - auch durch die Seitenanzahl - den Eindruck erweckt, die Autorin habe es nur fertigbringen wollen und als ob sie nicht mehr genügend Geduld gehabt hätte.


FAZIT

Somit kann ich unter dem Strich nur betonen wie sehr mich das Setting und der Grundgedanke überzeugt hat. Das Lesefeeling war eine Mischung aus geliebten, bereits bekannten Büchern und trotzdem hatte es immer noch eine einmalige Eigennote. Der Schreibstil trug ebenso dazu bei, dass die Seiten nur so verflogen und ich das Buch immer lieber gewonnen habe. Das Finale jedoch ist für mich noch ausbaufähig gewesen und das Potential des Buches hätte somit noch hinsichtlich dessen ausgebaut werden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 17.08.2018

Rezension

Eine Krone aus Feuer und Sternen
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Magie, höfische Intrigen und zwei starke Buchheldinnen - Dieses Buch hat mich schon von seinem Klappentext her angesprochen und es war nicht zuletzt das Cover Schuld, dass ich neugierig auf die Geschichte ...

Magie, höfische Intrigen und zwei starke Buchheldinnen - Dieses Buch hat mich schon von seinem Klappentext her angesprochen und es war nicht zuletzt das Cover Schuld, dass ich neugierig auf die Geschichte dahinter geworden bin.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptfiguren erzählt, Denna und Mara, beides Prinzessinnen, doch aus anderen Reichen. Denna ist Maras Bruder, Prinz Thandi versprochen, doch bei ihrer Ankunft am Hofe ändert sich ihre Zielsicherheit schlagartig, denn (und es wird sicherlich kein großer Spoiler sein, wenn ich es sage) sie entwickelt Gefühle für Mara. Hinzu kommt noch, dass Denna eine magische Gabe zu verheimlichen hat, denn in Mynaria werden zur Magie geneigten Menschen verpönt und es könnte ihre Heirat gefährden. So ist sie also in ständiger Anspannung, dass ihre Gabe und ihre Gefühle durchschimmern.

Denna ist eine wohlerzogene, vorbildliche Prinzessin mit allerhand Manieren. Von klein auf ist sie darauf gedrillt, perfekt zu sein und Regeln zu folgen. Mara ist ebenfalls eingeengt, doch im Gegensatz zu Denna versucht sie dem immer zu entgehen und flüchtet sich in ihr Hobby dem Reiten. Sie ist tough und scheut sich nicht davor, die Hände schmutzig zu machen oder schäbige Kleidung zu tragen, nur weil sie bequemer sind. Die beiden haben den Drang zur Freiheit gemeinsam und doch bilden sie einen schönen Kontrast zueinander, wie ich finde. Es hat das Lesen abwechslungsreich gemacht und beide Seite beleuchtet. Ihre Beziehung wurde dabei ebenfalls schön ausgearbeitet und hat mir von der ersten Seite an gefallen.

Die Nebenfiguren mangelte es jedoch meiner Meinung nach an Tiefe. Mir fiel es schwer, sie mir einzuprägen und somit wurde der Lesefluss dadurch gestoppt. Generell hatte ich den Eindruck, dass das Geschehen eher zäh voranging und dadurch hatte ich hin und wieder das Bedürfnis, das Buch einfach zur Seite zu legen, bevor ich weiterlese.

Trotzdem hat mir der Aspekt mit Dennas Gabe sehr gut gefallen. Die Religion der sechs Götter, denen jeweils ein Element und eine Gabe zugeordnet wird, ist damit verknüpft und wird demnach auch thematisiert. Neben der Gabe und der Liebesgeschichte sind auch Intrigen und die Politik zentrale Themen, sodass eine ausgewogene Mischung aus all diesen Bereichen vorliegt.



Eine Krone aus Feuer und Sternen ist ein schönes High-Fantasy Buch mit einer lesbischen Liebesgeschichte, die gut herausgearbeitet wurde. Dennoch gibt es einige Kanten, die mich stören und die man noch ausbügeln könnte, um den Lesefluss zu ebnen und noch mehr Story hineinzupacken. Es hat mir schöne Lesestunden beschert, aber dennoch ist noch Potential auszuschöpfen, was hoffentlich in den Folgeband noch geschehen wird, den ich jetzt schon gespannt erwarte.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Eine schöne Neuerzählung!

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Ein traumhaftes Cover, eine vielversprechende Geschichte und ein interessantes Setting - All das hat mich sehr neugierig auf Elian und Lira gemacht. Ob und wie diese Punkte umgesetzt wurden, wollte ich ...

Ein traumhaftes Cover, eine vielversprechende Geschichte und ein interessantes Setting - All das hat mich sehr neugierig auf Elian und Lira gemacht. Ob und wie diese Punkte umgesetzt wurden, wollte ich unbedingt herausfinden.

Die Grundhandlung ähnelt in groben Zügen dem Märchen "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen, welches ganz klar als Vorlage für diesen Roman diente. Doch viele Abänderungen machen die altbekannte Geschichte interessant. Anstatt den Wunsch, ein Mensch zu werden, verspürt die Protagonistin Hass gegenüber den Menschen. Generell sind die beiden Völker verfeindet und die Sirenen nicht so harmlos wie man denken mag. Und auch der Prinz ist nicht einfach nur ein Prinz, sondern auch gleichzeitig Pirat und macht Jagd auf Sirenen.
Allein diese Grundidee hat mir sehr gefallen, denn es ist die perfekte Mischung aus dem geliebten Märchen und Piratenabenteuer für mich.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Elians und Liras Sicht erzählt, jedoch kann man dies formal nur an den unterschiedlichen Schriftarten erkennen. Es beginnt also mit zwei einzelnen Handlungssträngen - einem über Wasser und einem unter Wasser -, die sich irgendwann treffen. Ich finde die Idee, beide Seiten zu beleuchten, erfrischend für den Roman, jedoch war ich an manchen Stellen wegen den plötzlichen Wechseln etwas gehemmt im Lesefluss.
Beide Protagonisten haben mir sehr gefallen, denn sie sind beide stark, prägnant und sie durchleben Entwicklungen. Besonders Elian als rebellischer Piratenprinz ist in meinen Augen eine markante Buchfigur. All diese Charaktere passen perfekt in das leicht magisch angehauchte, spannende und abwechslungsreiche Setting, in dem ich nur zu gerne abgetaucht bin.

Da hingegen sind meiner Meinung nach die Nebenfiguren etwas zu kurz gekommen, denn sie waren sehr vielversprechend. Allgemein finde ich, dass für den Gehalt der Geschichte und auch die Figurencharakterisierungen mehr Seiten von Nöten gewesen wären. Ein Zweiteiler anstatt einem Standalone hätte sich in meinen Augen viel besser geeignet. Auch die angepriesene Liebesgeschichte musste in den Hintergrund rücken und kam erst in den letzten paar Seiten wirklich zum Vorschein, was mich etwas traurig gemacht hat, denn es hatte so viel Potential, das nicht ganz ausgereift ist. Hier wäre ebenfalls ein zweiter Band von Vorteil gewesen.

FAZIT

Eine brutale Inszenierung von "Die kleine Meerjungfrau" meets Piratenaction - so könnte man dieses Buch kurz und knapp zusammenfassen. Die Handlung, das Setting, die Hauptcharaktere - all dies konnte mich von sich überzeugen und mich in eine spannende Buchwelt abtauchen lassen. Dennoch gab es auch ein paar Ecken wie das unzureichend ausgeschöpfte Potential, die mir etwas missfallen haben.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Ein schöner historischer Roman

Eine unbeugsame Braut
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Eine unbeugsame Braut ist für mich das erste Buch der Autorin und auch aus dem Genre, denn ich wollte mich mal an etwas Neuem probieren und mit diesem Buch schauen, ob das Genre etwas für mich ist. Auch ...

Eine unbeugsame Braut ist für mich das erste Buch der Autorin und auch aus dem Genre, denn ich wollte mich mal an etwas Neuem probieren und mit diesem Buch schauen, ob das Genre etwas für mich ist. Auch wenn sich der Stil stark von meinen gewohnten Büchern unterschied, habe ich schnell Freude an dem Buch und allgemein dem Genre gefunden.

Eine unbeugsame Braut ist - wie der Titel schon vermuten lässt - ein historischer Liebesroman und auch die Grundhandlung lässt sich mit dem Titel gut beschreiben. Er spielt im 14. Jahrhundert und die zentrale Figur ist Illiana, welche durch ein Missgeschick sich gezwungen sieht, Markus Järv, einen gefürchteten Ritter, zu heiraten. Dabei kommt das damalige Frauenbild stark zum Ausdruck. Die Protagonistin ist ein unerfahrenes, naives, aber wenn auch gutherziges Mädchen, was mich anfangs missfallen hat, doch mit jedem Kapitel wurde sie mutiger und willensstärker und behauptete sich mehr. Diese Entwicklung war zwar vorhersehbar, dafür aber nicht weniger schön.
Gegensätzlich zu ihren liebliches Charakter steht Markus, ein scheinbar skrupelloser Krieger. Aber genauso wie Illiana verändert auch er sich mit voranschreitender Handlung. Doch bis zu der Veränderung kollidieren ihre beiden Charakterzüge und es kommt immer mehr zu Streit, jedoch wird daraus mit der Zeit eine harmonische Beziehung - aus Hass wird Liebe. Um beide Seiten darzustellen, wechselt die Sichtweise ständig.

Der Schreibstil ließ sich für mich wunderbar leicht und flüssig lesen, auch wenn die Handlung teilweise sachlich blieb. Mal ist er sachlich, mal emotional oder spannungserzeugend, je nachdem was gerade gefragt ist.

Dennoch muss ich auch anmerken, dass mir das Ende viel zu harmlos ausgefallen ist. Ich hätte mit einem größeren Showdown gerechnet. Generell machte das Finale nur wenige Seiten aus und ich habe mich mit jeder Seite gefragt, wann es denn nun eingeleitet wird. Und außerdem bleiben ein paar angeklungene Sachen ungeklärt und offen, was mich nicht unbedingt gestört hat.

FAZIT

Eine unbeugsame Braut ist für mich ein gelungenes historisches Buch mit Liebesgeschichte. Ich habe zwar nicht viele vergleichbare Bücher gelesen, aber als Neueinsteigerin in das Genre konnte dieses Buch mich mit seinen Figuren, den Charakterentwicklungen und den zeitlichen Setting, dem 14. Jahrhundert, überzeugen. Lediglich das Finale fiel für mich etwas zu mager und kurz aus.

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