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Veröffentlicht am 12.02.2018

Erfrischend anders, aber mit knappen Ende

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Nach einer langen Wartezeit und einem Cliffhanger der fiesen Art war es nun endlich so weit. Lunas Abenteuer geht weiter und führt uns zu neuen Orten und Leuten. Aber auch zu einem Ende, denn dieser zweite ...

Nach einer langen Wartezeit und einem Cliffhanger der fiesen Art war es nun endlich so weit. Lunas Abenteuer geht weiter und führt uns zu neuen Orten und Leuten. Aber auch zu einem Ende, denn dieser zweite Band ist gleichzeitig auch das Finale der Dilogie.



Ziemlich unmittelbar nach diesem Cliffhanger setzt auch wieder der zweite Band an. So fiel es mir wirklich leicht, wieder in die Geschichte einzutauchen und da weiterzulesen, wo sie aufgehört hat. Es gibt auch weiterhin die Sichtwechsel zwischen Fowler und Luna, was ich beim letzten Band schon sehr schön fand. Die jüngsten gelüfteten Geheimnisse, dass zum Beispiel Fowler der Sohn vom unrechtmäßigen König ist, kamen dabei besonders gut zur Geltung. Dennoch liegt bei diesem Band der Fokus auf etwas ganz anderem. Es geht nun nicht mehr primär um das Überleben in der finsteren Welt und die Entwicklung der Liebesgeschichte, sondern um Machtansprüche und höfische Intrigen. Die Handlung verlagert sich vom wilden Wald zu dem Hofe von Lagonien, einem Nachbarland. Persönlich habe ich damit nicht gerechnet, aber ich finde den Kontrast der beiden Bände erfrischend zu lesen. Es treibt die Handlung verstärkt an und bietet Abwechslung. Und gleichzeitig bleibt die Spannung, denn auch am Hofe passiert so einiges Überraschendes...



Es werden zudem neue Charaktere eingeführt, welche die Handlung nochmals aufwirbeln. Der König Tebald und sein Kinder Maris und Chasan gehören dazu und spielen im späteren Verlauf eine wichtige Rolle. Sie sind zwar nicht die liebenswürdigsten Figuren - vermutlich mit Absicht -, aber sie haben ebenfalls einen gefestigten Charakter.

In Lagonien klammert man sich an die letzten Rest Zivilisation und zeigt, wie die restliche Menschheit in der Finsternis lebt. Im Vorgängerband habe ich mich schon immer gefragt, wie wohl die letzten bewohnten Städte oder Königreiche aussehen mochten. Es wurde immer davon geredet, dass es noch welche gibt, aber nun befinden sich die Hauptfiguren direkt in einer wieder.



Dennoch ist mir beim Lesen ein großer Kritikpunkt aufgefallen. Zum Ende hin haben sich die offenen Fragen bei mir nur so gehäuft und wurden immer mehr, während die Seiten immer weniger wurden. Daraus folgte dann, dass das Ende sehr plötzlich, abgespeckt und unausgearbeitet schien. Das Ende an sich hat mir wirklich gut gefallen und mich überrascht, trotzdem erschien es mir sehr übereilt und abgehackt. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass die Autorin sich noch ein paar Seiten mehr Zeit genommen hätte, um die Spannung etwas länger zu halten und die Reihe ausklingen zu lassen.



Der zweite und letzte Band dieser Dilogie ist überraschend anders und erfrischend. Der Fokus liegt nun viel mehr auf höfische Angelegenheiten und Machtansprüche und bildet somit einen schönen Kontrast zu dem Vorgänger. Es wird die andere Seite der finsteren Welt gezeigt und somit Abwechslung garantiert. Dafür erschien mir jedoch das Ende ungewöhnlich übereilt und abrupt. Für eine so geliebte Reihe hätte ich mir gewünscht, dass das Ende ausformulierter wäre.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Etwas schwächer als erwartet

Magisterium
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Allzu lange war es gar nicht her, dass ich die vorherigen Bände der Reihe gelesen habe, aber ich mir sicher, dass man auch nach einer etwas längeren Zeit den Einstieg in die Geschichte gut meistern kann. ...

Allzu lange war es gar nicht her, dass ich die vorherigen Bände der Reihe gelesen habe, aber ich mir sicher, dass man auch nach einer etwas längeren Zeit den Einstieg in die Geschichte gut meistern kann. Denn allzu viel ist trotz der vergangenen sechs Monate nicht passiert. Die Geschichte fängt da an, wo sie aufgehört hat und wiederholt beiläufig alles Wichtige. Call befindet sich in Haft, da das Geheimnis bezüglich Constantins Seele gelüftet wurde. Sein Freund Aaron ist gestorben und Master Joseph versucht Call auf seine Seite zu ziehen, um Constantins Werke fortzusetzten.



Ganz so schlimm ist die Situation dann doch nicht. Calls Freunde halten auch weiterhin treu zu ihn und helfen ihn bei dem Ausbruch. Ziemlich schnell wird jedoch klar, dass Call sich in einer Zwickmühle zwischen seinen "seinem" Ich und dem von Constantin befindet, welcher er im Grunde auch ist. Dieser Konflikt wurde in diesem Band besonders schön ausgearbeitet. Man ist sich oftmals nicht sicher, zu welcher Seite Call tendiert, da die böse immer mehr Einfluss auf ihn bekommt.



Wieder gibt es viele unerwartete Ereignisse, mit denen ich nicht wirklich gerechnet hätte, aber im Gegenzug entpuppte sich auch manches genauso, wie ich gedacht hätte. Dennoch fand ich, dass einiges in diesem Band zu chaotisch geschrieben wurde. Manche Handlungsstränge wurde angefangen und dann links liegengelassen und dafür neue angefangen. Es muss nicht unbedingt ein rein negativer Punkt sein, zwar war ich etwas enttäuscht, da erst zum Ende hin das weitergeführt wurde, das ich mir erhofft hatte, aber manchmal erschien mir die Handlung und die Charaktere einfach nur irrational. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass man den Leser noch etwas hinhalten und verwirren möchte, bevor man das große Finale beginnt. Dabei entstand wohl der Eindruck, dies wäre nur ein halbherziger Lückenfüller, zumal es sehr gekürzt von den Seitenanzahlen, aber auch den Voranschreiten der Story ist.



Trotz allem habe ich auch dieses Buch genossen. Der Schreibstil fasziniert mich immer wieder, den er ist sowohl für kleine, als auch große Leser geeignet. Hin und wieder wird die eigentlich ernste Handlung durch Humor und liebgewonnene Charaktere aufgelockert. Dennoch fand ich die Atmosphäre nicht so schön magisch wie bei den bisherigen.

FAZIT:

Aus meiner Rezension kann man bestimmt raushören, dass ich etwas enttäuscht von diesem Band bin. Es wurde schlichtweg an vielen Stellen zu kurz gehalten oder wirkte wie ein Lückenfüller für das große Finale. Ich hoffe wirklich, dass es nur an der Vorbereitung auf das Finale lag und der letzte Band mich überraschen wird. Dennoch kann ich auch etwas Positives zu dem Buch sagen: Es gibt immer noch einiges Überraschendes, Witziges und Neugierigmachendes in diesem Buch, sodass man ihm eine Chance geben sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Idee
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.12.2017

Ein Muss für Fans

Throne of Glass – Celaenas Geschichte Novella 1-5
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Um die Wartezeit bis zum nächsten Band zu überbrücken, ist dieser Band einfach perfekt! Der erste Band der Reihe "Throne of Glass" beginnt, wie viele wissen, sehr unvermittelt und die Protagonistin Celaena ...

Um die Wartezeit bis zum nächsten Band zu überbrücken, ist dieser Band einfach perfekt! Der erste Band der Reihe "Throne of Glass" beginnt, wie viele wissen, sehr unvermittelt und die Protagonistin Celaena schleppt schon einige Geschichten mit sich rum, die hin und wieder durchklingen. Diese Vorgeschichte erzählt nun all diese bereits bekannten Geschichtsfragmente als zusammenhängende Geschichte. Insgesamt sind es fünf Novellas, die zeitnah aufeinander folgen und in gewisser Weise zusammenhängen.



Für mich gehört Throne of Glass zu meinen Lieblingsbüchern und Sarah J. Maas gehört meiner Meinung nach zur Meisterklasse. Ich habe mich also sehr gefreut, mehr Hintergrundwissen zu den Figuren und den Geschehnissen zu erfahren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Als Leser wird nun Celaenas Charakter greifbarer und verständlicher gemacht, da man nun erfährt, was ihr schon alles zugestoßen ist und wodurch sie geprägt wurde, sodass sie so wird, wie sie ist. Natürlich weiß man schon vieles aus der Reihe selber, da hin und wieder Bruchstücke von den Vorgeschichten erwähnt werden, dennoch wurde ich hin und wieder überrascht. Obwohl ich genau wusste, wie es ausgeht, habe ich bei jeder Seite mitgefiebert und musste mich oftmals gewaltsam vom Buch lösen. Nur bestimmte "Zwischenstationen" sind bekannt und werden nun mit Leben gefüllt.



Aber nicht nur Celaena lernt man in diesem Buch besser kennen, sondern auch viele Nebenfiguren, die in der Hauptreihe später als alte Bekannte von Celaena auftreten, die der Leser jedoch ohne diese Vorgeschichte nicht kennt. Besonders Arobynn und Sam bekommen mehr Charakterfülle einverleibt.



Was Arobynn angeht, bin ich noch zwiegespaltener als zuvor. Einerseits liest man all die schlimmen Dinge, die er Menschen, insbesondere Celaena, antut, aber auf der anderen Seite wirkt er auch sehr oft menschlich und väterlich bei ihr. Diese Zwiespalt erklärt nun auch endlich, warum Celaena ebenfalls - zumindest teilweise in diesem Buch - zwiegespalten über ihn denkt. Ich fand es sehr interessant, mehr über die bisher nicht ganz greifbare Beziehung von Arobynn Hamel und Calaena zu erfahren.



Am interessantesten ich es jedoch endlich, den berüchtigten Sam Cortland kennenzulernen. In der Throne Of Glass Reihe denkt Celaena oft an ihn, handelt deshalb auch oft anders und man konnte schon einiges über ihre Beziehung erfahren. Kurzgesagt, er spielt eine entscheidende Rolle, auch wenn er nicht anwesend ist. Daher fand ich es besonders spannend, seinen Charakter, sein Wesen und seine Beziehung zu Celaena herauszufinden. Ich war sogar sehr überrascht von seinen Charakter, da ich ihn mir was bestimmte Aspekte angeht, ganz anders vorgestellt habe.



Auch sehr bemerkenswert ist es, dass man in dieser Vorgeschichte mehr zu Celaenas Beruf zu erfahren. Als Assassinin lebt sie zunächst bei der Assassinengilde von Arobynn und so kann man mehr über das Assassinen-Sein an sich und auch das Leben in Erfahrung bringen. Zum aller ersten Mal kann man Celaena auf Aufträge begleiten.



Jeder der Novellas hat einen eigenen Höhepunkt, dennoch zieht sich ein Handlungsfaden durch jede, sodass es einen extra novellenübergreifenden Höhepunkt gibt. Und obwohl man als Leser von Throne of Glass genau weiß, wie diese Vorgeschichte unweigerlich enden muss, damit es nahtlos an den ersten Band anknüpfen kann, habe ich nie das Interesse verloren.

Ganz nach Sarah J. Maas - Manier führt sie einen an der Nase herum, erweckt tiefgehende Emotionen und nicht zuletzt viele Tränen. Es gab noch so viel Neues zu erfahren und trotzdem Spannung, obwohl man im Grunde genau wusste, wie es weitergeht. Es gibt hierbei kein Happy End, was mich innerlich zerfressen hat, auch wenn ich wusste, dass es so sein muss, damit Band Eins da anfangen, wo es nun einmal anfängt.

FAZIT

Diese Vorgeschichte ist perfekt dafür geeignet, einen tieferen Einblick in Figuren und Verständnis für diese zu erlangen. Für Fans der Reihe ist dieses Buch unumgänglich. Man kann nicht nur Celaenas Charakter besser verstehen, da man erfährt was sie geprägt hat, sondern auch einige Nebencharaktere besser kennenlernen, die bereits erwähnt wurden. Und genauso wie die eigentlichen Bände ist dieses Buch mit dem Schreibstil auf einem Niveau. Es steht den anderen Sarah J. Maas Büchern in nichts nach.

Neueinsteiger in die Reihe würde ich dennoch nicht empfehlen, diese Vorgeschichte zuerst zu lesen, da es meiner Meinung nach einiges vorwegnehmen würde was das Lesefeeling in der Hauptreihe angeht.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Ein runder Reihenabschluss mit wenigen Macken

Tagwind. Der Bewahrer der Jahreszeiten (Buch 4)
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Endlich war es so weit und der Erscheinungstag für das letzte Buch dieser liebgewonnen Reihe war gekommen. Ich war schon sehr gespannt, wie es mit dem letzten Pärchen der Jahreszeiten seinen Lauf nehmen ...

Endlich war es so weit und der Erscheinungstag für das letzte Buch dieser liebgewonnen Reihe war gekommen. Ich war schon sehr gespannt, wie es mit dem letzten Pärchen der Jahreszeiten seinen Lauf nehmen würde.



Wie auch schon bei dem dritten Band gibt es schon lange keine Wahlen für die Jahreszeiten mehr und nur noch Sol ist alleine. Bei dem dritten Band war ich zwar anfangs etwas enttäuscht, dass die reizvollen Wahlen nicht mehr praktiziert wurden, aber ich fand schnell heraus, dass es diese gar nicht nötig hat, um für das perfekte Leseerlebnis zu führen.

Besonders an diesem Buch ist nun, dass man den Hauptcharakter Yannis schon aus dem dritten Band als Nebencharakter kennt, was bisher nie der Fall war. Zunächst hatte ich zwar Angst, dass ich die bisherigen Ereignisse nicht mehr alle zusammenkratzen könnte, doch da man als Leser von einem altbekannten Charakter geführt wurde, war der Wiedereinstieg in die Reihe überraschend leicht. Außerdem ist nicht so viel Zeit vergangen wie jeweils zwischen den anderen beiden Bände und der vierte Band knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an. Zudem ist durch das Ende des dritten Bandes schon eine Richtung vorgegeben worden. Wirklich ein wunderbares Gefühl!

Anzumerken ist auch noch, dass mittlerweile die Welt dieser Reihe sein volles Potential erreicht hat und wirklich ausgereift ist - Die Buchwelt hat über die Reihe hin immer mehr an Details, Fülle und Liebe gewonnen, oder sie war schon immer so und als nun alter Bekannter kann man dies nun wirklich erkennen. Zu dem Schreibstil kann ich nur sagen, dass er immer noch so grandios locker und luftig ist wie in den vorherigen Bänden.



Trotz allem muss ich eingestehen, dass es für mich der schwächste Band der Reihe ist. Für gewöhnlich ist der erste Band in einer Reihe nie toppen und die Folgebände sind auf einem Niveau, dennoch hat mir an diesem Buch irgendetwas gefehlt, was ich an den vorherigen bewundert habe. Ich denke nicht, dass es allein die Tatsache ist, dass man es nun mit einem männlichen Protagonisten zu tun hat, welcher homosexuell ist, das ist für mich nie ein Problem. Ich vermute, es liegt vielmehr an der Umsetzung. Für meinen Geschmack gab es zu viele Klischees, zu viele unnötige Missverständnisse bei der Beziehung der beiden, generelle Kommunikationsschwierigkeiten und "Unsere-Liebe-Ist-Verboten". Im Herema ist es nämlich nicht besonders angesehen, ein gleichgeschlechtliches Paar zu sein, nicht der Akzeptanz wegen, sondern wegen der Unfruchtbarkeit der Beziehung. Und da Sol als Sommergott sehr begehrenswert ist, sind die Menschen nicht sehr begeistert von seiner Liebe zu Yannis. Ich fand es zunächst unlogisch, dass die Menschen in Hemera so denken, musste aber schnell einsehen, wieso. Trotzdem ändert es nichts an dem Prinzip der verbotenen Liebe, mit dem ich mich bisher noch nie so richtig anfreunden konnte.



Um noch einmal in die geliebte Welt der Jahreszeiten einzutauchen, war dieser vierte Band perfekt. Mittlerweile habe ich die Buchwelt immer mehr liebgewonnen und sie hat ihr volles Maß an Fülle erreicht. Wirklich nostalgisch fand ich auch, dass man einen direkten Anschluss an den Vorgänger hatte und den Protagonisten schon kannte, was den Einstieg erleichtert hat. Dennoch muss ich sagen, dass die Beziehen zu Sol mir etwas überspitzt und klischeehaft vorkam. Für meinen Geschmack gab es ein wenig zu viele Missverständnisse.

Das macht dieses Buch zwar zu dem schwächsten Band der Reihe, aber dennoch zu einem geeigneten und runden Abschluss der geliebten Hauptreihe.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Ein wunderbar umgesetztes Buch

Was von mir bleibt
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Insgesamt war schon von Anfang an für mich klar - selbst schon vor dem ersten Aufschlagen des Buches -, dass es ein sehr schweres und trauriges Thema werden würde, das die Autorin mit diesem Buch aufreißen ...

Insgesamt war schon von Anfang an für mich klar - selbst schon vor dem ersten Aufschlagen des Buches -, dass es ein sehr schweres und trauriges Thema werden würde, das die Autorin mit diesem Buch aufreißen würde. Und ich war sehr gespannt, wie sie es umsetzten würde.



Denn unsere Protagonistin in diesem Buch leidet an einer schweren neuronalen Krankheit, durch die sie langsam ihr Gedächtnis verlieren wird. Doch selbst diese Diagnose hält Sammie nicht davon auf, ihre Ziele durchsetzen zu wollen. Sie ist nämlich bewundernswert zielstrebig und hat hochgesteckte Ziele, angefangen mit einem guten Schulabschluss, Studium und Kariere. Und selbst die Diagnose hält sie nicht davon auf, ehrgeizig zu bleiben, auch wenn klar ist, dass sie früher oder später sich nicht mehr an ihr Leben erinnern kann. Daher fängt sie an, ein Gedächtnisbuch zu schreiben, das sozusagen das Buch ist, was man als Leser liest.



Von den ersten Seiten an konnte ich mich mit Sammie identifizieren und das in einem Maße, das ich selten erlebt habe. Genauso wie sie bin ich sehr ehrgeizig in der Schule und denke sehr ähnlich wie sie. Daher habe ich das ganze Buch über mit gefiebert und mich an der Hoffnung geklammert, dass es doch noch ein Happy End für sie geben würde, dass das Buch vielleicht seinen Zweck erfüllt. Dennoch war von Beginn an klar, dass es nur Wunschdenken ist, was mich aber nicht davon abhalten konnte, dieser Illusion, der Sammie sich hingibt, auch zu glauben. Die Entwicklung der Krankheit und somit von Sammie selber ist dabei so liebevoll von der Autorin umgesetzt worden, dass man als Leser das Gefühl hatte, wirklich ein Tagebuch einer solchen Person zu lesen.



Allgemein finde ich die Art und Weise wie die Autorin diesen Gedanken umgesetzt hat, sehr gelungen. Es war wirklich erfrischend, die tiefen Gedanken von Sammie zu erfahren, ihre Hoffnung, Wünsche und Zweifel, die immer stärker werden. Auch das Format war sehr abwechslungsreich und so las man nicht nur "Liebes Tagebuch"-Einträge, sondern auch Notizen von Nebenfiguren, Listen oder Nacherzählungen von dem, was Sammie im Buch wenige Minuten vorher passiert ist, bevor sie es "niedergeschrieben hat".



Als es dann unweigerlich den Berg ab ging mit Sammies Krankheitsentwicklung, hatte ich immer noch einen Hauch Hoffnung, obwohl alles dagegen sprach. Es wurden bei mir eine solche Bandbreite an Emotionen ausgelöst, angefangen bei Zuversicht, Verständnis bis hin zu den bitteren Geschmack von Trauer und Unfairness.



Da Sammie, die Protagonistin, sozusagen die Autorin des Buches ist, war die Sprache sehr flüssig, da es sich um niedergeschriebene Gedanken ging, die man gut nachvollziehen konnte. Dennoch hatte es auch ein gewisses Niveau, zumal Sammie vernarrt in Debattieren ist und sich sehr elaboriert ausdrücken und ihre Gedanken geordnet präsentieren kann. Allein diese Stimmigkeit von Charakter des Protagonistin und ihren Schreistil zeigt, wie wunderbar die Autorin ihr Projekt umgesetzt hat.



Ich habe zunächst zweifelnd überlegt, wie die Autorin wohl dieses erste und schwierige Thema in Form eines Tagebuches umsetzten wird. Ich war wirklich positiv überrascht, wie vielschichtig und authentisch sie diese Idee umgesetzt hat. Die Figuren waren wunderbar ausgearbeitet und ich konnte mich direkt auf Anhieb mit Sammie identifizieren und bei ihrem Umgang mit der Krankheit mitfiebern. Nach Macken oder negativen Aspekten kann ich nur suchen.