Erfrischend anders, aber mit knappen Ende
Königreich der Schatten - Rückkehr des LichtsNach einer langen Wartezeit und einem Cliffhanger der fiesen Art war es nun endlich so weit. Lunas Abenteuer geht weiter und führt uns zu neuen Orten und Leuten. Aber auch zu einem Ende, denn dieser zweite ...
Nach einer langen Wartezeit und einem Cliffhanger der fiesen Art war es nun endlich so weit. Lunas Abenteuer geht weiter und führt uns zu neuen Orten und Leuten. Aber auch zu einem Ende, denn dieser zweite Band ist gleichzeitig auch das Finale der Dilogie.
Ziemlich unmittelbar nach diesem Cliffhanger setzt auch wieder der zweite Band an. So fiel es mir wirklich leicht, wieder in die Geschichte einzutauchen und da weiterzulesen, wo sie aufgehört hat. Es gibt auch weiterhin die Sichtwechsel zwischen Fowler und Luna, was ich beim letzten Band schon sehr schön fand. Die jüngsten gelüfteten Geheimnisse, dass zum Beispiel Fowler der Sohn vom unrechtmäßigen König ist, kamen dabei besonders gut zur Geltung. Dennoch liegt bei diesem Band der Fokus auf etwas ganz anderem. Es geht nun nicht mehr primär um das Überleben in der finsteren Welt und die Entwicklung der Liebesgeschichte, sondern um Machtansprüche und höfische Intrigen. Die Handlung verlagert sich vom wilden Wald zu dem Hofe von Lagonien, einem Nachbarland. Persönlich habe ich damit nicht gerechnet, aber ich finde den Kontrast der beiden Bände erfrischend zu lesen. Es treibt die Handlung verstärkt an und bietet Abwechslung. Und gleichzeitig bleibt die Spannung, denn auch am Hofe passiert so einiges Überraschendes...
Es werden zudem neue Charaktere eingeführt, welche die Handlung nochmals aufwirbeln. Der König Tebald und sein Kinder Maris und Chasan gehören dazu und spielen im späteren Verlauf eine wichtige Rolle. Sie sind zwar nicht die liebenswürdigsten Figuren - vermutlich mit Absicht -, aber sie haben ebenfalls einen gefestigten Charakter.
In Lagonien klammert man sich an die letzten Rest Zivilisation und zeigt, wie die restliche Menschheit in der Finsternis lebt. Im Vorgängerband habe ich mich schon immer gefragt, wie wohl die letzten bewohnten Städte oder Königreiche aussehen mochten. Es wurde immer davon geredet, dass es noch welche gibt, aber nun befinden sich die Hauptfiguren direkt in einer wieder.
Dennoch ist mir beim Lesen ein großer Kritikpunkt aufgefallen. Zum Ende hin haben sich die offenen Fragen bei mir nur so gehäuft und wurden immer mehr, während die Seiten immer weniger wurden. Daraus folgte dann, dass das Ende sehr plötzlich, abgespeckt und unausgearbeitet schien. Das Ende an sich hat mir wirklich gut gefallen und mich überrascht, trotzdem erschien es mir sehr übereilt und abgehackt. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass die Autorin sich noch ein paar Seiten mehr Zeit genommen hätte, um die Spannung etwas länger zu halten und die Reihe ausklingen zu lassen.
Der zweite und letzte Band dieser Dilogie ist überraschend anders und erfrischend. Der Fokus liegt nun viel mehr auf höfische Angelegenheiten und Machtansprüche und bildet somit einen schönen Kontrast zu dem Vorgänger. Es wird die andere Seite der finsteren Welt gezeigt und somit Abwechslung garantiert. Dafür erschien mir jedoch das Ende ungewöhnlich übereilt und abrupt. Für eine so geliebte Reihe hätte ich mir gewünscht, dass das Ende ausformulierter wäre.